Tatort Folge 501: Der Passagier

Kurz und knapp – darum geht’s

Ein Flugzeug wird auf dem Rollfeld des Hamburger Flughafens von drei bewaffneten Männern gekapert, darunter auch der Sohn von Kommissar Jan Casstorff. Die Entführer fordern die Freilassung ihres Vaters aus dem Gefängnis und fünf Millionen Dollar Lösegeld. Während die Polizei einen Krisenstab einrichtet, versucht Casstorff, die Situation zu deeskalieren und seinen Sohn zu retten. Doch als die Verhandlungen ins Stocken geraten, droht die GSG 9 mit einer gewaltsamen Stürmung des Flugzeugs – und Casstorff gerät in einen gefährlichen Wettlauf gegen die Zeit …

Inhalt der Tatort-Folge „Der Passagier“

Die Nacht liegt schwer über dem Hamburger Flughafen, als Kommissar Jan Casstorff seinen Sohn Daniel zum Abflug bringt. Die Neonlichter der Abfertigungshalle spiegeln sich in den nassen Asphalt, während Daniel sich mit einem letzten Blick von seinem Vater verabschiedet. Doch kaum hat Casstorff das Gelände verlassen, bricht Chaos aus: Drei maskierte Männer dringen gewaltsam in die Passagiermaschine ein und bringen sie unter ihre Kontrolle. Die Nachricht von der Entführung trifft Casstorff wie ein Schlag – sein Sohn ist einer der Geiseln.

Der Krisenstab, geleitet von Kriminaloberrat Müchler, wird sofort aktiviert. Die erfahrene Polizeipsychologin Caroline Sever soll die Verhandlungen führen, doch die Entführer schweigen beharrlich. Casstorff, getrieben von väterlicher Angst, drängt sich in die Ermittlungen und riskiert alles, um mit seinem Sohn in Kontakt zu bleiben. Eine heimliche SMS an Daniel bringt wichtige Informationen ans Licht: Die Entführer sind die Brüder Dernedde und ihr Komplize Volker Sprengler, die die Freilassung ihres Vaters und ein Millionen-Lösegeld fordern. Doch die Zeit läuft davon, und die Drohung, das Flugzeug in die Luft zu sprengen, hängt wie ein Damoklesschwert über allen.

Die Atmosphäre im Krisenstab ist angespannt, die Luft stickig. Draußen peitscht der Regen gegen die Fenster, während Casstorff versucht, die Entführer mit provozierenden Worten aus der Reserve zu locken. Parallel dazu ermitteln seine Kollegen Holicek und Graf im Hintergrund und stoßen auf die Ehefrau von Sprengler, die jedoch jede Zusammenarbeit verweigert. Als schließlich der geforderte Vater Dernedde am Flughafen eintrifft, scheint die Lösung zum Greifen nah. Doch die Entführer ahnen nicht, dass die GSG 9 bereits in Stellung geht – und Casstorff muss sich fragen, ob er seinen Sohn noch rechtzeitig retten kann …

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Der Passagier“ wurde vom Norddeutschen Rundfunk produziert und am 2. Juni 2002 erstmals ausgestrahlt. Regie führte Thomas Bohn, der auch das Drehbuch schrieb. Aufgrund der Terroranschläge vom 11. September 2001 verweigerten alle Flughäfen und Airlines die Drehgenehmigung, sodass das Flugzeug am Computer animiert und das Flughafengelände in einer Hamburger Messehalle nachgebaut wurde. Die Produktion kostete rund 80.000 Euro und wurde von den Zuschauern gut angenommen: Die Folge erreichte bei ihrer Erstausstrahlung 7,41 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 26,10 Prozent. Ein besonderes Detail: Monica Bleibtreu, die Mutter von Schauspieler Moritz Bleibtreu, spielte eine Nebenrolle in dieser spannungsgeladenen Folge.

