Tote reisen nicht umsonst – das muss auch Manfred Ottmann in diesem Saarland-Tatort lernen. Denn den Plan für sein perfektes Verbrechen hat er ohne Kommissar Schäfermann (Manfred Heidmann) gemacht.
Der 40-jährige Manfred Ottmann ist Geschäftsführer der kleinen, aber erfolgreichen Wohnmobil-Firma seiner Frau Gisela. Die Ehe der beiden ist seit langem unglücklich. Gisela lässt ihn ihre Verachtung bei jeder Gelegenheit deutlich spüren. Und Manfred sähe sie bereits seit geraumer Zeit lieber tot als lebendig. Sein Herz gehört ohnehin längst einer anderen: namentlich Christine, seiner französischen Geliebten. Der verheiratete Mann besucht sie regelmäßig während seiner Reisen zum Zwecke von Wohnmobilüberführungen aus dem Saarland nach Südfrankreich. Sogar eine kleine Parfümerie hat er ihr eingerichtet und hält sie auch sonst finanziell aus.
Um seine Zusatzausgaben zu decken, bedient sich Manfred Ottmann munter an der Firmenkasse. Doch so langsam wächst ihm das Doppelleben geldtechnisch über den Kopf. Als seine Frau ihm dann den Zugang zu den Firmengeldern sperrt, sieht er sich zu radikaleren Maßnahmen gezwungen. Denn er weiß: Ohne Geld kann er seine Beziehung zu Christine nicht aufrecht erhalten.
Also entwickelt er gemeinsam mit Christine einen Plan: Bei einem fingierten Einbruch in die eheliche Wohnung will Manfred sich das zum Teil illegal erworbene Vermögen seiner Frau aneignen. Geplant, getan: Als er das nächste Mal ein Wohnmobil nach Südfrankreich überführt, schickt er seinen Reisebegleiter, Heinz Messel, sein Angestellter und zugleich der Neffe seiner Frau, nach Hause. Das Wohnmobil übergibt er in Frankreich seiner Freundin Christine, die es an seiner statt weiterfährt und ihm so ein Alibi verschafft. Er selbst reist in Christines Wagen nach Saarbrücken zurück. Doch aus dem geplanten Einbruch wird eine Tragödie – die Gisela nicht überlebt.
Er will die Tote nicht am Tatort zurücklassen und so packt er sie in den Kofferraum und macht sich auf die Reise zurück nach Frankreich. Was er nicht ahnen kann: Er wird bereits polizeilich gesucht, wenn auch in einem anderen Fall. Zwischenzeitlich weilt nämlich auch Giselas Neffe Heinz Messel nicht mehr unter den Lebenden – aus bislang ungeklärtem Grund. Ottmann, mit dem der Tote zuletzt gesehen wurde, wird dringend als Zeuge gesucht. So ist er unwissentlich auf der Flucht. Und Kommissar Schäfermann ist dabei einen Mord aufzuklären, von dem er selbst noch gar nichts ahnt. Doch nach und nach beginnt der Kommissar das große Puzzle zusammenzusetzen.
Die Tatort-Folge 116 „Tote reisen nicht umsonst“ ist eine Produktion des Saarländischen Rundfunks und wurde zum ersten Mal am 21. September 1980 im ARD ausgestrahlt. Heute hat er den Status eines Klassikers erreicht.
Regie: Rolf von Sydow
Buch: Hans Dieter Schreeb · Hans Georg Thiemt
Kamera: Michael Faust · Klaus Kuckel
Schnitt: Gisela Zick · Usch Born
Musik: Dieter Reith
Produktion: SR
Darsteller: Rüdiger Weigang (Backes) · Dirk Galuba (Ottmann) · Beatrice Kessler (Christine) · Corny Collins (Frau Ottmann) · Germain Muller (französischer Kommissar) · Peter Uwe Arndt (Messel) · Renate Boehnisch (Frau Graefe) · Bibi Jelinek (Frau Leppla) · Simone Muller-Moelle (Serviererin) · Marcel Grandidler
Dieser Tatort überzeugt durch eine glaubhafte Story, und deren gute Schauspielerische Umsetzung. Die gemeinsame Grenzübergreifende Arbeit der Deutschen und Französischen Polizei ist interessant. Der Tatort führt uns von Saarbrücken bis nach Zentralfrankreich, die Drehorte sind jeweils passend gewählt. Im Grenzenlosen Europa von heute interessant, die damaligen Grenzübergänge mit Schranken und Wechselstuben.
Der Tatort Nummer 116. Hauptkommissar Schäfermann aus Saarbrücken ermittelt. Erst in einem angeblichen Tötungsdelikt, welches sich später als selbstverschuldeter Unfall entpuppte ( Motorradfahrer ohne Helm erleidet schwere Schädelfrakturen ). Nur, dieses Unfallopfer war Begleiter bei einer Überführungsfahrt eines Wohnmobiles nach Frankreich, dessen Fahrer, Ehemann der Auftraggeberin, seine Frau im Laufe der Ermittlungen zugunsten einer geliebten Französin umbringt, ohne von den bereits aufgenommenen Ermittlungen und bereits durchgeführten Befragungen der Ehefrau durch den Hauptkommissar zu wissen. Ein hin und her, jeder glaubt der andere weiß irgendetwas, nur S. hält, unwissend des Mordes an der Ehefrau, die Ermittlungen zum Tode des Motorradfahrers für abgeschlossen. Dann macht der miese Mörder, der den Leichnam seiner Frau nach Frankreich verschaffte, einen eklatanten Fehler und der Fall löst sich, ohne das S. wußte, daß es einen solchen gibt, auf einen Rastplatz von selbst. Ungewöhnlicher Tatort-Krimi, für Rätselfreunde unter den Zuschauer- Detektiven und -Strategen bestens geeignet. Sehenswerte Zufallskriminalistik.
Genau diesen Film suche ich schon lange habe diverse dvd von Tatort aber genau dieser Fall fehlt mir ?
das übliche fremdgehen-thema mit ermordung des/der ehegatten/ehegattin.
leider etwas ausgelutscht, trotzdem hier nochmal ganz gut inszeniert, weil’s erst in der schlußszene komplett auffliegt, obwohl bis dahin alles noch „ganz gut“ aussah.
gibt viele deutlich schlechtere, aber auch bessere to.
Sehr sympathischer Tatort mit Kommissar Schäfermann. Schöne Szenen von der Grenze und der Autobahn. Der sehr spannende Tatort aus Saarbrücken bekommt von mir volle 5 Sterne
Ich finde ihm sehr sehenswert! Schäfermann im Bestform!