Kurz und knapp – darum geht’s
Als ein leukämiekranker Mann tot auf einer Bodensee-Fähre gefunden wird, spricht vieles für Selbstmord – doch Kommissarin Klara Blum hegt Zweifel, während ihr Schweizer Kollege Matteo Lüthi den Fall schnell zu den Akten legen will. Die Ermittlungen führen zu einer Pharmafirma in der Schweiz, die ein neues Krebsmedikament testet, und einer Selbsthilfegruppe für Leukämiekranke in Konstanz. Als Blum und Perlmann entdecken, dass das Opfer die Pharmafirma offenbar mit brisanten Informationen über Nebenwirkungen des Medikaments erpresst hat, geraten sie in ein Netz aus Verzweiflung, Hoffnung und skrupellosem Geschäftskalkül…
Inhalt der Tatort-Folge „Letzte Tage“
Grauer Nebel hängt über dem Bodensee, als die Autofähre aus dem schweizerischen Romanshorn im Hafen von Konstanz anlegt. Die Passagiere verlassen ihre Fahrzeuge – nur ein Mann bleibt regungslos hinter dem Steuer sitzen. Jochen Heigle, ein Bauklempner mit fortgeschrittener Leukämie, ist tot, verblutet durch eine Injektion mit Acetylsalicylsäure. Ein Selbstmord scheint naheliegend. Doch Klara Blum, die erfahrene Kommissarin mit dem untrüglichen Instinkt, spürt, dass etwas nicht stimmt.
Ihre Zweifel verstärken sich, als sie den Schweizer Kollegen Matteo Lüthi am Tatort bemerkt, der auffällig schnell da war – oder war er etwa schon an Bord? Der Mann mit dem undurchsichtigen Blick und der kühlen Art beharrt auf seiner Zuständigkeit und drängt auf einen schnellen Abschluss des Falls. Zwischen den beiden Ermittlern entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, in dem berufliche Kompetenzstreitigkeiten und persönliche Animositäten verschwimmen wie die Ländergrenzen im Bodensee bei Nebel.
Während Blum dem verschlossenen Schweizer auf den Zahn fühlt, taucht ihr Kollege Kai Perlmann in die Welt der Leukämie-Selbsthilfegruppe ein. Dort begegnet er der charismatischen Medizinstudentin Mia Hennig, deren Engagement für die Kranken ihn ebenso beeindruckt wie ihre offene, direkte Art. „Wir kämpfen hier nicht nur gegen Krebs, sondern auch gegen Zeit“, erklärt sie ihm, während im Hintergrund eine Typisierungsaktion für den todkranken Jonas Rattke vorbereitet wird. Perlmann, sonst stets professionell distanziert, lässt sich von Mias Leidenschaft mitreißen – ohne zu ahnen, dass sie mehr mit dem Tod auf der Fähre zu tun haben könnte, als sie zugibt.
Die Spur führt zum Schweizer Pharmaunternehmen Sanortis, das ein neues „Wundermittel“ gegen Leukämie testet. Die sterile Kälte des Firmengebäudes steht in scharfem Kontrast zur aufgewühlten Atmosphäre der Selbsthilfegruppe – hier zählen Bilanzen, nicht Menschenleben. „Moral ist ein schlechter Ratgeber fürs Geschäft“, bekommt Blum vom Geschäftsführer zu hören, als sie unangenehme Fragen stellt. Der hochrangige Manager weicht ihr aus wie ein Fisch, der durch das Netz zu schlüpfen versucht.
Als die Ermittler herausfinden, dass Heigle im Besitz einer CD mit brisanten Studiendaten war, die die Nebenwirkungen des neuen Medikaments belegen, verdichten sich die Hinweise: War sein Tod ein verzweifelter Versuch, seine Familie finanziell abzusichern? Oder wurde er zum Schweigen gebracht? „Die Wahrheit liegt wie ein Schatz auf dem Grund des Sees“, sagt Blum zu Perlmann, während sie gemeinsam über das dunkle Wasser des Bodensees blicken, „und wir müssen nur tief genug tauchen.“
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Letzte Tage“ ist der 25. Fall für Kriminalhauptkommissarin Klara Blum (Eva Mattes) und der 21. Fall für ihren Kollegen Kai Perlmann (Sebastian Bezzel). Als Gaststar überzeugt Roland Koch in seiner zweiten Rolle als Schweizer Ermittler Matteo Lüthi, der bereits zuvor in einem Bodensee-Tatort zu sehen war. In weiteren Rollen glänzen unter anderem Natalia Rudziewicz als Medizinstudentin Mia, Teresa Harder als verzweifelte Ehefrau des Opfers und Robert Hunger-Bühler als undurchsichtiger Pharma-CEO.
