Tatort Folge 671: Strahlende Zukunft



Kann die von Mobilfunkmasten und Handys ausgehende Strahlung den Menschen krank machen? Mit dieser Frage müssen sich die Bremer Kommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) in der Tatort-Folge 671 „Strahlende Zukunft“ beschäftigen, nachdem eine betroffene Mutter aus Verzweiflung nicht nur sich in den Tod gerissen hatte. Für Inga Lürsen ist es bereits der 25. Fall und gleichzeitig ihr zehntes Dienstjubiläum als Bremer Ermittlerin.

Tatort – Strahlende Zukunft Trailer



 

Der Tatort „Strahlende Zukunft“ beginnt und endet vor dem Gerichtsgebäude auf einem Marktplatz in Bremen. Für Kommissarin Lürsen hält der Anfang dieses neuen Falles einigen Schrecken bereit. Eine Frau mittleren Alters – Sandra Vegener, mit der die Fahnderin bereits zuvor Bekanntschaft gemacht hatte – bittet Lürsen, sie auf dem Marktplatz zu treffen. Wie sich bald herausstellt, hatte die Mutter jedoch nie die Absicht gehabt, sich mit Lürsen zu unterhalten. Vielmehr ging es ihr darum, dass auch die Ermittlerin Zeuge ihrer Verzweiflungstat wird. Erst überfährt Vegener mit ihrem Geländewagen mit voller Absicht den Richter Weller, dann stürzt sie sich selbst vom Dach des Bremer Gerichtsgebäudes in den Tod. Kommissarin Lürsen hat im Tatort „Strahlende Zukunft“ keine Chance, auch nur einen der beiden Todesfälle zu verhindern.

Nach diesem fulminanten Auftakt machen sich Lürsen und Stedefreund daran, die Gründe für Vegeners Handeln zu untersuchen. Bald finden sie heraus, dass die Frau im Tatort „Strahlende Zukunft“ noch bis vor kurzem in einer Psychiatrie gewesen war. Ein Richter war gemeinsam mit einem Gutachter zu dem Ergebnis gekommen, dass die Frau unter einer psychischen Krankheit leidet und hatte sie deswegen in die Klinik einweisen lassen. Diesem Vorfall war der Tod von Sandra Vegeners Tochter vorausgegangen. Die Tote hat einem Mobilfunkunternehmen namens TelMo vorgeworfen, aufgrund der schädlichen Strahlung von deren Mobilfunkmasten für die tödliche Leukämieerkrankung ihrer Tochter verantwortlich zu sein. Doch außer Sandras 18-jährigem Sohn Daniel hatte ihr niemand geglaubt – nicht einmal ihr Mann Luis. Dieser hatte sogar selbst die Einweisung seiner Frau unterstützt.

Lürsen und Stedefreund sind im Bremer Tatort „Strahlende Zukunft“ von Anfang an skeptisch, ob Vegener tatsächlich verrückt war oder nicht doch einer Verschwörung zum Opfer gefallen ist. Mit der gefühlskalten Frederike Kawentz, Leiterin der PR-Abteilung von TelMo, dem Gutachter Professor Peter Humberth sowie dem Staatsanwalt Jörg Reinhardt hatte die Frau auf jeden Fall mächtige Gegenspieler. Alle drei sind sich im Tatort „Strahlende Zukunft“ darin einig, dass die Mörderin des Richters psychisch krank gewesen war und ihre Anschuldigungen jeglicher Grundlage entbehren. Aber genau diese gleiche Überzeugung ist es, die Kommissarin Lürsen irritiert und vor allem Zweifel weckt. Hatte es also tatsächlich eine Verschwörung gegeben? Ein mögliches Indiz dafür ist die Tatsache, dass Luis Vegener, Sandras Ehemann, anscheinend Geld von TelMo erhalten hatte. Doch wofür? Wenn er Sandra sowieso für verrückt hält, wäre doch sicherlich keine Zahlung nötig gewesen. Oder hatte sich das Mobilfunkunternehmen erst Luis´ Unterstützung erkauft?

