Tatort Folge 113: Schussfahrt



Erscheinungsjahr: 1980
Kommissar: Haferkamp
Ort: Tatort Essen


Der Essener Wirtschaftsmanager Kurt Wiedemann ist durch die Pleite seiner Firma arbeitslos geworden. Nun hat es der 47-Jährige schwer, eine vergleichbare Anstellung zu finden. Die finanziellen Mittel werden knapp und so fürchtet Wiedemann, seine jüngere, attraktive und anspruchsvolle Frau nicht bei sich halten zu können. Er behält recht, denn tatsächlich hat Karin Wiedemann bereits ein Verhältnis mit Christian Zehle angefangen, der gerade die Karriereleiter hinaufklettert.

Der betrogene Wiedemann lauert seinem Konkurrenten auf – und ermordet ihn. Geschickt legt er für die Polizei eine falsche Fährte und lässt den Tathergang so erscheinen, als ob er Zehle und einen vermeintlichen Komplizen bei einem Einbruch in sein Haus auf frischer Tat ertappt und dabei erschossen hätte. In Wirklichkeit hat Kurt Wiedemann selbst alle Wertgegenstände bereits beiseite geschafft, um zusätzliches Geld von der Versicherung zu kassieren.

Als Wiedemann den „Einbruch“ bei der Polizei meldet, fährt Hauptkommissar Heinz Haferkamp (Hansjörg Felmy) von der Kripo Essen sofort zum Tatort. Nach kurzer Zeit und zur großen Überraschung des Mörders macht der Kommissar einen Mann ausfindig, der durchaus jener Komplize sein könnte, den Wiedemann grob beschrieben hat: Herbert Roll. Roll, der die prekäre Lage von Wiedemann schnell durchschaut, macht gegenüber Haferkamp Falschaussagen und reimt sich eine Geschichte zusammen, wie der „Einbruch“ angeblich abgelaufen ist. Sein Plan ist es, den wahren Täter zu erpressen.

Kurt Wiedemann ist in die Ecke gedrängt und kurz davor, den Forderungen von Roll nachzugeben. Als ihm jedoch seine Frau offenbart, dass sie die Wahrheit ebenfalls ahnt und ihn nun endgültig verlassen will, da ist Wiedemann der Auffassung, dass sich Karin durch ein zweites Verbrechen von seiner Unschuld überzeugen lässt… Doch auch Kommissar Haferkamps kriminalistisches Feingespür sagt ihm, dass im Fall „Schussfahrt“ ein falsches Spiel mit ihm getrieben wird. Der hartnäckige Ermittler lässt sich nun nicht mehr abschütteln: er will wissen, was tatsächlich in der Mordnacht geschah.


Der Schauspieler Heinz Baumann, in „Schussfahrt“ in der Rolle des Kurt Wiedemann zu sehen, spielte bereits im Essener Tatort „Zweikampf“ (Folge 41), dem zweiten Fall von Kommissar Haferkamp neben Hansjörg Felmy. Der Drehbuchautor Peter Hemmer baute einen entsprechenden Gag in die Geschichte ein, als Baumann im Tatort „Schussfahrt“ zu Felmy sagt: „Kennen wir uns nicht irgendwo her?“

Die Tatort-Folge 113 „Schussfahrt“ war mit 45 Prozent Marktanteil der erfolgreichste Fall von Haferkamp bei der Erstausstrahlung am 1. Juni 1980 im Ersten.

