Tatort Folge 864: Puppenspieler

Kurz und knapp – darum geht’s

In Bremen soll ein Richtergremium über die umstrittene Weservertiefung entscheiden, wobei der renommierte Richter Konrad Bauser das Zünglein an der Waage ist. Als dieser von einem Straßenmädchen und ihrem Freund mit einem kompromittierenden Sexvideo erpresst wird, gerät ein unheimlicher Apparat in Bewegung, und kurz darauf ist der Erpresser tot. Die Bremer Kommissare Lürsen und Stedefreund, der eigentlich seine Kündigung plant, verfolgen die Spuren bis in höchste Kreise und stoßen auf ein erschreckendes Netzwerk aus Politik, Justiz und Geheimdiensten – als sie dem mysteriösen System auf die Spur kommen, geraten sie selbst in tödliche Gefahr…

Inhalt der Tatort-Folge „Puppenspieler“

Rastlos wandert Kommissar Nils Stedefreund durch seine Wohnung, während auf seinem Laptop die Seite eines Programms für Polizeiausbilder in Afghanistan geöffnet ist. Die grauen Februarnächte in Bremen lasten schwer auf ihm, er sehnt sich nach Veränderung. Jenseits der milchigen Fensterscheiben ziehen Wolken über die Stadt, in der bald eine folgenreiche Entscheidung getroffen werden soll: Ein Richterkollegium muss über die Weservertiefung befinden.

Der einflussreiche Richter Konrad Bauser verbringt derweil die Nacht mit der blutjungen Mel. „Wie alt soll ich denn sein?“, fragt sie provokant, als er nach ihrem Alter fragt. Am nächsten Morgen wird Bauser Teil einer brisanten Abstimmung – zwei Richter für, zwei gegen die Vertiefung, sein Votum wird entscheidend sein. Doch dann erhält er ein Video auf sein Handy: Es zeigt ihn mit Mel beim Liebesspiel. Eine Erpressung beginnt, die schnell eskaliert: Mels Freund Ole wird von einem mysteriösen Killer erschossen, während sie selbst fliehen kann.

Die schroffe Hauptkommissarin Inga Lürsen, deren Gesicht die Falten unzähliger schwieriger Fälle trägt, und ihr Kollege Stedefreund, der bereits insgeheim seine Auslandspläne schmiedet, werden mit dem Fall betraut. Für Stedefreund ist dieser Fall wie ein letzter Tanz vor dem Abgang – und er ahnt nicht, wie tief er ihn noch berühren wird. Als er am Tatort auf die verstörte Mel trifft, die auf dem Boden hockt und die Musik hört, die sie und Ole verbunden hat, beschließt er, sie zu beschützen und nimmt sie mit in seine Wohnung.

Auch der neue Kollege Leo Uljanoff, mit seinem osteuropäischen Akzent und dem stechenden Blick eines erfahrenen Drogendezernatsbeamten, bringt sich ein. Er entdeckt eine erschreckende Verbindung: Acht ähnliche Fälle, dieselbe Waffe, dieselbe DNA – und jedes Mal wurde die Ermittlung auf mysteriöse Weise gestoppt. „Wir zappeln doch an Fäden von irgendwelchen Puppenspielern, die wir nicht einmal kennen“, sagt Stedefreund zu Lürsen, und seine Worte hängen wie ein unheimlicher Nebel im Raum.

Die Ermittlung gleicht einem Tanz auf dünnem Eis. Je tiefer Lürsen und Stedefreund in den Fall eintauchen, desto mehr beginnen die Grenzen zwischen Recht und Unrecht, zwischen Staat und Verbrechen zu verschwimmen. Als das Bundeskriminalamt in Form der eiskalten Sigrid Strange eingreift und den Fall übernehmen will, wird klar: Die Fäden der Macht reichen viel weiter als gedacht. Wie in einem Spiegelkabinett erscheinen die gleichen Gesichter in immer neuen Konstellationen – und immer öfter stellt sich die Frage, wer eigentlich Täter und wer Opfer ist.

Während Lobbyisten und Wirtschaftsinteressen die Weservertiefung vorantreiben wollen, kämpfen Umweltschützer dagegen an – und mitten in diesem Spannungsfeld steht ein Mann, der mit einem einzigen Video zu Fall gebracht werden könnte. Doch wer zieht wirklich die Strippen in diesem mörderischen Theaterstück?

