Tatort Folge 1233: Verborgen



Kleines Jubiläum für Wotan Wilke Möhring: Bereits seit zehn Jahren löst der bekannte Schauspieler als raubeiniger Bundespolizist Thorsten Falke mit proletarischem Charme und einer Vorliebe für Milcherzeugnisse Kriminalfälle in Norddeutschland. Zuerst verkörperte Petra Schmidt-Schaller als Katharina Lorenz seine Partnerin; seit 2016 ermittelt Falke zusammen mit seiner Kollegin Julia Grosz, gespielt von der österreichischen Schauspielerin Franziska Weisz.

Im zwölften gemeinsamen Fall des Duos Falke/Grosz geht es um Schleuserkriminalität, einen toten Migranten und den vermissten Sohn eines Flüchtlingspaars aus Simbabwe. Um herauszufinden, wie diese drei Tatkomplexe zusammenhängen, muss Falke das Vertrauen des Vaters des verschwundenen Jungen gewinnen – doch dieser sieht die Polizei eher als Feind an, schließlich hat er keine gültigen Ausweispapiere …

Der Tatort „Verborgen“ zum zehnjährigen Jubiläum der Reihe um Bundespolizist Thorsten Falke wurde vom 09.11. bis zum 08.12.2021 in Hannover und Hamburg gedreht. Im Fernsehen wird der Krimi erstmals am Sonntag, den 16.04.2023 gezeigt, nämlich um 20:15 Uhr im Ersten Programm der ARD.

Inhalt der Tatort-Folge „Verborgen“

Es ist ein grausiger Anblick, der sich den Bundespolizisten Thorsten Falke und Julia Grosz auf einem Autobahnparkplatz irgendwo in der Nähe von Hannover bietet: Ein junger Mann liegt tot im Palettenkasten eines LKWs, unterhalb des Laderaums, regelrecht eingepfercht. Seine Fingerkuppen sind abgeschnitten – wahrscheinlich bewusst, um die eigene Identität zu verschleiern. Das einzige, was er bei sich hat, ist eine kleine zerfledderte Bibel mit einem hineingekritzelten Gebetsspruch. Der LKW war auf dem Weg nach England – das war vermutlich auch das Ziel des toten Flüchtlings. Natürlich kennen die Kommissare Falke und Grosz die Tricks der Schleuserbanden, über die Kommissar Büchner, ihr Kollege von der niedersächsischen Landespolizei, nur staunen kann. Doch es scheint, als kommen die Gesetzeshüter immer erst, wenn es schon zu spät ist: Der Fahrer des LKW ist abgehauen, genauso wie die anderen Geflüchteten, die sich mutmaßlich ebenfalls in dem Gefährt befanden.

Trotzdem tun die beiden engagierten Bundespolizisten im NDR-Tatort „Verborgen“ natürlich alles, um den Tod des Namenlosen aufzuklären und das Schleusernetzwerk, das dahintersteckt, zu zerschlagen. Quartier beziehen sie im Polizeipräsidium Hannover, wo der stets korrekte und pflichtbewusste Kommissar Büchner bereits einen ganzen Kühlschrank mit Milch für Falke befüllt hat – leider „ekelige H-Milch“, wie dieser später ernüchtert feststellen muss. Das ist allerdings noch das geringste Problem, denn die Ermittlungen gestalten sich zäh und schwierig. Der einzige Anhaltspunkt für die beiden norddeutschen Kriminalisten ist Nick Geisendörfer, ein polizeibekannter Spediteur aus Hannover. Bei ihm wurde der LKW beladen, bevor er sich auf den Weg nach England gemacht hat. Julia Grosz stattet Geisendörfer einen Besuch ab, doch der gibt sich ahnungslos. Zufälligerweise sind auch die Überwachungskameras auf dem Firmengelände gerade defekt.

