Tatort Folge 674: A gmahde Wiesn
Erscheinungsjahr: 2007
Kommissar: Batic und Leitmayr
Ort: Tatort München
Kurz und knapp – darum geht’s
Bier, Brezn und ein Batzen Lokalkolorit: Der München-„Tatort“ „A gmahde Wiesn“ serviert einen Krimicocktail, der mehr Umdrehungen hat als ein Kettenkarussell. Die Kommissare Batic und Leitmayr ermitteln im Haifischbecken der Wiesn-Wirte, wo ein toter Stadtrat für Unruhe sorgt. „A gmahde Wiesn“, zu Hochdeutsch „eine gemähte Wiese“, soll wohl andeuten, dass hier alles glatt läuft. Doch von wegen: In diesem Fall ist nichts so einfach, wie es scheint – außer vielleicht die Handlung.
Inhalt der Tatort-Folge „A gmahde Wiesn“
Während sich München auf das alljährliche Spektakel des Oktoberfests vorbereitet, liegt Stadtrat Hubert Serner tot in seinem Gartenteich – vermutlich war’s kein Maßkrug-Unfall. Serner, seines Zeichens Mitglied des Wirtschaftsausschusses und Herr über die begehrten Wiesn-Lizenzen, hinterlässt eine Schneise der Verwüstung in Form zahlreicher Affären und dubioser Geschäfte.
Die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) tauchen tiefer in den Biersee des Oktoberfests ein als ihnen lieb ist. Sie begegnen einer Parade bayerischer Archetypen: Da wäre die resolute Wirtin Johanna Buck (Monika Baumgartner), die ihr Zelt erweitern will und dabei über Leichen geht – im übertragenen Sinne, versteht sich. Ihre Tochter Evelin (Franziska Schlattner) bringt Batics Herz zum Schunkeln, sehr zum Missfallen seines Kollegen Leitmayr.
Weiter geht’s mit dem Wirt-Duo Xaver Neureuther und Sohn Timo, die um ihr Platzrecht kämpfen wie um den letzten Tropfen Bier. Nicht zu vergessen die Geschwister Zoll, Schausteller mit einem Karussell, das sich eher in Richtung Pleite als Profit dreht. In diesem Labyrinth aus Intrigen, Bierzeltrivalitäten und alpenländischem Traditionsbewusstsein müssen Batic und Leitmayr den Mörder finden – bevor der Oberbürgermeister sein „O’zapft is!“ ruft und die Wiesn-Wogen alle Spuren verwischen.
Der Fall nimmt mehr Wendungen als eine Brezel, mit überraschenden Verbindungen und tiefen Verstrickungen in der Münchner Wiesn-Gesellschaft. Am Ende lösen die Kommissare den Fall, gerade rechtzeitig zum traditionellen Fassanstich – ob sie dabei noch Lust auf ein Bier haben, sei dahingestellt.
Hintergrund
Die Dreharbeiten zu „A gmahde Wiesn“ fanden im August und September 2006 in München und Umgebung statt. Es ist der 46. gemeinsame Fall des Ermittlerduos Batic und Leitmayr.
Videos zur Tatortproduktion
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Kritik
Der München-„Tatort“ „A gmahde Wiesn“ ist wie ein überschäumendes Wiesnbier: Er verspricht viel, hinterlässt aber einen etwas schalen Nachgeschmack. Zwar bietet der Film solide Krimi-Unterhaltung mit pittoresken Bildern vom Oktoberfest, doch die Handlung plätschert stellenweise so dahin wie das Wasser im Eisbach. Für Fans von bayerischem Lokalkolorit und des eingespielten Ermittlerduos Batic und Leitmayr ist der Film sicher sehenswert. Wer jedoch einen tiefgründigen Blick hinter die Kulissen des Oktoberfests erwartet, wird enttäuscht sein. Am Ende bleibt der Eindruck: Diese Wiesn war vielleicht doch nicht so „gmaht“, wie der Titel verspricht.