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Puppenspieler“ wurde zwischen dem 14. August und dem 14. Oktober 2012 in Bremen und Umgebung gedreht. Unter der Regie von Florian Baxmeyer, der bereits den ambitionierten Grenzschutz-Tatort „Der illegale Tod“ inszeniert hatte, entstand eine Gemeinschaftsproduktion von Radio Bremen und WDR. Die Redaktion lag bei Annette Strelow (Radio Bremen) und Götz Schmedes (WDR), als Produktionsfirma fungierte die Bremedia.

In dem packenden Verschwörungsthriller glänzen neben den etablierten Darstellern Sabine Postel (als Inga Lürsen in ihrem 27. Fall) und Oliver Mommsen (als Nils Stedefreund in seinem 22. Fall) auch Antoine Monot Jr. als neuer Kollege Leo Uljanoff sowie Christoph M. Ohrt in der Rolle des umstrittenen Richters Konrad Bauser. Die talentierte Nachwuchsschauspielerin Jella Haase überzeugt in der Rolle der jungen Mel.

Drehbuchautor Christian Jeltsch ließ sich für diese Tatort-Folge von einer bis heute unaufgeklärten Affäre inspirieren, dem sogenannten „Sachsensumpf“, bei dem hochrangige Persönlichkeiten aus Justiz, Politik und dem Geheimdienstmilieu möglicherweise in Kinderprostitution, Immobiliengeschäfte und andere kriminelle Machenschaften verwickelt waren.

Bei der Erstausstrahlung am 24. Februar 2013 erreichte „Puppenspieler“ 9,65 Millionen Zuschauer, was einem beachtlichen Marktanteil von 25,8 Prozent entsprach. Kritiker lobten den Film als „einen der stärksten Radio-Bremen-Tatorte der letzten Jahre“ mit seinem „modernen, edlen Look“ und der „schnellen Montage mit einem wirkungsvollen Einsatz der Splitscreen-Technik“. Die Kombination aus Gesellschaftskritik und persönlichen Storylines wurde als „vortrefflich gelungen“ beschrieben.

Bemerkenswert ist auch, dass Hauptdarstellerin Sabine Postel selbst den Realitätsgehalt der Story kommentierte: „Zuletzt gab es in der Realität einige Fälle, in denen Geheimdienste nicht besonders vertrauenerweckend agierten, zum Beispiel bei den NSU-Morden oder in der Debatte um die kontaminierten Wattestäbchen. Dass der Orwellsche Gedanke sich mittlerweile verselbständigt hat, ist beklemmend und unheimlich.“

Videos zur Produktion

ORF Trailer

ARD Trailer

Darsteller

Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Hauptkommissar Nils Stedefreund – Oliver Mommsen
Helen Reinders, Ingas Tochter – Camilla Renschke
Dr. Katzmann, Pathologe – Matthias Brenner
Karlsen, Kriminalassistent – Winfried Hammelmann
Leo Uljanoff – Antoine Monot Jr.
Mel – Jella Haase
Konrad Bauser – Christoph M. Ohrt
Sigrid Strange – Katja Danowski
Uwe Thurn – Samuel Weiss
Ole – Sven Gielnik
Max Born – Tilo Werner
u.a.

Stab

Drehbuch – Christian Jeltsch
Regie – Florian Baxmeyer
Kamera – Marcus Kanter
Musik – Stefan Hansen
Kostüm – Astrid Karras
Szenenbild – Detlef Provvedi
Schnitt – Elke Schloo
Ton – Frank Buermann
Lichttechnik – Olli Schafhausen
Außenrequisite – Dagmar Schugk
Innenrequisite – Janina Lauer
Maske – Elisabeth Harlan, Samira Ghassabeh
Garderobe – Erika Haertel, Annika Brose
Casting – Gitta Uhlig
Aufnahmeleitung – Dirk Eickhoff
Set-Aufnahmeleitung – Manuela Rusch
Produktionsleitung – Frank Berszuck
Herstellungsleitung – Sascha Ommert
Produzent – Stephan Bechtle
Redaktion – Annette Strelow (Radio Bremen), Götz Schmedes (WDR)

