Tatort Folge 718: Schwarzer Peter



Die Tatort-Folge 718 „Schwarzer Peter“ ist ein schwieriger, emotional belastender Fall für das Leipziger Ermittlerduo Saalfeld und Keppler; besonders die Nerven von Kommissarin Eva Saalfeld (Simone Thomalla) liegen blank. Der Zuschauer spürt förmlich, mit welcher Wut im Bauch die Ermittlerin agiert. Das übergreifende Thema im Tatort Nummer 718 heißt nämlich häusliche Gewalt. Mit zum Teil schockierenden, unverblümten Bildern zeigt der Fernsehkrimi aus dem Jahr 2009, was Menschen einander antun können.

Ein Ekelpaket, ein Despot und Familientyrann ist tot. Die verstümmelte Leiche des Fabrikanten Peter Schneider treibt seit gut einer Woche schon auf der Weißen Elster, ergibt die Untersuchung durch die Gerichtsmedizin. Die Beine des Unternehmers wurden mit einer Axt abgehakt und ein Ring vom Finger entfernt, der Täter muss also über viel Kraft verfügen. Das Seil, mit dem der Tote umwickelt war, führt die ermittelnden Kommissare Eva Saalfeld und Andreas Keppler (Martin Wuttke) von der Kripo Leipzig in einen Erotikshop. Dort stellen die Ermittler allerdings fest, dass der Knoten, mit dem die Hände des Opfers gefesselt wurden, untypisch sind für jene, die bei erotischen Fesselspielen üblicherweise verwendet werden.

Als nächstes suchen die beiden Tatort-Fahnder die Ehefrau des Opfers auf, Gitta Schneider. Gefasst nimmt sie die Nachricht vom Tod ihres Mannes auf und wirkt, als habe sie die Tragweite des Leichenfundes noch nicht begriffen. Steht sie unter Schock? Gitta wartet noch immer darauf, dass der Unternehmer und Familienvater von seiner Geschäftsreise nach Hause zurückkehrt. Saalfeld und Keppler treffen auf Ivonne, eine der Töchter des Ehepaars Schneider. Sie erklärt, dass ihr Vater ein herrschsüchtiger Schläger gewesen sei. Die Familienmitglieder lebten in Angst vor den Wutausbrüchen des Patriarchen.

Jedoch geraten im Tatort „Schwarzer Peter“ damit nicht nur die Familienangehörigen ins Visier der Leipziger Kommissare, die allesamt ein Mordmotiv gehabt hätten, sondern auch viele der Mitarbeiter des ermordeten Unternehmers. Peter Schneider war bekannt dafür, Menschen zu manipulieren und zu unterdrücken. So behandelte er seine Angestellten – wie auch seine Kinder – wie Sklaven, die zu gehorchen hatten. Die Liste der Verdächtigen wird von Mal zu Mal länger, je tiefer die zwei Ermittler in den Fall „Schwarzer Peter“ eintauchen.

Gitte Schneider begeht schließlich einen Selbstmordversuch und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Die Kinder Ivonne und Michael sind an ihrer Seite, die junge Susanne zeigt jedoch keine Emotionen angesichts der tragischen Ereignisse – ist sie durch die jahrelangen Leiden abgestumpft? Oder weiß sie mehr als die anderen?


Im Tatort „Schwarzer Peter“ rückt das ungleiche Ermittlerteam aus Leipzig ein Stück weit näher zusammen: das tragische Familienschicksal sorgt für „Kontaktmomente“ zwischen der toughen Kriminalistin Saalfeld und dem beherrschten Kollegen Keppler. Das Drehbuch zu dieser emotional geprägten Kriminalgeschichte stammt von der Autorin Katrin Bühlig, die zuvor bereits die Vorlage zu Tatort 676 „Unter uns“ aus dem Jahr 2007 verfasst hatte.

Seine Fernsehpremiere erlebte der Leipzig-Tatort „Schwarzer Peter“ am 18. Januar 2009 im Ersten.

Trailer




Besetzung

Hauptkommissarin Eva Saalfeld – Simone Thomalla
Hauptkommissar Andreas Keppler – Martin Wuttke
Susanne Kuhnert – Chiara Schoras
Gitta Schneider – Suzanne von Borsody
Christian Bensen – Pierre Besson
Rüdiger Kuhnert – Thomas Huber
Ivonne Schneider – Sandra Borgmann
Lina Kuhnert – Layla Laberny
Michael Schneider – Joram Voelklein
Frau Hönig – Heidrun Bartholomäus
Siegbert Finster – Hans Uwe Bauer
Rieka Cordes – Nadja Becker
Lukas Saalfeld – Julian Gutmann
Kriminaltechniker Wolfgang Menzel – Maxim Mehmet
Evas Mutter Inge Saalfeld – Swetlana Schönfeld
Rechtsmediziner Johannes Striesow – André Röhner
u.a.

Stab

Drehbuch – Katrin Bühlig
Regie – Christine Hartmann
Kamera – Alexander Fischerkoesen
Musik – Ludwig Eckmann

Bilder: MDR/Saxonia Media/Junghans


18 Meinungen zum Tatort Folge 718: Schwarzer Peter

  • Anja • am 18.1.09 um 23:06 Uhr

    Hi, wer weiß denn, von wem der Schlusssong im Tatort Schwarzer Peter gesungen wurde? Bin für jeden Tipp dankbar, Gruß

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  • A. • am 18.1.09 um 23:59 Uhr

    Hallo,
    weiß jemand von wem das Lied ganz am Ende ist?!