Die Dreharbeiten zu dieser 878. Folge der Tatort-Reihe fanden unter dem Arbeitstitel „Totenschiff“ bzw. „Totensonntag“ im Sommer 2012 in Konstanz, Baden-Baden, Meersburg und im schweizerischen Romanshorn statt. Besonders authentisch: Die Szenen auf der Fähre wurden auf der echten Motorfähre Tábor der Stadtwerke Konstanz gedreht, die zwischen Konstanz und Meersburg verkehrt. Interessanterweise existiert eine Autofähre zwischen Konstanz und Romanshorn in der Realität nicht, da sich beide Städte am südlichen Ufer des Bodensees befinden und über Land verbunden sind – eine künstlerische Freiheit der Filmemacher.
Bei der Erstausstrahlung am 23. Juni 2013 verfolgten in Deutschland 9,02 Millionen Zuschauer den Fall am Bodensee, was einem beachtlichen Marktanteil von 27,30 Prozent entsprach. Die Kritiker zeigten sich gespalten: Während einige die melancholische Atmosphäre und die Darstellung des moralischen Konflikts zwischen Profit und Menschenleben lobten, bemängelten andere die teils überkonstruierte Handlung. Besonders hervorgehoben wurde die Darstellung der Medizinstudentin Mia durch Natalia Rudziewicz, deren Verkörperung einer vom Todestrieb getriebenen jungen Frau als eindrucksvoll und nachhaltig beschrieben wurde.
Nach der Ausstrahlung kursierten in Fankreisen viele Diskussionen über die ethischen Fragen der Pharmaindustrie und die Darstellung des grenzüberschreitenden Ermittlerduos. Der Fall markierte einen weiteren Meilenstein in der länderübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem SWR und dem Schweizer Fernsehen SRF, die gemeinsam bereits mehrere Bodensee-Tatorte koproduziert hatten.
ich freue mich schon auf den neuen Tatort :) das wird bestimmt wieder ein super Tatort! Bin so süchtig danach :) gucke jeden abend Tatort :)))
Autofähre Romanshorn-Konstanz?? Wiedermal eine geographische Verballhornung. Was soll das?
Schweizer Polizist ermittelt auf deutschem Boden, haarsträubende Realitätsferne!
hallo – höre nur Musik und Hintergrundgeräusche, aber keine Stimmen, ander Programme gehen – wer hat einen Tip ?
Danke !!!
Langweilig
Wie heißt das Lied, das kam als Perlmann Mia ins Krankenhaus gebracht hat?
guten abend,
kennt jemand den song, der im heutigen tatort etwa in der mitte des films (szene im krankenhaus) fragmentarisch eingespielt wurde? schoen ruhig, piano, klasse stimme. wer ist der saenger? eine antwort waere klasse. danke, florian
Der heutige Tatort fande ich sehr gut gemacht. Jedoch gibt es keine autofähr Verbindung von Konstanz nach Romanshorn. ;-)
im Grunde genommen kein schlechter Tatort, aber irgendwie hat der letzte Pep gefehlt!
guten abend,
ueber die story moechte ich heute keinen kommentar abgeben, aber bitte erklaeren sie mir welche koerperteile bei leukaemie bestrahlt werden sollen….???
besten dank.
daniela jaeckel
Der Tatort war besser als erwartet, ich mag einfach die Schauspieler. Der Fall selbst war kein Highlight, aber solide und ansprechend umgesetzt. Ganz besonders hat es mir der eine Song angetan. Leider hilft weder eine Suche über die Lyrics noch Shazam weiter. Ist das tatsächlich für den Film komponiert worden? Wenn ja: Respekt!
weiss jemand, wie das lied heisst, welches gespielt wird, als perlmann mia ins krankenhaus bringt?
danke!
Von wem ist der tolle Song, der gespielt wird als Perlmann die junge Frau ins Krankenhaus bringt? Sometimes i feel…
Schnarch, gähn .,.. Die Tatortfolgen mit Klara Blum waren immer spannend, aber dieser ist ja furchtbar langweilig. Und wo sind die Farben ??? Alles entweder grell weiß oder grau in grau. Wozu die besten HD Fernseher für so einen „Schmarren“. Ist eine Zumutung !
Seit wann gibt es eigentlich eine Fähre von Ramanshorn nach Konstanz?