Spannender im TV-Krimi „Verborgen“ ist dagegen das Gespräch, das Thorsten Falke auf der Polizeiwache führt: Gerade hat Jon Makoni seinen Sohn Noah als vermisst gemeldet. Seit acht Tagen ist er verschwunden. Lange hat Jon mit sich gerungen, ob er zur Polizei gehen soll, denn für ihn ist sie nicht „Freund und Helfer“, sondern eine potenzielle Gefahr: Jon und seine Frau Hope sind staatenlos, leben seit elf Jahren ohne gültige Papiere in Hannover. Aus ihrer Heimat Simbabwe mussten sie fliehen, weil sie sich in der Opposition engagiert haben. Zurück können sie nicht mehr. Also schlagen sie sich irgendwie durch, mit Gelegenheitsjobs auf dem Bau, dem Großmarkt, als Reinigungskraft in den Glaspalästen des Bankenviertels. Doch nun das: Noah ist weg. Und Unterstützung nicht in Sicht. Denn die pedantischen Polizeibeamten würden Jon wegen seiner fehlenden Papiere am liebsten sofort festnehmen.

Für Falke jedoch könnte Jon Makoni eine große Hilfe sein: Vielleicht weiß er mehr über den toten Flüchtling. Ist es vielleicht sogar Noah? Nein, Jon winkt ab. Und doch kommt ihm der junge Mann auf dem Foto bekannt vor. Er hat als Küchenhilfe im selben Restaurant gearbeitet wie Sam, ein guter Freund Noahs. Falke horcht auf: Endlich eine Spur! Allmählich gelingt es dem raubeinigen, aber herzlichen Bundespolizisten, Jons Vertrauen zu gewinnen. Und für Makoni ist Falke die einzige Chance, seinen Sohn zu finden. Also führt er ihn ein in die Community der Staatenlosen, zeigt ihm ihre Clubs, Bars, Treffpunkte, zeigt ihm auch, wie sie täglich leben: immer im Verborgenen, sichtbar und unsichtbar zugleich – und in ständiger Angst. Kein Wunder, dass Jons Frau Hope skeptisch ist: Die Hilfe der Polizei lehnt sie kategorisch ab und startet lieber selbst eine Suchaktion. Ihr einziger Halt ist ihre Freundin Simone Kemper, eine idealistische Ärztin, die Flüchtlinge ohne Krankenversicherung kostenlos behandelt.

Über Jon lernt Falke auch Sam kennen. Der hält es nicht mehr aus in der Tristesse und Perspektivlosigkeit seines Lebens und will weg: nach England, wo alles besser und einfacher sein soll. Angeblich wollte auch Noah über den Ärmelkanal flüchten – was Jon sich überhaupt nicht vorstellen kann, Hope hingegen schon, für die Großbritannien immer noch ein Sehnsuchtsland ist.

Das Reiseziel England lässt Falke und Grosz aufhorchen: Schließlich war der LKW mit dem toten Migranten auch dorthin unterwegs. Eigentlich müssten sie sich nur an Sams Fersen heften, um dem Schleusernetzwerk im Tatort „Verborgen“ auf die Spur zu kommen – und womöglich auch dem verschwundenen Noah. Aber wie soll das gehen? Jedenfalls nicht, indem sie sich streng an alle Dienstvorschriften halten, wie auch die überkorrekte Julia Grosz diesmal einsehen muss …

Videos zur Produktion

Trailer



Locationscouting



Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Gesellschaftspolitisch relevante Themen, verpackt in spannende Krimiplots – diese Kombination ist seit zehn Jahren das Markenzeichen der Falke-Tatorte. Auch diesmal geht das Konzept auf, dank einer ausgewogenen Dramaturgie zwischen Sozialdrama und Kriminalfall. Die sensible Kameraführung begleitet Jon und Hope Makoni beinahe beiläufig in ihrem Alltag und rückt ihr Schicksal damit behutsam, aber unaufdringlich ins Rampenlicht. Falke und Grosz brillieren wie immer als Kommissare mit dem Herz am rechten Fleck, auch wenn es im realen Leben wohl schwer vorstellbar ist, dass solch ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Polizist und ausreisepflichtigem Migranten entsteht. Aber auch dafür sind Krimis schließlich da: um das Unmögliche doch möglich erscheinen zu lassen.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissar Thorsten Falke – Wotan Wilke Möhring
Hauptkommissarin Julia Grosz – Franziska Weisz
Kommissar Büchner – Philipp Baltus
Jon Makoni – Alois Moyo
Hope Makoni – Sheri Hagen
Sam – Ben Andrews Rumler
Simone Kemper – Rebecca Rudolph
Rudolf Wehrmüller – Michael Lott
u. v. a.

