Der Tatort „Macht der Angst“ mit dem Kieler Ermittler-Duo Klaus Borowski (Axel Milberg) und Frieda Jung (Maren Eggert) beginnt mit einem Schuss mitten in die Brust. Auf der Hörnbrück in Kiel wird Jochen Harmsen, ein unbescholtener Familienvater und Angestellter einer Umschlagsfirma, auf dem Weg zur Arbeit von einem Scharfschützen erschossen. Ohne ein erkennbares Motiv. Als der Mordfall über die Presse an die Öffentlichkeit gelangt, ist ganz Kiel geschockt. Handelt es sich um einen Terrorakt oder treibt ein Wahnsinniger sein Unwesen in der Hansestadt?
Auch Hauptkommissar Borowski ist zu Beginn seiner Ermittlungen im Fall „Macht der Angst“ vollkommen ratlos. Die wenigen Indizien im Scharfschützen-Fall lassen den norddeutschen Ermittler zunächst im Dunkeln tappen. Die Psychologin Frieda Jung kümmert sich derweil um die Arbeitskollegin des Opfers, Simone Ehrt. Die Frau wurde unmittelbare Zeugin des Mordes und ist seitdem traumatisiert. Jung ist es auch, die Borowski auf eine wichtige Spur bringt: Scharfschützen, die derartige Tötungsdelikte begehen, haben oftmals das vorrangige Ziel, Todesangst zu verbreiten. – Klaus Borowski bekommt dies unfreiwillig zu spüren, als er nachts plötzlich dem Täter unbewaffnet gegenüber steht. Er ist ihm hilflos ausgeliefert, und Borowski muss um sein Leben bangen. Der Fahnder überlebt, doch Borowski ist seit dem Zusammentreffer mit dem Mörder klar: dieser Mann verfolgt ein konkretes Ziel. Simone Ehrt scheint außerdem nicht nur Angst zu haben, sondern sich regelrecht bedroht zu fühlen – hat sie dem Ermittler alles gesagt, was sie weiß?
Während Borowski dieser Spur im Mordfall nachgeht, erfordert außerdem ein Prozess seine Aufmerksamkeit: der Kommissar muss vor Gericht gegen den Kindermörder Torben Meier aussagen, den er vor Monaten gestellt hat. Doch der Mordprozess nimmt eine völlig unerwartete Wendung und der Kriminalist ist letztlich derjenige, der beschuldigt wird. Er soll das Geständnis des vermeintlichen Täters erpresst haben. Sogar Frieda Jung, die im Zeugenstand aussagen muss, sieht sich durch die geschickte Taktik des Strafverteidigers Thies Nissen gezwungen, die Glaubwürdigkeit ihres Kollegen in Frage zu stellen. Torben Meier droht freigesprochen zu werden – das muss Borowski mit allen Mitteln verhindern! Er ist es der Mutter des ermordeten Kindes schuldig. Neue Beweise gegen Meier müssen her. Fieberhaft rollt Hauptkommissar Borowski den damaligen Fall noch einmal auf… und entdeckt zu seiner Überraschung eine Verbindung zu Simone Ehrt.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen?
Die Tatort-Folge 673 „Macht der Angst“, vom NDR produziert, wurde im Februar/März 2007 in Kiel gedreht. Der Krimi lief am Sonntag, den 16. September 2007, erstmals im Ersten Programm der ARD.
Besetzung
Hauptkommissar Klaus Borowski – Axel Milberg
Polizeipsychologin Frieda Jung – Maren Eggert
Roland Schladitz – Thomas Kügel
Richter Dr. Jens Voigt – Michael Gwisdek
Thies Niessen – Michael Brandner
Marianne Voigt – Mareike Carrière
u.a.
Stab
Drehbuch – Jochim Scherf
Regie – Florian Baxmeyer
Kamera – Marcus Kanter
Musik – Oliver Kranz
Bilder: NDR/Marion von der Mehden
Endlich ein dichter und aktionsreicher Tatort mit Milberg und Jung. Wie weit darf man gehen, das wirft Fragen auf, die wir sonst schön verdrängen: Wie unabhängig ist die Justiz, der Entscheidungsträger, bin ich in meinem Job? Gut gemacht!
Hallo Johannes,
da stimme ich dir zu, es war zwar kein Münstertatort, aber die Kielér Tatortkommisare sind wie man sieht auch nicht als zu schlecht :-)
Ok, die Story zwischen Jung und Borowski wird immer besser. Und das eigentlihce Highlight ist die Jung. Ansonsten schwankte der Krimi zwischen guten Höhepunkten und absoluter Vorhersagbarkeit. Mir war er insgesamt viel zu Dunkel und mit zu wenig Witz ausgestattet. Außerdem hasse ich es, wenn die Schuldigen sich am Ende selber richten.