39 Kommentare

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  1. vor 12 Jahren

    Der Tatort ist super!
    Warum müssen die höchsten Kreise der Justiz zur Dramartugie eingebunden werden. sind die herhalten. Soll das Vertrauen der Bevölkerung in die staatlichen Organe noch weiter abgebaut werden?
    Mit freundlichen Grüßen
    Günter Leppert

  2. vor 12 Jahren

    Als großer Postel/ Mommsen Fan bin ich von
    dieser Folge echt enttäuscht. Dieser Tatort fängt stark
    an und lässt genauso stark und schnell nach.
    Langatmig, langweilig, ohne roten Faden, verworren ….
    einfach nur schade! Sollte diese Folge eine billige
    James Bond Kopie werden?
    Schade!!!!!

  3. vor 12 Jahren

    Leo Uljanow hätten Sie sich sparen können! Der ist doch nur lächerlich.
    Einen Tatort aus Bremen ohne Oliver Mommsen ist kein Tatort.
    Das war dann für mich der letzte Tatort aus Bremen, schade.
    Herzlichst
    Anne-Christine Barra

  4. vor 12 Jahren

    Super, super, super! Ich bin ein treuer Tatort-Fan und das war echt Spitzenklasse. Danke für diesen erstklassigen Tatort.

  5. vor 12 Jahren

    Der heutige Tatort hat mir auch sehr gut gefallen!! Aber warum geht denn Stedefreund? Klingt ja nach einem dauerhaften Ausstieg, nicht nur vorübergehend. Sehr schade, er und Inga Lürsen waren wirklich ein super Team!

    Ebenfalls schade: Warum ermittelt in Hamburg nicht mehr der verdeckte Ermittler, sondern bald Til Schweiger?? Die Folgen mit dem Cenk Batu gehörten in den letzten Jahren zu den spannendsten.

    Und warum ermittelt jetzt dieser sehr skurrile, völlig unglaubwürdige Typ in Saarbrücken und nicht mehr der sehr sympathische Bayer mit der Tuba (Stefan Deininger)??

    Und warum ist der nicht mehr ganz neue Ermittler in Dortmund so schräg drauf, dass es keinen Spaß mehr macht, zuzuschauen?? (In der letzten – oder vorletzten – Folge hat er dem Tatverdächtigen verraten, dass es eine Zeugin der Tat gibt, wie blöd ist das denn?)

    Tatort kann auch anders sein, der heutige aus Bremen und der vom letzten Sonntag aus Österreich haben das doch mal wieder beweisen: Schlüssige Fälle, spannend bis zur letzten Minute, Verwebung von lokaler und nationaler (internationaler) Politik, engagierte, authentische Ermittler etc.etc. Weiter SO!!

  6. mac
    vor 12 Jahren

    Ich war auch positiv überrascht von der schnellen Erzählweise und den offen dargestellten Vertrickungen von Staat und Verbrechen.
    Ist Stedefreund nun raus, oder kann er bei der nächsten Folge „wieder zurück sein“? Habe bisher nix davon gehört.

  7. vor 12 Jahren

    Hey, kennt jemand den namen und den titel des traurigen songs in der mitte bis ende des tatorts?


  8. Ende der Erstausstrahlung

  9. vor 12 Jahren

    Ganz großes Kino! Kompliment nach Bremen. Spannend, schnell und ohne große Längen, auch wenn die Story dick aufgetragen war….oder vielleicht gerade deshalb. Die Schauspieler …top..Lürsen und der Neue harmonieren, Stedefreund kommt ja wieder..gut so!

  10. vor 12 Jahren

    Schön spannend, habe befürchtet, dass es wieder mal unaufgelöst bleibt. Sehr zufrieden.

  11. vor 12 Jahren

    Hallo,
    kennt jemand das Lied welches da gespielt wird?
    Eventuell eine sound Liste?

  12. vor 12 Jahren

    Hollywood läßt Grüßen!
    Kurzweilig, absolut spannender Plot. Überzeugende Schauspieler (mit Ausnahme des ungelenken MA Hamm(p)elmann, grauhaariger Zopfträger), hervorzuheben ist dabei die überzeugende Leistung der jungen Prostituierten, aber auch die des knuddelbärartigen Oberkommissars!
    Wußte zudem auch nicht, welch schöne Locations Bremen bietet. Rundum klasse Unterhaltung!