Tatort-Stab

Regie – Neelesha Barthel
Drehbuch – Julia Drache, Sophia Ayissi
Kamera – Christian Marohl
Szenenbild – Sabine Dotzauer
Maske – Nica Faas, Nina Heppelmann
Kostümbild – Elisabeth Kesten
Schnitt – Ramin Sabeti
Ton – Matthias Wolf
Casting – Deborah Congia
Musik – Maurus Ronner
Herstellungsleitung – Uwe Kolbe
Produktionsleitung – Daniel Buresch, Beatrice Hallenbarter
Producerin – Sophia Ayissi
Produzent – Björn Vosgerau
Redaktion – Donald Kraemer


33 Meinungen zum Tatort Folge 1233: Verborgen

  • I. Mirk • am 17.4.23 um 9:57 Uhr

    Meine Phantasie geht nicht so weit, mir vorzustellen, Drehbuchauren hätten keine Phantasie, und Regisseure hätten bei allem Streben nach Originalität nicht den Ehrgeiz, Filme zu drehen, die beim Publikum gut ankommen. Dass dies oft nur bedingt gelingt, dürfte wohl einen anderen Grund haben. Der ÖR hat einen Rundfunkrat, in dem Parteien, Kirchen, Verbände usw. sitzen, die ihre Interessen vertreten. Das müssen nicht die Interessen der Zuschauer sein. Da kann es ganz schnell passieren, dass bei scheinbar problematischen Darstellungen, die nicht en vogue sind, der Geldhahn zugedreht wird. Und da ist es nicht opportun, wenn Asylbewerber und Flüchtlinge etwas anderes sind als Opfer oder Gutwillige, denen Bürokraten die Integration verwehren und die vielleicht sogar kriminell sind. Diese Sichtweise beißt sich jedoch mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung. Nun weiß jeder, oder fast jeder, dass es Typen gibt, die die Notlage dieser Menschen ausnutzen und dass diese sich in keiner beneidenswerten Lage befinden. Wenn mir aber immer wieder dieselbe stereotypische Erzählung vorgesetzt wird, verdrehe auch ich als empathischer Mensch genervt die Augen und sage: Nun lasst’s mal gut sein. Wir haben auch andere Baustellen, z.B. mit einigen Asylanten und Flüchtlingen. Wenn immer auf dieselbe Stelle geschlagen wird, tut es irgendwann weh und das überdeckt dann die (gut gemeinte) Botschaft.


  • Adabei • am 17.4.23 um 11:15 Uhr

    Sehenswerter Tatort, der ungewohnte Einblicke in die Lebensumstände von Geflüchteten bietet, die illegal in Deutschland leben und (heimlich) arbeiten. Die Handlung ist nicht besonders spannend und es ist auch kein typischer Tatort. Der Film berührt jedoch sehr!
    Als Zuschauer fühlt man beim Schicksal der Flüchlingsfamilie mit. Sie sind sozusagen in einer Sackgasse gelandet, obwohl sie nach Frieden, Wohlergehen und Glück strebten. Am Ende ist der Familienvater so frustriert, daß er aggressiv wird aber glücklicherweise durch den Kommissar zurückgehalten werden kann. Im Film wird verständlich, daß die große anonyme Menge der Flüchtlinge bedrohlich wirkt, kennt man jedoch das Schicksal Einzelner und hat Kontakt mit ihnen, dann empfindet man eher Mitleid. Dieses Mitgefühl entwickelt auch der Kommissar, der als Polizist eigentlich neutral bleiben soll.
    Schauspieler, Drehbuch, Regie und Kamera sind sehr gut! Das Sprechen ist gelegentlich etwas zu schnell und nuschelig. 4 von 5 Sterne.


  • CaptainFreedom • am 17.4.23 um 11:25 Uhr

    Schließe mich I. Mirk’s Kommentar an.


  • Der Fremde • am 17.4.23 um 11:57 Uhr

    Sehr tristes Sozial-Drama innerhalb der „black community“ (dort dürfte in der Realität nicht alles so sozialromantisch ablaufen, wie in diesem TO dargestellt!), mit vielfach starken Bildern.
    Rebecca Rudolph überzeugt als „Ärztin“ (für mich eine „Entdeckung“; ich nehme ihr die „ehrliche Bemühung“ für ihre Klientel ab, eine patente Frau!)