Sowas darf doch einem Tatort-Autor nicht passieren!
ein sehr guter Tatort mit Spannung und Tiefgang
this Tatort jumped the shark at 52:09 min
Da war es wieder: recht gute Geschichte – vertan durch eine gleichsam schlafwandlerische Art der Inszenierung. Professionell einzig die Art und Weise der Photographie, Musik war o.k….
Es muss ja nicht immer diese Schweiger’sche Actionitis sein, aber etwas mehr ‚pep‘ kann schon erwartet werden!!
Gregor
Zwei Sterne – mehr ist nicht drin.
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen Theama sehr gut, Plot gut, aber Darstellung langweilig.
Zwar sind die Bodensee Komissare so, mochte bzw. mag sie nicht, deshalb wusste ich (so ’n bischen) was auf mich zukommt.
MfG
Ps: Finde die Anspielunpen auf Schweiger scheiße der hat HIER doch nie ’ne Chance bekommen wurde schon vor dem Tatort schon VORverurteilt.
Habe mal etwas recherchiert und habe das Lied gefunden welches hier einige suchen.
Das wo Polmann Mia ins Krankenhaus bringt.
Sometimes – Vertijet & Matthias
Interessante story und die Verwicklungen und Querelen mit dem Schweizer Ermittler haben mir prinzipiell auch gefallen. Allerdings wurde die Karte gegenseitiger nationaler Vorurteile schon ein bisschen arg ausgereizt.
Frau Blum, sie scheint wohl immer noch nicht den Weggang von Flückiger so recht verarbeitet zu haben, und besonders ihrem Assistenten sei geraten, mal ein wenig von ihrem Weltschmerjammertrip runterzukommen, wenn sie nicht die Transusen des Tatorts werden wollen ;-)
Leider ein sehr unrealistischer Tatort, schade eigentlich.
Sex im Kino *lol*
Weiterhin finde ich sollte man im TO schon auf die geographischen Gegebenheiten achten, denn sonst kann man die ortsgebundenen Ermittlungen auch einfach weglassen; will heissen:
Jeder TO spielt in einer anderen Stadt, aber keiner kennt sich aus!!!
waaaaaaaaas sommerpause :( heul…
naja ein wirklich schlechter tatort von den beiden, normalerweise sind die immer sehr gut! aber diesmal schlecht… der ganze tatort war eher langweilig :(
Der Song, der lief als Perlmann Mia ins‘ Krankenhaus brachte, wurde für den Film komponiert und heißt „Sometimes“, von der Band „Vertijet“. Den gibt es bei itunes und musicload.
nur ein Kommentar zum Dialekt: man sollte nur die Schauspieler Dialekt sprechen lassen, die das wirklich beherrschen – bei manchen angelernten Dialekten rollt es mir die Zehennägel nach oben!!
Sehe es genauso wie Hansdampf!
Der Pep fehlte.
Perlmann auf dem Abstellgleis……der Rest laaaaangweilig. Lüthi nervt!
Am Sonntag nur ein Stück zwischendrin und den Rest gesehen, schien mir etwas melancholisch (lag wohl an der Musik). Wollte trotzdem sehen, worum es geht und dann hat mich es mich total gefesselt.
Verstehe viele Kritiken im Web nicht: entweder zu langweilig oder zu kompliziert oder zu vielschichtig…, irgenwie scheint es unmöglich für Tatort-Macher, es vielen recht zu machen (aber in effektheischende Ami-Streifen ohne Sinn rennen Millionen…).
Also von mir 5 Sterne für diesen, so!
Nee nee nee,
das war nix. Ich sah die beiden immer ganz gerne. Aber dieses mal totale Langeweile.
@Neuling
Red keinen Unsinn. Niemand der Vorredner hat behauptet der Film war zu kompliziert oder vielschichtig. Der Film war einfach nur grottig unrealistisch.
Weiss jemand, warum Blum Perlmann duzt, aber umgekehrt nicht?
Herzlichen Dank an Felix Alge und all die anderen, die zum
unter die Haut gehenden Song
recherchiert haben.
hab´mir unlängst den TO din der Mediathek angeschaut – also mein persönlicher Eindruck : selbst aus Konstanz kamen schon wesentlich spannendere Beiträge – Story war ja nicht schlecht aber wie gesagt ein mitreisender TO sieht doch ein wenig anders aus .
Ich fand ihn ein bisschen unübersichtlich, und der Vater hat irgendwie nicht besonders überzeugend gewirkt,
Das mit dem Konflikt Schweiz-Deutschland fand ich auch nicht sonderlich gelungen.
Aber die Musik – Top!
Gibt trotzdem viel mitreißenderes.
