Kurz und knapp – darum geht’s
Ein erschossener Wilderer in den Tiroler Bergen sorgt für Aufruhr: Der leidenschaftliche Elvis-Fan Richard Stecher wurde mit einem Schuss in den Hinterkopf getötet, angeblich in Notwehr durch den örtlichen Jagdaufseher Buchberger. Die frischgebackene Polizeioffizierin Stefanie Gschnitzer hegt Zweifel an dieser Version und ruft ihren ehemaligen Ausbilder, Chefinspektor Moritz Eisner, zu Hilfe. Als die beiden Ermittler entdecken, dass Stecher ausgerechnet am Todestag von Elvis erschossen wurde – ein Tag, an dem er laut seinen Brüdern niemals wildern würde – geraten sie in einen gefährlichen Strudel aus Rache, Lügen und einer Dorfgemeinschaft, die ihre dunklen Geheimnisse um jeden Preis bewahren will…
Inhalt der Tatort-Folge „Elvis lebt!“
Nervös blättert Polizeioffizierin Stefanie Gschnitzer durch die Akten ihres allerersten Mordfalls. Die Tiroler Bergluft ist klar und kühl, doch der Geruch nach Pulver und Blut hängt noch immer am Tatort. Richard Stecher, berüchtigter Wilderer und fanatischer Elvis-Verehrer, wurde mit einem sauberen Schuss in den Hinterkopf getötet – eine Präzision, die mit Notwehr kaum zu vereinbaren ist. Als Frau und Neuling im Revier hat Gschnitzer einen schweren Stand; ihr Vorgesetzter und der Staatsanwalt wollen den Fall schnell abschließen. Doch ihr Instinkt lässt ihr keine Ruhe.
„Der Staatsanwalt erhebt keine Anklage“, erklärt man ihr mit herablässigem Lächeln. Gschnitzers Zweifel an der Notwehrthese des Bürgermeisters Hopfgartner und seines Jagdaufsehers Buchberger werden beiseite gewischt. Die junge Ermittlerin steht allein auf weiter Flur – bis sie ihren ehemaligen Ausbilder Chefinspektor Moritz Eisner aus Wien zu Hilfe ruft.
Die Stecher-Brüder, ebenso notorische Wilderer wie ihr getöteter Bruder, schwören Rache. „Am 16. August würde Richy nie wildern“, beharren sie wütend. „Das ist der Todestag von Elvis, der ist uns heilig!“ Ihre Worte fallen im Dorf auf taube Ohren, wo die wohlhabenden Jagdpächter den Ton angeben und die Wilderer als Plage angesehen werden.
Die Ermittlungen gehen zäh voran wie ein Wanderer im tiefen Schnee. Eisner tarnt sich als Jagdtourist und wird vom Bürgermeister und Buchberger mit offenen Armen empfangen. Die Dorfgemeinschaft gleicht einem verschlossenen Buch – jeder kennt jeden, alte Beziehungen und Geheimnisse liegen wie Nebel über dem Tal. Die Spannung zwischen den Dorfbewohnern ist mit Händen greifbar, während Gschnitzer in mutiger Eigeninitiative Urlaub bei der Familie Stecher macht, um mehr über den Getöteten herauszufinden.
Als ein weiterer tragischer Todesfall die Gemeinschaft erschüttert, beginnt das sorgfältig konstruierte Lügengebäude zu bröckeln. Plötzlich zeigen sich Risse in der Geschichte von Buchberger und dem Bürgermeister. Wie Jäger auf der Pirsch nähern sich Eisner und Gschnitzer Schritt für Schritt der Wahrheit – ohne zu ahnen, dass sie selbst bereits im Fadenkreuz stehen…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Elvis lebt!“ wurde vom Österreichischen Rundfunk (ORF) produziert und im Jahr 2001 in Tirol gedreht. Das Drehbuch stammt von Felix Mitterer, einem der renommiertesten österreichischen Dramatiker, und basiert auf einem authentischen Fall: 1982 sorgte der Tod des Osttiroler Wilderers Pius Walder für großes öffentliches Aufsehen und diente als Inspiration für diese Tatort-Folge.
Unter der Regie von Peter Sämann spielen neben Harald Krassnitzer als Chefinspektor Moritz Eisner auch Roswitha Szyszkowitz in der Rolle der Polizeioffizierin Stefanie Gschnitzer. Zu den weiteren Darstellern gehören Anton Pointecker als Bürgermeister Hopfgartner, Elmar Drexel als Jagdaufseher Buchberger sowie Gundula Rapsch, Gregor Bloéb, Guntram Brattia, Hannes Spiss, Peter Mitterrutzner und Brigitte Jaufenthaler.
Die Erstausstrahlung von „Elvis lebt!“ am 11. Juli 2002 im Ersten Deutschen Fernsehen erreichte 4,47 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 17,60%. Der Film ist der 8. Fall für Major Moritz Eisner und die 504. Episode der Tatort-Reihe.