Besetzung
Kommissar Haferkamp – Hansjörg Felmy
Kreutzer – Willy Semmelrogge
Ingrid Haferkamp – Karin Eickelbaum
Kurt Wiedemann – Heinz Baumann
Karin Wiedemann – Doris Kunstmann
Christian Zehle – Volker Kraeft
Herbert Roll – Burkhard Driest
Diana Körner – Beate
Ann Kligge – Herta
Karin Eickelbaum – Ingrid Haferkamp
Willy Semmelrogge – Willy Kreutzer
Else Quecke – Frau Hrubesch
Holger Hildmann – Einsatzleiter

Stab
Buch – Peter Hemmer
Regie – Wolfgang Staudte
Kamera – Götz Neumann
Bauten – Jochen Schumacher
Kostüme – Uschi Sensburg
Produzent – Jürgen Sehmisch


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17 Meinungen zum Tatort Folge 113: Schussfahrt

  • ERwin Henkel • am 17.12.13 um 18:22 Uhr

    Wurde am 16.12.13 im rbb wiederholt. Wie immer sehr angenhem mit Hansjörg Felmy, aber der Fall ist sehr abstrus, die Ermittlungsweise der Kripo geradezu lachhaft.
    Insgesamt ein typischer 70er Jahre Tatort, für die heutige Zeit seltsam anzuschauen. Es sei denn, man liebt alte Bundespost-Telefone!


  • Udo B • am 19.12.13 um 2:01 Uhr

    Mal wieder super Musik…diesmal von Eloy :-)


  • ERwin Henkel • am 19.12.13 um 22:17 Uhr

    Was ist das jetzt? Ich hatte der TO Folge nur 3 Sterne gegeben, aber jetzt werden fünf angezeigt? Bitte das zu berichtigen!


  • Dirk • am 2.6.15 um 23:03 Uhr

    Der Tatort Nummer 113, aus alter Gewohnheit heute um 20:15h gesehen. Hauptkommissar Haferkamp und Kriminalhauptmeister Kreutzer ermitteln. Für mich bis heute eines der besten Tatort-Ermittler-Teams der 1970ziger und 1980ziger Jahren, neben Hauptkommissar Finke, welcher aus Kiel stammte. Zur damaligen Zeit pendelte ich zwischen beiden Städten und lernte die Gegebenheiten vor Ort kennen. Schwerindustrie und Werften. Haferkamp ermittelte in seinem Essener Fall wie immer souverän, kam aber ohne Hilfe der untreuen Ehefrau des arbeitssuchenden Ehemannes, dessen Nebenbuhler ihm in die Schußlinie lief, nicht aus. Dann versuchte der Freund des Opfers, der Roll und Super-Proll, den Ehemann auch noch zu erpressen. Auch ohne Erfolg. Der Kreutzer hielt sich ein wenig zurück, schien insgesamt schlechte Laune gehabt zu haben. Eine schöne Szene noch in der stilvoll eingerichteten Dachgeschoßwohnung der Ex von Haferkamp. Erinnerte mich an gemütliche Feten im Freundeskreis der damaligen Zeit. Fehlte nur noch die Musik von Leo Sawyer: The Show must go on. Und Haferkamp: Der schaffte es letztlich auch, seinem Verdächtigen klar darzustellen, daß der Weg zu Ende ist. Klasse!


  • Norbert • am 25.6.15 um 20:42 Uhr

    Diese Folge wurde am 22.06.15 vom rbb versehentlich im 16:9-Format ausgestrahlt, das musste ich erst mal korrigieren. So breit habe ich Haferkamp nicht in Erinnerung ;-) Gedreht wurde damals (1980) noch auf körnigem 16 mm-Farbfilm. Die Auswahl der Schauspieler war gut, vor allem Heinz Baumann. Aus heutiger Sicht wirkt die Handlung recht angestaubt, trotz allem eine nette Zeitreise in die Tatort-Vergangenheit.


  • don rolando • am 10.7.15 um 20:36 Uhr

    Mittelmass…auch für damalige Verhältnisse


  • Uwe Lorenz • am 1.8.17 um 19:42 Uhr

    Wer weiss, wo die letzte Einstellung des Films gedreht wurde. Der Güterzug rollt vorbei, dahinter steht der Täter neben seinem Auto und gibt auf. Meine Vermutung ist: in Herten zwischen Westerholt und Langenbochum in Höhe von Hof Wessels. Kann mir jemand weiterhelfen?
    P.s.: Die Bahnstrecke existiert heute nicht mehr. Es ist heute ein super Radweg.


