Tatort Folge 1235: Seilschaft



Eben noch als Redner auf der großen Bühne, jetzt tot im Hotelzimmer: Der gefeierte Star-Moderator James McDermott wird nach einem Charity-Event erschossen in seiner Suite gefunden. Als wäre ein Mord in der Haute Volée Zürichs nicht schon brisant genug, entdecken die Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) in ihrem fünften gemeinsamen Fall krude Symboliken an der Leiche und am Tatort, die auf Verbindungen zur Mafia hindeuten. Sollten mit Wohltätigkeitsprojekten in Afrika etwa Gewinne aus illegalen Geschäften verschleiert werden? Im Laufe der Ermittlungen stoßen Grandjean und Ott auf wahre menschliche Abgründe …

Der neue Zürich-Tatort mit dem Titel „Seilschaft“ wird am Sonntag, den 30.04.2023 erstmals im TV gezeigt, und zwar um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Tatort-Folge „Seilschaft“

Ein Mord mit bester Aussicht: Hauptkommissarin Isabelle Grandjean lässt ihren Blick über das weite Panorama des Zürichsees schweifen, während sie auf dem Balkon der Hotelsuite steht, in der wenige Stunden zuvor ein grausames Verbrechen stattgefunden hat: James McDermott, der am Abend zuvor noch ein Charity-Event im Rahmen der Internationalen Entwicklungskonferenz moderiert hat, ist mit einem Bolzenschussgerät hingerichtet worden. Pikantes Detail: An einem seiner Füße wurden die Zehen abgeschnitten. Wo sie abgeblieben sind, erfahren die Ermittlerinnen im TV-Krimi „Seilschaft“ nur wenig später: Sie wurden in einem Päckchen an die Adresse von Dominic Mercier geschickt, seines Zeichens erfolgreicher Hedgefonds-Manager und Veranstalter der Entwicklungskonferenz. Zu allem Überfluss hat seine kleine Tochter Frida das Paket geöffnet und ist ob des unappetitlichen Anblicks der herrenlosen Zehen geradezu traumatisiert. Verständlicherweise versteht Mercier dies als Drohung: Offenbar hat es der Mörder auf die höchsten Kreise der Gesellschaft abgesehen.

So ist es kein Wunder, dass Staatsanwältin Wegenast in Alarmstimmung ist. Sie hat selbst an der Charity-Veranstaltung teilgenommen und weiß um die Brisanz des Falls. Schließlich geht es um hohe Geldsummen, die für Bildungs- und Entwicklungsprojekte in Afrika eingeworben werden sollen. Ein Mord während der laufenden Konferenz kommt da mehr als ungelegen. Auch deshalb fordert sie Unterstützung durch die Bundespolizei Fedpol an, deren Ermittler Jürg Wettstein bald in Zürich eintrifft.

Doch es gibt noch einen anderen Grund, weshalb sich die Berner Behörde in den Fall einschaltet: Die Art und Weise, wie der Mord ausgeführt wurde, die Inszenierung mit dem Bolzenschuss und den abgeschnittenen Zehen – das alles trägt die Handschrift der italienischen Mafia. Tatsächlich ereignet sich im SRF-Tatort „Seilschaft“ wenig später ein zweiter Mord nach ähnlichem Muster: Werner Mathers, CEO einer Versicherungsgesellschaft, die sich ebenfalls bei der Entwicklungskonferenz engagiert, wird tot aus seinem Ruderboot vom Grund des Zürichsees geborgen. Auch hier war wieder ein Bolzenschussgerät im Einsatz. Aber warum sollte es die Mafia gerade auf Charity-Veranstaltungen abgesehen haben? Der Veranstalter Dominic Mercier gerät zunehmend ins Visier der Züricher Ermittlerinnen Grandjean und Ott. Hat er sich mit seiner Wohltätigkeit Feinde gemacht? Und stammen die Gelder für die Projekte wirklich aus sauberen Quellen?

Über den Schlachthof, aus dem das Bolzenschussgerät gestohlen wurde, führen die Ermittlungen die Kommissarinnen zu einem Boxclub, in dem tatsächlich Handlanger für die Mafia rekrutiert werden sollen. Vor allem Tessa Ott bewegt sich in diesem halbseidenen Milieu wie ein Fisch im Wasser, doch wirklich weiter kommen sie dort nicht. Dann jedoch gibt es im Tatort „Seilschaft“ eine dritte Tote: Es ist Ursula Schöpfer, die Leiterin eines Kinderheims. Ott ist überzeugt davon, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden ersten Morden und der dritten Tat gibt. Grandjean bleibt jedoch skeptisch: Was soll eine einfache Erzieherin mit millionenschweren Managern zu tun haben? Und wie passt das alles mit den Hinweisen auf organisierte Kriminalität zusammen? Andererseits: Die zwei sehr teuren Uhren, die der Täter an Schöpfers Handgelenken hinterlassen hat, führen zurück zu Merciers Geschäften.

