Tatort Folge 107: Maria im Elend
Erscheinungsjahr: 1979
Kommissar: Veigl
Ort: Tatort München
Kommissar Veigl (Gustl Bayrhammer) hat in der Tatort-Folge 107 „Maria im Elend“ einen weiteren spannenden Kriminalfall zu lösen. Die im Titel erwähnte Maria bezieht sich auf eine wertvolle Madonnenfigur aus der Gotik.
Diese Figur, die heilige Maria, wurde gestohlen. Kurze Zeit nach dem Kunstraub im Tatort „Maria im Elend“ erhält eine Münchner Verlagsredaktion unverhofft eine Nachricht: die Diebe haben sich bei einer großen, bekannten Boulevardzeitung gemeldet und verlangen von dem Verlag ein Lösegeld von 300.000 DM – wird die Summe nicht gezahlt, wird das antike Einzelstück zerstört!
Die Redaktion der österreichischen Zeitung ist in heller Aufruhr: eine Bombenstory lockt! Hitzige Diskussionen zwischen dem Herausgeber und den Redakteuren entfachen. Einerseits sind 300.000 DM eine Menge Geld, andererseits könnte man aus dem Verbrechen eine exklusive, sensationelle Geschichte stricken und die Auflage des Blattes steigern – das wiederum würde höhere Einnahmen garantieren. Die Entscheidungsträger stimmen schließlich zu und erteilen dem Pressefotografen Lansky den Auftrag, heimlich Fotos von der Geldübergabe zu schießen.
Tatsächlich läuft die Transaktion des Lösegeldes wie geplant ab und es gibt keine Zwischenfälle. Nachdem das Geld übergeben wurde, findet man die Madonna wie vereinbart in einem Schließfach am Münchner Hauptbahnhof vor. Ist der Fall „Maria im Elend“ geschlossen? Nein, Inspektor Veigl kommt ganz sicher noch zu seinem Einsatz.
Denn nur kurze Zeit später wird der Fotograf Lansky vermisst. In der Wohnung des Fotojournalisten findet man keinen Hinweis auf den Verbleib des Mannes. Als einer von Lanskys Kollegen in der Tiefgarage des Wohnhauses nach dem Auto des Fotografen schauen will, findet der dort Schleifspuren – und Blut. Der Kollege schaltet sofort die Polizei ein, da er ein Verbrechen vermutet. Kommissar Veigl übernimmt zusammen mit seinen Assistenten Ludwig Lenz (Helmut Fischer) und Josef Brettschneider (Willy Harlander) im Tatort „Maria im Elend“ die Ermittlungen.
Als sich bald eine Polizeiwache vom Land bei der Münchner Mordkommission meldet, ist plötzlich klar, was mit Lansky geschehen ist: seine Leiche wurde kurz vor der Grenze zu Österreich entdeckt. Die Überreste des Mannes wurden am Steuer seines vollkommen ausgebrannten und zertrümmerten Autos in einer Bergschlucht sichergestellt.
Die kriminalpolizeilichen Untersuchungen im Tatort „Maria im Elend“ führen Kommissar Veigl unter anderem in eine Agentur für Aktmodelle, ein Immobilienbüro und zu einem Gasthof, vor dem nachts zuvor ein Auto gestohlen wurde. Auch ein Taxifahrer wird zum laufenden Fall befragt.
Da die Erpresser sich bei der Zeitung als „Aktionsgruppe zur Säkularisierung von Kirchenbesitz“ gemeldet hatten, können die Ermittler nicht ausschließen, dass die Täter unter politisch und ideologisch motivierten Gruppen zu suchen sind. Oder ist dies nur 3eien raffinierter Trick, um die Polizei an der Nase herumzuführen? Melchior Veigl und seine Assistenten kommen nur schleppend voran.
Die Erstausstrahlung des Bayern-Tatorts „Maria im Elend“ lief am 16. Dezember 1979 im Ersten Programm der ARD. Der Marktanteil betrug an dem Sonntagabend 55 Prozent.
Besetzung
Willy Harlander (Obermeister Brettschneider) · Helmut Fischer (Hauptmeister Lenz) · Art Brauss (Rudi Mack) · Felix von Manteuffel (Andreas Niebler) · Silvia Janisch (Gabi Sachs) · Uwe Falkenbach (Lansky) · Elert Bode (Breitner) · Hans Stetter (Dr. Minetti) · Richard Lauffen (Chefredakteur Zylke) · Rainer Basedow (Redakteur) · Veronika Faber (Redakteurin) · Marianne Brandt (Resitant) · Ludwig Schmidt-Wildy (Patient) · Thorwald Lössl · Bernd Helfrich · Christoph Lindert · Gerd Deutschmann · Klaus Münster · Michael Stippel · Georg Blädl · Franz Seidenschwan
Stab
Buch – Willy Purucker
Regie – Wolf Dietrich
Kamera – Ingo Hamer
Schnitt – Ingrid Bichler
Musik – Eugen Illin
3 Meinungen zum Tatort Folge 107: Maria im Elend
Gedreht wurde im Juli/August 1979 u.a. an der Wallfahrtskirche Wilparting. Diese liegt direkt an der Bundesautobahn A8 nahe dem Rastplatz Irschenberg und ist für viele das Tor zum Chiemgau.
Ein interessanter Tatort mit der Nummer 107 aus München und an Original- Schauplätzen gedreht. Kriminaloberinspektor Veigl und seine Mitarbeiter haben einen Mord aufzuklären, welcher im Zusammenhang mit einem Kunstraub begangen worden ist. Drei Verbrecher verkaufen geklaute Kunstgegenstände, betrügen sich hierbei untereinander und bringen sich gar um. Nicht dumm, versuchen sie anfangs die Polizei auf eine eher politisch motivierte Fährte zu locken. Veigl hat alle Register zu ziehen, diese doch schon verworrene Geschichte aufzulösen. Für mich ein klassischer Kriminalfilm, der solide und mit mäßiger Spannung inszeniert worden ist und den Zeitgeist in Bayern der endenden 1970iger Jahre durchaus wieder spiegelt.
Wunderbare Erinnerung werden wach. 41 Jahre ist die Folge nun schon alt aber immer wieder sehenswert. Arthur Brauss ist hier zu sehen, ein wirklich toller deutscher Schauspieler. Eine wirklich schöne Zeitreise. Kann man sich immer wieder anschauen. Toll!!!