  13. vor 12 Jahren

    sehr guter Tatort! – wirklich klasse! Auch die „Auflösung“ mit dem 2ten Sexvideo am Schluss – gut gemacht! Nur ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen: 1. Ein Profikiller sollte sich beim Morden nicht so stümperhaft anstellen – bspw. die Zielgenauigkeit. 2. Die gefundene (bewusst ausgelegte) DNA hat ja letztendlich zum Glatzen-Killer gehört – idealerweise wäre das die DNA von einer (am Mord) total unbeteiligten Person gewesen.

  14. vor 12 Jahren

    Nach der Überprüfung des Kennzeichens, Mann im Rollstuhl und Gipsbein, fährt Lürsen und der „neue“ in der Nacht über eine Brücke.
    Wer kennt das Lied, das im Hintergrund läuft?

  15. vor 12 Jahren

    Dieser Tatort wirft Fragen auf:.
    Spätestens nach den NSU Vorfällen und dem eventuell „bewußtem Versagen“ unserer polizeilichen Organen (Verfassungsschutz u.a) stellt sich die Frage, ob diese Handlung im Tatort wirklich so fiktiv ist?

  16. vor 12 Jahren

    Ich bin positiv überrascht. Nachdem die letzten Tatorte mit Lürsen/Stedefreund ziemlicher Unsinn waren, wollte ich erst schon gar nicht einschalten – und dann: gute Story, super schauspielerische Leistung – auch und gerade von Antoine Monot Jr. Wie man diese Rolle „lächerlich“ finden kann, ist mir ein Rätsel. Auch wenn Stedefreund alias Mommsen für uns Damen hübscher anzusehen ist ;-) Aber er kommt ja wohl wieder, es war ja im Film von 6 Mon. die Rede.

  17. vor 12 Jahren

    kann mir jemand sagen, wann dieser Tatort wiederholt wird? Ich habe ein besonderes Ineresse daran, ihn zu sehen…und neben mir noch ein tatortbegeisterter Mensch. Hat ihn vielleicht jemand aufgenommen und mag sich per e-mail mit mir in Verbindung setzen?

  18. vor 12 Jahren

    Zum Inhalt und zur Spannung möchte ich mich nicht äußern, super, wie fast immer. Ist es aber nicht möglich, auch einmal die Sprache zu verbessern. Abgesehen vom österreichischen Tatort, den ich mir schon wegen des zum Teil unverständlichen Dialektes nicht mehr ansehe, musste ich leider wieder feststellen, dass die Tonqualität immer schlechter wird.

  19. vor 12 Jahren

    Nach den Wienern nun wieder ein absolutes Sahnestückchen der Tatort-Reihe! Die rasanten Schnitte, Kameraführung und Split-Screens machen diesen Tatort besonders. Herausragend auch Postel/Monot/Mommsen und Ohrt. Tatort-Herz was willst du mehr, der war klasse!!

  20. vor 12 Jahren

    Einwandfrei unterhaltsamer spannender Tatort

  21. vor 12 Jahren

    Der Song ist von The XX und heißt Angels.

    Viel Spaß damit.

  22. vor 12 Jahren

    Mir hat der Bremer Tatort für gefallen, hoffe aber auch dass Stedefreund
    auch beim nächsten Mal wieder dabei ist,
    weiss jemand mehr?
    Danke!

  23. vor 12 Jahren

    Hallo Hans,

    vielen Dank für die Auskunft.
    Toller Song.
    Nochmals Danke

  24. vor 12 Jahren

    einfach nur super…. die große frage .arbeitet das BKA wirklich so ?? was wenn es auch nur ansatzweise so geschehen kann.Die komiker aus münster müßen sich warm anziehen …auch wenn es frühling wird.

  25. vor 12 Jahren

    Ich sehe ein Licht am Ende des Tunnels. Uns hat ‚Puppenspieler‘ gut gefallen. Sehr schön mit den Splitscreans und wirklich konstant spannend. Mir, oder eher meinem Freund ist wie Michi auch aufgefalln, dass der Profi-Killer etwas unsouverän wirkte. Ist mir dann auch aufgefallen, war als mans war genommen hatte fast lustig mit anzusehen. Auch gerade im Zusammenhang mit der Thematik der letzten Woche aus Österreich, scheint der Tatort zu versuchen den Zuschauer das Vertrauen in staatliche Organene zu nehmen. Und ich muss sagen, es klappt streckenweise. Mit Brutalität kann man keinen mehr so richtig schocken. Die Ohnmächtigkeit einiger Ermittler-Teams beunruhigt dann doch.

