Tatort Folge 840: Hanglage mit Aussicht
Erscheinungsjahr: 2012
Kommissar: Flückiger und Ritschard
Ort: Tatort Luzern
„Hanglage mit Aussicht“ ist der dritte Tatort aus Luzern. Das Schweizer Tatort-Team um Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) ermittelt in einem Mordfall, der offensichtlich aus politischen und wirtschaftlichen Interessen heraus geschah. Die Angst vor der Zerstörung der Schweizer Landschaft durch Übersiedlung, vor fremdländischen Einflüssen durch Zuwanderung und unkalkulierbarem Zustrom von ausländischem Kapital auf dem Immobilienmarkt spielen hierbei eine tragende Rolle.
Der Drehbuchautor der Tatort-Folge „Hanglage mit Aussicht“, Felix Benesch, stand einst selbst auf der in der Tatort-Folge gezeigten Wissifluh, einer Schweizer Höhenlage mit überragender Aussicht über den Vierwaldstätt. Er kam auf die Idee, eine Krimigeschichte rund um die fiktiven Familie Arnold zu erzählen, der das wunderschöne Wissifluh gehören sollte. Mit welchen Mitteln könnte man die Besitzer eines exklusiven Grundstücks dazu bringen, dieses zu verkaufen?
Tatort Hanglage mit Aussicht -Trailer ARD
Die Hauptkommissare Flückiger und Ritschard werden zu Beginn der Geschichte an die äußerste Kantonsgrenze gerufen. Hier wurde die Leiche von Benjamin Gross, einem Investor, Kunstmäzen und Mitglied der Luzerner High Society, unterhalb der Wissifluh entdeckt – und das ausgerechnet am Schweizer Nationalfeiertag. Die ersten Anzeichen deuten auf einen Unfall hin. Aber nachdem die Spurensicherung ihre Untersuchung des Tatorts beendet hat, steht fest: Gross wurde aus einer Seilbahn in den Tod gestoßen. Es war Mord.
Die besagte Seilbahn führt hinauf zu einem beliebten Ausflugsrestaurant, wo anlässlich des Nationalfeiertags am 1. August ein Fest stattfand. Kaum haben die beiden Luzerner Ermittler mit der Aufklärungsarbeit begonnen, steht bereits der erste Verdächtige auf der Liste von Reto Flückiger und seiner Kollegin Ritschard. Der Regierungsrat Eugen Mattmann hatte am Abend der Tat in dem Restaurant eine Festrede gehalten und wurde Zeuge eines Streits zwischen dem Toten, der Investitionen in der Wissifluh geplant hatte, und deren Besitzer, dem Bergbauern Rolf Arnold. Endete die Auseinandersetzung schließlich tödlich?
Die zwei Tatort-Fahnder vernehmen den Bauern und dessen Tochter Claudia; dabei erfahren die Polizisten, dass das Opfer Gross tatsächlich in der Gegend investieren wollte – und dass Claudia eine Affäre mit dem wesentlich älteren Mann hatte. Claudia Arnold hoffte, mit dem Geld ihres Liebhabers den Besitz des Vaters vor der drohenden Pleite zu retten. Doch Rolf war nicht nur strikt gegen die Beziehung zwischen seiner Tochter und Benjamin Gross, er wehrte sich auch vehement gegen einen Verkauf seines Eigentums.
Für Mattmann und den Polizeichef Ernst Schmidinger ist der Fall „Hanglage mit Aussicht“ sonnenklar: Arnold ist der gesuchte Mörder. Der streitsüchtige Mann ist schließlich bereits aktenkundig. Aber Reto Flückiger glaubt nicht an Arnolds Schuld. Nach einigen Recherchen stößt er auf einen Drohbrief, der an das Mordopfer gerichtet ist. Höchstwahrscheinlich stammt das Dokument aber nicht vom Hauptverdächtigen, sondern von Claudias Ex-Geliebtem Heiko Sievers – doch der ist plötzlich abgetaucht…
Tatort Hanglage mit Aussicht -Vorschauvideo Schweizer Fernsehen
Die Erstausstrahlung der Schweizer Tatort-Folge 840 „Hanglage mit Aussicht“ lief am 26. August 2012 im Ersten, auf ORF 2 und SF 1. Die Dreharbeiten zum 840. Tatort fanden im Spätsommer 2011 in Luzern und auf der Wissifluh in Vitznau statt.