Ein Punkt für den Schwarzarbeiter mit der Säge, einer für die Musik und einer für den leukämiekranken Jungen. 3.
Ups, verklickt.
In Tatort mit Konstanzer Qualitätsmerkmalen. Brisantes Thema, gut durchdachtes Drehbuch, gute schauspielerische Leistung, amüsantes deutsch-schweizerisches Gerangel.
Der, die Täter: etwas zu vordergründig
Meine Frau will den gleichen Mantel haben den ( Anika Beck ) trug, kann mir jemand sagen wo ich ihn bekomme.
Danke.
Der Tatort 878, heute in Wiederholung auf der ARD. Die Hauptkommissare Blum und Perlmann aus Konstanz ermitteln in einem Tötungsfall, in Kompetenzschwierigkeiten mit dem Schweizer. Kompetenzschwierigkeiten? Wie kann das bei Mord unter Polizeibeamten sein? Der Fall ist tragisch, schwerkranke Menschen kämpfen um die Möglichkeit zu überleben, neue Medikamente sollen da sein, die Pharmaindustrie spielt eine zweideutige Rolle. Der Fall wurde gelöst und bleibt dennoch tragisch. Abschiedsvorstellung eines eh lakonischen Teams.
charli • am 23.6.13 um 19:45 Uhr:
hallo – höre nur Musik und Hintergrundgeräusche, aber keine Stimmen, ander Programme gehen – wer hat einen Tip ?
Zum HNO Arzt. Das deutet auf Tinnitus hin !
Die Formel ist einfach: Konstanz-Tatort mit Blum und Perlmann = sehenswert. Das ist sooo schade, dass es die nicht mehr gibt.
Die Handlung finde ich – anders als die hier vorherrschende Meinung – packend und gut. Und das auch bei der x. Wiederholung.
Hier sind verbreiterte Medizinkenntnisse erforderlich, um den Fall vollumfänglich zu verstehen.
Nein. Es sind keine weiteren Kenntnisse erforderlich. Weder verbreitert noch medizinisch.
@Daniela Jaeckel (23.6.13 um 21:05 Uhr)
Ich überlege jedes mal, wenn Szenen aus dem Krankenhaus oder der Obduktion laufen, ob die Macher je bedacht haben, dass Sonntagabends möglicherweise einige Zehntausend geschultes medizinisches Fachpersonal (der potenziellen ca. 3-8, 1978 einmal 26 Millionen Zuschauer) vorm Fernseher sitzt, das sich vor Lachen auf die Schenkel klopft. (Ich zum Beispiel!)
Bernd Brandenburg, Film-Pathologe: „Eigentlich ein schöner Tod. Er hat nichts davon mitbekommen.“ Auch so ein vollkommener Schwachsinn. Die Schwester in der Notaufnahme sieht als erstes nach Mias Knie, als Mia nach der Sex-Szene im Kino kollabiert und Perlmann sie auf dem Arm in ein Krankenhaus trägt! Weiter oben in den Kommentaren, am 23.6.2013, kam schon das Wort „Realitätsferne“ vor… Aber so fern?
Die Story über die Anwenderstudie zum neu entwickelten Leukämie-Präparat Melambocil/Wirtschaftskrimi in der Pharmabranche und vor allem das Ende – Schwamm drüber! Auch der Versuch, die Traurigkeit von Familienangehörigen über den möglichen nahenden Tod von Krebspatienten darzustellen, muss scheitern. Kann man nicht darstellen. Es sei denn, man wagt es, Szenen zu komponieren, die diese Trauer in die Köpfe der Zuschauer transportieren. Wer einen Film in dieser Art sehen will, sollte sich „Und morgen Mittag bin ich tot“ von Frederik Steiner und Barbara te Kock von 2013 ansehen.
„Letzte Tage“ hatte aber sehr schöne Musik! Piano, Cello, Bandoneon – sehr schön!
Den Bodensee-Tatort habe ich seinerzeit überhaupt nur wegen Beckchen (Justine Hauer) angeschaut. Das ist eine Figur, die eine Leerstelle im deutschen Fernsehen hinterlassen hat, seit es den Tatort Bodensee so nicht mehr gibt.
Ich schließe mich anderen Kommentaren, die hier stehen, an, der Film verrät eine gewisse Realitätsferne. Die Betroffenheit der Menschen, die faktisch auf ihren Tod warten, die nach jedem Strohhalm greifen, ist anrührend und trifft einen unmittelbar. Die Schauspieler, vor allem die „kranken“, haben überzeugend gespielt, doch die Regie im Ganzen ließ Sorgfalt vermissen.