    Ansonsten die üblichen Klischees: Die weißen Akteure (die Ärztin, deren „Steuerberater“, der Spediteur, etc.) sind „bäh“, die Angehörigen der „black community“ sind bzw. wären eigentlich alles Super-Typen, wenn man sie nur ließe …

    Fazit: So einen Film kann man durchaus machen, wenngleich es kein „Tatort“-Krimi ist!


  • Der Fremde • am 17.4.23 um 12:14 Uhr

    @Maria:
    „Milch pur“ wäre auch nicht meins (Im Kaffee: ja).
    Falls Sie an anderen „Trink-Gewohnheiten“ von Falke interessiert sein sollten, empfehle ich die Folge „Die Feigheit des Löwen“ (ca. 2015): Falke genießt mit seiner damaligen Kollegin Lorenz (P. Schmidt-Schaller) in einem Nacht-Lokal seine „Spezial-Mischung“ (Schnaps, gemixt mit Milch!!!), tanzt mit ihr (!) und landet mit ihr im Hotel-Zimmer.
    –> Falke mal von einer anderen Seite …


  • IraTena • am 17.4.23 um 12:48 Uhr

    Der Tatort hat Einblicke geboten, menschlich, aber auch von den Schauplätzen her, die ich so noch nicht hatte, das rechne ich hoch an.

    Es war gut, die Ermittler hier etwas in den Hintergrund zu setzen, und den anderen Akteuren dafür mehr Raum zu geben.
    Die Schauspieler*innen waren auch durchweg überzeugend.

    Mich hat das Ganze irgendwie gefangen, und auch wenn die Handlung nicht superspannend war, war der Fall interessant und nicht vorhersehbar.

    Gut gemacht!


  • Colorwriter • am 17.4.23 um 13:01 Uhr

    Puh, Herr/Frau im Himmel….

    Wer denkt sich so ein „Märchen für Erwachsene“ aus? Mit derart plakativen Charaktern? Und einer derart unlogischen Handlung, dass ich denke, für wie dumm werde ich als Zugucker hier gehalten?

    Die Realität unter Geflüchteten ist, im Vergleich zu dem, was hier gezeigt worden ist, beileibe schlimmer. Erst Recht bei den Illegalen.
    Was in diesem Tatort zumindest angedeutet wurde.
    Ebenso, dass, wie schon immer und überall auf der Welt, gewisse Kreise davon provitieren. Als „Billige“ und „Willige“ Arbeitskräfte und als sonstige provitable Einnahmequelle.

    Inwieweit ist es daher für den Betrachter logisch, dass da ein Bauunternehmer Illegale Beschäftigt, diese im Falle einer Verletzung bei einer Ärztin, die sich eben um Unversicherte kümmert, hospitalisiert und diese damit? (oder wegen ihrer Affäre mit einem Flüchtling? Oder etwas gänzlich anderem?) am Ende Erpresst? – Ein bisschen zu unglaubwürdig.

    Leute, wer auf so eine Tour, solch eine Handlung erzählt muss sich doch darüber im klaren sein, dass man mit so etwas, bei den Menschen die man erreichen will, doch eher die Haltung auslöst, dies sei plumpes Erziehungsfernsehen. Und die Sache somit ablehnt.

    Positiv: Sämtliche Darsteller*Innen.
    Ebenso die enorm gute Kamera, das Licht und der Ton.
    Für mich die stärste Szene: In der die Mutter, in einer, teuer und designer-eiskalten Wohnung vor Trauer, Frust und Wut zusammenbricht.

    Leider, wieder einmal, ein Tatort, der mit einem miserablen Drehbuch eine gute Idee versemmelt. Und am Ende, nicht nur in der rechten Ecke, genau deswegen gar das Gegenteil von dem bewirkt, was gemeint und gewollt ist.

    Und das finde ich extrem Schade.

    @Daniel: Auf der Seite dieses Forum gibt es ein Oben und ein dynamisches Unten, aber keine rechten und linken Ecken. Ich bitte bei der Wahl besonders von politisch besetzten Begriffen darum zu prüfen, ob sie wirklich notwendig sind oder ob es nicht wertneutrale Formulierungen gibt.


