Im Tatort „Sterben für die Erben“ erleben Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und ihr Kollege Mario Kopper (Andreas Hoppe) nach dem Tod eines wohlhabenden Hoteliers in Ludwigshafen ein tragisch-komisches Beispiel dafür, wie sich die Familie eines Verstorbenen nicht verhalten sollte.


Eines Nachts stürzt Karl Grimm über das Treppengeländers eines Hotel, das er als Seniorchef selbst leitet. Der ältere Mann landet nach dem Sturz in der Lobby, wo er tot auf dem Boden liegen bleibt. Zurück lässt der Hotelier im Tatort „Sterben für die Erben“ drei erwachsene Kinder, mit denen es Kommissarin Odenthal noch häufig zu tun bekommen wird. Denn Heike, Walter und Pia legen ein Verhalten an den Tag, bei dem sich ihr Vater wohl bald im Grabe umdrehen würde.

Dem alten Mann, der anscheinend immer schlecht gelaunt war, hatten sie alle schon den Tod gewünscht. Und so denken alle drei, anstatt über den tragischen Unfall und ihren Verlust zu trauen, nur ans Geld – schließlich gilt es zu klären, wer das Erbe einsacken darf. Wäre Karl Grimm nur einen Monat älter geworden, wäre die Sache im Ludwigshafener Tatort „Sterben für die Erben“ klar: Der alte Mann hatte seinen wertvollsten Besitz, das Hotel, schon vor knapp zehn Jahren der jüngsten Tochter Pia geschenkt. Doch ehe eine Schenkung rechtliche Gültigkeit erlangt, müssen zehn Jahre vergehen – und Grimm ist genau neun Jahre und elf Monate nach seiner Entscheidung gestorben. Während Heike und Walter nach den zehn Jahren keinen Cent gesehen hätten, haben sie jetzt die Chance auf einen Pflichtanteil des Erbes. Hatte also einer der beiden deswegen ihren Vater umgebracht?

Es kommt im Tatort „Sterben für die Erben“ schon bald zu erbitterten Auseinandersetzungen zwischen den drei Kindern, die vor nicht viel zurückschrecken, um sich das Erbe zu sichern. Selbst den eigenen Geschwistern die Schuld an dem Tod des Vaters zu geben, ist für Pia, Walter und Heike nicht zu geschmacklos. Für Lena Odenthal bedeutet diese Situation im Ludwigshafener Tatort „Sterben für die Erben“, dass sie in einem Netz aus Lügen und Intrigen nach der Wahrheit und dem Mörder suchen muss.

Zu ihrem Unglück muss die Fahnderin die offiziellen Ermittlungen alleine leiten. Denn ihren Kollegen Kopper hat es per Zufall in die Küche des Hotels verschlagen, wo er für einen neuen Koch gehalten wird. So bekommt Kopper, der auch in seiner Freizeit gerne kocht, im Tatort „Sterben für die Erben“ jedoch immerhin die Gelegenheit, sich undercover etwas umzuhören. Die Arbeit in der Küche allein erweist sich schon als ziemlich anstrengend und die zusätzlichen heimlichen Befragungen verlangen dem Fahnder viel ab.

In der Zwischenzeit muss Kommissarin Odenthal zwar nicht mit körperlichen Herausforderungen kämpft, dafür steht sie aber vor einer ganz anderen Frage, auf die sie noch keine Antwort weiß. Warum hatte Karl Grimm, als er im Tatort „Sterben für die Erben“ nachts von der Treppe in der Lobby stürzte, seinen Zimmerschlüssel nicht dabei? Und vor allem: Warum war die Wohnung des Opfers abgeschlossen, während Grimms Schlüssel sich aber in der Wohnung befand?


Der SWR-Tatort „Sterben für die Erben“ erzählt beinahe auf eine karikierende Art und Weise, wie sich die Erben ohne jeden Respekt für den Vater um dessen Nachlass streiten. Die Geschichte hatte sich für das Drehbuch Dotothee Schön ausgedacht, während Lars Montag den Krimi drehte. Die im Mai und Juni 2006 in Ludwigshafen, Baden-Baden und Pirmasens entstandene Tatort-Folge 670 wurde etwas über ein Jahr später, am 1. Januar 2007 zum ersten Mal im TV gezeigt.

Besetzung
Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Mario Kopper – Andreas Hoppe
Frau Keller – Annalena Schmid
Viktoria Merz – Claudia Fritzsche
Jonas Grimm – Maximilian Mauff
Karl Grimm – Traugott Buhre
Theo Martinek – Leopold von Verschuer
Walter Grimm – Josef Ostendorf
Ivanka – Nikola Kastner
Pundarik – Irshad Panjata
Walburga Grimm – Sabine Orleans
Heike Martinek – Karla Trippel
Pia Grimm – Naomi Krauss
Peter Becker – Peter Espeloer

Stab
Regie – Lars Montag
Musik – Ulrich Sinn
Kamera – Jürgen Carle
Buch – Dorothee Schön

Bilder – SWR/Krause-Burberg