Tatort Folge 1232: Nichts als die Wahrheit Teil 2
Mo 10.04. 20:15 Uhr ARD
Mo 10.04. 21:45 Uhr ONE
Di 11.04. 01:40 Uhr ARD
Erscheinungsjahr: 2023
Kommissar: Karow und Bonard
Ort: Tatort Berlin
„Sie müssen etwas bewahren, bevor es zu spät ist. Es ist größer als ich dachte.“ – Mit diesem verzweifelten Hilferuf wendet sich die Schutzpolizistin Rebecca Kästner an ihre einstige Ausbilderin Susanne Bonard – kurz bevor sie mit ihrer eigenen Dienstwaffe erschossen wird. Im zweiten Teil des Premieren-Tatorts Berlin für Corinna Harfouch kommen Bonard und Karow (Mark Waschke) diesem „Es“ auf die Spur – und stoßen dabei bis in die höchsten Kreise von Polizei und Justiz vor. Doch ob die beiden Ermittler den Mörder von Rebecca Kästner auch zur Strecke bringen werden?
Teil 2 des Tatorts „Nichts als die Wahrheit“ wird am Ostermontag (!), den 10.04.2023 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen sein.
Inhalt der Tatort-Folge „Nichts als die Wahrheit“ (Teil 2)
Karow und Bonard ermitteln weiter im Todesfall Rebecca Kästner, denn sie glauben nicht an die Selbstmord-Theorie. Doch noch ehe sie diesen Fall abschließen können, werden die beiden Ermittler in Teil 2 des TV-Krimis „Nichts als die Wahrheit“ erneut zu einem Tatort gerufen. Es gibt eine weitere Tote: Tina Gebhardt. Wieder eine Schutzpolizistin, die noch dazu in derselben Einsatzgruppe wie Rebecca Kästner war. Auf einem alten Fabrikgelände wird ihre Leiche gefunden, dort war sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Guido Konrad im Einsatz, sie sollten angeblich ein Drogenversteck aufspüren. Mit einem gezielten Schuss in die Brust wurde Gebhardt regelrecht hingerichtet. Und Konrad kann den beiden Ermittlern den Täter gleich präsentieren: Fawad Saad, ein syrischer Hilfsarbeiter, der auf den Baustellen des Immobilienmoguls Dietrich Pätzold schuftet. In einem Akt der Nothilfe hat Guido Konrad den vermeintlichen Täter erschossen – auch wenn für seine Kollegin jede Hilfe zu spät kam. Doch für Bonard und Karow ist die Sache damit nicht erledigt. Warum hätte Saad Tina Gebhard ermorden wollen? Und es scheint noch eine andere Person auf dem Gelände zu sein – eventuell ein Zeuge der Tat? Bonard und Karow bekommen ihn nicht zu fassen.
Ausgerechnet Tina Gebhardt. Bonard macht sich schwere Vorwürfe. Sie waren der Polizistin doch schon auf der Spur, hatten herausgefunden, dass sie in illegalen Waffenhandel verstrickt und Mitglied einer rechten Chatgruppe war, hatten sie sogar schon vernommen und hätten ihr womöglich ein Geständnis entlocken können, wenn ihnen nicht Anton Reitemeier vom Verfassungsschutz einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Gebhardt war seine Informantin, und nun, da sie tot ist, findet er, dass die Kripo sich ab jetzt aus der Angelegenheit heraushalten sollte, schließlich gehe es – Überraschung – um eine „Angelegenheit von nationaler Tragweite“. Und der Fall Kästner sei doch ohnehin geklärt. Tatsächlich: Tina Gebhardt hat Rebecca Kästner kurz vor deren Tod angerufen. Wollte sie sie womöglich zwingen, das belastende Material zurückzuziehen, das Kästner über die rechtsextreme Gruppe in ihrer Polizeieinheit gesammelt hat und zu der neben Gebhardt auch Guido Konrad gehört? Es ist die einzige schlüssige Theorie, die Bonard und Karow haben, und so bleibt ihnen nichts anderes übrig, als dem Witwer Paul Kästner die tote Schutzpolizistin Tina Gebhardt als Mörderin seiner Frau zu präsentieren.