  • Hanz W. • am 17.4.23 um 14:58 Uhr

    Immerhin, ich fand das jetzt nicht gar so verkniffen „pädagogisch wertvoll“, wie das sonst bei dieser Thematik viel zu oft der Fall zu sein pflegt, dass sich selbst der Gutwilligste zumindest mit Grausen, wenn nicht mit Widerwillen abwendet. Unter den Illegalen gab es Sympathische und Unsympathische, Anständige und Kriminelle und ein Mischung aus allem, wie es eben so ist. Der oft so triefige Betroffenheitsgestus hielt sich insgesamt in Grenzen, was die Wirkung tatsächlich eher erhöht hat. Gut so. Als Krimi allerdings war das eher schwach und wenig zugespitzt, dafür konnte das – zurückhaltend agierende – Team durchaus überzeugen. Nachdenklich stimmende, ordentliche Unterhaltung, gute drei Sterne, ich runde auf auf vier.
    ****


  • Jutta • am 17.4.23 um 19:12 Uhr

    Vielleicht war ich unaufmerksam, aber ich habe nicht mitbekommen woran der Junge aus dem LKW starb noch wo man den toten Noah barg.
    Falke fand ich richtig gut. Als Ermittler bleibt er meist ruhig und kommt auch zum Ziel. Und von Frau Grosz konnte ich lernen, dass man nicht empfehlen sollte zurückzukehren (wenn Deutschland so scheisse ist) sondern weiterzuziehen.


  • Der Fremde • am 17.4.23 um 19:27 Uhr

    @Jutta.
    Der Junge war durch Lungenentzündung geschwächt und starb dann an Herzinfarkt (aufgr. Stress im engen Paletten-Abteil des Lkw).
    Noah stürzte von weit oben eines Baugerüsts und starb dann in den Armen der Ärztin.
    –> es gab also in beiden Fällen keinen Mord!


  • Tom_Muc • am 17.4.23 um 20:23 Uhr

    Habe nach 5 Minuten auf Stop in der Mediathek geklickt.
    Das Thema interessiert mich im Tatort nicht.
    (da ich mich vorher Ausstrahlung grundsätzlich nicht über den aktuellen Tatort informiere, geschweige denn, Vorabkritiken und Inhaltsangaben lese, wusste ich nichts davon)
    Gerne mal an einem Mittwoch, ARD 20.15h – warum nicht auch mit anschließender Diskussion, oder noch einer Dokumentation zum Thema, z.B als Themenschwerpunkt.

    Zur Umsetzung kann ich nichts sagen- wäre unfair.
    Nur eine Frage: Hat WWM wieder sein Betroffenheits-Gesicht gezeigt?

    und noch eine Frage an Colorwriter:
    ZITAT: „Leider, wieder einmal, ein Tatort, der mit einem miserablen Drehbuch eine gute Idee versemmelt. Und am Ende, nicht nur in der rechten Ecke, genau deswegen gar das Gegenteil von dem bewirkt, was gemeint und gewollt ist. “
    Sie schreiben inzwischen in fast jedem Beitrag von den „Rechten“ und der „Rechten Seite“ oder wie hier, der „rechten Ecke“ … warum so einseitig?
    Warum so schubladesk? ist das ein Reflex? vermisse bei Ihnen die – auch begriffliche – Trennschärfe.


  • alter Fan ( tm ) • am 17.4.23 um 20:30 Uhr

    schön ,daß die Kommentarfunktion inzwischen wieder funktioniert – @Mirk hat da so ein paar interessante Themen ins Spiel gebracht – für mich war dieser TO ein potenzieller Anwärter für den Titel “ schlechteste Tatortproduktion des Jahres “ – und wie originell und zeitbezogen – wieder mal ein Flüchtlingsdrama – total spannungsfrei gelöst vom nuschelnden Ermittlerteam – Falke ist eh´nicht so mein Fall – John Wayne beim BKA – obwohl es da in der Vergangenheit auch mal ganz ordentliche TOs gab – dies war halt wieder ein Rückschlag – vielleicht ist der übermäßige Milchkonsum die eigentliche Nuschelquelle ?
    Das nächste mal bitte mal wieder einen ordentlichen Falke Krimi TO – wenn´s sein muß halt ohne Milch – oder mit nachhaltig alternativer Hafermilch


  • Tom_Muc • am 17.4.23 um 20:52 Uhr

    PS @Colorwriter
    … und das ist schade, denn Sie haben immer wieder mal, partiell, ganz interessante Ansätze in Ihren Beurteilungen. Ist natürlich subjektiv.