Tessa Ott lässt sich nicht beirren und geht bei den Ermittlungen zunehmend eigene Wege. Dabei folgt sie auch der Spur von zwei Mädchen, die vor zwei Jahren aus dem Heim, das Schöpfer geleitet hat, verschwunden sind. Auf eigenartige Weise fühlt sie sich den Heimkindern und ihren Schicksalen sehr nahe, doch ihre Alleingänge geben Grandjean Rätsel auf, zumal sich Ott zunehmend in gefährliche Situationen begibt …

Videos zur Tatort-Produktion

SRF Trailer



ARD Tatort Vorschau



Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Dieser Tatort fängt vielversprechend an und hätte durchaus ein spannender Krimi werden können, wenn man dem begonnenen Erzählstrang – Mafiamorde in bester Gesellschaft – konsequent gefolgt wäre. Nach dem starken Auftakt verliert sich die Handlung aber zunehmend in Details, die mehr Verwirrung stiften als Spannung erzeugen, und als dann in der zweiten Hälfte mit dem Kinderheim nochmal ein völlig neuer Schauplatz eröffnet wird, der zunächst in keinem erkennbaren Zusammenhang mit dem bisherigen Plot steht, ist das Chaos perfekt. Roter Faden, stringente Handlung? Fehlanzeige. Fazit: „Seilschaft“ ist einer der schwächsten Filme der laufenden Saison.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissarin Isabelle Grandjean – Anna Pieri Zuercher
Profilerin Tessa Ott – Carol Schuler
Staatsanwältin Anita Wegenast – Rachel Braunschweig
Kriminaltechniker Noah Löwenherz – Aaron Arens
Fedpol-Ermittler Jürg Wettstein – Elidan Arzoni
Charlie Locher – Peter Jecklin
Milan Mandic – Igor Kovac
James McDermott – David Chrisman
Dominic Mercier – Leonardo Nigro
Frida Mercier – Sobenna Balaban
Nathalie Mercier – Isabelle von Meyenburg
Gina „Gogo“ Keller – Rabea Egg
Ronja – Lillyenne Zünd
Nina Katz – Ariane Pochon
Kerim Berisha – Veton Hamza
Gregor Mathers – Aaron Hitz
Ursula Schöpfer – Marietta Jemmi
Thomas Bossi – Patrick Slanzi
Zoé – Cheyenne Tanner
Thomas Kunz – Daniel Frei
u. v. a.

Tatort-Stab

Buch – Claudia Pütz, Karin Heberlein
Regie – Tobias Ineichen
Musik – Fabian Römer
Kamera – Michael Saxer
Licht – Jochen Kratzheller
Schnitt – Isabel Meier
Ton – Dominic Rätz
Szenenbild – Marlen Grassinger
Kostümbild – Sara Bosshard
Produktion – Alex Biondi, Marco Bauer, Christian Ansonia


45 Meinungen zum Tatort Folge 1235: Seilschaft

  • Martin • am 30.4.23 um 21:40 Uhr

    Der mit Abstand schwächste Tatort seit den Till Schweiger Versuchen. Da hilft nur Abschalten!


  • Wayne • am 30.4.23 um 21:49 Uhr

    Wirrer scheiss, hölzerne schauspielerische Leistung … echt verschenkte Zeit :-(


  • Winfried Vorbeck • am 30.4.23 um 21:50 Uhr

    Sehr spannend, sehr intensiv, sehr packend. Ein Zusatzpunkt, weil es /kein/ Mafia-Gedöns war, auch wenn ich nicht verstanden habe, was das zum Beispiel mit den Zehen sollte.

    Und ich habe gelernt, dass es in der Schweiz offenbar tatsächlich noch den Durchsuchungsbefehl gibt…


  • Karin L. • am 30.4.23 um 21:50 Uhr

    Für manche Tatort-Erlebnisse sollte Mensch anschließend Schmerzensgeld erhalten!

    Wie kann ein anfangs interessant erscheinender Krimi derart in den Keller abgleiten? Unglaublich!
    Was für ein Wirrwarr!!!!


  • Der Fremde • am 30.4.23 um 21:51 Uhr

    Also soo schlecht war die Folge keineswegs (ich verstehe die extrem schlechte Beurteilung durch die TO-Redaktion nicht).

    Die Zusammenhänge zw. den Morden waren durchaus evident, die Farb- und Bildgestaltung war einwandfrei und auch der Ton (die Synchronisation) passte dieses Mal.

    Da mich auch das Thema in dieser Folge mehr interessierte als sonst bisher in Zürich, gebe ich hier – zum ersten Mal bei diesem Team:
    *****

    Bitte weiter so !!!


  • Andy • am 30.4.23 um 21:57 Uhr

    Sehr viele wirre und schlecht gespielte Szenen, Handlungslöcher und nicht nachvollziehbares Verhalten der Kommissarinnen … schade :-(


  • Jürgen G. • am 30.4.23 um 22:08 Uhr

    bei aller Liebe. ich schaue seit vielen Jahren regelmäßig den Tatort, aber diese Folge ist das schlechteste, was ich seit ewigen Zeiten gesehen habe. Durch die Handlung (wenn man das so nennen kann) steigt keiner durch. Oder aber ich bin dem einfach intellektuell nicht gewachsen. Für mich war es leider reine Zeitverschwendung


