Tatort Folge 244: Bis zum Hals im Dreck



Selbst beim Angelurlaub im Umland kann der Duisburger Kommissar Horst Schimanski (Götz George) in dem Tatort „Bis zum Hals im Dreck“ Verbrechen und ungeklärten Todesfällen nicht entgehen. Zufällig macht der Ermittler Bekanntschaft mit der Dorfbewohnerin Silke Faber und deren Verlobten, dem Tierarzt Dr. Karl-Heinz Ascher, den sie am kommenden Tag heiraten will. Doch die geplante Trauung findet nie statt, da der Bräutigam am Hochzeitstag erhängt aufgefunden wird. Silke Faber kann sich nicht vorstellen, dass sich ihr Zukünftiger selbst umgebracht haben soll und bittet Schimanski um Hilfe. Eine Obduktion bestätigt die Vermutung, dass der Tierarzt eines gewaltsamen Todes gestorben ist.

Von seinem Kollegen um Unterstützung gebeten, macht sich auch der Kriminalkommissar Christian Thanner (Eberhard Feik) auf den Weg aufs Land. Schon bald stellt sich in dem Tatort „Bis zum Hals im Dreck“ heraus, dass die meisten Dorfbewohner dem Tierarzt keinesfalls nachtrauern. Ascher hatte viele Bauern beim Verkauf von Hormonpräperaten für deren Masttiere um große Summen Geld gebracht und sich so unter den Dorfbewohnern zahlreiche Feinde gemacht. Durch seinen Betrug hatte der Tote gleich mehrere Bauern in die Existenznot getrieben – nicht wenige Geschädigte hätten also ein Motiv für einen Mord.

Weil sich in vielen Kälber eine erhöhte Dosis der Hormone nachweisen lässt, schalten die Fahnder auch das Landwirtschaftsministerium in den Fall ein. Für die Bauern verschlechtert sich ihre Situation dadurch noch mehr, denn die Beamten transportieren die belasteten Tiere ab. Damit richtet sich der Zorn der Landwirte plötzlich auch gegen Schimanski und Thanner. Diese bemerken in dem Tatort „Bis zum Hals im Dreck“ bald, dass ein Bauer vor dem Ruin bewahrt wurde, da er seine Kälber bereits zuvor verkauft hatte. Dabei handelt es sich ausgerechnet um den Großbauern Faber, dessen Tochter mit dem ermordeten Tierarzt verlobt war. Ein Zufall? Für die Dorfbewohner zumindest nicht, da Faber auch schon in der Vergangenheit eine bevorzugte Behandlung von seinem Schwiegersohn genossen hatte – sehr zum Missfallen der anderen Bauern.

Verzweifelt und wütend belagern die betrogenen Landwirte den Hof Fabers. Sie wollen sich für das geschehene Unrecht rächen. Schimanski und Thanner geraten in dem Tatort „Bis zum Hals im Dreck“ zufälligerweise selbst in Gefahr, weil sie sich zur Zeit des Ansturms auf dem Hof des Großbauern aufhalten. Als Gustav, der Sohn des Landwirts, eine Schießerei anfängt, kommt es sogar zu Verletzten. Bei aller Aufregung bemerkt Schimanski, dass sich der Pferdeknecht Franz unauffällig aus dem Staub machen will – doch warum?

Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge 244 „Bis zum Hals im Dreck“ fand am 9. Juni 1991 im Ersten statt.

Besetzung
Schimanski – Götz George
Thanner – Eberhard Feik
Silke Faber – Ilona Schulz
Hänschen – Chiem van Houweninge
Franz Bolling – Helmut Strauss
Vater Faber – Peter Striebeck
Karl Heinz Ascher – Max Herbrechter
Kessler – Wilm Roil

Stab
Buch – Chiem van Houweninge
unter Mitarbeit von – Wolfgang Hesse
Kamera – Viktor Ruzicka
Regie – Peter Carpentier
Kamera – Michael Sigloch
Musik – Tangerine Dream
Musik – Chi Coltrane
Ausstattung – Dieter Bächle

Bilder: WDR/K. H. Vogelmann


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16 Meinungen zum Tatort Folge 244: Bis zum Hals im Dreck

  • Gerd Graf • am 24.6.13 um 11:41 Uhr

    Ein eher schwacher Tatort. Muss man nicht unbedingt gesehen haben.


  • Frank Kunkel • am 24.11.13 um 18:06 Uhr

    Tja die Geschmäcker sind eben verschieden. ich fand ihn einen der besten…


  • Martin • am 25.8.14 um 21:18 Uhr

    Eine der besten Folgen. Nicht krampfhaft auf Effekt getrimmt.


  • Dirk • am 12.11.15 um 14:48 Uhr

    Der Tatort Nummer 244 mit den Hauptkommissaren Schimanski und Thanner aus Duisburg. Ein bauernstarker Spielfilm, auf dem Lande gedreht, da wo die Traktoren schon 40 km/h fahren durften und die Bellos der dörflichen Polizei einem noch die Wurst vom Teller klauen durften. Ein damals aktuelles Thema, Hormonskandale innerhalb der Viehzucht, in einer knalligen dörflichen Möchtegern – Idylle gedreht. Die Szene, in der die Fast-Witwe dem Schimanski in Duisburg die Wohnung wienerte, habe ich allerdings bis dato nicht verstanden. Wenn man diesen Streifen, den habe ich schon in der Erstsendung gesehen, einmal ohne Logik und Verstand, als reine abendliche Unterhaltung ansieht, ist der gar nicht so schlecht. Aber bitte nicht an die sich anschließenden Straf- und Diziplinarmaßnahmen denken. M.E. ein wiederholungswerter Tatort-Fernsehfilm.