  • Tom_Muc • am 17.4.23 um 20:55 Uhr

    @alter Fan
    das ist aber nicht sehr schmeichelhaft für John Wayne :-)


  • I. Mirk • am 17.4.23 um 21:39 Uhr

    17.04.2023
    Ich habe einen Vorschlag, wie diese Rechts-Links-Debatte entschärft werden könnte. Wir verwenden die Begriffe „rechts“ und links“ als Richtungsorientierung z.B. im Straßenverkehr. Da kann eine Unschärfe verheerende Folgen haben. Im politischen Bereich gibt es sowohl auf der rechten als auf der linken Seite höchst ehrenwerte Leute (und natürlich auch zweifelhafte Gestalten). Sprechen wir doch von Rechtsextremisten und von Linksextremisten. Am besten wäre es natürlich, wenn wir in diesem Forum bei der Standortbestimmung von Usern auf solche Einordnung ganz verzichten.


  • Tom_Muc • am 17.4.23 um 21:54 Uhr

    @I.Mirk
    Danke für den Beitrag.
    Ich persönlich würde bei keinem einzigen Mitforisten(+ in), dessen/deren Beiträge ich im gesamten TO-Forum jemals gelesen habe, auf die Idee kommen, ihn/sie als rechtsextrem oder linksextrem einzuordnen.
    [@Daniel: gelöscht – Verunglimpfung von Usern]


  • Der Fremde • am 18.4.23 um 8:26 Uhr

    Die Folgen mit der aktuellen Paarung Falke/Grosz leiden m.E. schon auch – neben schwachen Drehbüchern – daran, dass die Kollegin Grosz in ihrer Persönlichkeit weitgehend konturlos bleibt: zwar gab es in der vorletzten Folge „Lesben-Sex“ mit einer Links-Radikalen, aber sonst wirkt diese Figur extrem „blass“ bis „nichtssagend“!
    In der gegenständlichen Folge wird Fr. Grosz („Warum lügen Sie mich an?“) von der „Ärztin“ (durch Rebecca Rudolph dargestellt) durchaus „an die Wand gespielt“. So ist jedenfalls meine bescheidene Meinung …


  • Rosi • am 18.4.23 um 8:49 Uhr

    der Tatort hat mich gefangen genommen, mehr erwarte ich nicht von einem Tatort. Erzogen hat er mich sicher nicht, ist auch nicht nötig.
    Warum kann man sich nicht einfach einem Film hingeben und gut ist?


  • logiclocher • am 18.4.23 um 22:38 Uhr

    Nuscheln und Milchkonsum! Dazu kann ich nichts sagen, aber ganz generell sollten Menschen, die die Stimme als Arbeitsmittel benutzen vor dem Rezitieren, Sprechen oder Singen aufs Milch trinken verzichten. Milch ölt die Stimmbänder nicht, sondern die Milch legt sich wie ein Film auf die Stimmbänder und belasten sie. Aber das weiß jeder, der mit Stimme etwas macht. Kann mir also nicht vorstellen, dass es immer Milch ist, wenn er etwas weißes trinkt.


  • HerrBert • am 18.4.23 um 23:51 Uhr

    ☀️☀️
    Das Thema ist gefühlt ausgelutscht, könnte mal was neues kommen.
    Der Herr Kommissar kann so bleiben. Ich kann seine Aussprache gut verstehen, wir sind ja nicht am Staatstheater.
    Was mich wirklich gestört hat, ist das uninspirierte, glatte Drehbuch mit einer viel zu kurzen Geschichte, die künstliche in die Länge gezogen wurde.
    Inhaltlich sind die Handlungen nicht nachvollziehbar: Der Ermittler spendiert 1000 Euro für einen vagen Versuch – aus eigener Tasche? Ein Illegaler verrät seine einzige Chance wegzukommen?
    Alles sehr zusammen geschustert.

