Tatort Folge 246: Tod eines Mädchens
Erscheinungsjahr: 1991
Kommissar: Stoever und Brockmöller
Ort: Tatort Hamburg
Thomas Bading, ein Geschäftsmann um die 40, hat regelmäßig Affären mit jungen Mädchen. „Zuneigung ist alterslos“, denkt er. Die Bestätigung für sein Denken bekommt er von den wesentlich jüngeren Frauen, die Gefallen an ihm finden. Doch sein genussvolles Leben zieht verheerende Folgen nach sich, als er eines Tages eines der Mädchen tot in seiner Badewanne vorfindet! Bading ist geschockt.
Als die beiden Hamburger Kommissare Paul Stoever (Manfred Krug) und Peter Brockmöller (Charles Brauer) auf den Fall im Tatort „Tod eines Mädchens“ angesetzt werden, begeht Thomas Bading einen entscheidenden Fehler: er verheimlicht den Ermittlern seine Neigung. Durch sein unbedachtes Verhalten lenkt er schnell den Tatverdacht auf sich – Stoever und Brockmöller sind sich sicher, dass Bading der Mörder des Mädchens ist. Aber Fehlanzeige: gerade, als die Kripo-Beamten den vermeintlichen Täter verhaften wollen, wird dieser selbst Opfer eines Mörders.
Aus welchem Grund wurde der Verdächtige getötet? Geschah es aus Leidenschaft? Oder nutzte der Mörder die Gelegenheit, einen lästigen Zeugen der dunklen Machenschaften im Familienbetrieb Klimatechnik Bading zu beseitigen? Zwar ist Stoevers und Brockmöllers Jagd nach dem Täter im Tatort „Tod eines Mädchens“ am Ende erfolgreich, aber das tragische Ergebnis macht den beiden norddeutschen Ermittlern erheblich zu schaffen…
Die Regie im NDR-Tatort „Tod eines Mädchens“ führte die „Stahlnetz“-Legende Jürgen Roland. Das dazugehörige Drehbuch schrieb Horst Bieber; das Ende des Fernsehkrimis ist ungewöhnlich pessimistisch geraten, so dass Manfred Krug und Charles Brauer in ihren Rollen als Stoever und Brockmöller nicht wie üblich glücklich über ihren Ermittlungserfolg sein können.
Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge 246 wurde am Sonntag, den 4. August 1991, im Ersten Programm der ARD gezeigt.
Besetzung
Helmut Zierl (Thomas Bading) · Katja Studt (Ulrike Jahn) · Monika Bleibtreu (Eva Jahn) · Dieter Ohlendiek (Helmut Jahn) · Henning Schlüter (Bading sen.) · Ann Kligge (Frau Adam) · Katja Woywood (Silke Rupp) · Kay Sabban (Manfred «Freddy» Meissen) · Lutz Reichert (Meyer II) · Gerd Hartig (Theaterangestellter) · Pamela Knaack · Karin Glier · Klaus Dittmann · Hanno Thurau · Hans Kahlert · Werner Cartano · Manfred Liptow · Michael Lott · Patrick Harzig · Hans Scheibner (Gerichtsmediziner)
Stab
Regie: Jürgen Roland
Buch: Horst Bieber
Kamera: Klaus Brix
Schnitt: Anya Cox · Tatjana Schöps
Musik: Michael Gajare
Produktion: NDR
6 Meinungen zum Tatort Folge 246: Tod eines Mädchens
Sön :)
Interessant, mal einen Tatort von 1991 zu sehen. Gut war, wie Stoever und Brockmüller überzeugend als Team zusammen arbeiteten. Keine Quotenfrau störte.
Die Mädchen, nun sie waren nicht unschuldig. Nur damals musste auch die 14-jährige von Schuld befreit werden, obgleich sie ihrem Liebhaber eine Karaffe mehrmals auf den Kopf schlug. Aber er war noch nicht tot. So ein Glück, dass der männliche Konkurrent kam, um die unschuldige Tat zu vollenden. Das Mädchen durfte nach Hause gehen…..
Gut gedrehter und solider Tatort mit der Nummer 246 aus Hamburg. Die beiden Hauptkommissare Stoever und Brockmöller ermitteln im angeblichen Mordfall eines jungen Mädchens, später kommt ihr älterer Liebhaber ebenfalls ums Leben. Ein haarsträubender Tatort-Krimi mit den akribischen hanseatischen Polizeibeamten, welcher nicht nur von der Liebhaberei „älterer“ Herren zu „zu jungen“ Mädchen handelt, sondern in dem es auch um Betrügereien und Gelddiebstähle innerhalb einer gut situierten Firma geht. Die Handlung etwas zu dick aufgetragen wie ich meine, aber noch ein sehenswerter Tatort-Streifen, mit Richtung zum Melodram, aus den anfangenden 1990iger Jahren.
Die Stärke dieses Tatort ist die Zeichnung der Figuren. Der althanseatische Unternehmer (Henning Schlüter), dessen Sohn, der der Seriosität seines Vaters so gar nicht gerecht wird und auf junge Mädchen steht, die schüchterne Jugendliche (Katja Studt), die andere, die es faustdick hinter den Ohren hat (Katja Woywood), die Mutter des schüchternen Mädchens, die schon die gleichen Erfahrungen mit dem Junior machte (Monica Bleibtreu). An und für sich ergibt sich die Handlung automatisch durch die extremen Figuren. Sehe ich immer wieder gerne.
If you have the opportunity, you should watch at least the last scene. Where Jürgen Roland shows us how you film a potentially boring scene: Stoever and Brocki interview the man they know is the murderer at his home where he was having his breakfast. While they talk and ask ever more difficult questions they drink his coffee and eat his bread, Stoever finishes it up with a banana and even asks for more marmelade. Stoever can be really annoying, chewing loudly, asking questions and then suddenly he makes a little joke as if he is a good friend. I love this!
Ein Klassiker aus Hamburg und eine wunderbare Zeitreise zurück ins Jahr 1991. Spannend und stark besetzt. Immer wieder gerne 4 Sterne