Ihr 34. Fall im Tatort „Waidmanns Heil“ führt die Kommissare Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade) in das Leipziger Umland: Während einer Treibjagd ist der Jäger Lothar Sofsky erschossen worden, sein Körper wurde mit einer Ladung Schrot durchsiebt. Die beiden Ermittler finden nach kurzer Zeit heraus, dass es sich dabei nicht um einen Unfall, sondern höchstwahrscheinlich um Mord handelt.
Ehrlicher und Kain beginnen sich im Rahmen ihrer kriminalistischen Untersuchungen mit den Teilnehmern der mörderischen Jagd zu befassen. Der Wild-Großhändler Karsten Dietz gibt bei seiner Vernehmung zwar unbehelligt zu, Lothar Sofsky zeitlebens nicht gemocht zu haben, verweist dann aber auf seinen älteren Bruder Gernot als Verdächtigen. Gernot Dietz ist der Pächter des Jagdreviers und Sofsky – ein wohlhabender Immobilienbesitzer – war dessen Geschäftspartner; er war stiller Teilhaber von Dietz‘ Reiterhof. Gernot Dietz war offenbar existentiell von Sofsky abhängig. Warum sollte er ihn umbringen?
Ein weiteres Mitglied der Jäger-Gemeinschaft, der Waffenhändler Georg Herboltz, weiß derweil Interessantes zu berichten: Lothar Sofsky führte eine Affäre mit der jüngeren, attraktiven Simone Körner, die als Kellnerin im Stammlokal der Jäger, im „Lindenhof“, beschäftigt ist. Die Witwe Birgit Sofsky, die ebenfalls an der Treibjagd teilnahm, bestätigt gegenüber den Leipziger Kommissaren, von ihrer 20 Jahre jüngeren Konkurrentin gewusst zu haben. Sie gibt außerdem zu Protokoll, dass ihr Mann geplant hatte, seine Anteile am Reiterhof zu verkaufen – eine Katastrophe für Gernot Dietz! Die beiden Waidmänner hatten sich deswegen drei Tage vor dem Mord heftig gestritten.
Hauptkommissar Bruno Ehrlicher ist sich im Tatort „Waidmanns Heil“ sicher: Existenzangst und Eifersucht sich zwei plausible Tatmotive. Aber innerhalb der Gruppe gibt es noch weitere Verstrickungen, die einen Mord provoziert haben könnten. Als im Jagdrevier ein zweiter Mord geschieht, führt die Spur zur Familie Dietz. Die Brüder Gernot und Karsten haben anscheinend noch eine alte Rechnung aus der Vergangenheit offen…
Der MDR-Tatort „Waidmanns Heil“ um das Leipziger Ermittlerduo Ehrlicher und Kain inszenierte Peter F. Bringmann, das dazugehörige Drehbuch schrieb Andreas Pflüger. Pflüger hatte zuvor bereits Erfahrungen mit den beiden Kommissaren gesammelt, und zwar bei seiner Mitarbeit an der Tatort-Folge 471 „Totenmesse“. Daneben hat er die Skripte für zahlreiche andere Tatort-Episoden geschrieben.
Die Tatort-Folge 557 „Waidmanns Heil“ wurde erstmals am 1. Februar 2004 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.
wer war denn nun der Täter? Ich bin am Ende eingeschlafen…
nichts gutes und nichts schlechtes! ein mittelmäßiger Tatort der aber trotzdem unterhaltsam ist! =)
Geschichte, Schauspieler, Szenografie sehr gut! Regie und Schnitt mittelmessig!
Hatte das Ende nicht mehr gucken können.
Wer war denn der Täter?
Der Tatort mit der Nummer 557 der nunmehr in Leipzig fungierenden Kommissaren Ehrlich und Kain. In einem Jagdrevier in der schönen Natur geschehen Morde, durchgeführt mit Schrott–äh Schrot, und die beiden Spitzenbeamten der Leipziger Mordkommission jagen–äh ermitteln. Tja, gucken kann man den, ich einmalig.
Wir hatten gestern großen Spaß! Mein Schwager ist in diesem Tatort zu sehen ? Ahnungslos und während seiner Arbeitzeit ist er im Hintergrund zu sehen. Herrlich!
Everytime when I see a Tatort from Leipzig I wonder: Waschcafé??? Gibt es so etwas?
Gestern im Nachtprogramm nach nunmehr 16 Jahren habe ich diesen TO das 1. mal gesehen. Einen actionreichen Krimi erwarte ich nicht – aber das passt auch gar nicht zum Charakter von Ehrlicher. Die Frage nach dem Täter löst sich erst allmählich in den letzten 15 Minuten auf – es bleibt also spannend.
Abschliessend: ein recht solider Tatort und besser als so mancher „neumodische Quark“ der vergangenen Monate
Ein spannender, etwas verwickelter Krimi mit einer guten Prise Humor. Erwartungen hinsichtlich des Täters werden enttäuscht, unterschiedliche Auffassungen über die Jagd bleiben nebeneinander bestehen. Kein politisch korrekter Stuß, keine „DDR“-Nostalgie, sondern angenehme und entspannende Abendunterhaltung. Alle Rollen sind trefflich besetzt. Davon hätte es mehr geben dürfen.
M.E. die beste TO-Folge des Teams Ehrlicher/Kain. Wohl auch deshalb, weil Christian Redl und Thomas Sarbacher (mit ihrem Aussehen vor 17 Jahren) sehr gute Schauspiel-Leistungen abrufen und auch teils verschroben (unzeitgemäß) klingenden Denkansichten Leben einhauchen. Aus meiner Sicht ein guter Einblick in die Welt der Waidmänner.
Für mich bedeutete Peter Sodann in seiner Rolle als Kommissar immer etwas Besonderes, er erinnert mich an das Denken und die Sprache meiner Zeit, als ich in den 60er und 70er Jahren groß wurde. Seine Lösungen der Fälle geschehen unaufgeregt, ohne Hysterie und ohne sich selbst geradezu pathologisch in den Mittelpunkt zu rücken. Das macht einen Unterschied zu vielen modernen Tatort-Produktionen und ist mir – wie gesagt – sympathisch. Die Folge selbst habe ich jetzt nach vielen Jahren neu gesehen, und mich haben neben der Besetzung (das ganze Ensemble) auch Drehbuch und die Gestaltung der Atmosphäre einer solchen Jägergesellschaft überzeugt. Wenn ich noch Sterne hier vergeben könnte, dann von mir alle fünf.
Da hat RBB heute – anlässlich des Todes von Peter Sodann – tatsächlich einen der authentischsten Ehrlicher-TOs ausgepackt: Mit Christian Redl und Thomas Sarbacher Top-Schauspieler und auch das Thema „Jagd“ ist m.E. gut umgesetzt. Dazu mit der hübschen Wirtstochter ein attraktiver Blickfang.
Ehrlicher ermittelte ja zuerst in Dresden (da spielte sein Sohn und dessen Bierlokal am Fluss öfters eine Nebenrolle), später in Leipzig. Zwar gefiel mir das Ambiente in den Dresden-Folgen besser, aber von den Leipzig-Folgen ist das wohl die beste.