Mit dem Tatort „Endspiel“ feiert die Krimiserie ein großes Jubiläum, denn die Episode um die Fahnder Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) und Kommissar Stedefreund (Oliver Mommsen) aus Bremen stellt im Mai 2002 bereits die 500. Folge dar. Ein Mord an einem Amateurtrainer führt die zwei Kommissare in der Jubiläumsfolge hinter die Kulissen des Fußballs, wo in dem Tatort vor allem Geldgier und Erfolgssucht vorherrscht.
Der Amateurclub FC Bremen, ein fiktiver Fußballverein, steht in dem Tatort „Endspiel“ kurz vor einem großen Erfolg, da ein Aufstieg in die nächsthöhere Liga fast sicher bevorsteht. Ehe jedoch die Spieler und die Verantwortlichen auf Vereinsseite den Triumpf tatsächlich erreichen können, kommt es zu einem Mord. Das Opfer ist ausgerechnet der Trainer von FC Bremen, dessen Leiche in den Duschräumen des Vereins entdeckt wurde. Die Aufgabe von Lürsen und Stedefreund ist es jetzt im Tatort „Endspiel“, den Mörder des Trainers zu finden – was sich als keine leichte Aufgabe erweist.
Denn die Kommissare aus Bremen merken schon bald, dass das Opfer sich besonders im Club keine Freunde gemacht hatte. Das betrifft im Tatort „Endspiel“ vor allem die Mannschaft. Bei den Spielern von FC Bremen handelt es sich zu einem großen Teil um Ausländer, die zum Beispiel aus Bosnien, Polen, aber auch aus dem entfernten Afrika stammen. Anscheinend wurden bewusst besonders Ausländer beim FC Bremen angestellt und zu dem Verein gelockt, weil diese weniger Gehalt verlangen als ihre deutschen Kollegen.
Während die Mannschaft unter sich gut zu funktionieren scheint, war die Beziehung zum Trainer alles andere als harmonisch. Denn der Tote zeichnete sich durch eine rassistische und ausländerfeindliche Haltung aus, welche er auch vor seinen Spielern nicht verbarg und diese wegen ihrer Herkunft gleichzeitig auch verabscheute. Der große Erfolg der Amateurmannschaft ist im Tatort „Endspiel“ dann auch nicht auf den guten Draht des Trainers zum Team und den Wunsch der Fußballer, diesen stolz zu machen, zurückzuführen. Vielmehr hatten die Amateure vom FC Bremen anscheinend Angst vor ihrem Trainer, der sie mit einer ganz besonderen Motivationstechnik zu Höchstleistungen zwang. Denn das Mordopfer hatte zu jedem Spieler dunkle Geheimnisse ausgegraben, die im Falle eines schlechten Spiels kein Geheimnis bleiben würden – der Erfolg basierte also auf purer Erpressung.
Aus diesem Grund hätte im Tatort „Endspiel“ sicherlich auch jeder im Team einen Grund gehabt, um den Trainer umzubringen. Ins Visier von Lürsen und Stedefreund gerät aber speziell der afrikanische Stürmer Jesiah Kumono, den das Opfer besonders schlecht behandelt hatte. Doch auch der Vereinspräsident und seine Frau, die als Vereinsmanagerin fungiert, erscheinen den Kommissaren verdächtig. Beide wollen – koste es, was es wolle – dem FC Bremen zum Aufstieg verhelfen. Selbst das eigene Geld investieren der Präsident und die Mangerin in den Club.
Doch die Bremer Fahnder nehmen auch die Spielerfrauen und die Spielervermittler unter die Lupe. Dabei fällt ihnen im Tatort „Endspiel“ ein vermeintlich netter Vermittler auf, der an seinem Engagement aber viel verdient – und das von den armen Asylanten, die für den deutschen Verein spielen wollen. Auch die Verträge einiger Spieler spiegeln die Skrupellosigkeit wieder, mit der die Offiziellen vom FC Bremen den Erfolg verfolgen. Doch ist im Tatort „Endspiel“ auch der Mörder in der Vereinsführung zu suchen?
Die Tatort-Folge 500 „Endspiel“ inszenierte Ciro Cappellari. Der am 20. Mai 2002 erstausgestrahlte Krimi aus Bremen basiert auf einem Skript von Britta Stöckle.