  • Rosemarie • am 2.12.20 um 0:20 Uhr

    Kann mir jemand sagen, wer der Tankwart ist, der einen kurzen Auftritt hatte. Könnte das Claus Peymann gewesen sein? LG


  • Georg Büschken • am 2.12.20 um 1:25 Uhr

    Gerade nochmal geschaut und dergleichen Meinung geblieben.Ein gut anzusehender Krimi ohne Längen.Rasant,die kurze Verfolgungsjagd am Ende.Zwischendurch Kommentar von Kreutzer zum Thema „Jogging“:Ham wa früher Dauerlauf zu gesagt.Unspektakulär,aber gute Unterhaltung!


  • HerrBert • am 2.12.20 um 1:27 Uhr

    Auch nach wiederholtem Anschauen ein spannender Film, dessen Handlung abermals Haken schlägt und die Richtung ändert. Von Anfang an ist man als Zuschauer über die Absichten des gehörnten Ehemanns im Bilde und wird dennoch überrascht von den Unwägbarkeiten der Geschichte. Sehr gute Geschichte. Leider kamen dabei die Herren Protagonisten Kommissare schauspielerisch nicht so gut weg. Deshalb nur eine gute 3. Aber immer wieder schön anzusehen: Die ausklingenden 70er Jahre. Ein Zeitdokument.


  • Ralf • am 3.12.20 um 1:00 Uhr

    ‚Schussfahrt‘ ist ein fesselnder Tatort vom guten Regisseur Wolfgang Staudte.
    Alle Schauspieler glänzen in diesem 70er Tatort.
    Spannendes Ehedrama mit Heinz Haferkamp & Willi Kreutzer.


  • Al.Ter • am 5.12.20 um 19:15 Uhr

    2:0 für Haferkamp!
    Nach Folge #041/Zweikampf muß sich Heinz Baumann erneut Felmy geschlagen geben! Er hat gegen ihn einfach keine Chance, obwohl auch diese Geschichte wieder äußerst fein durchdacht war.

    Aber nun wissen wir, wo und in welchen Verhältnissen der kleine Haferkamp kurz nach dem Krieg aufgewachsen ist: „Haferbrei. So hießen sie doch damals, am Pestalozziplatz. Ich seh sie richtig vor mir, mit ihren kurzen Hosen und ihrem rostigen Fahrrad.“

    Verwirrend allerdings die von Ex-Frau Haferkamp ins Spiel gebrachte Story mit dem Typen, der Motoren manipuliert haben soll – was sollte das?
    Spricht man feierabends bei „Kommissars“ nicht über so alltägliche Dinge wie „Mensch, der Kreutzer hatte heute aber wieder schlechte Laune“?

    Fazit: Solider Vier-Sterner!


  • MadMonkey • am 16.2.21 um 3:39 Uhr

    Guter Haferkamp Tatort. Spannend bis zum Schluss. 4 Sterne ist mir das wert.


  • Erich • am 9.5.21 um 21:22 Uhr

    Drehort stimmt zum Schluss mit Güterzug am Wessels Hof Herten. Weiß jemand welche Halde es war bei der Schlüsselübergabe des Bahnholstresor?


  • Paul • am 1.10.22 um 3:06 Uhr

    Irgendwie total genüsslich zu sehen wie der Wiedemann seine fremd gehende Frau komplett kirre macht, aber leider war sein Plan nicht gut genug.
    Einer der beste Haferkamp-Folgen.


  • Mhein • am 9.12.22 um 9:13 Uhr

    Spannender Tatort. Heinz Baumann habe ich immer gerne gesehen.

    @Erich das müsste die Knappenhalde in Oberhausen sein. M.M.n sieht man den Gasometer.


  • Dirk • am 30.1.23 um 0:01 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 113 aus Essen und aus dem Jahr 1980. Hauptdarsteller und Mitspieler sind mit die damals besten Darsteller im deutschen Fernsehen.
    Die Meinung vom 02.06.2015 halte ich.


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