Besetzung
Reto Flückiger – Stefan Gubser
Liz Ritschard – Delia Mayer
Eugen Mattmann – Jean-Pierre Cornu
Ernst Schmidinger – Andrea Zogg
Yvonne Veitli – Sabina Schneebeli
Martin Küng – Martin Klaus
Beat Odermatt – Matthias Fankhauser
Claudia Arnold – Sarah Sophia Meyer
Rolf Arnold – Peter Freiburghaus
Louis Kälin – Imanuel Humm
Jonas Bättig – Aaron Hitz
Heiko Sievers – Gabor Biedermann
Tontechniker – René Zingg
Lehrtochter Jessie – Patrizia Maio
Mitarbeiterin im Bauamt – Hanna Scheuring
Sekretärin Mattmann – Gabi Gasser
Maria Imbach – Maja Brunner
Benjamin Gross – Edouard Stöckli
Stab
Regie – Sabine Boss
Buch – Felix Benesch
Kamera – Roli Schmid
Montage – Stefan Kälin
Produzenten – Christian Davi, Thomas Thümena
Produktionsleitung – Christos Dervenis
Produktionsassistenz – Andrea Blaser
Casting – Ruth Hirschfeld, Roland Hüttner
Musik – Fabian Sturzenegger
Ausstattung – Su Erdt
Kostüme – Monika Schmid
Ton – Christian Lutz
Sounddesign – Thomas Neumann
Mischung – Holger Lehmann
Licht – Christoph Eser
Kameraassistenz – Andreas Schneuwly
Script/Continuity – Sonja Zoe Simijonovic
Maske – Marc Hollenstein
Requisite – Ursi Buchmann, Nicole Hösli, Chloé Pompon Levainville
Aufnahmeleitung – Petra Wild
Synchronregie – Ruedi Ruch
Herstellungsleitung – SRF Esther Rutschmann
Redaktion SRF – Stefan Hoffmann
Redaktionsleitung SRF – Lilian Räber
12 Meinungen zum Tatort Folge 840: Hanglage mit Aussicht
Alm-Öhi-Schrott mit Schocki. Die Schweizer sollten’s bleiben lassen.
Stimmig, Spannend, Solid bis zur letzten sekundly. Schwyzenleistung.
Die einzige unlogische Unstimmigkeit ist die fehlende Erklaerung, wie man in zwei Ausnahmen auch ohne Gondel mit dem Auto zur Wissifluh gelangen konnte. Zumindestens haette man eine extrem laengere Fahrzeit oder aehnliche Entschuldigungen angeben koennen. Dann aber auch macht keine Sinn, dass das Opfer ohne Auto ankam. Oder ist die Strasse unten an der Talstation, was aber auch keinen Sinn macht, da Claudia Arnold, die Mitbesitzerin des Wissifluh sofort wieder in der angrenzenden Kueche sass, am Schluss dieses TATORTS. Eigentlich sah auch die Strassenfuehrung bei der Festnahme ihres Vaters anders aus, aber diese kleinen Unstimmigkeiten machen diesen TATORT dann auch zu einer Fundgrube von selbsthinterfragenden „goofs“, die zunehmend absurder werden, je laenger man darueber nachdenkt :
Sind nun „boese Asiaten“ die eigentlichen Taeter am Schluss, oder gewiefte Banksters, oder halnseidende Politiker und wie lange macht man eigentlich eine Hotelfachschul-ausbildung oder besucht sie als Frau, wenn man gar keinen logischen Grund dafuer hat ? lala, salue. 8 von 10 Punkten fuer starke schauspielerische Leistungen, auch was den trockenen „Gegenspielern“ von Reto Flückiger betrifft ; – (hat der eigentlich noch ne gelegentliche Affaere mit Kommissarin Klara Blum ?]
Tatort war früher mal ein echter „Geheimtippder“ da ohne Werbung, der gestrige hat mich nicht wirklich begeistert!
Schade :-(
War bestimmt ein deutscher Investor, der sein Geld lieber und sicher in der Schweiz versteckt, als es von den deutschen Regierung für irgendwelchen Euro-Irrsinn verblöden zu lassen.
Schlecht. Habe bis zum Ende auf den Spannungsbogen gewartet. Berge, Bauern & Banken. Der Schweizer Tatort deckt so viele Klischees ab, mir ist vor Schreck fast eine Toblerone in mein Fondue gefallen.
Schweitzer Tatort – na ja – hab´ich mir erst gedacht
Den sonntäglichen Fernsehabend habe ich als Tatortfan aber wirklich genossen.
Was es an dieser Produktion zu meckern gibt , kann ich nicht so recht nachvollziehen .
Die Story war gut – sehr gelungen , meiner Ansicht nach die Besetzung – das alles noch
im Einklang mit einer absolut geilen “ Wilhel Tell “ – Kulisse .
Mir hat die Folge 840 jedenfalls sehr gut gefallen .
Fantastische Billder einer großartigen Umgebung, bitte mehr vom Vierwaldstätter See! Gelungener Tatort, der auf mehr gute Luzerntatorts hoffen lässt.
