Tatort Folge 624: Feuerkämpfer



Claudia von Brück ist eine knallharte Hamburger Rechtsanwältin, die sich auf den Bereich Familienrecht spezialisiert hat. Eines Tages wird die Juristin in ihrer ausgebrannten Kanzlei gefunden – erschlagen. Das ist nicht der erste Fall von Brandstiftung, seit einiger Zeit treibt in der Hansestadt ein Feuerteufel sein Unwesen. Doch mit einem Mord musste sich die Kripo in diesen Zusammenhang bislang nicht beschäftigen.

Hauptkommissar Jan Casstorff (Robert Atzorn) und sein Team übernehmen im Tatort „Feuerkämpfer“ die Ermittlungen. Gemeinsam mit den Kollegen Eduard Holicek (Tilo Prückner) und Jenny Graf (Julia Schmidt) findet der norddeutsche Fahnder schnell heraus, dass sich das Opfer zeitlebens einige Feinde gemacht hatte. Die hart durchgreifende Familienrechtlerin war nämlich bekannt dafür, geschiedenen Männern das Besuchsrecht für ihre Kinder zu untersagen. Sollte sich ein Ex-Mann an der Anwältin gerächt haben?

Die Untersuchungen im Fall „Feuerkämpfer“ ergeben außerdem, dass es nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Umfeld der ermordeten Juristin Probleme gab. Kommissar Casstorff findet heraus, dass Mechthild von Brück, die Tochter des Opfers, eine Affäre mit deren Lebensgefährten hatte! Aber wäre Mechthild dazu fähig gewesen, ihre eigene Mutter zu ermorden, um den Geliebten ganz für sich zu haben?

Schon bald schlägt der Feuerteufel weitere Male zu, und noch immer hat die Kriminalpolizei keinerlei Anhaltspunkte, wer hinter den Bränden steckt. Jan Casstorff erfährt, dass auch die Dienstzeiten der örtlichen Feuerwehrleute keine Überschneidungen mit den Tatzeitpunkten aufweisen. Der Ermittler vermutet mittlerweile, dass der Mörder die Taten des Brandstifters bloß für sich nutzt, um von sich abzulenken.

Casstorff, Holicek und Graf beschließen, ihre Untersuchungen im Mordfall auf die geschiedenen Väter zu konzentrieren, die ihre Kinder nur wenige Stunden im Jahr sehen dürfen. Als Kommissar Casstorff den Ex-Mann einer Feuerwehrangestellten kennenlernt, glaubt er, den Täter gefunden zu haben. Doch ist der Verdächtige tatsächlich der gesuchte Mörder von Claudia von Brück? Nein, so leicht ist der Fall „Feuerkämpfer“ nicht zu lösen…


Insgesamt neun Mal setzte Regisseur Thomas Bohn einen Tatort in Szene, der sich um die Ermittlungsarbeit des Hamburger Kommissars Jan Casstorff dreht, die Folge 624 „Feuerkämpfer“ war die siebte Regiearbeit Bohns. Der Regisseur schrieb auch das dazugehörige Drehbuch, das sich mit der brisanten Sorgerechts-Thematik beschäftigt.

Die Tatort-Folge 624 „Feuerkämpfer“ wurde im Juli und August 2005 in Hamburg und Umgebung gedreht, die Erstausstrahlung des Krimis lief am 12. März 2006 im Ersten Programm der ARD.

Besetzung
Hauptkommissar Jan Casstorff – Robert Atzorn
Oberkommissar Eduard Holicek – Tilo Prückner
Wanda Wilhelmi – Ursula Karven
Mechthild von Brück – Annett Renneberg
Rebecca Stein – Nadeshda Brennicke
Angelo Panigua – Diego Wallraff
Jenny Graf – Julia Schmidt
u.a.

Stab
Drehbuch – Thomas Bohn
Regie – Thomas Bohn
Musik – Hans Franek
Kamera – Karl Heinz Valier

Bilder: WDR//Manju Sawhney


10 Meinungen zum Tatort Folge 624: Feuerkämpfer

  • Günter Mühlbauer • am 4.9.10 um 9:55 Uhr

    Ein herzliches Dankeschön an die „Macher“ vom Tatort Feuerkämpfer daß sie das Thema Trennungsväter verfilmt haben, und daß unsere Aktionen und Märsche zum Beispiel der Weg nach Rom ( Ein Gespräch von „Vater zu Vater“ )auch gezeigt wurde………..