Besetzung
Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Kommissar Stedefreund – Oliver Mommsen
Jesiah Kumono, Spieler FC Bremen – Eric Baokye
Dr. Heitmann, Ingas Chef – Hubert Mulzer
Dirk Hinderksen, Präsident FC Bremen – Michael Brandner
Christine Hinderksen, Dirks Frau – Nina Franoszek
Florian Hinderksen, Stürmer FC Bremen – Florian Heiden
Gregor Baumann, Yesiahs Manager – Axel Pape
Kathi, Florians Freundin – Anne Kanis
Hänschen Schmidt, Platzwart FC Bremen – Thierry von Werveke
Detlev Günther, Trainer FC Bremen – Uwe Rohde
Müller, Gerichtsmediziner – Christoph Krix
Wirtin von Ingas Stammkneipe – Cornelia Schmaus
Frau Zeh – Ina Holst
Karlsen, Kriminalassistent – Winfried Hammelmann
Helen, Ingas Tochter – Camilla Renschke
Stab
Regie – Ciro Cappellari
Buch – Britta Stöckle
Kostüm – Astrid Karras
Kamera – Sorin Dragoi (BVK)
Schnitt – Elke Schloo
Szenenbild Gabriele Wolff
Bühne – Christoph Giskes
Ton – Michael Moltrecht
Lichttechnik – Hannes Duls
Bühne – Lür Wangenheim
Ausstattung – Christian Buchtenkirch
Requisite – Peter Lebrecht
Maske – Anke Wallrabe
Garderobe – Diana Gollmer
Aufnahmeleitung – Frank Berszuck
Bilder: rbb/Radio Bremen/Jörg Landsberg
die besten Tatorte mit Götz George
Was die Beschäftigung mit dem Thema Homosexualität im Fußball angeht übt sich die deutsche Fußballkultur bis heute in Ignoranz.
In Hinblick auf die momentane Medienpräsenz des Themas ist dieser Tatort hingegen seiner Zeit vorraus – auch wenn das Thema nur kurz angeschnitten wird…
Ansonsten überzeugten mich die meisten Schauspieler nicht. Und die Szenen waren sehr langatmig – Daher kam bei mir bis zum vorhersehbaren „Twist“ eigentlich nicht die geringste Spannung auf.
@ Thomas Kreyerhoff: Götz George spielt hier doch gar nicht mit… ???
Leider unter Durchschnitt. Der Fall zu plakativ und durchsichtig, genauso die Figuren: dass z.B. der blasse Bubi mit der zu hübschen Verlobten (!) schwul ist, war mir sofort klar, ebenso, dass es eine Tat im Affekt war und kein Anschlag aus Geldgier.
Der Tatort wollte zuviele brisante Themen aufgreifen (Rassismus, schwule Fußballer, Jungs im Leistungssport, Flüchtlingskinder), herausgekommen ist leider ein recht banales und langweiliges Filmchen (es sei denn, man steht auf Bolz- und Duschszenen).
Fazit: Gut fürs Jugendzentrum geeignet, aber als Tatort nicht weiter erwähnenswert…
Der Tatort mit der tollen Nummer 500, vergeben an der Hanseatischen Bremer Polizeischaft, die von der Mordkommission. Die Hauptkommissarin Lürsen und der Hauptkommissar Stedefreund ermitteln in diesem Tatort-Fernsehfilm aus dem Jahr 2002 aufgrund eines Falles von Mord und Totschlag. Eine Thematik mit verschiedenster Arten durchlaufen die Macher dieses Tatort-Spielfilms in diesem obskuren Tatort-Streifens und diese jene Thematik, sollen die auch, bitte schön, unter sich sehen. Unglaubwürdiger und klischeehafter und politischer und extravaganter und homophiler Unsinn. Den braucht der aufmerksame Tatort-Zuschauer am Wochenende nun wirklich nicht. Ehrlich.
Ach du jeh für ein 500er enorm schwach. Es gibt deutlich bessere Tatort Folgen rund um den Fussball u.a. Im Abseits mit Fritz Wepper aber diese Fussball Dramalette langweilt eher. Buu
Eine ausgesucht schwache Folge! Wohl nur deshalb jetzt gespielt, weil gerade die Fußball-EM läuft und das Thema „Fußball“ also aktuell ist. Sonst nicht erwähnenswert!
Ich war dabei :D ich war der kleine Junge
Warum wird der Schauspieler Igor Jeftić nirgendwo erwähnt, nicht einmal zu Beginn des Films?
Vielleicht war er damals im Jahr 2002 noch nicht so bekannt?
Grüße aus den Niederlanden.