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  • lorna • am 19.1.09 um 0:47 Uhr

    kann mir jemand sagen, von wem der song im abspann war? danke! lg

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  • Christian Stocker • am 20.1.09 um 15:53 Uhr

    Oh man, waren das noch Zeiten mit Ehrlicher und Kain! Hier soll offensichtlich fehlernder Esprit und Witz durch ein Tabuthema kaschiert werden. Wer hat eigentlich dieses seltsame Ermittlerpärchen kreiert? Also, an Peter Sodann und Bernd Michael Lade reichen Fr. Thomalla und der Andere (Name weiss ich jetzt nicht) um Längen nicht heran!

    Und: Wer hat eigentlich die Bienzle Nachfolger verbrochen?

    Bei denen beiden ist wirklich nichts mehr, was an Stuttgart erinnert! Ohne Bienzle ist der SDR-Tatort austausch- und in jede andere deutsche Stadt transportierbar geworden! Wollen wir das?

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  • Alexandra • am 23.1.09 um 13:35 Uhr

    Cat Power „Sea of Love“ von dem Album „The Covers Record“. Gern geschehen!

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  • Pa Baderul • am 28.8.12 um 10:38 Uhr

    Die Saalfeld passt einfach nicht in den Tatort.

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  • Joachim Pense • am 29.8.12 um 17:10 Uhr

    Ich kann mir nicht helfen, ich hab jetzt erst zwei von den Saalfeld-Keppler-Tartorten gesehen, aber irgendwie haben die was. Das zu geißelnde Sozialthema allerdings – na ja, da muss man halt durch.

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  • Herr Jot • am 16.3.13 um 12:26 Uhr

    Auwahh!!
    Was für eine grottenschlechte Story! Bin ja echt Fan der Tatort Reihe, aber nach einer halben Stunde dachte ich mir, „da müssen Weiber Buch und Regie geführt haben!“. Prompt wars so! Einzige Action war das Verprügeln der Ehefrau vom bösen bösen Ehemann! Sorry, aber die beiden Weiber die das insziniert haben sollten mal mit ihrem Männerhass, bzw Trauma klar kommen! Weiber haltet inne!

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  • Carsten • am 16.3.13 um 15:45 Uhr

    In Regie und Drehbuch eine Meisterleistung – wahnsinnig gut gespielt und gedreht. Respekt! Daß es kein typischer Tatort ist – klar! Aber als Film über häusliche Gewalt irre gut !!!

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  • Greta • am 4.6.13 um 20:24 Uhr

    ich mag die Thomalla einfach im Tatort sehen… es gibt bessere und authentischere Schauspieler…..

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  • Greta • am 4.6.13 um 20:25 Uhr

    sorry, ich meinte, ich mag die Thomalla NICHT im Tatort sehen

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  • annette wagner • am 4.7.14 um 10:36 Uhr

    Top Tatort, perfekt umgesetztes Theam zu häuslicher Gewalt. Die Schauspieler sind alle 1A! Auch Frau Thomalla spielt genial. Eines der besten Filme aus der Tatort Reihe.

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  • Norbert • am 6.7.14 um 22:08 Uhr

    Ich muß für das Duo Saalfeld/Keppler mal eine Lanze brechen. Diese Folge fand ich hervorragend, die Story geht unter die Haut. Vor allem wird das Thema von den Schauspielern bestens umgesetzt.

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  • Dirk • am 2.11.15 um 21:47 Uhr

    Der Tatort 718 mit den immer gerne gesehenen Hauptkommissaren Saalfeld und Keppler aus Leipzig. Leider sind die nur noch in der Wiederholung zu sehen. Dieser Fernseh-Thriller handelt um die Abgründe der menschlichen Seele. Häusliche Gewalt und Tierquälerei. Der Unmensch musste für beides büßen, wurde gemordet, gesetzlich und menschlich ebenfalls nicht korrekt. Trotz der tragischen Handlung des Fernsehfilms, nicht gerade einer der besten Filme dieses Ermittler-Duos, welches sich gegenseitig Schützenhilfe gegeben hat. Die Entfernung der Beine an dem Körper des tyrannischen Mordopfers könnte man sicherlich auch anderweitig interpretieren. Ehrlich. Kameraführung durch Fischerkoesen.

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  • Maria • am 1.1.16 um 23:18 Uhr

    Ich fand die Folge damals super. Sie war spannend und toll gespielt.
    Es ist schade, dass die Beiden nicht mehr ermitteln, ich habe sie gerne gesehen. Die letzten Tatort Folgen in 2015 haben mir z.B. gar nicht mehr gefallen. Wenn sich da nicht was ändert, dann werde ich bald meine Sonntagabend wieder anders verbringen als mit dem Tatort…

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  • Nussknacker • am 12.7.18 um 21:18 Uhr

    Der Comicladen war absolut das letzte, Digi- und Pokemon Hefte und ein paar Asterix, warscheinlich alles in der nächsten Bahnhofsbuchhandlung gekauft die garantiert ein besseres Sortiment hat. (facepalm)

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