Doch es bleiben Zweifel für die beiden Kommissare im Tatort „Nichts als die Wahrheit, Teil 2“. Denn ist dies wirklich die Wahrheit? Und welche Ausmaße hat das rechtsextreme Netzwerk tatsächlich, dessen Teil Tina Gebhardt offensichtlich war? Handelt es sich wirklich nur um eine kleine Gruppe von ideologisch verirrten, womöglich vom Dienst frustrierten Schutzpolizisten? „Es ist größer als ich dachte.“ Die Worte Rebecca Kästners gehen Bonard nicht mehr aus dem Kopf. Und dann diese merkwürdigen Codes in den Chats: „Tag X“, „1616“, „WAR“ – wofür stehen sie, was haben sie zu bedeuten? Vermittelt über eine Anwältin, nehmen Bonard und Karow Kontakt zu einem Journalisten mit dem Decknamen „Calvi“ auf, der seit langem zu den Netzwerken der „Neuen Rechten“ recherchiert. Für Calvi ist Baulöwe Dietrich Pätzold kein Unbekannter: Er soll in Geldwäsche und illegalen Waffenhandel verstrickt sein, wofür er seine zahlreichen Immobilien nutzt. Und auch die Sicherheitsfirma SAC mit ihrem Chef Arne Koch ist ihm ein Begriff. Sie ist auf Auslandseinsätze in den Krisengebieten der Welt spezialisiert – oder verfolgt Koch noch ganz andere Ziele? Rebecca Kästner hatte er einen Job angeboten, und auch Ralf Lompert, der an der Polizeiakademie in Ungnade gefallene Sohn des Direktors, lässt sich nun bei SAC ausbilden – ohne Kenntnis seines Vaters.
Je tiefer Karow und Bonard graben, desto klarer wird ihnen, dass sie in ein wahres Wespennest gestoßen sind. Allmählich wird die Gestalt eines riesigen, bedrohlichen Netzwerks erkennbar, dessen Zweige bis in die höchsten Kreise von Staat und Gesellschaft ausgreifen. Ein Netzwerk mit konkreten Plänen, konkreten Zielen. Werden es die Ermittler im zweiten Teil des rbb-Tatorts „Nichts als die Wahrheit“ schaffen, die skrupellosen Akteure aufzuhalten? Fest steht: Weitere Personen schweben in höchster Lebensgefahr, während Bonard und Karow die Zeit davonrennt …
Tatort-Kritik
Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Ein temporeicher und spannungsgeladener zweiter Teil, der für Nervenkitzel bis zum Schluss sorgt. Karow und Bonard haben sich nun miteinander arrangiert und funktionieren perfekt als Team. Dass am Ende so manches offenbleibt, ist aus Zuschauersicht zwar etwas unbefriedigend, aber angesichts der komplexen Thematik wohl (leider) realistisch. Nicht zuletzt ist der erste Fall des Duos Bonard/Karow auch ein hochpolitischer Krimi, der aufrüttelt und unbequeme Fragen stellt. Ein wichtiger Film, gerade in dieser Zeit.
Tatort-Besetzung
Kriminalhauptkommissar Robert Karow – Mark Waschke
Kriminalhauptkommissarin Susanne Bonard – Corinna Harfouch
Kriminalassistent Malik Aslan – Tan Caglar
Kaya Kaymaz, Bonards Ehemann – Ercan Karaçayli
Tom, Bonards Sohn – Ivo Kortlang
Rebecca Kästner, Schutzpolizistin – Kaya Marie Möller
Matti, ihr Sohn – Yvon Sable Moltzen
Paul Kästner, ihr Ehemann – Bernhard Conrad
Guido Konrad, Einsatzgruppenleiter – Christoph Jöde
Tina Gebhardt, Schutzpolizistin – Bea Brocks
Hans Lompert, Direktor der Polizeiakademie – Jörg Pose
Ralf Lompert, sein Sohn – Gustav Schmidt
Götz Lennart, Dozent an der Polizeiakademie – Thomas Niehaus
Arne Koch, Inhaber einer Sicherheitsfirma – Sebastian Hülk
Dietrich Pätzold, Bauunternehmer – Jörn Hentschel
Anton Reitemeier, Mitarbeiter beim Verfassungsschutz – Tilo Nest
Max, Student an der Polizeiakademie – Baris Gül
Fawad Saad, Baustellenarbeiter – Aziz Dyab
Najim Saad, sein Bruder – Shadi Eck
Renan Gül, Rechtsanwältin – Mina Sağdıç
Calvi, Journalist – Roland Bonjour
Julia Kirchhoff, Richterin – Birge Schade
Anton Willser, Richter – Thomas Dannemann
Staatsanwalt Wendt – Lukas Turtur
u. v. a.
Tatort-Stab
Regie – Robert Thalheim
Drehbuch – Katja Wenzel, Stefan Kolditz
Kamera – Michael Saxer
Szenenbild – Jörg Prinz
Kostümbild – Teresa Grosser
Schnitt – Andreas Radtke, Stefan Kobe
Ton – Oliver Grafe
Musik – Uwe Bossenz, Anton Feist
Casting – Iris Baumüller
Fachberatung – Peter Kreysler
Produktion – Nanni Erben, Gunnar Juncken
Producerinnen – Karolin Wanger, Sirkka Kluge
Produktionsleitung – Solveig Jork, Jörgen Radach
Herstellungsleitung – Torsten Klein
Redaktion – Cooky Ziesche, Verena Veihl