    Ebenfalls bedanke ich mich für die „Kleine Gastrolle“ ……
    Reporter befragt Kommissar Casstorff…….

    Der Tatort „Feuerkämpfer“ ist für mich eine Biografie.

    Günter Mühlbauer Regensburg


  • Heiner Creydt • am 18.3.13 um 13:46 Uhr

    Ich finde es toll das solch ein Thema Einzug in die Gesellschaft findet. Der Tatort greift generell sehr viele gesellschaftspolitische Themen auf und während ein Mord aufgeklärt wird, werden häufig bestimmte gesellschaftliche Positionen vorgetragen. Ich wünschte mir das das Thema mehr gesellschaftliche Beachtung findet und nicht mehr länger ignoriert wird. Denn es gibt leider viel zu viele Tatorte weil Familien zerstört werden und einzelne Personen dann durchdrehen. Beinahe täglich gibt es Todesfälle. Das pervese dabei ist, das dieses scheinbar gesellschaftsfähig ist.


  • Sven Illian • am 15.12.13 um 11:49 Uhr

    Auch ich begrüße den Einzug von diesem Thema in die Gesellschaft. Und da vor allen in die deutsche Gesellschaft. Denn leider, leider ist es noch immer so, dass Deutschland mit am Ende der Liste fortschrittlichen Familienrechts in Europa steht. Wenn in Deutschland über „400“ Kinder alltäglich den Bezug zu einem ihrer Elternteile dauerhaft verliert, zumeist betrifft es den Kontakt zu dem Elternteil, mit dem es nach Trennung seiner Eltern nicht mehr dauerhaft zusammenleben kann und es mittlerweile weit über 100.000 „jährlich“ durch deutsches Familienrecht Geschädigte insgesamt gibt, muss endlich das Hauptaugenmerk auf die Ursachen gelegt und keine Symptomtherapie betrieben werden. Kinder brauchen wissenschaftlich erwiesen ihre BEIDEN Elternteile für glückliche Zukunft. Und nicht einen Teil, der täglich anwesend ist bzw. das Kind betreut, während der andere Elternteil zum unterhaltszahlenden Stastisten verurteilt wird. Die Auswirkungen völlig verfehlter Familienpolitik drückt sich in diesem Tatort mehr als deutlich aus. Schluss also mit dem gezielt geschürten „Krieg unter Eltern ums Kind“. Die Politik möge sich endlich um dieses riesengroße Problem der „Familienzerstörung“ wirksam kümmern. Nicht gegeneinander, sondern miteinander sollen sich Eltern um ihre gemeinsamen Kindern kümmern bzw. kümmern dürfen. Es wird Zeit, daß sich die Geschädigten erheben. Ergo schluss mit Schuldzuweisung gegenüber Dritten. Und diese Tatortfolge gehört weder nachts, noch zu anderer ungünstiger Zeit ins Fernsehen. Sondern zur besten Sendezeit und in die öffentlich, rechtlichen Fernsehprogramme. Ich grüße alle vom Familienrecht in Deutschland negativ Betroffenen.


  • Günter Mühlbauer • am 25.1.14 um 17:37 Uhr

    Hallo ARD,
    wie schauts aus…

    Könntet Ihr unseren TATORT Feuerkämpfer nochmals an einem Sonntag Abend um 20.15 senden … mit anschließender Diskussionsrunde bei Jauch…

    Wenn`s sein sollte, würde ich auch kommen…

    Denn KINDER brauchen zu einer gesunden Entwicklung
    beide ELTERN & Großeltern

    Günter Mühlbauer
    Trennungsvater / Bundestagskandidat 2013 & Mitwirkender im TATORT


  • thi • am 11.7.14 um 16:28 Uhr

    Also sollte man eine Person, die Konflikte nur noch durch Mord oder Totschlag lösen kann, künftig weiter auf kleine Kinder Zugriff haben, damit es zu weniger Mordfällen kommt? Was ist das bitte für eine Logik?

    In dem Film ging es um eine gestörte Frau, die sich über ihren Beruf an Männern generell rächen wollte. Die dargestellten Väter haben ihre Sicht der Dinge geschildert, die Gegenseite hat natürlich eine andere Sichtweise. Daraus irgend einen Schluss zu ziehen, ist komplett irrational. Ich sehe nicht, dass hier dargestellt werden sollte, dass die Väter prinzipiell im Recht sind.