Bald findet Lürsen noch mehr Erschreckendes heraus: Sandra Vegener hatte ein weiteres Kind erwartet – das jedoch mit Missbildungen zur Welt kommen würde. Hatte sie auch dafür den Strahlen die Schuld gegeben? Auch Daniel Vegener nimmt schon bald eine wichtige Rolle im Tatort „Strahlende Zukunft“ ein. Denn dem jungen Mann gelingt es, bei einer polizeilichen Befragung Lürsen Waffe zu schnappen und mit der Pistole zu verschwinden. Und so beginnt in Bremen Daniels Rachefeldzug an allen, die seiner Mutter geschadet hatten. Eine dieser Personen ist der Psychiater, dem der junge Mann endlich die Wahrheit entlocken will. Doch vorher wird Humberth erschossen – jedoch nicht von Daniel Vegener, sondern von seiner eigenen Frau, welche genug von den Affären ihres Mannes hatte. Nachdem Daniel kurzzeitig des Mordes verdächtigt wurde, wird jedoch die wahre Täterin gefunden. Der junge Mann hat jedoch noch nicht all seine Wut rausgelassen und will sich auch noch an dem Staatsanwalt Reinhardt rächen. Als er daraufhin dessen Tochter in seine Gewalt nimmt, kommt es im Tatort „Strahlende Zukunft“ zu einem großen Finale, das – wie sollte es auch anders sein – die Beteiligten wieder zum Marktplatz und auf das Dach des Gerichts führt, wo alles angefangen hat…

 

Besetzung
Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Kommissar Stedefreund – Oliver Mommsen
Frau Humberth – Tatjana Blacher
Jörg Reinhardt, Staatsanwalt – Ulrich Noethen
Karlsen, Kriminalassistent – Winfried Hammelmann
Daniel Vegener – Constantin von Jascheroff
Sandra Vegener – Inka Friedrich
Frederike Kawentz – Ann-Kathrin Kramer
Luis Vegener – Peter Davor
Hagerer Mann – Peter Benedict
Oberstaatsanwalt – Alexander Radszun
Prof. Peter Humberth – Bernhard Schütz
Gerichtsmedizinerin – Henriette Cejpek
Julia März – Henriette Confurius

Stab
Buch – Christian Jeltsch
Kostüm – Astrid Karras
Kamera – Ngo the Chau
Schnitt – Elke Schloo
Szenenbild – Lars Lange
Regie – Mark Schlichter
Ton – Frank Buermann
Lichttechnik – Benjamin Dreythaller
Aufnahmeleitung – Frank Berszuck / Christian Doetsch
Produzent – Gerhard Schneider

Erstausstrahlung der Tatort – Folge „Strahlende Zukunft“ – 26.08.2007
Bilder – Radio Bremen/Jörg Landsberg


13 Meinungen zum Tatort Folge 671: Strahlende Zukunft

  • Sopur • am 4.9.07 um 8:11 Uhr

    Schön die neue Bewertungsfunktion!
    Leider musste ich hier gerade einen Stern abgeben – m.E. ein Tatort der schlechtesten Sorte…
    M
    F
    G
    Sopur


  • dennis • am 21.9.07 um 17:21 Uhr

    also, es sei dahingestellt wie groß der spannungs- und Unterhaltungswert tatsächlich dabei war, aber meiner Meinung nach mehrere politisch-philosophische Problemkomplexe wurde in diesem Drehbuch sehr gut ineinander verwoben.
    — „Nicht-tödliche-Waffentechnik“ – das ist mit Sicherheit eines DER Themen der (nicht mehr allzu fernen Zukunft) und wer das Know-how hat, der hat die Macht.
    — Macht – auch das Gerangel zwischen Politik, Justiz, Medien und Wissenschaft gibt das Spiel der Kräfte gut wieder.
    — Industrie und Konzerne- wie in diesem Fall die Handyfirma gehen nicht selten darüber hinaus, was ihnen eigentlich zusteht.. Verwicklungen nicht ausgeschlossen…
    — Schicksale – auch einzelne unscheinbare Menschen können in diesem Spiel eine Schlüsselrolle einnehmen.

