Tatort Folge 803: Gestern war kein Tag



Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) werden in der Tatort-Folge 803 „Gestern war kein Tag“ – ihrem 59. gemeinsamen Fall – zum Stadtrand von München gerufen. Dort wartet der 68-jährige Max Lasinger bereits auf die Ermittler. Vor ihm liegt eine Leiche. Der ältere Herr gesteht sofort: „Den Einbrecher habe ich auf dem Gewissen. Ich war’s.“ Lasinger erklärt weiterhin, dass ihn der Unbekannte angegriffen und er ihn in Notwehr zurückgedrängt hätte. Der Mann sei gestürzt und mit dem Kopf auf eine Werkbank aufgeschlagen. Können die Münchner Fahnder diese Geschichte glauben? Sollte der Fall „Gestern war kein Tag“ so schnell zu lösen sein?

Tatort – Gestern war kein Tag – Videotrailer





Keineswegs, denn die beiden Kommissare Batic und Leitmayr stellen bald fest, dass der vermeintliche Einbrecher einen Schlüssel zu der Werkstatt besaß. Als die Kripo-Beamten die Papiere des Toten finden, erfahren sie, dass es sich bei dem Opfer um Max Lasingers Sohn Bernd handelt! Hat sich in der Tatnacht ein Familiendrama abgespielt? Oder hat der alte Mann seinen eigenen Sohn tatsächlich nicht erkannt? War es ein Unfall? Ivo Batic und sein Kollege Leitmayr haben viele ungeklärte Fragen im aktuellen Fall.

Die Ermittler tauchen tiefer in die familiären Abgründe der Lasingers ein: die Ehe von Bernd und seiner Frau Karin ist am Ende, die Mutter und der Sohn Tobias wohnen bei Max, der an Altersdemenz leidet. Er muss rund um die Uhr betreut werden. Weil die Lasingers nicht viel verdienen, reicht das Geld für eine professionelle Betreuung jedoch nicht aus. Die Familie hat die Bulgarin Dana engagiert, die diese Aufgabe übernommen hat. Weil die Beschäftigung illegal ist, wird die Familie sichtlich nervös, als Franz Leitmayr und Ivo Batic hinter das Geheimnis kommen.

Weil Dana nun fürchtet, nach Bulgarien abgeschoben zu werden, flüchtet sie kurzerhand. Die Tatort-Fahnder erfahren kurz darauf, dass es in der Vergangenheit einen Streit zwischen ihr und dem verstorbenen Sohn Bernd kam – der soll versucht haben, sie zu vergewaltigen. Aber es tun sich im Tatort „Gestern war kein Tag“ noch weitere Abgründe auf: Batic und Leitmayr kommen dem Rechtsanwalt Stefan Roggendorf auf die Spur, mit dessen Hilfe die Lasingers versuchen, ihre familiären Angelegenheiten juristisch zu klären. Roggendorf hat zusammen mit seiner Frau ein Vermittlungssystem aufgebaut, über das er Pflegekräfte aus Süd- und Osteuropa für kleines Geld illegal vermittelt – er selbst kassiert eine gehörige Provision. Die Untersuchungen gehen trotz dieser Entdeckung schleppend voran. Ähnlich langsam, wie der demente Zeuge Max Lasinger seine Erklärungen abgibt…


Die Erstausstrahlung des BR-Tatorts „Gestern war kein Tag“ lief am 5. Juni 2011 im Ersten; 7,9 Millionen Zuschauer schalteten an dem Sonntagabend ein.

Besetzung
Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Kriminalhauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Max Lasinger Günther – Maria Halmer
Tobias Lasinger – Kai Malina
Stefan Roggendorf – Jürgen Tarrach
Dr. Christine Seifert – Sarah Masuch
Gerichtsmediziner – Oliver Mallison
Dr. Neuhaus – Anian Zollner
Karin Lasinger – Johanna Gastdorf
Georg Weingärtner – Michael Grimm
Dana Vesela – Kazakova

Stab
Drehbuch – Pim Richter, Daniela Mohr
Regie – Christian Görlitz
Kamera – Andreas Höfer
Musik – Stephan Massimo