    Die Anwältin ist ein gestörtes Individuum und der Feuerteufel ist ein psychopathisches Individuum. „Er wurde nur durch die Umstände dazu getrieben“ ist eine ziemlich lahme Rechtfertigung für so ein gemeingefährliches Verhalten, wirklich. Verantwortlich ist immer noch der Täter, nicht die böse Frau, die ihn dazu getrieben hat. Sein Verhalten zeigt eindeutig, dass es richtig war, ihm das Kind wegzunehmen.


  • Dirk • am 28.5.16 um 12:43 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 624 aus Hamburg. Den sah ich zum ersten Mal. Die beiden Hauptkommissare Holicek und Casstorff suchen in diesem sehr sozial-politisch gedrehten Tatort-Fernsehfilm den Mörder einer Rechtsanwältin, welche sich beruflich eine Menge Feinde gemacht hatte und auch privat den Liebsten dicke im Wege stand. Dieser Tatort beschäftigt sich auf einer gesellschaftlichen Linie eindeutig mit dem Thema Unterhaltsrecht, eine pseudo-kriminalistische Spielfilmhandlung wurde dabei herumgedreht. Sicherlich nichts Neues in bestimmten Tatort-Verfilmungen, aber hier, so meine ich, erstaunlich und all zu deutlich herausgestellt. Was mir aber in den letzten Jahren durch Medienberichte und persönlichen Erfahrungen aufgefallen ist, ist die unmissverständliche Tatsache, dass die Zahl der ledigen, leidigen und alleinerziehenden Mütter sprunghaft gestiegen ist und der leibliche Vater gar nicht mehr den Tag der Geburt seines Sprösslings miterlebt, geschweige denn am Taufbecken die Kerze hält und auch wenn ein Krippen- oder Kitaplatz in Aussicht gestellt wird, reicht die Zeit für die Arbeit immer noch nicht. Melde mich ab.


  • MadMonkey • am 22.9.20 um 19:07 Uhr

    Absolut gute Unterhaltung mit Castorff in Hamburg. Sehr interessant und spannend umgesetzt. Tilo Brückner bleibt eh für immer ein Tatort Held für mich. Sehe ihn immer gerne im Hamburger Tatort. Auch Annett Renneberg überzeugt in diesem bald 15 Jahre alten Tatort. Die Zeit vergeht.


  • Heiderose Manthey • am 2.8.22 um 18:41 Uhr

    Die Wiederholung dieses Tatorts ist ein MUSS !

    Die Bevölkerung muss aufgeklärt werden über Eltern-Kind-Entfremdung !


  • Heiderose Manthey • am 2.8.22 um 18:43 Uhr

    Ich hatte 5 Sterne vergeben, aber nur vier wurden erleuchtet.
    Daher wiederhole ich jetzt die Sternenreihe und klicke noch einmal alle Fünfe an !


  • Michael M. • am 3.8.22 um 21:16 Uhr

    Zu „thi“,
    möchte ich sagen das ich diese Meinung dazu nicht so ganz nachvollziehen kann.
    Sind Sie selbst Betroffener wenn ich fragen darf?
    Sicherlich ist das nie eine Lösung auf diese Art und Weise Konflikte zu lösen und das sehe ich ganz genau so.
    Aber Tatsache ist nun mal das unser Familienrecht Väter fast „rechtlos“ stellt und in den meisten Fällen zu bloßen „Unterhaltszahlern“ dekradiert.
    „Ich sehe nicht, dass hier dargestellt werden sollte, dass die Väter prinzipiell im Recht sind.“
    Das behauptet auch niemand….im Gegenteil die werden eher maximal „beschnitten“ bez. ihrer Rechte.
    Hätten wir ein wirklich gleichberechtigtes und faires Familinrecht in Deutschland welches wirklich das Wohl des Kindes berücksichtigt und in den Fokus stellt wären diese Streitigkeiten zwischen den Eltern weitaus geringer.
    Ebenso gäbe es dann auch weniger Morde, Totschlag, Suizide und „erweiterte“ Suizide in unserem Land.
    Und über unsere Unterhaltsgesetze da lasse ich mich besser an dieser Stelle nicht aus. Das würde zu weit führen.


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