    Ich freue mich schon auf einen mal richtig guten Krimi… irgendwann.


  • Der Fremde • am 19.4.23 um 0:20 Uhr

    @HerrBert:
    Schön, wieder von Ihnen zu hören!

    Ich dachte beim Thema auch an das Wort „ausgelutscht“, wusste aber nicht, ob dieses Wort noch zulässig sei … 😇


  • Der Fremde • am 19.4.23 um 8:29 Uhr

    @Gerald:
    War sicher nicht leicht für Sie in den letzten Wochen mit der meist ‚harkenden‘ Initierung der Kommentar-Funktion. Danke, dass Sie ‚am Ball‘ geblieben sind.

    Sehe ich es richtig, dass ab nächster Folge wieder ‚Vorgangsweise wie früher‘ (Freischaltung vor TO-Beginn) geplant ist? Zumindest scheinen die entspr. Eingabe-Felder wieder auf …


  • Thomas • am 19.4.23 um 9:11 Uhr

    Ich fand ihn überzeichnet. Gut war:
    Keine privaten, gar Psychoprobleme bei den Kommissaren, so dass der Tatort für mich im Ergebnis nicht ganz schlecht war, aber auch nicht wirklich gut.
    Sehr unrealistisch. Wobei ich weniger die Lebensumstände der Afrikaner meine, denn ich weiß es nicht, ob es in Hannover wirklich so viele illegal dort lebende Schwarzarbeiter gibt. Aber dass Jon, der Vater des Vermissten, so schnell dem Falke vertraut und ihn in die Wohnung führt. Und dass die Afrikaner den Falke verstehen, der, obwohl Gutmensch, sich nicht einmal bemüht, deutlich mit ihnen zu sprechen. Die Ärztin, offenbar völlig gestört…..
    Zudem leider wenig Spannung und eine recht schlechte Handlung, denn seit der angebliche Steuerberater bei der Ärztin auftauchte, aber sein Transporter mit der Aufschrift „Abbruchunternehmen“ deutlich vor der Tür gezeigt wurde, wusste man, dass er der „Böse“ ist, der die Ausländer ausbeutet und schindet, und die Ärztin, involviert, ihn deckt. Und warum am Ende, für die Geschichte unnötig, Joseph von ihm überfahren wurde, wurde nicht mal mehr aufgelöst.


  • Der Fremde • am 19.4.23 um 10:24 Uhr

    @Thomas:
    Es wäre denkbar, dass Joseph dem Bauunternehmer gedroht hat, ‚alles‘ zu verraten od. ihn sogar versucht hat zu erpressen. Aber es wurde nicht aufgelöst, stimmt.

    Aber ehrlich gesagt war ich beim gegebenen Thema schon froh, dass – im Unterschied zur Berliner Doppelfolge – nicht wieder an der ‚politischen Schraube‘ gedreht wurde. Das nervt mich persönlich noch mehr als private Involviertheit der Ermittler:innen (das kommt ohnehin nächstes Wochenende wieder in DO!) …


  • Gottlieb • am 21.4.23 um 15:56 Uhr

    Die Regisseurin Neelesha Barthel ist als Produzentin auch an einem Film mit dem Titel „Das Haus“ von 2021 beteiligt. Dort geht es laut wikipedia um folgende Ausgangssituation: „Der Film spielt im Jahre 2029. Johann Hellström ist Journalist und wurde von der rechtspopulistischen Regierung in Deutschland mit einem Arbeitsverbot belegt. Frustriert zieht er sich mit seiner Frau Lucia in ihr luxuriöses und voll digitalisiertes Wochenendhaus auf einer Insel zurück. Es ist nach Hellströms Angaben nicht mit der Außenwelt vernetzt.“ Ist es natürlich doch. Zum Schluß, nach allerlei seltsamen Vorkommnissen im Haus, werden zwei Widerstandskämpfer von Rechten liquidiert, aber Frau Lucia kann wichtige Dokumente über die Morde retten. Neelesha Barthel dürfte sich damit um den antifaschistischen Agitpropfilm verdient gemacht haben.


