Tatort Folge 129: Mord in der Oper



Erscheinungsjahr: 1981
Kommissar: Marek
Ort: Tatort Wien


Ein hoher Staatsbesuch treibt Oberinspektor Marek (Fritz Eckhardt) und seinen Assistenten, den Bezirksinspektor Wirz (Kurt Jaggberg), in die Wiener Oper. Und wie es der Zufall so will: Genau an diesem Abend wird die Oper zu Tatort – genauer gesagt, die Garderobe. Denn während das Publikum Zeuge wird, wie der eifersüchtige Don José auf der Bühne seine Carmen ersticht, geschieht auch in der Garderobe ein Mord. Nur fließt an diesem Tatort kein künstliches, sondern echtes Blut. Jemand schneidet der Garderobenfrau die Kehle durch.

Als das Opfer nach der Vorstellung entdeckt wird, sind die Ermittler Marek und Wirz natürlich gleich am Tatort. Sofort beginnen sie den Mord in der Oper aufzuklären. Ist die Garderobiere etwa einem schon länger gesuchten Triebtäter zum Opfer gefallen?

Auf der Unterbühne begegnet Marek dem ersten Verdächtigen: einem jungen Mann aus gutem Hause. Warum schleicht der hier herum? Was hat das zu bedeuten? Der junge Mann streitet die Tat allerdings entschieden ab. Als Marek ihn dennoch verhaftet, schaltet sich der Herr Hofrat ein – er ist gar nicht begeistert von Mareks Vorgehen. Anscheinend ist der Vater des Jünglings ein einflussreicher Mann, und mit dem sollte man sich nach Ansicht des Herrn Hofrats besser nicht anlegen. Es scheint, als seien vor dem Gesetz wohl doch nicht alle Menschen gleich.
Die weiteren Ermittlungen Im Fall „Mord in der Oper“ führen Oberinspektor Marek und Bezirksinspektor Wirz dennoch tiefer in die sogenannten „besseren Kreise“ der Wiener Gesellschaft. Aber auch das Milieu der „kleinen Leute“ wird zum Schauplatz für die Ermittlungen. Die Jagd nach dem Mörder hat begonnen. Während all dieser dramatischen Ereignisse ist Inspektor Berntner mit seinem Kopf ganz woanders. Er will endlich seine Freundin, die Friseurin Helga heiraten, stößt dabei allerdings auf beträchtliche Hindernisse.

Fritz Eckardt spielt in diesem Tatort in der Rolle des Oberinspektors Marek nicht nur die Hauptrolle, er hat auch das Drehbuch zu „Mord in der Oper“ geschrieben. Und dabei hat er durchaus humoristisches Talent bewiesen. Schon die Eröffnungsszene ist lustig: Die beiden Inpektoren Marek und Wirz haben sich richtig herausgeputzt für den Opernabend, dennoch fahren sie nicht etwa im Dienstwagen vor, nein, nein – die Herren Kommissare reisen per Straßenbahn. Wirz hat sich gar einen Frack ausgeliehen, was in der Oper gleich zu einer (besonders für Marek) amüsanten Verwechslung führt: Man hält Wirz erst einmal für einen Kellner.

„Mord in der Oper“ ist eine Produktion des ORF. Erstmals ausgestrahlt wurde die Tatort-Folge 129 am 18. Oktober 1981 im Ersten Programm der ARD.

Nutzerhinweis

Vielen Dank an Hartmut Schütz für folgenden Hinweis:
Die in diesem Tatort verwendeten Szenen aus „Carmen“ stammen aus der Premiere der Neuinszenierung des Stücks an der Wiener Staatsoper vom 09.12.1978 (4. Akt ab ca. 2h 24min). Die Aufführung wurde für das Fernsehen aufgezeichnet und kann auf der Website der Wiener Staatsoper angesehen werden. Don José wird von Plácido Domingo und Carmen von Elena Obraszowa dargestellt. Die Aufführung wurde von Carlos Kleiber dirigiert.
Ein versteckter Witz in diesen Szenen ist, dass Bezirksinspektor Wirz während der Aufführung einschläft, obwohl auf der Bühne zwei der bedeutendsten Operndarsteller ihrer Zeit singen und Carlos Kleiber dirigiert.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Oberinspektor Marek – Fritz Eckhardt
Bezirksinspektor Wirz – Kurt Jaggberg
Inspketor Berntner – Albert Rolant
Susi Wodak – Liselotte Plauensteiner
Helga – Erika Deutinger
Herr Homann – Bert Fortell
Therese Homann – Sonja Sutter
Erika Homann – Gobert Auerspreng
Ewald Berlinger – Herwig Seeböck
Elsa – Margit Gara
Hofrat vom Sicherheitsbüro – Josef Hendrichs
Stoisser – Ulrich Baumgartner
Samy Klein – Otto Tausig
Kühn – Wolfgang Hübsch

Stab

Buch – Fritz Eckhardt
Regie – Wolfgang Glück
Kamera – Wolfgang Koch
Kostüme – Barbara Langbein
Bauten – Gerhard Hruby
Schnitt – Hilde Ohandjanian
Produktionsleitung – Helmut Pascher


2 Meinungen zum Tatort Folge 129: Mord in der Oper

  • Dirk • am 13.10.15 um 16:42 Uhr

    Der Tatort 129 aus Wien. Oberinspektor Marek und Inspektor Wirz treffen sich zum Opernabend, schick herausgeputzt und Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das fällt auf und läßt auf die Kopeken schließen, wie der ganze Bon-Jovi-Streifen insgesamt. Die beiden Kriminalisten vom Sicherheitsbüro müssen aber auch dienstlich tätig werden, ein gemeiner Frauenaufschlitzer treibt sein Unwesen, die Garderoben-Frau wird hinterücks gemeuchelt. Noch ist es den beiden Ermittlern nicht klar, daß ein soziopathischer Frauenmörder sein Unwesen treibt und nach vielen anderweitigen Verdächtigen, gelingt es dem freundlichen Ermittler-Paar, auf die richtige Spur zu gelangen. Am Ende dieses Tatort-Fernsehens wird der Wirz zusammen mit einem Kollegen als Geisel des Triebtäters genommen, wo will der eigentlich noch hin, und der Marek spielt den Lockvogel für einen Scharfschützen der österreichischen Armee. Der trifft und Marek hat sich zuviel zugemutet, erleidet am Ende der Laufbahn noch einen Schwächeanfall. Fortsetzung folgt. Hat den sonst noch einer gesehen?

    Antworten
  • MadMonkey • am 22.9.20 um 20:37 Uhr

    Kurt Jaggberg mag ich sehr. Sowohl als Wirz als Hirth. Generell besitzen die Marek Tatorte einen besonderen Charme. So auch diese Folge aus dem Jahr 1980. Der Wortwitz die Wiener Art einfach wunderbar. Spannung eher mäßig aber ein wirklich klassischer Kriminalfilm ruhig und gemächlich. Ich mag die Wiener

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