Kommissarin Inga Lürsen
Hauptkommissarin Inga Lürsen (gespielt von Sabine Postel) ist eine gebürtige Bremerin, die die Hansestadt ihr Leben lang nicht verlassen hat. Sie liebt die Geräusche des Hafens und der Schiffe seit ihrer Kindheit, denn ihre Eltern hatten ein Kontorhaus in der Nähe der Weser. Zu ihrem Vater hatte sie kein gutes Verhältnis, er beobachtete Ingas beruflichen Werdegang mit großer Skepsis. Dennoch fasste die im Mai 1950 geborene Norddeutsche den festen Entschluss, zur Polizei zu gehen.
Heute arbeitet Inga Lürsen im Kommissariat 31 der Kripo Bremen. Sie ist zufrieden mit ihrem Aufgabenbereich und hat schon diverse Angebote, die Leitung des Kommissariats zu übernehmen, ausgeschlagen. Die Ermittlerin will vor Ort ermitteln und nicht zur Schreibtischtäterin werden. Außerdem neigt Lürsen zu emotionalen, jähzornigen Ausbrüchen, mit denen nicht jeder ihrer Kollege umgehen kann. Auch Diplomatie, die im Büro durchaus hilfreich ist, ist nicht ihre Stärke. Kollegen und Vorgesetzte schätzen allerdings die Kompetenz der Bremer Ermittlerin.
Mit Nils Stedefreund, ihrem festen Teamkollegen, versteht sie sich ausgezeichnet. Anfangs mussten sich die beiden Kommissare zwar erst einmal zusammenraufen, doch schon bald wurden sie gleichberechtigte Partner. Von Assistent Karlsen hingegen hält die Ermittlerin nicht viel. Zwar ist er ein fähiger, zuverlässiger Mitarbeiter, aber die groben Fehler, die er begeht, entgeistern die Kommissarin regelmäßig. Lürsen hat die Angewohnheit, ihre Mitarbeiter stets nur beim Familiennamen anzusprechen.
Inga Lürsen lebt in einem alten Haus in Bremen. Gesellschaft leistet ihr Hund Paul. Sie ist geschieden, die gemeinsame Tochter Helen blieb nach der Trennung bei ihrem Vater Lothar Reinders. Seitdem hatte Inga nur kurze Beziehungen, zu einer tieferen Bindung ist es nie gekommen. Sie bedauert, dass sie ihrer Tochter eine schlechte Mutter war. Deshalb ist sie umso glücklicher, als Helen ihren Weg findet.
Kommissar Nils Stedefreund
Hauptkommissar Nils Stedefreund, dargestellt von Schauspieler Oliver Mommsen, startete seine Polizeikarriere in Bremerhaven. Aufgewachsen ist er in der Nähe von Hannover, daraufhin hat er große Teile seiner Kindheit und Jugend in Bremerhaven und Bremen verbracht. Seine angestrebte Sportlerkarriere endete früh, als er mit 15 Jahren wegen einer Meniskusverletzung das Fußballspielen beim SV Werder an den Nagel hängen musste.
Stedefreund wird in der Kripo Bremen zunächst als Vertretung für Inga Lürsen eingesetzt, die drei Monate lang an der Polizeiakademie beschäftigt ist. In Bremen fühlt sich der Kommissar auf Anhieb wohl, auch wenn er viele Freunde und Polizeikollegen in Bremerhaven zurückgelassen hat. Als Inga Lürsen schließlich zurückkehrt, funktioniert die Zusammenarbeit nicht auf Anhieb. Doch bald schon lernt sie Stedefreunds gelassene Art zu schätzen. Sein ruhiges Wesen macht ihn zu einem wichtigen Gegenpol für die Ermittlerin, wenn sie wieder einmal einen Wutausbruch erleidet. Laut wird Kommissar Stedefreund fast nie – und wenn doch, ist meist Kollege Karlsen Schuld.
Kommissar Stedefreund, Jahrgang 1969, ist geschieden. Mit seiner Frau Bettina hatte er in Bremerhaven gelebt, doch als er die mit einer „Bekannten“ erwischt, trennt er sich. Nun lebt er allein im Steintorviertel Bremens. Durch die Scheidung ist seine finanzielle Situation schwierig, obwohl er einen einfachen Lebensstil pflegt. Seine Wohnung gleicht einem Jugendzimmer, mit Tischkicker und Rennrad an der Wand. Nebenberuflich verkauft der Kriminalist Alarmanlagen, denn zu allem Überfluss hat er sich auch noch mit der Finanzierung einer Eigentumswohnung verkalkuliert.
Inga Lürsens Assistenten wurden zu Beginn ihrer Tatort-Karriere häufig ausgetauscht.
In den ersten beiden Folgen aus den Jahren 1997/98 hieß Lürsens Gehilfe Stefan Stoll, der bereits in der dritten Episode von Assistent Kraus abgelöst wurde. 1999 und 2001 bekam die Hauptkommissarin in zwei Tatort-Fällen Unterstützung von Tobias von Sachsen.
Im Jahr 2001 wurde Hauptkommissar Nils Stedefreund ein festes Mitglied in Inga Lürsens Ermittlerteam (Folge 485 „Eine unscheinbare Frau“). 18 Jahre und 33 Fälle später sollte die Zusammenarbeit schließlich tragisch enden: im Fall „Wo ist nur mein Schatz geblieben?“, Tatort-Episode 1091, der am 22. April 2019 erstausgestrahlt wurde.