  26. vor 12 Jahren

    Leider finde ich auch bei diesem Tatort wieder, daß der Anspruch der Realisierung weit vorauseilt.
    Der Grundgedanke ist soweit recht originell, so daß der Beginn durchaus zu interessieren wußte. Leider entwickelte sich das ganze dann wieder einmal so hanebüchen, daß ich es vorzog, mir die zweite Hälfte zu ersparen. Der Versuch, einen kleinen Tatort wie Big Cinema aussehen zu lassen, scheitert wie so häufig an der Luschigkeit, mit der das Drehbuch verzapft wird. Viele Logikpatzer eine übermächtige, gleichzeit dilettantische und damit lächerliche „Murder Incorporated“ haben mir den Spaß versaut.
    Vielleicht wären solche Plots in einem „Event Movie“ ganz ok. Im Tatort erwarte ich einen logisch konstruierten Fall, der ein klitzeklienes bißchen an der Realität orientiert ist. Leider jedoch orientieren sich die Entscheider in den Öffentlich-Rechtlichen in Sachen Tatort zunehmend an RTL- und Pro7-Bockmist à la „Alarm für Cobra 11“.
    Schade drum. Dann lieber amerikanische Serien. Die entspringen zwar erst recht nicht meiner Lebenswelt, sind dafür bis zum letzten Detail perfekt produziert. Na ja, wenn sie schon keine Autos bauen können…

  27. vor 12 Jahren

    Maikelg et al.:
    Wer sich mit den Vorgängen bei der Vertuschungspanik einiger Verfassungsschutzämter während der Mordserie „Döner“, heute als NSU-Fall bekannt, auch nur am Rande beschäftigt hat, wer den Fall der als „verrückt“ ausgemusterten Steuerprüfer in Frankfurt oder den als „verrückt und gemeingefährlich“ weggeschlossenen Gustl Mollath betrachtet, der weiss dass sich die Tatort-Macher in Bremen bei „Puppenspieler“ sehr sehr vornehm zurückgehalten haben.
    Das „Problem“ der Nutzung einer Kinderprostituierten gegen den politischen Entscheider und ebenso dessen „Lösung“ nach amerikanischer Art aus dem Hinterhalt hätte man auch sehr viel realitätsnäher = schmutziger erzählen können, was dann aber vermutlich nicht mehr 2015-tauglich wäre.
    Mir hat besonders die realistische Verstrickung und die Günstlingsgeschäfte zwischen verbeamteter Mörderbande und fehlbarem Bundesrichter gut gefallen, wobei der Hintergrund ein bisserl plastischer hätte sein können.
    Wer hier glaubt, es werde auf überzogene Art Vertrauen in die Obrigkeit beschädigt, dem seien die einschlägigen Tagesnachrichten anempfohlen.
    Gegen die Realität war selbst der -exzellente- Wiener Tatort eine Woche zuvor ausgesprochen zahm, was auf „Puppenspieler“ ebenso zutrifft.
    Gleichwohl: beide solide, realistisch und kurzweilig, und nicht so im langweiligen Grünwalder Derrickmilieu gefangen wie die Münchner schon seit Menzinger’s Erbschaft ….

  28. vor 12 Jahren

    ja das war doch mal wieder was für den TO Fan mit gehobenen Ansprüchen.
    Im Wesentlichen kann ich den hier veröffentlichen Kommentaren voll und ganz zustimmen .
    Die Story als solche gibt schon einige Denkanstöße .
    Überzeugt hat mich auch die Besetzung – besonders gefiel mir der Umstand , daß der Halle´sche
    Theaterchef Zeit für seine Rolle gefunden hat .
    Mein Fazit : Schöner TO Sonntagabend – GEZ Gelder gut verarbeitet .

