Polizeiruf 110: Der Fischerkrieg

Die Rostocker Profilerin Katrin König wird in einer Traumsequenz zu Beginn des Films mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Ein kleines Mädchen rennt durch einen Wald an die See, ein Koffer treibt im Wasser, und auch eine Leiche ist einen Augenblick lang zu sehen. Es geht um die Flucht mit ihren Eltern, die als verschollen gelten, aus der ehemaligen DDR über die Ostsee nach Westen. König wuchs anschließend in einem Heim auf. Im Lauf der Folge kommt sie ihrer Vergangenheit näher und näher.

Polizeiruf Der Fischerkrieg – Trailer


 
Vordergründig geht es aber erst einmal um was ganz anderes. Im Polizeiruf 110 „Der Fischerkrieg“ bekämpfen sich deutsche und polnische Ostseefischer mit handfesten Mitteln. Die Polen fangen den Deutschen mit illegalen Netzen die Bestände vor der Nase weg, diese schließen sich zusammen, um sich zu wehren. Als eines Morgens Paul Thomsen, der als die graue Eminenz unter Warnemündes Fischern gilt, erschossen am Kai aufgefunden wird, fällt der erste Verdacht auf die Mannschaft eines polnischen Kutters. Der Mord gleicht quasi einer Hinrichtung.

Alexander Bukow beginnt seine Ermittlungen unter den Seemännern, die sich als nicht gerade gesprächig erweisen. Es wird schnell klar, dass die Fischer sich nicht an die gesetzlich vorgeschriebenen Fangquoten halten, sondern versuchen, so viel wie möglich für sich selbst herauszuholen. Sie kämpfen um ihr Überleben – und das ihrer Familien. Dabei kommt es immer wieder zu Konflikten mit den polnischen „Kollegen“.

Katrin König stößt im Polizeiruf 110 „Der Fischerkrieg“ derweil auf die Journalistin Nina Berger, die seit einigen Wochen in der Gegend für eine Geschichte recherchiert. Sie ist über manche Vorgänge an der See erstaunlich gut informiert. Und es scheint dabei um mehr zu gehen, als um illegale Fischerei. Der wahre Grund wird auch bald offenbar. Das Mordopfer war in organisierten Menschenschmuggel verwickelt. Für seine Fluchthilfen zu DDR-Zeiten hatte er noch das Bundesverdienstkreuz erhalten, jetzt sieht die Sache anders aus.

Dann verdichten sich Hinweise, dass ausgerechnet Bukows Vater mehr mit dem Fall zu tun hat, als dem Sohn lieb sein kann. Veit Bukow gilt als Auftraggeber für den illegalen Fischfang und scheint seine Finger auch beim Menschschmuggel im Spiel zu haben. Schließlich gerät er sogar unter dringenden Mordverdacht. Der Rostocker Kommissar wird darauf wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen, aber er macht auf eigene Faust weiter mit seinen Ermittlungen.

Es kommt im Polizeiruf 110 „Der Fischerkrieg“ zwischenzeitlich zu erheblichen Spannungen zwischen Katrin König und Alexander Bukow, denn die persönlichen Verstrickungen in den Fall zerren an ihren Nerven.

 
Besetzung
Alexander Bukow – Charly Hübner
Katrin König – Anneke Kim Sarnau
Anton Pöschel – Andreas Guenther
Volker Thiesler – Josef Heynert
Veit Bukow – Klaus Manchen
Nina Berger – Inga Busch
Henning Röder – Uwe Preuss
Hannes Wondrak – Tilo Nest
Vivian Bukow – Fanny Staffa
Ronny Brandt – Jens Münchow
Dieter Brandt – Michael Prelle
sowie Joan Pascu, Teodora Djuric, Oliver Utrecht, Faye Montana
u.v.a.

Stab
Buch: Florian Oeller
Regie: Alexander Dierbach
Kamera: Markus Schott
Schnitt: Marco Baumhof
Szenenbild: Florian Langmaack
Casting: Mai Seck
Kostümbild: Susanne Witt
Musik: Sebastian Pille
Ton: Thorsten Schröder
Produktionsleitung: Mathias Mann und Daniel Buresch, NDR
Producerin: Ilka Förster
Produzentin: Iris Kiefer
Redaktion: Daniela Mussgiller

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10 Kommentare

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  1. vor 12 Jahren

    Ein glänzende Rostocker-Episode! Bukow spielt genial!

  2. vor 11 Jahren

    eine super Polizeiruf :)

  3. vor 9 Jahren

    Schauspieler ohne Tadel,Handlung aber langweilig. Habe mit dem Schlaf gekämpft .

  4. vor 9 Jahren

    Hammer Tatort
    sehr gut der Tatort aus Rostock

    danke

  5. vor 9 Jahren

    Polizeiruf meinte ich

    echt Geil gewesen super Schauspieler

  6. vor 9 Jahren

    Top! Spannung bis zuletzt :)

  7. vor 9 Jahren

    Ganz schlecht gespielt. Eine Vergewaltigung des Intellekts und Hinrichtung der Schauspielersympathie. Sorry aber echt nicht zu vergleichen mit dem vergangenen – „Kreise“

    Tschüss

  8. vor 9 Jahren

    Gutes Buch. Stimmige lokale Verankerung. Privatleben der Ermittler vorhanden, erdrückt aber nicht alles andere, sondern passt gut zur Story und entwickelt sich von Folge zu Folge weiter. Von zwei sehr guten Schauspielern kraftvoll und doch mit Zwischentönen gespielt. Bei meinem beschränkten Intellekt reicht es locker für 4,5 Sterne, aufgerundet 5.

  9. vor 9 Jahren

    Hat mir sehr gut gefallen bitte weiter so

  10. vor 2 Jahren

    Eines der Alleinstellungsmerkmale der frühen Rostocker PR’s besteht darin, wie die langsame Zersetzung von Bukow’s Ehe in jeder Folge gnadenlos (horizontal) weiterentwickelt wird. Sehr präzise Beobachtungsgabe bzw. Beschreibungen durch die Drehbuch-Autoren!
    *****

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