  • Attila • am 30.4.23 um 22:09 Uhr

    Für mich war der Tatort aus Züri weder extra stark noch extra schwach, kann also die Meinung der Redaktion so nicht teilen.
    Im Wesentlichen war diese Folge gut aufgebaut. Die Persönlichkeit der Kommisarinnen auch gut dargestellt (habe ich etwas verpasst, oder seit wann duzen sie sich beidenseitig?). Es gibt keine große Schwankungen bei den Zürcher Fallen, die haben eine Linie, der alle bisherigen Folgen entsprechen, auch diese. Und das gefällt mir.
    Es gab allerdings einige Details die ich nicht verstanden habe, zum Biespiel das mit den Zehen, oder was das erste Opfer überhaupt mit Zoe zu tun hatte. Die wurden entweder nicht erklärt, oder nur so, dass ich es nicht verstehen konnte. Ich habe das Gefühl, man hatte Schwierigkeiten, die ganze Story in 90 Minuten zu packen.
    Zwischen Deutsch und Französisch wurde nicht immer konsequent gewechselt. Und, komischerweise, da ich selber nicht deutschsprachig bin, ist mir nicht aufgefallen, dass „im Verdacht“ grammatisch falsch war (ich hätte „unter“ gesagt, mir ist aber nicht aufgefallen, dass es mit „im“ nicht richtig ist). Einem Albaner aber schon…

    Unterm Strich gebe ich 3 Sterne, hätte man auf einige nicht ganz logische, aber auch nicht unbedingt nötige Details verzichten können, wäre es 4.

    ***


  • Michael • am 30.4.23 um 22:10 Uhr

    Wenn es einer der schwächsten dieser Saison war wird die Saison ja richtig gut. Volle Punktzahl.


  • Monika Starke • am 30.4.23 um 22:12 Uhr

    Das war einfach zu viel Wirrwarr.


  • alter Fan ( tm ) • am 30.4.23 um 22:14 Uhr

    da hat mir doch @Der Fremde meine einleitenden Worte schon vorweg genommen – ich fand diesen TO auch durchaus solide gemacht ; sicher geht man an einen schweizer TO gewohnheitsgemäß etwas voreingenommen ran ( ein schweizer Tatort ist garantiert langweilig etc. ) , aber in diesem Fall gab´s eigentlich nichts wesentliches zu meckern .


  • Michael • am 30.4.23 um 22:15 Uhr

    @ Attila, Zoe wurde auf dem Gut des ersten Opfers gefangen gehalten.


  • Der Fremde • am 30.4.23 um 22:20 Uhr

    Die 5. Folge des Züricher Teams ist die erste, in welcher der Ton nicht gekünstelt wirkt. Da ist den Ton-Gestaltern nun erstmals der ‚entscheidende Schritt‘ gelungen, die Schweizer Folgen attraktiv zu machen!

    Einziger (sehr) kleiner Kritikpunkt an der Folge: ‚Geile Böcke‘ und Personen – in diesem Fall eine weibliche – welche die zugehörigen Mädchen zuführt, gibt es nicht nur in der ‚Upper class‘!


  • Attila • am 30.4.23 um 22:31 Uhr

    @Michael: Ach, so, danke!


  • Colorwriter • am 30.4.23 um 22:36 Uhr

    Ein Tatort, der einem , ob des aufwühlenden Themas, ziemlich an die Nieren geht.
    Am Ende also nicht Morde gegen (oder innerhalb der )/ die Organisierte Kriminalität, sondern gegen eine Seilschaft von Pädophilen. Woher die Täter dann das Insiderwissen aus der Mafia hatten, ist mir nicht klar. Hat aber Ziemlich zur Spannung der Handlung in dieser Fiktion beigetragen.
    Das Ende fand ich zu unglaubwürdig, beinahe kitschig, und somit a la Hollywood.
    Ich finde, das haben die Erzählung , das Ensemble und das Thema nicht verdient.
    Tolle Kamera und exzellenter Ton.
    Leider nur dieses komische Ende.

    Vier Sterne von mir.


  • Dirk • am 30.4.23 um 22:50 Uhr

    Sowas kommt heraus, wenn die Schweizer aus einem Kriminalfilm ein Drama machen wollen…
    Soviel Unpassendes und Gewolltes ist nicht oft im Tatort zu sehen: abgeschnittenen Zehen sollen (den Irrweg) zur Mafia führen, eine emotional unkontrollierte Polizistin düpiert alle Männer in ihrem Umfeld. Dieselbe Polizistin ist wohl Kampfsport-erprobt, läßt sich aber leicht entwaffnen und kann sich nicht aus der Bedrohung mit einer Pistole befreien, als sie auf ein Dach (!) geführt wird. Von diesem Dach stürzt sich die Mörderin, nachdem sie nach zweijähriger Suche endlich den Aufenthalt ihrer Schwester gefunden hat. Zu viel Unsinn für einen TV-Abend!
    Und das Ganze in entweder hölzerner oder überemotionaler schauspielerischer Darstellung. Von Drehbuch und Regie ist deutlich mehr zu erwarten als ein solches „Machwerk“.
    Da wäre die Schmonzette im ZDF vielleicht doch besser gewesen… ;-)


  • Der Fremde • am 30.4.23 um 22:55 Uhr

    @Colorwriter:

    Naja, dass ‚die Mafia‘ gerne Finger/Zehen als ‚Warnung‘ abschneidet und Leichen am Boden eines Gewässers versenkt, wissen wir als Krimi-Fans schließlich auch. Und im Box-Club konnte man sein einschlägiges Wissen sicher auch noch erweitern … ;-)

    Als nach ca. 44 Minuten der Folge klar wurde, dass plötzlich 2 Mädchen aus einem Kinderheim ‚fehlten‘, konnte der erfahrene Krimi-Seher schon ahnen, in welche Richtung die ‚Seilschaft‘ netzwerkend tätig ist.