  29. vor 12 Jahren

    Also hoert Stedefreund/Mommsen auf ?
    Oder die naechste Handlung wird mit Stedefreund’s Auslandserfahrungen verknuepft ?
    Waere interessant.
    Guter TATORT, vielschichtig und unterhaltsam.
    Katzman is the next-funniest pathologist besides Boerner ;

    nico haupt, krimivoyeurist-veteran, NYC

  30. vor 12 Jahren

    Also laut Tatort Fundus ist Stedefreund beim nächsten Mal wieder mit von der Partie und der „Neue“ gibt direkt am Anfang den Löffel ab. In dem kommenden Lürsen Tatort „Er wird töten“ (noch kein Sendetermin) geht es dann um die Aufklärung des Mordes an Uljanoff. Bleibt dann wohl also doch alles beim Alten in Bremen.

  31. vor 12 Jahren

    Wieso verraten die denn jetzt schon dass Leo Uljanoff umgebracht wird?
    Wer genau sind denn deine Quellen ?

  32. vor 12 Jahren

    @Nico Du kannst das nachlesen bei Tatort unter: Folgen>Die nächsten Erstsendungen>Er wird töten.

    Die verraten da immer schon eine Menge über kommende Tatorte. Wenn man sich lieber überraschen lassen möchte, einfach nicht reingucken ;-)

  33. vor 12 Jahren

    Also schmierig fand ich den Neuen ganz und gar nicht. Eher wie ein großer tapsiger sympathischer Tanzbär. Und Inga war verletzlich, kein Wunder, dass sie bei ihm Trost gesucht hat.
    Spannender Tatort, der seinem Namen mal wieder alle Ehre macht! Die Bremer haben sehr gute Arbeit abgeliefert!

  34. vor 12 Jahren

    Ein richtig guter Tatort! Es lohnt sich!

  35. vor 12 Jahren

    Wir fanden ihn schon gut!!

  36. vor 12 Jahren

    Ein grandioser Tatort, man kann aber nur hoffen, dass Oliver Mommsen nicht aus der Serie herausgekickt wird – er und Postel sind wirklich gut! Weiter so…

  37. vor 10 Jahren

    Der Tatort 864 aus Bremen mit den bekannten Hauptkommissaren Lürsen und Stedefreund. Tja, fast wäre so ein Bursche ja in etwa mal Staatspräsident geworden, in unserer wohl geliebten EU. Deshalb kann man nur sagen: Trau, Schau, Wem!!! Ehrlich.

  38. vor 8 Jahren

    Guter Bremer Tatort, der allerdings Punktabzug bekommt, aufgrund des sinnentleerten Auftritts des bärtigen Werbehelden. Stedefreund sehr gut, noch nachdenklicher als sonst, beinahe ins Charakterfach gewechselt – gut, dass er wieder gekehrt ist! Jella Haase ist zwar eine Augenweide, aber schauspielerisch muss mit ihr mehr gearbeitet werden, damit ihr Spiel gelenkiger, geschmeidiger, sicherer wird. Katja Danowski als Sigrid Strange (strange, strange!) sehr gut. Der Plot mäßig bis gut. Schlimm, dass all das denkbar und vielleicht sogar längst Realität ist.

  39. vor 8 Jahren

    Habe mir gerade mit einiger Verspätung den TO „Puppenspieler“ angesehen. Warum? Ich weiß es nicht. Immerhin habe ich 90 Minuten lang überlegt, ob ich nicht besser abschalten sollte. Leider aber war der Film sooo spannend, dass ich es nicht getan habe.
    Spannend? Allerdings! Wird die Handlung noch grotesker? Wann kommt Lisbeth Salander?

    Also mal ehrlich! Der Plott war ja nicht ganz uneben, aber für einen TO einfach viel zu viel des Guten, wenn man es denn gut fand. Persönlich bin ich nicht Anhänger solcher Verschwörungszenarien. Gebt uns bitte mal wieder einen schlanken, spannenden TO; es würde der Serie auch gut tun, stellte man die Polizeiarbeit etwas realistischer dar.

    Aber ich will nicht kleinlich sein und gebe deshalb 1 Stern! :D

  40. vor 8 Jahren

    Weservertiefung nicht mit uns. Also überladen find ich den Tatort ganz und garnicht. Beim Ohrt denk ich immer gleich an Edel & Starck. Mag ihn eigentlich ganz gern. Antoine Morot Jr. auch mega cool. Super 4,6 Sterne

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