Videos zur Produktion

ARD Plus Trailer

Besetzung

Hauptkommissar Jan Casstorff – Robert Atzorn
Eduard Holicek – Thilo Prückner
Jenny Graf – Julia Schmidt
Daniel Casstorff – Fjodor Olev
Charlotte Casstorff – Ingrid von Bothmer
Bruno Kern – Jürgen Schornagel
Judith Vorbeck – Nina Petri
Manfred Dernedde – Burkhard Driest

Stab

Regie – Thomas Bohn
Buch – Thomas Bohn
Kamera – Rainer Gutjahr
Schnitt – Inge Bohmann, Andrea Schröder-Jahn
Musik – Hans Franek
Produktion – NDR

23 Kommentare

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  1. vor 18 Jahren

    Folge 501: Der Passagier

    Bin vorhin bei der Wiederholung NDR eingeschlafen. Wurde das Flugzeug gestürmt? Ich habe noch mitbekommen, dass die Ehefrau des einen Geiselnehmers nicht kooperieren wollte. Bei der Bombe war ich wieder wach …

    Merci & Grüße aus Mannheim

  2. vor 10 Jahren

    Der Tatort Nummer 501 mit dem späteren legendären Hauptkommissar Casstorff aus Hamburg, welcher zusammen mit dem Landeskriminalamt eine Flugzeugentführung bearbeitet. Brisant, da es auch eine private Situation für Hauptkommissar Cassdorff ist, da sein lieber Sohn sich unter den Passagieren befindet. Ja, der darf in fast keiner Tatort-Folge fehlen, Kommissarin Lindholm, ja, die aus Hannover, lässt grüßen. Fesselnder und spannender Tatort-Thriller, welchen man immer mal wieder schauen kann. Bravo.

  3. vor 5 Jahren

    Puhhh der war jetzt nicht so fesselend. Habe auch kurz gedacht dass es am Ende spannender wird aber das plätschert so mittelmäßig vor sich hin. Keine Abwechslung immer das gleiche Gerede. Nein das ist absolut nicht mein Fall gewesen. Schade

  4. vor 3 Jahren

    Ich fand diesen TO sehr spannend und gut.

  5. vor 3 Jahren

    Ein Tatort aus dem Jahr 2002 und mit der Nummer 501.
    Meine Meinung vom 31.12.2015 halte ich.

  6. vor 1 Monat

    Werde heute abend mal in diese – offenbar sehr selten gespielte – Folge hinein schauen.

    Die letzten Jahre werden ja gerne aktuelle Kommissars-Teams kritisiert (aus unterschiedlichen Gründen).
    Zum gegenständlichen Kommissars-Team (Casstorff & Holicek) bemerke ich, dass mir keine einzige davon als ‚besonders erinnerungswert‘ einfällt. Am ehesten noch die Episode, in welcher der ‚kaukasische Kreidekreis‘ thematisiert wurde.

    Bei diesem TO-Team war – schon damals – das ständige zeitraubende Einbeziehen der ‚Familien-Geschichten‘ (inkl. des langweiligen Sohns!) besonders ’nervend‘. Da in der heute wh. Folge der Sohn entführt wird, stehen die Chancen schlecht, dass hier ein anderes ‚Muster‘ vorliegen wird.

    Aber ich nütze die Gelegenheit, eine der wenigen mir bisher nicht bekannten TO-Episoden seit dem Jahr 2000 kennen zu lernen! 😜

    1. vor 1 Monat

      Mit nur 82 Minuten eine der kürzesten TO-Folgen, die ich kenne.
      Die Beendigung der Flugzeug-Entführung ging m.E. ein bisschen gar zuu leicht! 😋

      1. vor 1 Monat

        Erinnert mich an die „Abenteuer-Airport“-Episoden Anfang der 1990er Jahre .. die waren mit jeweils 45 Minuten sogar noch kürzer 😉 – und mit Hansjörg Felmy war sogar ein ehemaliger TO-Kommissar „mit an Bord“ … 🤩

      2. vor 1 Monat

        … und sowohl in der gegenständlichen TO- als auch in einer der „Abenteuer-Airport“-Episoden ebenso Thilo Prückner 😇

