Tatort Folge 112: Hände hoch, Herr Trimmel!



Kommissar Paul Trimmel (Walter Richter) ist hochgradig verärgert. Er hat sowieso schon alle Hände voll zu tun. Und dann muss er auch noch mitten in der Nacht in Hamburg einen Tatort aufsuchen, statt seine wohl verdiente Bettruhe zu genießen: Es wurde eine skelettierte Leiche gefunden, deren Todesursache es nun zu klären gilt. Dabei wäre das doch eigentlich ein Fall für seinen Assistenten, Kriminalhauptmeister Edmund Höffgen (Karl Heinz von Hassel). Der aber amüsiert sich lieber auf einer eleganten Party der Hamburger Oberschicht und verliert sein Herz an eine Dame dieser feinen Gesellschaft – und auch seinen Verstand, vermutet Kollege Trimmel. Denn plötzlich dreht sich für Assistent Höffgen alles nur noch um seine Herzdame. Damit ist der Knatsch zwischen den Tatort-Kollegen vorprogrammiert.

Und tatsächlich: Statt sich vernünftig um die Aufklärung des mysteriösen Skelettfundes zu kümmern, jagt Kriminalhauptmeister Höffgen lieber einem Heiratsschwindler hinterher. Dem nämlich ist seine Flamme zum Opfer gefallen. Der Betrüger hatte die gute Dame um eine hohe Geldsumme betrogen – das wenigstens behauptet sie. Leidenschaftlich versucht Höffgen das Recht seiner Angebeteten zu verteidigen. Den Skelettfund klärt er mehr durch Glück als Verstand nebenbei auf, was Trimmel sehr ärgert. Zu Recht wie sich herausgestellt. Denn einiges ist hier anders als es scheint. Es entspinnt sich eine verstrickte Handlung, die immer mehr auf den Abgrund zuzusteuern scheint. Auf dem Höhepunkt kommt es zu einer gefährlichen Auseinandersetzung, in der Kommissar Trimmel die Worte hört: „Hände hoch, Herr Trimmel!“.

Die Hamburger Tatort-Folge „Hände hoch, Herr Trimmel!“ ist eine Produktion des NDR. Erstmals führte hier Carlheinz Caspari die Regie in einem Trimmel-Tatort. Er verzichtete aber auf größere Veränderungen. Lediglich die musikalische Untermalung sowie die Inszenierung wurden leicht angepasst. Der bekannte Tatort-Kommissar (er war der allererste) erscheint hier als ziemlich autoritärer Chef, der sich extrem über den mangelnden Diensteifer seines Assistenten ärgert. Eine wirklich große Rolle kommt dem zu diesem Zeitpunkt bereits 75-jährigen Walter Richter in dieser Tatort-Folge allerdings nicht zu. Im Mittelpunkt steht Karl Heinz von Hassel als der verliebte Assistent Höffgens.

Die Trimmel-Fälle basieren auf den Kriminalromanen des Autors Friedhelm Werremeier. Als der Schauspieler Walter Richter starb, beschloss der NDR Paul Trimmel dennoch weiterleben zu lassen. Gemeinsam mit dem Autor beschloss der Sender weitere Episoden aus dem fiktiven Leben des Kommissars verfilmt – nun allerdings außerhalb der Tatort-Reihe. Letztendlich wurden jedoch nur zwei Folgen realisiert, da der erwartete Erfolg ausblieb.

Die Tatort-Folge 112 „Hände hoch, Herr Trimmel“ wurde erstmals am 4. Mai 1980 im ARD ausgestrahlt.

Besetzung
Ulrich von Bock (Petersen) · Elisabeth Ackermann (Frau Stiller) · Karl-Heinz von Hassel (Edmund Höffgen) · Jörg Peter Falkenstein (Dr. Sorge) · Karin Baal (Helga Martini) · Martin Borger (Klaus Martini) · Günter Kütemeyer (Gründler) · Adrian Hoven (Schriller-Lautenbach) · Arnold Dammann · Hans-Helmut Dickow · Paolo Frassica · Siegrid Hackenberg · Rolf Mamero · Karl Meyer-Emden · Joachim Rake · Michael von Rospatt · Felicitas Ruhm · Nikolaus Schilling

Stab
Regie – Carlheinz Caspari
Drehbuch – Friedhelm Werremeier, Peter Schulze-Rohr
Kamera – Gerd Thieme, Axel Svoboda
Schnitt – Maria Jonderko, Wolfgang Skerhutt
Musik – Graziano Mandozzi
Produktion – NDR


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4 Meinungen zum Tatort Folge 112: Hände hoch, Herr Trimmel!

  • Dirk • am 2.8.16 um 22:59 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 112 aus Hamburg und ein eher untypisches Hauptkommissar-Trimmel-Tatort-Fernsehspiel, dafür um so sehenswerter, mit einem aufsteigenden Kriminalhauptmeister Höffgen, den man später lange Jahre in der souveränen Rolle des Hauptkommissars Brinkmann, wahrscheinlich und genau aus Frankfurt, sehen kann. Aus dem Jahr 1980 stammt dieser biedere Kriminal- und Polizeifilm und das macht den auch so sehenswert. Spannung scheint hier eher weniger vorhanden zu sein, gemütliches Zurücksetzen im Fernsehsessel bei Kaffee und Käsekuchen oder Flasch Bier mit Mettwurst, ist eher angebracht. Aber eine gute und nette schauspielerische Besetzungsliste der deutschen Schauspielkunst machen die 90 Minuten Durchhalte vor dem Bildschirm auch wieder wett. Ehrlich. Und wo ich am 04. Mai 1980, den Tag der Erstsendung war, weiß ich auch noch.

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  • MadMonkey • am 16.4.17 um 12:23 Uhr

    Sehr lustig anzusehen mit was für einer Laune Trimmel diese Räuberpistole löst.

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  • Henning • am 15.10.17 um 0:04 Uhr

    Wie sich Höffgen einen Erfolg davon versprechen kann, dass das inszenierte Zusammentreffen der einander völlig unbekannten Männer, zum einen der Heiratsschwindler, zum anderen der Pelzhändler, genau zu dem Ergebnis führt, welches er sich wünscht, bleibt ein Rätsel. Versetzt man sich da hinein, ist der Ausgang ja völlig unberechenbar. So kommt es dann ja auch… der Heiratsschwindler hat nur Papierschnipsel statt Geld dabei. Dann ballert der eine den anderen über den Haufen, doch das heißt ja auch, dass einer überlebt. Kaum zu glauben, dass ein erfahrener Polizist einen solchen Kappes als Plan entwirft. Nichtsdestotrotz: Parade für einen Karl-Heinz von Hassel und einen wie immer köstlichen Walter Richter als Trimmel. Aber auch die beiden Assistenten Petersen und Stiller. Diese Tatort-Folge lebt von den Figuren.

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  • Paul • am 16.5.22 um 1:12 Uhr

    Abstruser Fall, fernab jeglicher Realität.

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