…und klar: Münster rules…
Grüße aus Rosenheim
Hat jemand den Tatort Aufgenommen?
Ich bin an einem Ausschnitt Interrisiert?
Danke
Thomas
Sehr gut koordiniert, wie die beiden Fälle zusammen finden. Man tappt im Dunkeln, nur langsam findet Borowski Ansätze, die ihn weiter bringen. So liebe ich Tatort. Nüchtern ermittelt, ein paar Spannungsmomente und in diesem Fall der Triumph der Gerechtigkeit. Wobei natürlich wieder nicht alle Beteiligten gefunden werden können.
Super spannend, aber ohje! Ich habe die letzte viertel Stunde aus Versehen nicht aufgenommen… Wo kann ich sie noch nachholen?
Der Tatort Nummer 673 aus Kiel. Hauptdarsteller sind der Hauptkommissar Borowski, von der dortigen Mordkommission sowie die Polizei-Psychologin Frieda Jung. Ermitteln muss dieses ehemalige Dream-Team von der Norddeutschen Ostsee-Küste in einem Mordfall, ausgelöst durch den gezielten Schuß eines Scharfschützen auf einen unbescholtenen Büroangestellten, welcher auf den morgendlichen Weg zu seiner Arbeitsstelle ist und unverhofft vom Leben zum Tode befördert worden ist. Des weiteren hat Borowski noch einen zweiten Fall abzulegen, der liegt aber schon vor Gericht und der Hauptkommissar wird, als damals federführender Beamter, als Zeuge vernommen und in die juristische Mangel genommen. Selbst seine Psychologin-Kollegin muss über ihn befragt werden, tritt in den Zeugenstand. Nach und nach meint Borowski eine Parallelität zu den beiden Mord-Geschehen zu erkennen. Kann denn so was sein? Spannender und gut in Szene gesetzter Tatort-Thriller. Durchaus sehenswert und nachdenklich machend.
Gerade mache ich wieder ein Tatort Marathon über Tage und lass den Zufallsgenerator entscheiden was läuft. Diesmal viele Lindholm und Borowski Tatorte dabei. Leider gehört dieser Fall nicht zu den Tip Top Borowski Tatorten. Ich finde ihn eher mittelmäßig.
Nach einer Durststrecke nun endlich wieder ein hochspannender, raffiniert konstruierter (okay, an ein bis zwei Stellen auch zurecht gebogener [Hund/Staatsanwalt]) Thriller mit brisantem und unbequemem Thema und Borowski in Lebensgefahr. Über das mE herrlich konsequente Ende lässt sich natürlich streiten. Die damalige Kritik der „TV Spielfilm“, „zerfahrenes Finale“, kann man natürlich auch doppeldeutig verstehen. *g*
Unglaubwürdig auch, dass Borowski den entscheidenden Hinweis, welche die SOKO in einem halben Jahr nicht gefunden hat, in einer Nacht lokalisiert. Das trübte aber in meinem Fall den „Sehgenuss“ kaum.
Mit Frau Jung kann ich allerdings einfach nicht warm werden.
Hat gewisse Ähnlichkeiten mit „Abgründe“ (Eisner und Fellner).
Ein alter Borowski-TO (2007), nach klassischer Art zubereitet.
Und als kleines ‚Leckerli‘ die spätere Darstellerin der Hospitantin im Berliner TO-Team – Carolyn Genzkow – als blutjunge und genervte Tochter des Richters. 😉
PS: Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Wiener TO ‚Abgründe‘ ist vorhanden (Kinderporno-Ring, wie so häufig in Krimis von den ‚erlesenen Kreisen‘ gedeckt), da gebe ich dem User @Paul Recht.
Und auch mich befriedigte das ‚zerfahrene Ende‘ … 😯
Man sollte erwähnen, daß diese Folge zuletzt vor sage und schreibe 11 Jahren gesendet wurde (hr/November 2013) und nun mit der Einblendung „Zum 10. Todestages von Mareike Carrière“ endlich mal wieder, diesmal beim NDR, gelaufen ist – dafür besten Dank auch!
Diese wunderbare, sehr geschätzte Schauspielerin verstarb am 17. März 2014 viel zu früh im Alter von 59 Jahren.
Nun fehlt nur noch die Wdh. von ‚Sternenkinder‘ (#627 lief im September 2013 ebenfalls beim hr), dann hätte ich endlich meine Borowski&Jung-Sammlung komplett!