    Und ja, über das Ende kann man geteilter Ansicht sein. Ich denke aber, man kann es so machen.


  • Adabei • am 30.4.23 um 22:58 Uhr

    Spannender, packender Tatort mit Toten und brutalen Szenen sowie einem Happy End. Die Kommissarinnen agieren kühl, sachlich und selbstbewußt aber gegen Ende nicht immer vernünftig und realistisch. Die Schuldigen sind so abscheulich dargestellt, daß man sich als Zuschauer in die Fingernägel beißt und sie eigenhändig töten möchte… da kann man die Mörderin gut verstehen! Wie in einem Märchen gibt es böse Männer und böse Frauen sowie unschuldige Kinder. Und wie im Märchen werden die Bösen auf exotische Art getötet und die Kinder gerettet. Sehr gute Schauspieler und Schauspielerinnen, mittelmäßiger Ton, gute Kamera, gute Regie und Drehbuch, deshalb 4 von 5 Schweizer Kreuze!


  • Wolfram • am 30.4.23 um 23:04 Uhr

    Aus Gewohnheit habe ich den Film zu Ende geschaut, aber ich war mehr als einmal am überlegen, ob ich mir den Tatort weiter anschaue. Da gab es zu viele Fragezeichen, die eine Kommissarin handelte wie durchgeknallt, ohne nachvollziehbare Motivation. Würde es noch Sterne geben, dann von mir null Sterne.


  • Jutta • am 30.4.23 um 23:04 Uhr

    Gut das ich den Inhalt nicht wiedergeben soll. Bis zum Mord an der Heimleiterin war mir noch alles klar. Albaner, Italiener, Mafia, Geldwäsche… Aber dann die Schicksale der Heimmädchen. Auch die persönliche Betroffenheit von Tessa blieb mir verborgen. Das letztendlich Gina oder Gogo die Morde verübt haben soll, finde ich nicht nachvollziehbar. Wie kommt sie in dieses Hotel? Warum schneidet die ihm die Zehen ab? Der Ruderer wird ganz professionell ermordet? Die Heimleiterin ebenso? Mir fielen die Stricke zum Fixieren auf. Also ich gehe jetzt mit ? schlafen.


  • Der Fremde • am 30.4.23 um 23:26 Uhr

    @Wolfram:

    Die ’nachvollziehbare Motivation‘ von Tessa Ott für ihr Verhalten war, dass sie offensichtlich als Kind ebenfalls (von Personen innerhalb ihrer ‚gehobenen Kreise‘?) ebenfalls missbraucht wurde. Ott ist aber auch schon in den früheren Zürcher Folgen sehr impulsiv aufgetreten (einmal hat sie aus einer Laune heraus etwa einen Auto-Spiegel eines Unbeteiligten abgetreten, etc.)

    PS: Falls jetzt noch jemand fragen sollte, warum Bolzenschuss-Apparat? –> die zugehörigen Täter:innen wurden bewusst wie Schlachtvieh getötet!

    ‚Gogo‘ bin ich sehr dankbar, dass sie in diesem Fall auf den üblichen ’suicide by cops‘ verzichtet hat und Frau genug war, es selbst zu machen …


  • Bruno • am 1.5.23 um 8:35 Uhr

    Der Tatort war nicht der schwächste der letzten paar Folgen.
    Das Team IST das schwächste aller Teams.
    Einer ausgebildeten Kriminalbeamtin, die sich von einem Teenie so flachlegen lässt, wie es Tessa Ott tat, gehört die Dienstmarke entzogen und sie noch einmal auf die Polizeischule geschickt.
    Dem Regisseur täte ein Auffrischungssemester in Dramaturgie gut.
    Künstlerische Freiheit hin und her.
    Im Tatort sind meines Wissens die Darsteller gerne mal Gast bei echten Polizisten und lassen sich beraten, was geht und was nicht.
    Das sollte die Schwyzer Madli auch einmal tun.


  • Wolko • am 1.5.23 um 10:11 Uhr

    Extrem spannend. Erschütternde allerdings sehr komplexe Handlung.
    Ein Highlight aus Zürich.


  • Der Fremde • am 1.5.23 um 10:26 Uhr

    @Maria:
    (Ich fand diese TO-Folge bekanntlich sehr gut, sh. meine obigen Kommentare)

    Ich muss hier aber die ‚Gattung: Mann‘ in Schutz nehmen
    – genau die gegenständliche Folge ignoriert eben NICHT den sexuellen Missbrauch von Männern an Kindern!
    – warum sollte jemand wie ich ‚Reue‘ oder ‚Scham‘ hins. des Verhaltens von Geschlechts-Genossen empfinden (deren Handlungen ich verachte, aber für die ich nicht verantwortlich bin)?
    – empfinden Sie ‚Reue‘ oder ‚Scham‘ hins. des Verhaltens der Kinderheim-Leiterin (Zuführen der Kinder an die Klientel), nur weil diese eine Geschlechts-Genossin ist?

