Kurz und knapp – darum geht’s
Bei einem Überfall auf einen Juwelenhändler auf einem Hotelparkplatz in Köln eskaliert die Situation: Der Juwelier wird erschossen, einer der Täter angeschossen. Die maskierte Komplizin flieht mit den wertvollen Diamanten auf einem Motorrad und lässt ihren verletzten Partner zurück. Die Kommissare Ballauf und Schenk identifizieren schnell das flüchtige Pärchen Marie Menke und Heiner Wolff als Tatverdächtige. Als sie Kontakt zu Maries angeblicher Schwester Sophie aufnehmen, ahnen die Ermittler nicht, dass sie geradewegs in ein gefährliches Verwirrspiel geraten, bei dem nichts ist, wie es scheint…
Inhalt der Tatort-Folge „Pechmarie“
Fröstelnd zieht Kommissar Freddy Schenk seinen Mantelkragen höher. Wieder und wieder betastet er prüfend seinen Hals – ist das Scharlach? Die nächtlichen Lichter Kölns spiegeln sich auf dem regennassen Asphalt des Hotelparkplatzes, wo ein toter Juwelier liegt. Die Überwachungskamera hat alles aufgezeichnet: den Überfall, den Schusswechsel, die Flucht der maskierten Frau. „Da ist eindeutig eine Frau dabei“, murmelt Max Ballauf, während er die körnigen Bilder studiert.
In der frostig-sterilen Atmosphäre der Pathologie entdecken die Kommissare später ihren Kollegen Dr. Roth – gefesselt und geknebelt. Der verletzte Räuber hatte ihn gezwungen, seine Wunde zu behandeln. „Meine Patienten brauchen normalerweise keine Schmerzmittel mehr“, hatte Roth trocken bemerkt. Diese unfreiwillige Begegnung liefert den Ermittlern aber eine heiße Spur: Das Täter-Duo ist offenbar das Pärchen Marie Menke und Heiner Wolff.
Die Suche nach den beiden gleicht einem Puzzlespiel mit fehlenden Teilen. Ballauf und Schenk klopfen bei Maries Schwester Sophie an. Die elegante Musikerin mit den klugen Augen ist gerade aus Amerika zurückgekehrt und behauptet, keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester zu haben. Ihre frisch eingeräumte Wohnung wirkt seltsam unpersönlich, wie eine Theaterbühne für ein Stück, das gerade erst beginnt. Als plötzlich ein Mann namens Antonio auftaucht und behauptet, Sophies Verlobter zu sein, reagiert sie merkwürdig abweisend.
Wie ein Schatten legt sich der Verdacht über die Geschichte, als eine weibliche Leiche aus dem Rhein geborgen wird. Sophie identifiziert sie als ihre Schwester Marie. Doch etwas stimmt nicht an diesem düsteren Bild. Schenk, der Sophie beschützen soll, hilft ihr liebevoll beim Einrichten ihrer Wohnung, während Ballauf einem roten Toyota nachspürt, mit dem offenbar die Leiche transportiert wurde. Der Wagen gehört ausgerechnet Christof Rüter, einem Schauspiellehrer und ehemaligen Freund von Marie.
Das Netz der Lügen verdichtet sich zu einem undurchdringlichen Geflecht, als Heiner Wolff plötzlich in Sophies Wohnung auftaucht und sie mit „Hallo Marie“ begrüßt. Wie Figuren in einem abgründigen Theaterstück haben die Schwestern Rollen getauscht – doch das tödliche Drama ist längst nicht zu Ende…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Pechmarie“ ist der 34. Fall für das beliebte Kölner Ermittler-Duo Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär). Die Dreharbeiten für diese 625. Tatort-Folge fanden vom 22. Februar bis zum 23. März 2005 in Köln und Umgebung statt. Zunächst lief die Produktion unter den Arbeitstiteln „Juwelen“, „Pechmarie und Goldsophie“ sowie „Nebelloch“.
Für die Inszenierung zeichnete sich der preisgekrönte Regisseur Hendrik Handloegten verantwortlich, der unter anderem für seinen Film „Paul is dead“ mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Jan Hinter und Stefan Cantz, die normalerweise für den humorvollen Münsteraner Tatort bekannt sind. Klaus J. Behrendt kommentierte den ungewöhnlichen Stil der Folge treffend mit den Worten: „So habe ich uns noch nie gesehen.“
Mit 9,32 Millionen Zuschauern bei der Erstausstrahlung am 19. März 2006 erreichte „Pechmarie“ einen Marktanteil von beachtlichen 24,90 Prozent. Die hochkarätige Besetzung umfasst neben dem Stammteam auch Nicolette Krebitz in der Rolle der Sophie/Marie Menke, Peter Moltzen als Heiner Wolff und Thorsten Merten als Schauspiellehrer Christof Rüter.
Für Trivia-Fans: Nach zweijähriger Pause fährt Freddy Schenk hier wieder einen amerikanischen Wagen – einen Cadillac Seville der ersten Generation. Und Schenks Angst vor Scharlach zieht sich als amüsanter Running Gag durch die gesamte Folge, passend untermalt durch einen Aushang für Molières Theaterstück „Der eingebildete Kranke“ im Büro des Schauspiel-Lehrers Rüter.
Man ahnt es ja schon… Dennoch insgesamt überzeugend, mit guten Einfällen.