  • Dirk • am 21.4.23 um 20:20 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 1233 aus HH. Hauptkommissare aus der Mordkommission ermitteln – und wie. Ja, es ist schwierig Leute die uns nicht leiden können zu helfen, auch wenn die das Land nur als Sprungbrett nach der „Aufgehenden Sonne“ sehen. Interessant zu schauen war der aber alle Male, schon der Schauspieler wegen.


  • Klaus • am 23.4.23 um 17:12 Uhr

    I. Mirk hat es wirklich sehr gut ausgedrückt. Vielleicht der beste Kommentar der hier je abgegeben wurde.

    Auch ich will beim Tatort endlich wieder „normale“ Krimis sehen. [@Daniel: gelöscht – kein Bezug zur TO-Folge]


  • Colorwriter • am 24.4.23 um 18:36 Uhr

    Ich habe mir die Folge nochmal in der Mediathek angesehen.

    Was mir Leid tut, ist, dass ich in meinem Meinungsbeitrag das mir wichtigste vergessen habe.

    Es geht in dieser Tatort Folge um das wichtigste überhaupt. Um Menschlichkeit.
    Hilfsbereitschaft, Solidarität und Mitgefühl.

    Deswegen war ich über die Umsetzung so enttäuscht.

    Und es hat dennoch eine wichtige, sehr gute Szene, neben der, die ich schon erwähnt hatte.

    Welche mir auch ans Herz geht, ist die wo der Vater zum Ermittler sagt.

    Ich will keine Duldung, ich will mein Kind….


  • I. Mirk • am 5.5.23 um 12:33 Uhr

    @Tom-Muc:
    Es tut mir leid, dass @Daniel einen Teil Ihres Beitrages löschen musste. Dass, was noch zu lesen ist, trifft ganau die Absicht meiner Zeilen.
    Ich freue mich auf Ihre nächsten Beiträge.


  • Christian • am 14.5.23 um 10:12 Uhr

    Mal wieder so ein Moral-, und Flüchtlingstatort. Hab nach ner halben Stunden abgebrochen auch wenn ich den Falke sonst eigentlich ganz gerne sehe.


  • Mac, der Erste • am 18.5.23 um 13:20 Uhr

    Ich mag den Wotan. Aber das war kein Tatort, zumal es gar keinen „Tatort“ gab. 0 Spannung. Zumindest habe ich keine bemerkt. Bei solchen Flüchtlingsdramen ist immer die Frage, was der Realität nahekommt und was subtile Propaganda ist. Ein illegaler Afrikaner geht zur Polizei und meldet seinen Sohn als vermisst. Wie wahrscheinlich ist das? Das wird nur noch getoppt von dem jungen Illegalen (Sam?), der eine illegale Überfahrt nach England bereits angezahlt hat und der sein mühsam Erspartes pulverisiert, in dem er der Polizei bei der Überführung der Schleusertruppe hilft. Ist das jetzt Sozialromantik? Nein, das ist einfach nur ein schlechtes Drehbuch. Kurioserweise hat mich dieser Tatort trotzdem unterhalten. Wahrscheinlich ist es einfach schön zu sehen, dass hier was vorgespielt wurde, was in Wahrheit eher furchtbar ist, aber dem Steuerzahler suggeriert wird, dass die Flüchtlinge trotzdem ganz passabel in Deutschland leben können. Dank Wotan gerade noch drei Sterne.


  • arte-Versteher • am 20.9.23 um 16:27 Uhr

    „NDR Tatort-Kommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) wird in den nächsten beiden Fällen, die demnächst gedreht werden, nicht in einem festen Team ermitteln.
    Die Rolle der Julia Grosz (Franziska Weisz), Falkes Partnerin, wird nicht fortgeführt. Wie und warum die Zusammenarbeit von Falke und Grosz endet, erzählt der „Tatort: Was bleibt“, der im 1. Quartal 2024 im Ersten Premiere haben wird.“
    (ndr.de)


  • Der Fremde • am 20.9.23 um 17:33 Uhr

    @arte-Versteher:
    Danke für die Info, das ist neu für mich.
    Ich fand die Rolle der ‚Fr. Grosz‘ aber ohnehin nicht allzu spannend.
    (Selbst in den Folgen, in denen sie im Vordergrund stehen sollte – wie z.B. ‚Schattenleben‘ – blieb sie m.E. weitestgehend konturenlos.)


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