Kurz und knapp – darum geht’s
Ein grausamer Fund erschüttert Luzern: Die 14-jährige Amina Halter wird am Tag nach ihrem Geburtstag erschlagen im Wald aufgefunden. Die Kommissare Reto Flückiger und Liz Ritschard stoßen schnell auf ein kompliziertes Familiendrama zwischen einem streng gläubigen Stiefvater und einem vorbestraften, ehemals drogenabhängigen leiblichen Vater. Als die Ermittler herausfinden, dass Amina im dritten Monat schwanger war, gewinnt der Fall an Brisanz – und sie geraten in ein Netz aus religiösem Fanatismus, familiärer Kontrolle und erschütternden Geheimnissen. Wer das Rätsel um die ermordete Jugendliche lösen möchte, kann den Tatort „Geburtstagskind“ am 18. August 2013 um 20:15 Uhr im Ersten sehen.
Inhalt der Tatort-Folge „Geburtstagskind“
Nebel hängt tief über den Wäldern bei Luzern, als Kommissar Reto Flückiger gedankenverloren durch das feuchte Unterholz stapft. Das Rascheln der Blätter unter seinen Schuhen mischt sich mit den dumpfen Stimmen der Spurensicherung. Vor ihm liegt der erschlagende Körper eines jungen Mädchens – Amina Halter, 14 Jahre alt, getötet am Tag ihres Geburtstags.
Flückiger spürt eine tiefe Melancholie in sich aufsteigen. Kindermorde treffen ihn besonders hart, etwas, das er selbst vor seiner Kollegin Liz Ritschard zu verbergen versucht. Die beiden Kommissare verstehen sich meist wortlos, kommunizieren durch knappe Blicke und Gesten. Als Ritschard eine intuitive Einschätzung zum Fall äußert, fragt Flückiger nur mit gerunzelter Stirn nach. „Vielleicht war ich auch ein Problemkind“, murmelt sie zurück, mehr erfährt man nicht über ihre Vergangenheit.
Die Ermittlungen führen das Luzerner Team in eine Welt der Gegensätze: Auf der einen Seite Beat Halter, Aminas Stiefvater und Vorsteher der freichristlichen Gemeinschaft „Kreis der Gnade“, ein Mann mit strengen Moralvorstellungen, der den Tod des Mädchens als „Gottes Willen“ betrachtet. Seine Gebete scheinen wie ein Schutzschild gegen die Realität zu wirken. „Ich folge dem Glauben Gottes – der ist ewig“, sagt er mit eisiger Ruhe, während er die Leiche seiner Stieftochter identifiziert und sich kaum die Erschütterung anmerken lässt.
Auf der anderen Seite steht Kaspar Vogt, Aminas leiblicher Vater, der in einem schäbigen Wohnwagen haust. Ein gescheiterter Mann, vorbestraft und ehemals drogenabhängig, dem per Gerichtsbeschluss der Kontakt zu seinen Töchtern untersagt wurde. „Man hat mir meine Kinder weggenommen!“, brüllt er verzweifelt. Der Schmerz über Aminas Tod sitzt tief in seinen Augen, wie ein nicht enden wollender Albtraum.
Dazwischen Ursula Halter, Aminas Mutter, eine Frau, die aus einer zerstörerischen Drogenbeziehung in die Arme eines religiösen Fanatikers geflüchtet ist. Ihre leise, fast schon gebrochene Stimme verrät den inneren Konflikt zwischen zwei Extremen.
Die Fahndung gleicht einem schwierigen Balanceakt zwischen familiären Abgründen, als die Ermittler eine schockierende Entdeckung machen: Amina war im dritten Monat schwanger. Ein Skandal für die streng religiöse Gemeinschaft. „Wie konnte so etwas in dieser Gemeinde passieren?“, fragt sich Ritschard. Die DNA-Analyse des ungeborenen Kindes schließt zunächst beide Väter als Erzeuger aus.
In Aminas Zimmer finden die Ermittler eine kleine geschnitzte Holzfigur – eine scheinbar unbedeutende Spur, die jedoch direkt zu Fabian Gross führt, dem Lehrling aus Beat Halters Sägewerk. „’Sie wollte sich mit mir treffen, aber ich bin nicht gekommen'“, gesteht der junge Mann mit zitternder Stimme. Ist er der Vater von Aminas ungeborenem Kind?
Als Vogt plötzlich seine jüngere Tochter Julia entführt, spitzt sich die Situation zu. Die kleine Schwester des Opfers offenbart den Ermittlern ein entscheidendes Detail: „Der andere Papa ist Amina hinterhergefahren“, flüstert sie. Eine Spur, die Flückiger und Ritschard direkt zu einer erschütternden Wahrheit führt…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Geburtstagskind“ ist der fünfte Fall des Luzerner Ermittlerduos Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer). Die Produktion des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) wurde von Oktober bis November 2012 in Luzern und Umgebung gedreht.