    Ich kann aber verstehen, wenn der schmerzhafte Plot dieses TO zu einer emotionalen Über-Reaktion führt … 😇


  • Hanz W. • am 1.5.23 um 10:52 Uhr

    Auf seine spezifisch Schweizer Art war der gar nicht so schlecht. Klar, es blieb (arg) viel im Vagen, dafür waren die Morde ausgesprochen explizit, und ich will nicht behaupten, dass ich die Konstruktion der Geschichte bis ins Detail verstanden habe zwischen Wohltätigkeitsorganisation, Hedgefonds, Mafia und Pädophilenring. Andererseits hat das – diesmal, eine Ausnahme – zur Spannung durchaus beigetragen, auch wenn es phasenweise – Achtung, Vorurteil – schon sehr schweizerisch schleppend voranging. Das Team hat sich nach den katastrophalen Anfängen durchaus gesteigert, das kommt, insbesondere in der Figur Grandjean, „normaler“, menschliicher und dadurch durchaus interessanter rüber, auch die Psycho-Anfälle der Frau Ott sind gemäßigter, nachvollziehbarer; es scheint ja bei vielen Autoren ein populärer Irrtum zu sein, man müsse die Hauptfiguren immer noch ein wenig krasser, noch ein wenig kaputter zeichnen, damit sie den Zuschauer fesseln. Häufig ist das Gegenteil der Fall, diese Malaisen nerven oft nur.

    Ich kann mich irren: Aber kann es sein, dass speziell bei Schweizer Tatorten das Thema „Verschwörung in der höheren Gesellschaft“ überdurchschniittlich häufig behandelt wird? Und ist es vielleicht möglich, dass es in den Schweizer Tatorten etwas gibt, was Nicht-Schweizer einfach nicht decodieren können, weshalb die Filme oft so sonderbar wirken (gestern eigentlich weniger)? Kann sein oder auch nicht.

    Gestern jedenfalls hat mir das insgesamt ganz gut gefallen. Drei solide Sterne.
    ***


  • Klaus • am 1.5.23 um 11:42 Uhr

    Anfangs dachte ich, die Redaktion liegt voll daneben, der Tatort ist doch gut. Wer aber bis zum Schluss durchgehalten hat kann sicher bestätigen. Ein vielversprechender Anfang, mehr nicht. Man hat wohl zu viel in die 1.5 Stunden reinpacken wollen.

    Und mal wieder. Hauptkommissarin Grandjean ist einfach unmöglich. Die würde im echten Polizeidienst doch sehr schnell als „psychisch auffällig“ vom Dienst suspendiert werden. Oder gehen auch in diesem Bereich die Uhren in der Schweiz komplett anders?


  • Fluegeltaenzer • am 1.5.23 um 12:17 Uhr

    Und so sehen wir betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen.


  • Rudi • am 1.5.23 um 12:45 Uhr

    Die Vorab-Kritik der (überintellektuellen) Spiegel-Online-Redaktion liess übles vermuten, da war die Kritik der Redaktion doch etwas angenehmer.

    Jedoch war der Tatort aus Zürich für mich spannend und unterhaltsam, auch wenn der Spannungsbogen zwischendurch mal abflachte. Und ja ich finde die Leistung der beiden Darstellerinnen sehr gut. Die immer noch etwas kühle Grandjean und die etwas aus der Rolle (!) fallende Ott sind gut gespielt, wenn man weiss wie herzlich und natürlich die beiden als Privatpersonen sind und sich auch untereinander bestens verstehen.

    Ich habs früher schon mal geschrieben, die Ott ist für mich eine weibliche Schimanski: ausgetragene Jacke tragend, unkonventionell, rauchend, saufend, fluchend, prügelnd und ja, kriegt halt selbst mal eine aufs Maul.

    Und das Leonardo Nigro, längst etablierter Schauspieler sicher in D und CH, eine solch eklige Rolle überzeugend spielt, spricht ja auch für seine Qualität. Aber auch die jungen SchauspielerInnen wie auch der IT-Forensiker haben mir gefallen. Lediglich die Figur der Staatsanwältin überzeugt mich nicht ganz, zu gekünstelt.

    Daher für mich 4 Sterne, wegen der nicht immer passenden akustischen Gitarre im Hintergrund.

    Gruss aus der CH


  • Marcus • am 1.5.23 um 13:48 Uhr

    Ich, als Schweizer, bin mehr als nur enttäuscht von dieser Folge „Seilschaft“. Eine wirres durcheinander von Szenen.
    In der Schweizer Fassung fragt die eine Ermittlerin die Andere, ob ihr Tesla keinen Strom mehr hat. In der deutschen Fassung ist es dann nur mehr ein Auto! Ein Tesla kam in der ganzen Folge nie vor!
    Gegen Ende der Folge sieht man einfach eine Szene in der ein Flugzeug landet! Ohne Zusammenhang zum Film? Hä? Was soll das?
    Also man hätte auf jeden Fall in der Zeit in der der Film lief, auch etwas gescheiteres machen können!
    Ich bin mehr als nur enttäuscht.


  • Sonni • am 1.5.23 um 14:52 Uhr

    Zürich-Tatort am 30.4.
    Der Vorhang zu und alle Fragen offen. Das war Wirrwarr pur.
    Und wieder eine gestörte Kommissarin. Bald nicht mehr zu ertragen. Gehen zur Polizei nur noch Psychopathinnen und Psychopathen?