    Insgesamt, gut vielleicht hätte es spannender ausfallen können, aber insgesamt hat man hier mehrere hochpolitische und zeitgemäße „heiße Eisen“ angepackt, wozu ich nur sagen kann: HUT AB !!

    trotzdem: Münster rules !!


  • matt • am 8.8.10 um 20:48 Uhr

    Schlechtester Tator ever!


  • corto maltese • am 9.8.10 um 11:10 Uhr

    gestern wurde der tatort „strahlende zukunft“ wiederholt und ich muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht war sowohl über thema als über die machart des films. natürlich bietet es sich beim thema handystrahlen an, der geschichte erzählende elemente wie eine tagebuchkamera oder krisselnde bildschnitte zu geben. trotzdem traut man sich in der ard (leider auch beim tatort) nicht alzu oft zu neuen gestalterischen mitteln zu greifen. auch die kamera war toll. zum einen nah bei den kommissaren – zum anderen scheute sie sich nicht einen schnellen sprung in die vogelperspektive zu wagen oder schön mit gegenlicht zu spielen.
    zur geschichte kann ich nur sagen: hut ab! mutig! ein thema aufzugreifen, welches von der masse als klischeebehaftet linksalternativ angesehen wird, wurde hier ernst genommen und zusätzlich werden politische verstrickungen (leider nur am ende des films) versucht aufzuzeigen.
    es ist viel interessanter, eine folge zu sehen, in der es nicht nur um ein einzelschicksal geht, sondern um aktuelle politische debatten, korruptionsfälle, gesellschaftliche tendenzen. schließlich ist auch ein bildungsauftrag der ard eben solche themen anzusprechen.
    liebe tatort-redaktion: bitte traut euch mehr solcher folgen!


  • HANDYS TÖTEN • am 10.8.10 um 10:29 Uhr

    JA, endlich ist es auch im Tatort-Drehbuch verarbeitet!
    Das ist die Wahrheit und wir verstrahlen uns alle gegenseitig.

    Industrie und Politik machen gemeinsame Sache, die Verbraucher und unschuldigen Bürger kassieren die Rechnung!


  • Kritischer Tatort-Zuschauer • am 24.4.11 um 0:55 Uhr

    Daß dieser schmerzfreie Müll wieder gesendet wird…der Tatort ist unrealistisch, blödsinnig und sinnfrei.
    Perfekt für Hypochonder und als Ökopropaganda geeignet.
    Selbst wenn man jemanden mit Strahlen töten kann, wird da sicher kein Konzern Gegner von Handymasten totstrahlen. Ne ist klar…
    In der Realität ist es eher so: Kaum steht der Handymast, kommen auf einer Bürgerversammlung lauter Leute mit Attesten an, daß sie seitdem Kopfschmerzen und Kopfschmerzen haben, Bauern aus der Umgebung behaupten, daß ihre Kühe weniger Milch geben und hastenichgesehen. Wenn dann irgendwann mal der arme Telekom-Vertreter sprechen darf, informiert er die Leute erstmal, daß der Mast noch gar nicht angeschaltet wurde…uuuups. Tja.


  • JuSo • am 30.3.13 um 19:05 Uhr

    Unterhaltsam war der Tatort!


  • Udo B • am 29.7.13 um 23:01 Uhr

    SEHENSWERT !!!


  • Nichael Wahsmuth • am 27.9.13 um 18:24 Uhr

    Guten Tag Herr Jeltsch,

    zu dieser Thematik der Strahlenfolter würde ich gerne mit Ihnen in Kontakt treten.
    Es geht darum, daß hier in Deutschland sehr viele Menschen Opfer von Strahlenfolterungen mittels Mikrowellen-und Schallwaffen sind.
    Mit freundlichem Gruß
    gez. Wahsmuth


  • Münchnerin 86 • am 29.9.14 um 13:05 Uhr

    Dieser Tatort macht zukunftsoptimistisch!
    Und das ist mein Ernst. Denn es ist so mutig von Ihnen und es tut
    (auch jungen!) betroffenen Menschen wie uns gut, dass dieses Thema endlich mehr Publicity bekommt!