Mensch…gut dass die Folge wiederholt worden ist…hab sie bisher immer verpasst !
Liebe Tatortfans,
habe gerade den Tatort Pechmarie aus dem Jahre 2006. War recht spannend mit einer überraschenden Auflösung.
Überzeugend war das Lied, welches häufiger als Hintergrundmusik angespielt wurde. Leider wurde im Abspann nur Dieter Schleip unter „Musik“ eingetragen. Stammt der Song von ihm und wenn ja, wie heißt das Lied dann? Oder gibt es einen anderen Interpreten?
Vielen Dank für eine Antwort, von wem auch immer!
@bb: Weil mir das Stück auch so gut gefiel, hab ichs „shazamed“ – es ist von Thievery Corporation und heißt „Marching the hate machines“ :-)
Ansonsten: Ein guter Tatort, wenngleich man sehr früh ahnt, worauf es hinausläuft. Trotzdem spannend und hervorragend gespielt. Und: Gute Musik in der Tat.
Bin eingeschlafen – vor dem Ende jedoch aufgewacht. Habe nicht viel verpasst, denn das Ende war vor dem Einschlafen bereits klar. Viel Pech für die Pechmarie und ein Pechtatort. Die 2 Sterne gehen an die Darsteller.
ich finde freddy schenk und Max Ballauf fand ich sehr gut zu sehen im Tatort
Peschmarie wo Freddy gesasgt hatte das Krank ist irgendeine Kinderkrankheit und hat sein kollege gefragt ob er auch eine kinderkrankheit hat du kannst zu mir legen es ist ein bett neben mir frei hat Freddy zu Max Ballauf gesagt.
ich finde den Tatort aus Köln auch sehr schön zu sehen. gtibt alle Sterne von mir
den tatort aus köln hab ich mehr fach gesehen und den haber paar mal angeguckt und ich fand den Tatort sehr schön zu sehen gibt 20 sterne
Der Tatort mit der Nummer 625 aus Köln mit den Hauptkommissaren Ballauf und Schenk und auch Doktor Roth spielt eine fesselnde Rolle. Es geht um den Raub von Glitzersternchen, der Volksmund sagt Juwelen und dafür müssen Menschen sterben und Schenk gerät in Lebensgefahr. Grimmig war der Tatort, spannend und exorbitant – gut. Jawoll, mit einer der besten der beiden gern gesehenen Mordermittler und der Roth macht ’ne gute Figur. Die Hinterhältigkeit der perfiden Verbrecher – eiskalt. Ballauf muss in diesem karathaltigen Tatort-Krimi auch seine Beziehungen in die gesellschaftliche Unterwelt aufleben lassen. Sehens- und wiederholungswert ist dieser Streifen. Ein Bravo.
Ging so.
Mässig spannend da Auflösung ziemlich früh klar war.
Sagenhafte Kamera!
Kein Gedudel, keine unsinnigen Soundeffekte…
Guter Schnitt.
Schauspieler toll in Szene gesetzt! Auch gut gespielt / gesprochen…
Die erzählte Geschichte war nur mäßig spannend, die Folge bleibt aber in Erinnerung als ein filmisches Highlight in der Tatort Reihe.
Genialer Streifen mit den vielleicht besten Tatort Ermittlern. Toller Plot, geniale Schauspieler (Peter Kern, Thorsten Merten) und wunderschöne Musik. Herz was willst du mehr. Warum bekommt man im 2019 nicht mehr diese Art Tatort gedreht, zum Glück gibt es Wiederholungen.
Weiß jemand welche(n) Gebäude die Hotel-Kulissen waren?
Das Hotel war das (neue) Neanderthal-Museum in Mettmann
Schon allein wegen dem smoothen Soundtrack ein toller Krimi. Schenk als Hypochonder echt lustig. Tolle Folge kann man häufiger Mal ansehen. Guter Tatort
Mein Gott, wie gut ist der denn … und so süüüüüüß!! Eine so charmante Gangsterstory mit lauter goldigen Einfällen, nicht zuletzt in puncto Schauspielerführung, das könnte heute gar nicht mehr gedreht werden, weil’s zu „altmodisch“ rüberkommen würde. Und die ganzen Typen! Peter Kern als Hinterhofhändler Niedlich – einfach unfassbar gut, ich hab mich weggeschmissen. Oder Arved Birnbaum als „Inspektor Jovialski“, oder … ja, die strahlende Göttin war eindeutig Nicolette Krebitz. So ein süßes, charmantes Luder, das perfekt auf „harmlos“ tut, und sooo hübsch! Ach, diese wundervoll gezeichneten Lippen … ja, die Krebitz hat mich voll um den Finger gewickelt, ich bin jetzt noch völlig neben der Kappe. (Ach so, Freddy und Max hat sie genauso um den Finger gewickelt, ich vergaß :-)
Ich wage zu sagen: Es war herrlich damals, als Frauen im Film noch so umwerfend charmant sein durften. Ich vermisse es schmerzlich. Aber der Feminismus und die Political Correctness kennen eben keine Gnade gegenüber Frauen. Und Männern.
Klasse Folge und guter Soundtrack, Daumen hoch!
@Till Schneider:
Ja, auch ich mag Nicolette Krebitz in dieser Rolle (bzw. in vgl-baren Rollen zu dieser Zeit). Früher hätte man zu ihrem Augenaufschlag gesagt: unschuldig-kokett. Nächste Woche wieder … ;-)