  • Rudi • am 1.5.23 um 14:57 Uhr

    @Marcus: das mit dem Tesla/Auto war wohl einfach ein schlecht platzierter Witz auf die Tatsache, warum die Staatsanwältin noch zu später Stunde im Büro hockt. Zum Flugzeug: in diesem ist wohl Zoé aus dem Ausland zurückgekehrt.


  • Bina • am 1.5.23 um 14:59 Uhr

    Kann die Vorabkritik der Redaktion ebenfalls nicht verstehen, sehe das wie @Der Fremde • am 30.4.23 um 21:51 Uhr

    Story war schlüssig, konnte man wunderbar verfolgen, auch tonmäßig ;-)
    Bin keine Schweizerin, höre aber grundsätzlich die Folgen aus den Nachbarländern am Laptop über Kopfhörer – funktioniert einwandfrei.

    Finde, dass sich das Team super zusammengefunden hat, Frauenpower pur.
    Schöne Kameraführung, vor allem die Bilder von oben, herrlich.
    Für mich 4 Sterne – 1 Stern Abzug für die inhaltlichen Fehler, die man mit etwas „Gutwill“ hätte vermeiden können.


  • Der Fremde • am 1.5.23 um 17:26 Uhr

    Oha, @Daniel schießt aber ganz schön scharf! Das von @Maria um 9:54 Uhr Geschriebene fand ich persönlich nicht so schlimm, war halt aus der Emotion des Films heraus (und es wurde kein konkreter User „verunglimpft“, sondern nur „die Gattung: Mann“) …


  • Thomas • am 1.5.23 um 20:39 Uhr

    Ich fand ihn nicht ganz schlecht. Ja, es war konstruiert. Erst Mafia-Verdacht , dann abrupter Abbruch dieses Handlungsstrangs. Absurde Aus- oder Anfälle der Kommissarin Ott, was nervt und nur andeutungsweise erklärt wird. Schlechter Ton, zeitweise. Unlogisch e Handlungsabschnitte. Warum werden grundlos die Zehen abgeschnitten ? Wie soll das junge Mädchen so tauchen und den Mord am Ruderer durchführen können? Warum wurde der ermordet (den Grund habe ich vielleicht übersehen) ?

    Aber es war schon gruselig (Eichenprozessionsspinner) und spannend.


  • Der Fremde • am 1.5.23 um 21:27 Uhr

    @Thomas:

    Der Ruderer war wohl auch ein Pädophiler (alles andere ergäbe keinen Sinn).
    Das erste Mordopfer war jedenfalls ein Pädophiler, da Zoe in dessen Gewahrsam war und letztlich auch dort gefunden wurde.
    Das Thema „Pädophilen-Netzwerk“ (die „Seilschaft“) war die Klammer, die alle Morde in dieser Folge zusammenhält.
    „Gogo“ wählte Tötungsarten, die nach Mafia-Art aussehen, um den Verdacht auf diese zu lenken (die Charity-Gemeinschaft hatte ja auch nachweisliche Geschäftsverbindungen zur Mafia). Daher die abgeschnittenen Zehen, etc.
    Die Tötung mittels Bolzenschuss-Apparat erfolgte wahrscheinlich auch aus dem Grund, dass diese Personen wie „Schweine“ sterben (was sie für „Gogo“ ja auch waren).
    Dass „Gogo“ gut tauchen konnte, erscheint mir nicht unwahrscheinlich, da sie ja auch sportliches Mitglied im Box-Club war.
    Tessa Ott war deshalb so besonders „ausfallend“, weil sie offensichtlich als Kind ebenfalls (von Personen innerhalb ihrer ‚gehobenen Kreise‘?) missbraucht wurde.

    –> So erkläre ich mir die von Ihnen aufgeworfenen Fragen. Diese Erklärungen erscheinen mir zumindest nicht gänzlich unlogisch (aber es stimmt, dass sie im Film nicht dezidiert zu Ende geführt werden). Es sind Mosaiksteine, die ich in meiner Vorstellung zu einem Ganzen zusammensetze. ;-)


  • Thomas • am 2.5.23 um 7:27 Uhr

    @Der Fremde
    Danke für den Hinweis auf die Fitness durch den Boxclub. Das ist schon nachvollziehbar. Im Übrigen halte ich es weiter für schwach, falsch, wenn ein Film für die Handlung sehr wichtige Erklärungen, wie den Grund für einen Mord, der Ahnung der Zuschauer überlässt. Das mag bei einem offenen Ende künstlerische Absicht sein, um verschiedene Deutungen zuzulassen, aber wenn der konsequente Handlungsstrang damit abbricht, geht das für mich nicht. Andererseits aber wurden langatmig Details in Dialogen umständlich dem Zuschauer vorgekaut. Das stört mich persönlich nicht, ist aber widersprüchlich.