      3. vor 1 Monat

        halbautomatische Schreibfehlerteufelkorrektur -> Tilo Prückner 🤨

      4. vor 1 Monat

        @Der Fremde
        Zur Spieldauer: Mal sind‘s je nach Quelle 83, aufgerundet 84, auch 85 sind zu finden oder sogar 89 Minuten bei Wikipedia – die Fassung in der Mediathek ist exakt 83:33 lang.
        088 Schlußverkauf/Veigl (BR 1978) dauert ebenfalls 83 Min., 108 Kein Kinderspiel/Lutz (SDR 1980) hingegen gerade mal 80 Min., aber da geht noch was – weitere Kurzläufer*:
        013 Der Boß/Kasulke (SFB 1971) 56:18
        135 Tod auf dem Rastplatz/Lenz (BR 1982) 62:10
        016 Der Fall Geisterbahn/Konrad (hr 1972) knapp 73
        Wie beschreibt es ein jüdisches Spruchwort so treffend: „Selbst die teuerste Uhr hat nur 60 Minuten.“ ⏰

        @Hilcher
        Da denke ich doch eher an Trimmels «AE612 ohne Landeerlaubnis» von 1971.

        Aber besten Dank für die Erwähnung der Abenteuer Airport-Serie: mir war nicht bekannt, daß der gute Tilo Prückner da mitspielt – nur wegen ihm schaue ich überhaupt die Casstorff-Folgen – Gründe für die Abneigung hat Der Fremde oben sehr schön dargelegt.

    2. vor 1 Monat

      * Nachtrag Langläufer:
      1062 Tschiller: Off Duty (NDR 2018) 140 Kinofasssung
      011 Richter in Weiß/Trimmel (NDR 1971) 119:19
      248 Blutwurstwalzer/Markowitz (SFB 1991) 117
      195 Pension Tosca oder Die Sterne lügen nicht/Scherrer (BR 1987) 113:40
      017 Kennwort Fähre/Lutz (SDR 1972) ex aequo 139 Blaßlila Briefe/Wiegand (SWF 1982) – beide mit 102:24 ausgewiesen

      1. vor 1 Monat

        @Al.Ter:

        Danke immer wieder für die Detail-Infos. Sie müssen ja umfangreiche Lexika bzw. Archive für die Recherche zur Verfügung haben. Chapeau! 😀

      2. vor 1 Monat

        Bitte, gern geschehen!
        Archiv will ich es nicht nennen, eher eine Sammlung mit Schwerpunkt auf Folgen unter 300 – alle gesehen und kommentiert zu haben wäre schon ein Ziel.

        Bin ein „internetaffiner Listenfreak“, wenn man so sagen will, und Anhänger der leider eingestellten Seite tatort-fundus.de, wo es jede Menge Listen gab, Interviews mit Beteiligten, Zusatzinfos zu Folgen sowie eine Rangliste nach Bewertungen (Höchstnote 10) etc. pp.

        Leider ist das jetzt alles weg, es war ein Sterben auf Raten. Einiges habe ich in der Endphase „gerettet“, ergänzt und aktualisiert; im tiefsten Herzen wünsche ich mir ein Revival oder eine Verschmelzung vom kommentarorientierten tatort-fans mit dem Drumrum des tatort-fundus!

        Denn dessen Gründer Francois Werner aus Mannheim hat wirklich ein umfangreiches Archiv, da kommt wohl niemand mehr ran; es gab sogar mal eine Ausstellung mit Tatort-Materialien in Barmstedt (Stichwort «Jagdrevier») und einige Zeitungsartikel über seine Arbeit.
        Eine schöne Fotostrecke findet sich bei den Fränkischen Nachrichten: fnweb.de/fotos_fotostrecke,-fotostrecke-im-tatort-fundus-von-françois-werner-_mediagalid,13753.html

        Einfach mal die Suchmaschine ihrer Wahl anwerfen – ich sag mal: er fehlt!