  • Tom • am 21.8.17 um 13:47 Uhr

    Wo zeltet Schimmi in der Folge “ Bis zum Hals im Dreck “ ?


  • Regina Krieg • am 11.10.17 um 0:15 Uhr

    Toller Tatort, Schimanski und Thanner auf dem Dorfe…
    Gute Szenen mit viel Lokalkolorit. Schon zweimal gesehen und trotzdem wieder sehr genossen heute.
    Ich fasse es immer noch nicht, dass Götz George gestorben ist. Zu traurig. Auch Eberhard Feik. Die beiden fehlen sehr.


  • Rumo • am 12.10.17 um 16:24 Uhr

    #Tom

    Da diese Folge im Stadtbereich und Umfeld von Kamp-Lintfort gedreht wurde, hat Schimmi vermutlich auch dort gezeltet, also am Pappelsee oder Rossenrayer See.


  • Lukas Berger • am 23.6.19 um 19:31 Uhr

    ……..fahre seit dieser Tatort-Folge bis heute die R 100 GS PD. Kult!!


  • MadMonkey • am 18.7.20 um 17:01 Uhr

    Alleine für den genialen Soundtrack gibt es *****
    Es ist von den Kulissen her ein ungewöhnliches Schimanski Erlebnis aber es bleibt trotz allem einer meiner aller aller aller Lieblingstatorte 4ever


  • Jan Andresen • am 9.3.21 um 21:35 Uhr

    Das erste mal gesehen und sehr angetan !
    Auch richtig klasse mit dem Motorrad.


  • Thomas Hoffmann • am 3.6.21 um 17:28 Uhr

    „Bis zum Hals im Dreck“ führt Schimanski aufs Land. Im Tatort wird sie nicht weiter benannt, aber alle Landszenen entstanden in Kamp-Lintfort rund um das Kloster Kamp.

    Das raue Land- und Dorfleben der Bauern wird hier toll gezeichnet. Als „Städter“ haben Schimanski und Thanner hier einen sehr schweren Stand. Auch hier gibt es eine nette Nebenrolle von Tana Schanzara als Gasthofwirtin.

    Auch Peter Striebeck als patriarchalischer Hofbesitzer brilliert an vorderster Front.

    Schimanski legt sich mit dem „schlafmützigen“ Dorfbullen an, fährt Motorrad und tröstet Tochter Faber auf seine Art.

    Neben dem Mord noch der Medikamentenskandal um die Rinderzucht. Der genialste Dialog in dem Zusammenhang beim Mittagessen von Schimanski und Thanner in der Dorfgaststätte:

    Thanner: „Gentosonol hat was mit Östrogenen zu tun. Das spritzen die Bauern ihren Tieren… sie wachsen schneller und werden rund und fett.“

    Schimanski: „Ist das das Zeug, wo man solche Titten von kriegt?“

    Thanner: „Genau“.

    Schimanski und Thanner schauen im gleichen Moment gemeinsam in den weiten Ausschnitt der Kneipenwirtin, die dann antwortet: „Iss irgendwat?“ LOL

    Ein netter, eher ruhiger Tatort, wenn auch etwas ungewohnt.


  • Torsten Katter • am 16.6.21 um 22:23 Uhr

    Habe diesen Tatort erstmals 2004 gesehen…….die Lust auf die R 100 GS PD wurde abermals geweckt- gesucht, gefunden, restauriert…..fahre sie seither (mit Kult-Status) bis heute!


  • Werner • am 29.6.21 um 11:54 Uhr

    Da ich die Dreharbeiten damals fotografisch im Raum Kamp-Lintfort begleitet habe kann ich definitiv sagen das die Camping Szene nicht in Kamp-Lintfort weder am Pappelsee noch am Rossenrayer See gedreht wurden.

    Die Szenen aus Kamp-Lintfort machen vielleicht 10 Minuten im fertigen Film aus..

    Grüße


  • michael • am 30.3.22 um 15:59 Uhr

    ein super tatort!
    können sich einige aktuelle eine scheibe abschneiden!
    und cool, ja natürlich die zeit, das outfit von „schimanski“, eher wie ein billiger zuhälter, das lederhöschen ;-)


  • Dirk Hoffmann • am 2.4.22 um 18:46 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 244 aus Duisburg und aus dem Jahr 1991. Toll das der Westdeutsche Rundfunk noch einmal in die Archivkiste kramt und diesen alten Fernseh-Knaller hervor holt. Die Mordermittler aus Duisburg sollten wohl damals den zu „bieder“ gewordenen Tatort Essen mit seinen Ikonen ablösen und durften deshalb auch mal kräftig übertreiben. Ein rasanter Tatort-Spielfilm.
    Meine Meinung vom 12.11.2015 halte ich.


  • Jenny • am 6.4.22 um 0:35 Uhr

    Solide Folge.

    Drehorte des Films waren das Kloster Kamp und umliegende Gebäude in Kamp-Lintfort, der Zeltplatz und die zugehörigen Ereignisse (Abwurf durch das Pferd, Leichenfund) wurde an einem Weiher nördlich des Steinsees am Spiegelbüchl bei Niederseeon (Landkreis Ebersberg/Oberbayern) gedreht. Siehe Wikipedia Eintrag zur Folge.


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