Regisseur Tobias Ineichen, der bereits mit „Skalpell“ (Folge 839) seinen ersten Tatort aus Luzern realisierte, setzte auch bei dieser Folge auf ein dichtes, intensives Familiendrama. Marcus Signer, der später als Hauptdarsteller in der Pedro-Lenz-Verfilmung „Der Goalie bin ig“ im Kino zu sehen war, überzeugt in der Rolle des gescheiterten Vaters Kaspar Vogt. Sarah Spale Bühlmann („Tag und Nacht“, „Nachtzug nach Lissabon“) und Oliver Bürgin („Shoppen“) verkörpern das ungleiche Ehepaar Halter.
Eine Besonderheit dieser Produktion: Die jüngere Schwester des Mordopfers wird von Anouk Petri gespielt, der Tochter der Schauspielerin Mona Petri. „Tatort – Geburtstagskind“ markierte ihr Debüt in einem Spielfilm.
Bei der Erstausstrahlung am 18. August 2013 im Ersten Programm der ARD erreichte der Film beachtliche 8,0 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 24,9 Prozent. Kritiker lobten besonders die dichte Atmosphäre und das konzentrierte Spiel der Darsteller. Die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Die Dialoge sind gut. Und je knapper sie gehalten werden, desto besser sind sie. Manchmal wird gleich vielsagend geschwiegen.“ Der Film wurde für seine unaufgeregte Inszenierung und das intensive Familiendrama um Themen wie Familienideologie und religiösen Fanatismus geschätzt.
In Ägypten verfolgt zu werden, macht Christen noch nicht zu besseren Menschen. Auch sie müssen kritisiert werden dürfen, wenn sie bigott sind. Im Übrigen kenne ich den Tatort nicht. Keiner kennt ihn wahrscheinlich bis er um 20.15 beginnt.
Toller Kommentar. Sehr differenziert und stichhaltig. Sie sind wohl Christ. In zwei Minuten können Sie sich ein Bild machen.
schlecht. schlecht synchronisiert und mäßige handlung. aber die kernaussage: christliche gemeinschaften sind gefährlich!, empfinde ich für richtig. lang lebe allah!
Oh, du ame verfolgte christliche Minderheit in Europa! Bitte eine Runde Mitleid für scheylock.
@scheylock muss dir leider recht geben, es wird immer deutlicher, in der ganzen Medienwelt, dass der Kampf gegen das Christentum immer mehr fortschreitet…..
Also der Tatort war echt blöd… Auf deutsch gesagt Sch…. !!!
Sehr langweilig und durcheinander. dann diese religionsgemeinschaft, ne also das ist echt kein guter tatort für sonntag abends.
Da gucke ich mir doch lieber die wiederholungen von den alten Tatort filmen an! Die kommisare sind auch langweilig, und passen nicht in den tatort rein!
Ein guter Tatort von den vielgescholtenen Schweizern. Spannend von der ersten bis zur letzten Minute, Weiter so.
Und wieder mal wird der christliche Glaube falsch dar gestellt. Schade somit verliert Tatort an Sympathie.
Die Story über religiösen Fanatismus ist leider alt, jedoch tagtäglich weltweit vertreten. Für mich eine gelungene Abendunterhaltung, zwar nicht herausragend, aber guter Durchschnitt. Da hab ich in letzter Zeit deutlich schlechtere gesehen. Ich als Österreicher mag natürlich Eisner am Liebsten.. ;) Die Synchronisation war echt sch…., hab aber das Glück und die Möglichkeit mir die CH-Tatorte in Dialekt anzuschaun (und zu verstehn ;))
Leider muss dieser halt ins Hochdeutsche übersetzt werden, was ziemlich schwierig zu symchronisieren ist…
Gute Leistung von Kamera und Akteuren..
Habe mir heute mal wieder nach langer,langer Zeit einen Tatort angesehen! Das Thema hatte mich interessiert aber was man daraus gemacht hat, das war wirklich ein totales Nichts. .So eine in vielen Teilen des Films emotionslose und marionettenhafte Darstellung hab ich schon lange nicht mehr gesehen… und wie sich die Zeit hinzog und hinzog und hinzog. Es war bereits nach wenigen Minuten klar wer wohl „der Täter“ ist .Es war alles einfach zu offensichtlich!!Also als „Einschlafhilfe“ könnte man diese Sendung ideal vermarkten!
An der Stelle, wo die Jugendliche von der Polizei durch eine Kneipe verfolgt wurde, bin ich wachgeworden. Wer kennt die Filmmusik?
Weder gegen Christen, noch langweilig. Ganz einfach aus dem Leben, auch wenn man,s nicht wahrhaben möchte. Weiter so!
scheylock möge 2 Wochen keinen Stuhl haben. Und dann heiligen oder Beicht…
amina hat ihren namen ja auch nicht vom sekten-vater, ihre mutter und der biologische vater waren bei ihrer geburt nicht mitglieder der glaubensgemeinschaft. komisch war aber, dass alle mitarbeiter des sägewerks sektenjünger waren, natürlich mit ausnahme des lehrlings und mädchenschwängerers. auch lachhaft mutete das erweiterte „kreuz“ mit dem kreis an, welches zu plump mit dem namen der gemeinschaft zusammenhing, wie bilderrätselraten für minderbemittelte. flückiger gefiel mir diesmal, die hilfspolizisten und die kommissarin war übel. der biologische vater im originalton (berndeutscher dialekt) hat überzeugt.