Bilder: BR/Barbara Bauriedl


12 Meinungen zum Tatort Folge 803: Gestern war kein Tag

  • Kritischer Tatort-Zuschauer • am 5.6.11 um 21:01 Uhr

    Wieder mal ziemlicher Rotz aus München. Der Tatort soll wohl eher der Vorspann von Anne Will sein als denn ein Krimi.
    Johanna Gastdorf – original mit dem triefigen Blick – mal wieder zum gefühlt 453. Mal im Tatort. Wenigstens war es diesmal nicht Nina Petri, soll man das als gutes Zeichen werten? Ansonsten:
    Demenzkranker Opa, illegale Pflegekräfte, Gutmenschen-Getue(„ja ICH tu ja wenigstens was und die Politiker reden nur“), ein Sohn, der eigentlich anderes Will – alles schon x-mal gesehen(zuletzt aus Leipzig), volle Kraft voraus für die Bartwickelmaschine!
    Ich will Krimis sehen und keine Sozialschmonzetten, die mich auf irgendwelche Quassel-Sendungen einstimmen sollen, die ich aus Prinzip nicht schaue, da kann die ARD meinetwegen die ganzen 90 Minuten in der Mitte des Bildschirms den Hinweis auf Anne Will einblenden, ich schalte das nicht ein.


  • pumpkins • am 6.6.11 um 11:21 Uhr

    @gjb

    Würdest du freiwillig mehr zahlen an Gebühren – für ein „besseres Programm“ ?


  • Lovemate • am 9.6.11 um 14:26 Uhr

    Ich kann mich nicht anschließen!
    Ich fand die Geschichte recht solide, den Bezug zu aktuellen sozialen und politischen Bezügen in unserem Land erachte ich als notwendig, denn die Realität schafft Glaubwürdigkeit und nicht fiktiver Quatsch, der so nie passieren könnte mit eindeutiger S/W-Zeichnung.
    Zudem ist gerade diese Problematik (Pflegesystem) eine, die wirklich viele Menschen aus eigener Erfahrung kennen – mich eingeschlossen!
    Und zu den oberen Einwänden: Ihr wollt hohle Krimis mit Plattitüden und keinerlei Bezug zur Realität?
    Das Nachtprogramm von RTL2, Kabel 1 und SAT1/Pro Sieben bietet massig Ami-Krimis – grantiert sinnfrei und realitätsfern… :-)


  • pumpkins • am 13.6.11 um 16:38 Uhr

    Warum verurteilst du dann über die „neuen“ Tatort Folgen wenn du sie dir gar nicht ansiehst? Um Aufmerksamkeit zubekommen zwecks Provokation?

    Zieh doch mal über die alten Tatort Folgen her – darüber könnte man ganze Seiten füllen. Das wär mal was.

    Ich bin froh das wir hierzulande sowas wie den Tatort haben und nicht solchen Schrott im TV haben wie die USA oder Italien.


  • datenhalde • am 21.6.11 um 20:10 Uhr

    Also an diesem TO hatte ich jetzt eigentlich nicht viel zu meckern. Zugegeben, es gab schon spannendere, aber ich finde das wurde durch schauspielerische Leistung ausgeglichen.

    Grüße,
    D


  • sharpi • am 5.1.13 um 2:27 Uhr

    Top Tatort, war nur was für geistig anspruchsvolle….


  • Dirk • am 29.1.14 um 22:53 Uhr

    Für mich einer der schwächeren TO aus München. Klar, mit Altersdemenz und Billiglohnkräften aus Osteuropa zwei durchaus wichtige soziale Themen, aber die Story hat mir persönlich nicht so gut gefallen. Ziemlich zäh und spannungsarm. Fazit: durchschnittlich.


  • tina • am 30.1.14 um 19:59 Uhr

    Es gab schon bessere TO aus München. Hab den schwarzen bayrischen Humor zwischen Batic und Leitmayr vermisst.


  • Dirk • am 1.1.16 um 1:09 Uhr

    Der Tatort Nummer 803 aus München. Die beiden Münchener Polizeibeamten, Batic und Leitmayr, ermitteln. Beide sind Hauptkommissare und von der Mordkommission. Sozialkritisch und zum Nachdenken geeignet erscheint dieser Tatort-Fernsehfilm. Mehr aber auch nicht. Würde mich einmal interessieren, wie viele (ehemalige) Wehrdienstverweigerer damals bei solchen Drehs das Sagen hatten.


  • heidelerche • am 23.8.17 um 21:53 Uhr

    Heiraten bedeutet, das mögliche tun einander zum Ekel zu werden. Das sagte dereinst Jürgen von der Lippe. Diese beiden „Ermittler“ zeigen, dass sowas auch ohne Trauschein funktioniert. Langweilig und ausgelutscht.


  • wolko • am 27.1.19 um 14:18 Uhr

    Großartig. Absolut Spitze.
    Dieser Tatort wird schwer zu überbieten sein.
    Man muss ihn allerdings verstehen können.


  • Nelly • am 22.1.21 um 20:11 Uhr

    Der Fall war gut, aber Batic und insbesondere Leitmayr diesmal total unsympathisch und aggressiv.


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