  • I. Mirk • am 2.5.23 um 21:13 Uhr

    Der TO hat mich zunächst ratlos zurückgelassen. Licht und Schatten – wie soll ich das fassen? Dann habe ich die unterschiedlichen Meinungen gelesen und mir daraus mein Urteil zusammengestellt. Ich bitte alle, bei denen ich „geklaut“ habe um Verständnis, dass ich sie nicht einzeln nennen werde, es wären zu viele.
    Der TO war nicht soo schlecht, wie die Redaktion behauptet hat. Da ist zunächst das aufwühlende Thema, dass an die Nieren geht. Tote und brutale Szenen gegenüber Missbrauchsopfern. Wenn @Maria davon so getroffen wurde, dass sie ihren überbordenden Gefühlen expressiv Ausdruck verleihen musste, spricht das für den Film. Das Ermittlerduo ist unterschiedlich angelegt, arbeitet aber, wenn auch mit einigen Reiberein, effektiv zusammen. Emotion und Ratio. Wir haben es mit einer komplexen Handlung zu tun, die dem Zuschauer konzentriertes Zusehen und Mitdenken abverlangt. Mitunter werde ich als Zuschauer an meine Grenzen gebracht und darüber. Vielleicht muss man den Film ein zweites Mal sehen. Ich bekomme die Chance, mich mit den Ermittlern auf Irrwege zu begeben, bevor ich mit ihnen zum Kern komme. Ein Detail ist mir aufgefallen. Die Bundesbehörde stellt fest, sie kommt nicht weiter mit ihrem Verdacht. Alles andere liegt nicht in ihrer Zuständigkeit, also soll abgebrochen werden. Verordnetes Ressortdenken. Es kommt Gott sei Dank anders. Ein wirkliches Happy End kann ich nicht erkennen. Die Rächerin stürzt sich in den Tod, wohl auch aus Resignation, weil sie weiß, dass sie gegen Windmühlen ankämpft. Eine, denke ich, bedrückende, aber realistische Sichtweise.
    Was ärgert, sind die dramaturgischen Fehlleistungen. Eine Rächerin mit Superfähigkeiten und Hintergrundwissen (woher sie das hat, kann nur vermutet werden) agiert so professionell, dass eine kampferprobte Ermittlerin mehrfach kaltgestellt wird. Ott benimmt sich, emotional gesteuert oder nicht, immer wieder so unprofessionell und ermöglicht durch ihre Alleingänge letztlich den Tod der Rächerin, mach aber weiter, als sei nichts geschehen. Über die in Hollywood-Manier gedrehte Schlusssequenz hülle ich lieber den Mantel des Schweigens. Das haben das Thema und wir Zuschauer nicht verdient.
    Vielen Dank an alle für ihre Ideen, die mir weitergeholfen haben.


  • Der Fremde • am 2.5.23 um 21:45 Uhr

    @I.Mirk:
    Ebenfalls danke für Ihr feedback.

    2 Gedanken noch zum gegenständlichen TO:

    + Ich denke, Gogo hat Suizid begangen, weil ihr ‚Weg zu Ende‘ war und sie nicht lebenslänglich ins Gefängnis wollte. Ihr Abschluss-Satz: „3 weniger für euch“ (gemeint sind die 3 von ihr ermordeten ‚Opfer‘ aus dem Pädophilie-Netzwerk) ist ein finales Statement …

    + vielleicht blieb in diesem TO auch deshalb manches ’schwer zu verstehen‘, da wir, wenn eine/r von uns mit dem Thema Kindes-Missbrauch im eigenen Umfeld konfrontiert sein sollte, wohl ebenfalls länger brauchen, zu begreifen (dass es ’so etwas‘ gibt) …


  • Gerald • am 3.5.23 um 10:51 Uhr

    @Maria
    Es ist absolut verständlich, dass der Beitrag Verärgerung und Empörung über die Verbrechen an Kindern im Tatort ausgelöst hat. Es ist wichtig, dass wir uns als Gesellschaft bewusst sind, dass solche Verbrechen nicht toleriert werden dürfen und dass die Opfer unser Mitgefühl und unsere Unterstützung verdienen.
    Es ist jedoch auch wichtig zu betonen, dass nicht alle Männer Sexualverbrecher sind oder sich an solchen Taten erfreuen. Es wäre unfair und unangebracht, alle Männer für die Taten einiger weniger zu verurteilen. Es ist wichtig, dass wir uns auf die Verbrecher konzentrieren und sie zur Rechenschaft ziehen, anstatt alle Männer zu verurteilen.
    In Bezug auf den Tatort selbst ist es verständlich, dass einige Zuschauer Kritik an der Darstellung der Sexualverbrechen und der Art und Weise geäußert haben, wie die Ermittler mit dem Fall umgegangen sind. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Handlung und die Charaktere des Tatorts fiktiv sind und nicht unbedingt die Realität widerspiegeln.
    Insgesamt sollten wir als Gesellschaft zusammenstehen, um gegen Sexualverbrechen und Kindesmissbrauch vorzugehen. Wir sollten uns darauf konzentrieren, den Opfern zu helfen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, anstatt alle Männer für die Taten einiger weniger zu verurteilen.

    Zusatzhinweis:
    a) Die Löschung war auch unter Berücksichtigung der genannten Aspekte gerechtfertigt.
    b) Die Erwiderung Marias auf den Beitrag im Ton und in der Sache war nicht zu rechtfertigen.

    Besten Gruß euer Gerald


  • Colorwriter • am 3.5.23 um 14:52 Uhr

    Ich habe mir den Tatort die Tage nochmals im Originalton auf der Webseite des SRF angeshenen.

    Hier der Link zur Seite: https://www.srf.ch/play/tv/sendung/tatort?id=c496f792-8160-0001-77a4-1f08a0c010d9

    Ich finde es schade, dass man die Original(Ton)version nicht mit entsprechenden Untertiteln in der ARD gezeigt hat.