Der war einfach nur öde, die Dialoge künstlich. Dieses Ermittlerteam passt einfach nicht zusammen!
Hatte eigentlich nur einen Stern angeklickt????
Habe mich sehr auf den neuen Tatort gefreut, aber dann wurde mir der Sonntagabend versaut! Freue mich aber schon auf die Wiederholungen der wirklich guten Tatorte!
Ein genialer Tatort, spannend, herrlich unübersichtlich. Wie oft in der Realität.
Langweilig und vorhersehbar.
Natürlich muss bei religiös motivierten Morden ein Christ der Täter sein. Die Macher des Films hatten nicht die Eier in der Hose das Geschehen dahin zu verlegen wo es das tatsächlich gibt, namlich in ein islamistichen Umfeld.
Dieser Tatort grenzte an Christenverfolgung. Man kreiere eine gestörte, total unsympathische Persönlichkeit und verbinde sie mit christlichen Grundüberzeugungen und -praktiken (Jesus lebt, Jesus liebt dich, beten, Gemeinschaft). So diffamiert man eine ganze Religionsgruppe. Billige antichristliche Propaganda eines vermutlich linken Drehbuchautors. Dafür ist ein Stern ist einer zuviel.
Inzwischen muss man ja schon froh sein, wenn man nicht beim Tatort vor Schmerzen laut schreien muss. Daher 2 Sterne, aber ohne die Folge wärs auch gegangen.
Einziger Lichtblick: die kauzigen Dialoge zwischen Flückiger und dem leiblichen Vater.
Katastrophe: Na klar wars der Stiefvater. Zu einfach! Ich hoffte immer auf die raffinierte Wendung – vergebens.
Der Tatort war medioker. Den kann man sehen, man muss ihn nicht unbedingt gesehen haben. Deshalb auch 3 Sterne. Schön, dass bis jetzt nicht schon wieder unzählige Anfragen da sind wie: „Wie heißt das Lied in Szene XY?“ „Danke!“ „Bitte!“ „Und wie heißt das Lied als..?“ „Ja, das muss ich auch wissen!“ „Das Lied heißt…“ usw. usf.
Aber, vielleicht kommt es ja noch…
Nun ja, wieder einmal nett fotografiert… die Schauspieler müssen ja auch ihr Geld verdienen. Sonst ist über diesen TO nichts wirklich wichtiges zu sagen. Bigotterie, der x-te Aufguss… arme Schweiz…
Ach: nur ein Stern diesmal…
Bin wahrlich kein Fan der Schweizer Ermittler, aber diese Folge war gerade so zu ertragen…immerhin gerade noch 2 Sterne
Guter TO aus der Schweiz diesmal, gratuliere!
@Dagmar: schön, dass Du bereits nach wenigen Minuten wusstest wer wohl “der Täter” ist, aber ich bin (zum Glück) nicht so intelligent! Für mich gab’s bis kurz vor dem Ende immer mehrere Möglichkeiten: beide Väter (leiblich und Adoptiv), der Liebhaber (okay, der schied nach der einfühlsamen Vernehmung durch Liz Ritschard glaubhaft aus!), und evtl. sogar die Mutter, von der man ja zunächst auch nicht wusste, wie fanatisch sie wirklich war! Und aus der „christlichen Gemeinde“ hätte für mich auch jederzeit noch ein Verdächtiger auftauchen können!
Also die beiden letzten CH-Tatorte waren beide gut. Man muss sie nur im Original (SRF) ansehen, denn die D-Synchro taugt nix und macht aus 4 Sternen zwei!
Der Tatort mit der Nummer 879 aus der sehr weltoffenen Schweiz. Die Kommissare von Leib und Leben, der Flückiger und die Ritschard, ermitteln im Falle eines gemordeten Mädchens, welches mit ihren vierzehn jungen Jahren schwanger war. Als Angehörige einer strengen und möchtegernen wertkonservativen Christengemeinschaft, ist dieses schon äußerst prekär erscheinend, für die Mordermittler, diese beiden, erst einmal, augenscheinlich, als sekundär anzusehen. Die beiden Luzerner Kripos ermitteln offen und nach allen Seiten und stoßen tief in die verkrustete Welt religiöser Ereiferer hinein sowie herein. Spannend, interessant, wiederholungswürdig? Ich würde alles verneinen, aber des Allgemeinwissens wegen, trotzdem sehenswert. Schaut, traut, wem. Ehrlich. Für die Musik verantwortlich war übrigens der Fabian Römer – und nur der.