Die Kritiken für den Film fielen unterschiedlich aus. Die TV Spielfilm lobte den Krimi als „Heimatkrimi, aufgepeppt mit makabren Ideen“, bei dem „schräge Typen die Ermittlungen interessant“ machen. Stefanie Rufle von moviesection.de bezeichnete „Elvis lebt!“ als einen „wahrhaft melodramatisch inszenierten Tatort“, der „wie eine Parodie auf das Genre des Heimatfilms wirkt“ und gerade deshalb besonders gut unterhält. Die Einführung der Figur der Stefanie Gschnitzer wurde als „würdiger und humorvoller Einstand“ bewertet.
Dieser tatort war so schlecht das ich dan namen des Regieseurs als suchbegriff in meinem router gesperrt habe, und mir ernsthaft überlege einen neuen wiki über schlechte tatorte aufzumache…
fand ich überhaupt nicht! kam gerade als wiederholung. gut, es gibt bessere, aber großartige einblicke ins lokalkolorit für leute ausm flachland (so wie ich)!
Na ja, ich find den Tatort schon allein deswegen nicht so dolle, weil ich diese „Gschnitzer“ einfach nicht leiden kann.
Die Roxane Aschenwald – Sofie Rois kommt in diesem Tatort nicht vor. Stattdessen Roswitha Szyszkowitz als Stefanie Gschnitzer.
Erstausstrahlung nach imbd.de am 9.12.2001
Selten so gelacht, danke – Roswitha Szyszkowitz charmant und spritzig, sogar Herr Strassnitzer ist noch erträglich und nicht so knödelig-knatschig wie oftmals später – aber danke besonders für die schönen Bilder und die fetzigeThriller-Musik dazu, eine echt komische Komponente! Sylvana
Schlimmer, wirklich schlimmer Tatort mit eklatanten logischen Mängeln. Erst paar Tage im Dienst und schon Urlaub…? Na ja, wer’s glaubt… . Sich als Ermittlerin im Haus von Tatbeteiligten einzuquartieren… Ohhauerha… war der Autor besoffen? Einziger Lichtblick: tolle Landschaft, aber da kann der Film nix für, schöne Kamera und die Stechers.
Mein Gott.. wieso so negativ ! Genial die Mega Konservativen Jäger mit Elvis Fans mischen !!
Sorry, aber ein katastrophaler Tatort. Von der Kommissarin über die Story bis hin zu diesen fatalen Logikschnitzern … eigentlich schade, man hätte einiges aus diesem Tatort machen können. Der Autor und der Regisseur sollten sich anderen Tätigkeiten zuwenden.
Wag es ja nicht diesen Tatort mit frechen Komentaren zu schmälern!!
lieber a-Tom google mal felix mitterer. der wird mit der umsetzung wohl auch nicht überall zufrieden sein (stichwort entschärfter bzw. frei erfundener dialekt), der plot allerdings ist genial. und der mitterer sowieso
Der Tatort mit der Nummer 504 aus Wien, beziehungsweise aus der Tiroler Bergwelt. Denn hier ermittelt der Mayor für besonders blöde Fälle, der Eisner, auf Bitte des frisch gebackenen Polizeioffiziers Stefanie Gschnitzer, den angeblichen Notwehrtod eines Wilderers. Sie, seine ehemalige Polizeischülerin, kommt nicht mehr weiter, meint alle hätten sich gegen sie verschworen. Richtig – denn der eigene Staatsanwalt ist der Täter. Wer diesen Tatort bis zum Hinweisschild Ende durchhält, erinnert sich an die wilden Western. Der hätte ja auch heißen können: Wer erschoss Jesse James ? Revolver Jenny oder Richter Parker? Wobei die Genres Bergweltdrama und Wild-West-Gebamsel sich ja durchaus ähneln. Mehr Meinung fällt mir hierzu nicht ein, muss man halt mal anschauen.
So muss ein Tatort sein! Einfach grandios und spannend bis zum Schluß. Eisner bei den wilden Bergvölkern.
Übrigens Dirk: Man verrät NIEMALS in einem Kommentar den Täter. NIEMALS !
Fantastischer Spaß. Fast eine Art Wilderer Parodie. Ein besonderer Tatort. Ich finde ihn köstlich. Heimatspaß. 5 Sterne
Über Geschmack kann man streiten, mir hat der Tatort gut gefallen, was mir aber besonders „ins Herz gegangen“ ist, ist die grandiose „indianisch angehauchte“ Filmmusik von Klaus-Peter Sattler. Auf meinen Brief antwortete Herr Sattler, daß die Filmmusik leider nie wird veröffentlicht werden wird, aber vielleicht wird mal eine CD mit den schönsten Tatort-Filmmusiken veröffentlicht, dieses Stück gehört dort drauf.