Kurz und knapp – darum geht’s
Vera Maxheimer, die gefürchtete Demoskopin und PR-Strategin, steht plötzlich im Mittelpunkt eines Mordfalls. Ein Student, der für ihre Biografie recherchierte, wird erschossen, und kurz darauf wird sie von einem unbekannten Erpresser bedroht. Als eine weitere Leiche auftaucht, gerät Veras dunkle Vergangenheit als Callgirl ins Visier der Ermittlungen. Hauptkommissar Max Palu stößt auf ein Netz aus Intrigen und Machtkämpfen in ihrem Umfeld. Als er den Faden weiterspinnt, gerät er in eine gefährliche Spirale aus Lügen und Verrat …
Inhalt der Tatort-Folge „Veras Waffen“
Die Nacht in Saarbrücken ist kalt und regnerisch, als der junge Student Peter Bendzko mit drei Schüssen niedergestreckt wird. In seiner Wohnung findet Hauptkommissar Max Palu (Jochen Senf) Unterlagen, die auf Vera Maxheimer (Nicole Heesters) verweisen – die gefeierte Meinungsforscherin, die Politiker und Wirtschaftsbosse gleichermaßen fürchtet. Doch Vera, die an ihrem 60. Geburtstag alles andere als feierlich gestimmt ist, hat selbst Probleme: Sie wird erpresst. Auf alten Schmalfilmen, die Bendzko gestohlen hatte, ist sie in ihrer Studentenzeit als Callgirl zu sehen. Eine Vergangenheit, die ihr Image ruinieren könnte.
Palu, der mit seinem Fahrrad und seiner Vorliebe für feine Küche eher gemütlich wirkt, taucht immer tiefer in die Abgründe von Veras Leben ein. Er stößt auf das mysteriöse Verschwinden des Bordellchefs, für den sie einst arbeitete, und auf ein undurchsichtiges Netz aus Machtkämpfen in ihrem Institut. Veras Tochter Anette, der Geschäftsführer Ernst Wohlfahrt und ihre beste Freundin Marion von Pahl – alle scheinen ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Als eine weitere Leiche auftaucht, wird klar: Hier geht es um mehr als nur um Erpressung.
Die Ermittlungen führen Palu ins Rotlichtmilieu Saarbrückens und in die schillernde Welt der Meinungsmacher, wo Lügen und Manipulation an der Tagesordnung sind. Vera, die selbst schwer herzkrank ist, kämpft nicht nur gegen ihre Vergangenheit, sondern auch gegen die Intrigen in ihrem eigenen Haus. Als Palu schließlich eine Spur verfolgt, die auf eine lange verschüttete Wahrheit hindeutet, gerät er selbst in Gefahr …
Hinter den Kulissen
„Veras Waffen“ ist der 16. Fall von Hauptkommissar Max Palu, gespielt von Jochen Senf, und die 553. Folge der beliebten „Tatort“-Reihe. Die Episode wurde vom Saarländischen Rundfunk produziert und unter der Regie von Hans-Christoph Blumenberg gedreht. Gedreht wurde in Saarbrücken, wo die düstere Atmosphäre der Stadt perfekt zur Handlung passt. Die Erstausstrahlung erfolgte am 28. Dezember 2003 im Ersten und erreichte 5,82 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 17,10 Prozent entsprach.
Nicole Heesters, die Vera Maxheimer verkörpert, hatte bereits 1978 als erste weibliche Ermittlerin der „Tatort“-Reihe Geschichte geschrieben. In „Veras Waffen“ zeigt sie erneut ihre schauspielerische Klasse und verkörpert eine Frau, die zwischen Macht und Verletzlichkeit schwankt. Neben ihr glänzen Rosel Zech als Marion von Pahl und Stefan Kurt als Ernst Wohlfahrt in ihren Rollen.
Interessant ist auch der historische Kontext: Die Folge spielt mit der Idee der Manipulation von Meinungen und Macht – ein Thema, das gerade in der Politik immer wieder aktuell ist. Die düsteren Geheimnisse und die komplexen Charaktere machen „Veras Waffen“ zu einem der herausragenden „Tatort“-Fälle aus dem Saarland.
Besetzung
Gregor Weber (Stephan) · Nicole Heesters (Vera Maxheimer) · Rosl Zech (Marion von Pahl) · Stefan Kurt (Ernst Wohlfahrt) · Bettina Engelhardt (Anette Maxheimer) · Robert Glatzeder (Arnold Leidecker) · Annika Blendl (Ulrike Frank) · Ellen Schwiers (Carla Bartsch) · Tatjana Clasing (Margit) · Alice Hoffmann (Frau Braun) · Erich Bar (Norbert Hoffmann) · Werner Brehm (Charly Toussaint) · Julian Manuel (Peter Bendzko) · Hilmar Eichhorm (Hauser) · Gabriela Krestan (Frau Timm) · David Ruland (Student)
Stab
Regie – Hans-Christoph Blumenberg
Buch – Hans-Christoph Blumenberg
Kamera – Klaus Peter Weber
Schnitt – Florentine Bruck
Musik – Frank Nimsgern
Produktion – SR
Der Tatort Nummer 553 aus Saarbrücken. Der Hauptkommissar Palu ermittelt in mehreren Fällen von Mord, alle in einem Zusammenhang liegend. Tragische Figur ist eine in die Jahre gekommene Professorin, welche mit ihrer Vergangenheit als Prostituierte erpresst wird und, da unter Herzstörung leidend, ständig vor Schreck umfällt, wenn ein neuer Erpresserbrief in Ihrem mittlerweilen renommierten Betrieb eintrifft. Was sie nicht weiß: Ihre beste Freundin und ihr derzeitiger Stellvertreter und ausgeguckter Nachfolger stecken hinter dieser miesen und fiesen Tat, gehen hierbei buchstäblich über Leichen. Sie aber auch. Hatte sie doch in ihrer damaligen lustvollen Zeit dem Zuhälter eins auf die Birne gegeben und den mit einer Gleichgesinnten im Stollen vergraben. Damals jedoch in absehbarer Notwehr. Alles geschieht ohne Wissen von Hauptkommissar Palu, etwas fülliger geworden, aber der Damenwelt nach wie vor nicht abgeneigt. Der strengt sich an, mit seinem Rad, in einem seiner letzten Fälle, kombiniert, befragt, lauscht und kriegt alles raus. Der Fall ist damit aus, oh braus. Nach 13 Jahren ein zweites Mal gucken reicht, so’n graus.
Nicole Heesters brillierte in diesem Tatort als Harte Geschäftsführerin. Max Palu Mal wieder am rumradeln. Deiniger wirkt leicht verpeilt. Aber dieser Palu Fall ist trotzdem klasse. Schaue ihn immer Mal wieder gerne