Warum musste man ihn synchronisieren.
Klingt übel, wenn der Flückiger auf einmal in Hochdeutsch daherkommt.
Hätte mir den Dialekt gewünscht.
Nachdem einige Tatort-Folgen dazugekommen sind, finde ich, dass die Luzerner Tatorte dieses Jahres alles in allem sehr gelungen sind und es auch mit den übrigen Tatort-Produktionen aufnehmen können. Mir hat „Hanglage mit Aussicht“ wie zuvor schon „Skalpell“ jedenfalls gut gefallen, und ich warte nun gespannt auf die nächsten Folgen aus Luzern. Es schadet auch nichts, wenn die beiden Hauptermittler Flückiger und Ritschard wie in „Hanglage mit Aussicht“ mal nicht einer Meinung sind. Das gibt der ganzen Sache etwas Pfeffer.
…habe diese Tatortfolge gestern Abend (Freitag-Abend-Zweitausstrahlung) rein zufällig gesehen und zunächst nur nebenbei wahrgenommen. Denn meine Freundin hatte ihn eingeschaltet und ich setzte mich zunächst nur im Hintergrund dazu und las in der Zeitung und löste ein Rätsel. Denn in aller Regel lassen mich die meisten Tatorte eher kalt. Ich finde die Handlungen oft überdreht und halte den ganzen Tatort-Kult für reichlich überfrachtet. Aber so nebenher bekam ich dann mehr und mehr Szenen mit, blickte immer häufiger auf und wurde nach und nach vollends von dieser Folge gefangen genommen und saß dann auch nicht mehr im Hintergrund. Endlich mal ein stimmiger Plot im Tatort (…da krankt es für mich heutzutage generell am meisten in der Tatortreihe, allzu oft war ich, wenn ich dann in den letzten Jahren mal geschaut habe, am Ende total enttäuscht von völlig überkandidelten, an den Haaren herbeigezogenen Tatmotiven und Tathergängen), ein guter Spannungsbogen, hervorragende Dialoge (!!!), ein sympathisches Ermittlerteam und außerdem noch eine ganz ausgezeichneter Kameraführung mit wunderschönen Bildern!
Kurzum, ich war total überrascht und komme klar zu dem Urteil, dass das eindeutig der beste Tatort war, den ich seit Jahren gesehen habe!
Und ich kann angesichts der insgesamt nur durchschnittlichen Kritiken, die ich jetzt heute im Internet dazu recherchiert habe, nur den Kopf schütteln. Dann bin ich eben altmodisch, wenn heutigen Kritkern meinen, diese tollen Dialoge als aus der Zeit gefallen bezeichnen zu müssen. Den Luzerner Tatort werde ich mir jetzt garantiert öfters ansehen! Und übrigens war auch meine Freundin total begeistert von dieser Folge!
Der Tatort Nummer 840 aus der Schweiz. Die Luzerner Hauptkommissare Flückiger (m) und Ritschard (w) untersuchen am Schweizer Nationalfeiertag den Gondeltodessturz eines reichen Mannes und kommen erstaunlichen Intrigen auf die Spur, welche einen Unfall oder einer Selbsttötung abträglich gegenüberstehen. Neben einer geheimen Liebesbeziehung zu der Tochter eines eher unbequemen Bauers, plante der vermögende Unternehmer den Bau eines großzügigen Hotels in bester Lage und genau da, wo schon eines stand. Ferner handelte es sich bei diesem Grundstück um Naturschutzgebiet und eine korrupt geführte Bank hatte auch noch eigene Pläne in der Schublade. Die Tatort-Kommissare müssen schon erstaunliches kriminalistisches Geschick aufbringen, um den Täter dingfest machen zu können. Interessanter und sehenswerter Tatort-Fernsehfilm mit einer überraschenden Täterüberführung. Schöne Naturaufnahmen runden das solide Erscheinungsbild der Sendung ab. Regie führte hier die Sabine Boss.
Es geht wieder einmal um das Ausheben von „Goldgruben“ (aka Grundstücksspekulation), einschließlich einiger Verwicklungen der lokalen Politik.
Ein Toter, viele Verdächtige, ein Hauptverdächtiger, der’s nicht war – das, was zum normalen „Whodonit“ gehört. Gutes Handwerk, nicht mehr, nicht weniger.
Störend nur die hölzernen Dialoge, offenbar dem ungewohnten Hochdeutsch geschuldet. Dabei können die Schauspieler etwas, wie die hervorragend dargestellte Höhenangst der Ermittlerin in der Seilbahn zeigt. Daher meine Empfehlung: Mut zum Dialekt – demnächst bitte Schwyzerdytsch mit Untertiteln).