  7. vor 1 Monat

    Ich hatte den richtigen Riecher. Das ging zu glatt und dann das Kind mit dem Riesen Teddybär. Das würde niemand verdächtigen. Ich fand den Krimi sehr spannend

  8. vor 1 Monat

    bei der heutigen Wiederholung begann der Abspann um 21:37 Uhr. Start war eigentlich pünktlich um 20:15 Uhr. Wurden hier relevante Szenen rausgeschnitten?

    1. vor 1 Monat

      Ich kenne die Original-Länge nicht. Aber die Beendigung der Flugzeug-Entführung war schon ratz-fatz. Zuerst kein Hinweis auf baldige Action, dann war ich kurz pinkeln, 2 Min. später umarmt der Vater schon den befreiten Sohn … (grummel) 😜

      1. vor 1 Monat

        Ich spekulieren mal wegen der ungewöhnlich kurzen Laufzeit dieses Tatorts: Vielleicht wurden Szenen nachträglich herausgeschnitten, weil es zuviel über die Taktik der Polizei verraten hätte?!

  9. vor 1 Monat

    Sehr spannender realistischer Tatort mit „alles wird gut“ Vater/Sohn-Emotionen am Ende! Dass jedoch der Kommissar wegen seines Sohnes sich dem Polizeiteam im Flughafen anschließen kann, ist eher unrealistisch. Unrealistisch ebenso, dass alle drei Flugzeugentführer aus den Kabinenfenstern schauen, als der Gefangene gebracht wird (er telefoniert mit ihnen), und damit ein Ziel für die Scharfschützen bilden. Aber was soll`s, es ist ein Film und die Dramatik wird dadurch nur größer. Gute Ausstattung des Filmsets und gute Kamera sowie ein unaufdringlicher aber die Spannung trotzdem unterstützender Hintergrundsound. Sehr gute Schauspieler, Drehbuch und Regie! 4 von 5 Sterne!

  10. vor 1 Monat

    Die Originallänge ist 1:23:32 – insofern ist da nichts gekürzt worden.

  11. vor 1 Monat

    Im Redaktionstext oben steht: „Die Produktion kostete rund 80.000 Euro“.
    Wenn diese Zahl wirklich stimmen sollte (für das Jahr 2002), war das m.E. schon eine gute Leistung!

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man heute – auch inflationsbereinigt! – um eine solche Summe eine TO-Produktion ’stemmen‘ kann. Chapeau! 😊

    1. vor 1 Monat

      @ Der Fremde:
      Die 80.000€ als Gesamtproduktionskosten können nicht stimmen! Sie beziehen sich vielleicht auf den speziellen Flughafennachbau, da in keinem echten Flughafen gedreht werden durfte. Das könnte sein.

      Ansonsten weiß Wikipedia mehr zu den durchschnittlichen Produktionskosten eines Tatortes:

      “ …Das durchschnittliche Produktionsbudget eines Tatorts betrug 2003/2004 noch 1,43 Millionen Euro und sank bis 2011 auf 1,27 Millionen Euro pro Folge.[8] 2015 gab Das Erste die durchschnittlichen Kosten eines 90-minütigen Tatorts mit 1,395 Millionen Euro (15.500 Euro/Minute) an. …“
      Das erscheint mir realistisch.

      Joyn.de hat dazu Zahlen aus 2025:
      „… Die ARD hat offengelegt, dass die Produktionskosten pro Minute im Durchschnitt bei 21.500 Euro liegen. 60 Sekunden „Tatort“ kosten also so viel wie ein Kleinwagen. Pro Folge kommt man auf etwa 1,7 bis 1,9 Millionen Euro, damit Zuschauer den Teams bei ihren Ermittlungen über die Schulter schauen können. …“

      Die 80.000€ sind also entweder ein Tippfehler oder beziehen sich auf einen Teil der Produktion, keineswegs aber auf den ganzen Tatort. Nicht möglich das ist. (Wie wohl Meister Yoda sagen würde.)

      1. vor 1 Monat

        @Schatz:
        Danke für Deine Recherche!
        Ja, obwohl die gestern gezeigte (wh.) TO-Folge im Wesentlichen ein ‚Kammerspiel‘ war: die von Dir angegebenen Zahlen scheinen realistisch!

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