    Ich schlafe schlecht, meine Finger kribbeln und meine Waden krampfen.
    Ich bin 28, rauche nicht mehr und merke diese Beschwerden, seit ich vor 2 Jahren wieder aus dem Ausland (ohne WLAN im Haus, ländliches Gebiet) in meine eigentlich geliebte Heimatstadt zurückgekommen bin. Ich nutze weder Handy noch WLAN, habe es auch an Geräten abgestellt, aber ich empfange in meiner Wohnung die WLAN-Netze von 12 (!) Nachbarwohnungen und es gibt hier innerhalb der Stadtgrenzen keine Wohnung mehr ohne Sendeanlage im näheren Umkreis. Ich bin erst im Nachhinein darauf gestoßen, daß meine Beschwerden typisch sind!
    Ich habe keine Ahnung, wo ich hin soll… Und mein Leben aufgeben, weil es meinem Umfeld zu uncool ist, Kabel zu benutzen? Weil sie immer immer telefonieren und posten können müssen? Soll ich gegen alle Menschen in meinem Alltag kämpfen, ein komischer Sonderling sein? Sollen wir wegen Handys und WLAN vor der Zukunft kapitulieren? Das ist halt der Fortschritt?
    Nein.
    Wir brauchen das nicht!!!
    Fragen Sie sich immer, ob Sie es brauchen und nutzen Sie es nur dann.
    WLAN im Schlaf oder wenn Sie außer Haus sind?
    Handy im Kinderwagen?
    Oder in Ihrer Hosentasche neben Ihren empfindlichsten Körperstellen?
    Handy immer an oder nur anschalten, wenn Sie es brauchen?
    P.S.: Jeder Empfänger (z.B. Notebook-Antenne) strahlt auch, aber eher nur Sie an, nahe dem gesetzlichen Grenzwert… Lässt sich aber abstellen.
    Und zwei, drei Jahre bestrahlen lassen ist weniger als das ganze restliche Leben. Es ist nicht egal, was wir ab jetzt tun.


  • Freiherr • am 25.2.15 um 5:07 Uhr

    Ziemlicher Käse. Man wollte vielmehr ein Thema transportieren als irgendwie Spannung aufkommen lassen.


  • Dirk • am 25.5.16 um 19:37 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 671 aus dem Jahr 2007. In der Hansestadt Bremen ermitteln die Hauptkommissarin Lürsen und ihr Kollege Hauptkommissar Stedefreund die Gegebenheiten, welche zum Tod von zwei Personen auf dem Bremer Marktplatz führten. Ein beklemmender Tatort Fernsehfilm, den ich schon in Erstsendung gesehen habe und der ein flaues Gefühl bei mir ausgelöst hat. Die Aufnahme von Elektro-Smog in den Körper, zusätzlich zu den anderen bekannten Umwelteinflüssen aus der Industrie, ist ja mittlerweile nicht mehr zu verleugnen, auch schon bei der Entstehung dieses gut zu schauenden Tatort-Spielfilms. Die Einflussnahme von Röntgen-, Atom- und Radarstrahlung auf den menschlichen Körper hat man anfangs ja auch durch Science-Fiction-Gags zu verharmlosen versucht. Lürsen und Stedefreund in einer gut gedrehten Polizei-Story und einem Tatort-Umwelt-Krimi und mit authentischer und realistischer Wiedergabe ihrer polizeilichen Ermittlungsarbeit.


  • kvas • am 3.9.20 um 15:57 Uhr

    In Tatort a new Staatsanwalt is often corrupt, a woman with a tie (in an office in cold blue light) has to be mean and Bernhard Schütz is always the bad guy. The bad lady lives in an office that is cold and metallic blue, the good guys are two honest young people standing in the golden light of a setting sun. This was overdone: you should give the viewers some time to make up their minds about the characters. Here we get told: this one is bad and that one is good and there can’t be any doubt.
    I liked Inge Lürsen better in episodes where she didn’t have to yell all the time.


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