    Auch wenn die Synchronisation dieses Tatorts beileibe besser ist als die letzten.

    Ebenso schade finde ich, nochmals, das man das Ende so gesetzt hat.

    Als wenn eine Frau, die in solchen Kreisen wie/als eine Sklavin ghalten wird, „dort“ wo sie gefangen gehalten wird, man so mal eben ans Telefon bekommt. Nur weil einer ihrer Peiniger dies verlangt.
    Das ist, finde ich, ebenso Naiv wie die Schlußszene, in der die junge Frau (welche ja außerhalb der Schweiz?, im Vereinigten Königreich?) eingekerkert war…. Dann mal einfach so mit dem Polizeiauto „nach Hause“ gefahren wurde. Spätetens hier hatte dieser Film das Potential für einen Länderübergreifenden Zweiteiler.

    Was meiner Meinung nach, dem Thema Pädophile und deren (nicht nur nationalen sondern eben auch internationalen) Netzwerke, wesentlich mehr Raum gegeben hätte. – Wie das schon, beispielsweise, Doppelproduktionen wie Leipzig/Köln, ich weiß gerade nicht, welche Doppelfolge das gewesen ist, erfolgreich geleistet haben.

    Statt dessen ein wenig ausgewogener,unlogischer Ablauf.
    Sehr Schade, finde ich. Weil es den tatsächlich Betroffenen im realen Leben einen, meine ich, komischen Stempel verpasst.


  • Der Fremde • am 3.5.23 um 16:21 Uhr

    @Colorwriter:
    Eine der beiden Folgen aus Leipzig damals war ‚Kinderland‘. Die Mädchen dort waren aber um einiges älter als Zoe (>14 J. alt) und meist von daheim Ausgerissene (und nicht aus der Obhut eines Heimes).

    Es ist – finde ich – sehr gut, wenn unterschiedliche Personen auch unterschiedliche Blickwinkel auf die TO’s haben. So soll’s sein. 😉
    (Aus meiner Sicht ist es noch etwas perfider, wenn die Heimleiterin die anvertrauten Kinder der geneigten Klientel zuführt …)

    Das Ende wurde m.E. wohl deshalb so ‚kitschig‘ gewählt, um wenigstens irgendeinen ‚positiven Abschluss‘ zu finden …


  • Mr.X • am 7.5.23 um 21:00 Uhr

    Selten so schnell eingeschlafen


  • MoistvonLipwik • am 22.6.23 um 16:04 Uhr

    Ich habe den Tatort (wie alle Zürcher) im Schweizer Original gesehen.
    Eigentlich ein gutes und notwendiges Thema. Aber leider bei der Umsetzung alles ein bisschen dick aufgetragen:
    Es fängt bei der Glaubwürdigkeit an: ein mittelloses Mädel, geflohen vor einem Missbrauchsring, nimmt grausame Rache an ihren Peinigern (und vor allem denen ihrer Freundin). Dazu schafft sie es, unbemerkt in ein Top-Notch-Hotel einzudringen (und wieder herauszukommen), verfügt über eine Taucherausrüstung, kann sich ungesehen durch Zürich bewegen, weiß, wo die Kommissarin wohnt, und eine Wumme hat sie auch noch. Gleichzeitig bietet ihr die Zürcher Unterwelt auch noch Obdach.
    Dafür wissen wir jetzt, dass Tessa Ott gleichfalls Missbrauchserfahrung hat (das wird bei künftigen Schweizer Produktionen wohl noch eine Rolle spielen, hoffentlich nicht in Form des Missbrauchs des Amtes zur Begleichung persönlicher Rechnungen), Isabelle Grandjean eine weinende Kollegin auch mal in den Arm nehmen und die Staatsanwältin zur Liebe (die leider nicht erwidert wurde) fähig ist.
    Kurz: dss von der Kritik (vor allem im SPIEGEL) angekündigte Desaster ist ausgeblieben. Aber ein Highlight war’s auch nicht. Mit etwas abrunden zwei Sterne


  • Der Fremde • am 24.9.23 um 12:17 Uhr

    Gegenständlicher Schweizer TO war für mich eines der Highlights des 1. TO-Halbjahrs – und der erste Schweizer TO dieses Teams, bei dem die Synchronisation nicht gekünstelt wirkte.
    Ich wünsche mir, dass der heute neu servierte Schweizer TO daran anknüpfen kann (insbes. bezüglich der Synchro). Meine Erwartung ist daher so unbescheiden, den besten Krimi seit der Sommerpause zu erhoffen (die Latte liegt m.E. nicht soo hoch!) … 😉


  • Der Fremde • am 1.4.24 um 19:43 Uhr

    Anlässlich der bald kommenden neuen Folge des Schweizer Teams fällt mir auf, dass die alten Folgen dieses Teams (wie z.B. gegenständliche sehr gute) eigentlich nie in D oder Ö wiederholt werden, anders als etwa die Folgen des Wiener Teams.

    Gibt es unter der Fangemeinde hier eine/n Wissende/n, der/die den Grund hierfür kennt ?
    Ich finde es schade, dass die Schweizer Folgen stark unterrepräsentiert sind.
    (Denn die letzten 2-3 Folgen dieses Teams hätten sich schon eine Wh. verdient …)


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