Besetzung
Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Assistent Carlo Menzinger – Michael Fitz
Johanna Buck – Monika Baumgartner
Xaver Neureuther – Fred Stillkrauth
Renee Zoll – Bettina Redlich
Fridolin Zoll – Michael Tregor
Sebastian Zehner – Christian Hoening
Diana Aljescu – Anita Matija
Hubert Serner – Bruno Graf
Ilsa Mischnik – Conny Glogger
Reporterin – Zora Thiessen
Polizist Christian – Lex
Gast im “Alten Schmied” – Ernst Cohen
Timo Neureuther – Joram Voelklein
Evelin Buck – Franziska Schlattner
August “Gustl” Eckl – Philipp Sonntag
Elizabeth Serner – Sabine Bach
Hilde Gerbera – Claudia Wipplinger
Ferdinand Hauser – Norbert Heckner
u.a.
Stab
Drehbuch – Friedrich Ani
Regie – Martin Enlen
Musik – Dieter Schleip
Kamera – Philipp Timme
Bilder: BR/Laurent Trümper
10 Meinungen zum Tatort Folge 674: A gmahde Wiesn
Dieser Tatort ist mit seinem bayrischen Charme einer der schönsten und spannendsten Münchner Tatorte die ich bis jetzt gesehen habe .
tja, unsere bayernfreunde naschen eben gern.
( der lief aber auch erst letzte woche….. )
bei den bayernto´s war auch schon mal jeder der komm`s in
irgendwas verwickelt, was unmittelbar den fall betraf…
und ganz toll ( war dieses mal nicht dabei ) finde ich
immer diese verfolgungsjagden mit dem plötzlich auf –
tauchenden müll -, umzugswagen oder die plötzlich sich
schliessenden bahnschranken, der leere akku….da kommt
richtig spannung auf….( glauben die macher…! )
und wie hier schon häufiger angesprochen, die beispiellose
koordination der sender, die lernen das nie…!
grüsse gjb
man liest hier immer nur noch die beiden die alles schlecht machen. Wenns so schlecht wär warum schaut ihr das dann dauernd?
„Die Hoffnung ist ein langes Seil, an dem sich viele zu Tode ziehen.“
Vielfacher Mord mit vielfachen Tätern – und am Ende rächt sich das Prekariat. Und das vor diesem Wiesn.Wahnsinn, cool!
Absolut empfehlenswert…muss immer wieder zur Wiesnzeit gesendet werden…für alle die, die diese Folge bisher verpasst haben !!!
Driftet ziemlich stark ins Komödienfach ab und beleuchtet die gigantische Wirtschaftsmacht rund um das Münchner Oktoberfest. Batic hat mal wieder seine Hormone nicht im Griff ;-) Ganz nett mal zwischendurch – auch gerade jetzt zur „Wiesnzeit“ mit einem gewissen Werbeeffekt, obwohl schon 2006 gedreht.
Der Tatort 674 aus München. Es ermitteln die beiden Hauptkommissare Batic und Leitmayr in der Blüte ihres Tatort – Wiesns — äh, Wesens. Genug Poltersteine wird diesen beiden Hütchenspielern ja in die Tatort-Welt geschmissen und jeder dieser Fernsehermittler muß mal ran, mit einer Zeugin/Tatverdächtigen. Na denn, echt bayerisch. Früher, als Bub, schaute ich regelmäßig dieses Königliche Bayerisches Amtsgericht. Aber immer nur einmal.
@Der Fremde – wie schätzen sie die Möglichkeit auf Einstellung in die Mediathek ein – ich fürchte, an diesem Abend nicht zu Hause zu sein, möchte aber diese Folge nicht versäumen
@Richard:
Ich schaue TOs sehr selten in der Mediathek. Aber wenn ich einen Film sehen möchte, zu dessen Ausstrahlung ich nicht daheim bin, speichere ich diesen auf meiner Aufnahme-Festplatte ein. Außerdem habe ich eine ‚Replay‘-Funktion für die Sendungen der letzten 7 Tage.
Hins. Thema ‚Mediathek‘ gibt’s sicherlich User, die sich da besser auskennen. Aber danke für Ihr Vertrauen … 😉