Tatort Folge 518: Zartbitterschokolade
Prof. Probst fällt in die Tiefe. Erst zerschmettert sein Terminplaner auf dem Asphalt, dann der Professor selbst. Tot liegt der Mann nun am Fuße des Grunewaldturms in Berlin. Hat sich der bekannte Psychologe und Gerichtsgutachter vom Aussichtsturm gestürzt, weil er seinem Leben ein Ende setzen wollte? Oder handelt es sich um Mord, könnte sich ein früherer Patient gerächt haben? Vielleicht hat der Tod des Mannes auch mit seiner Funktion als Gutachter vor Gericht zu tun? – Es kommen verschiedene Tathergänge und –motive in Betracht. Kein leichter Fall für die Kommissare Till Ritter (Dominic Raacke) und Felix Stark (Boris Aljinovic) von der Kripo Berlin, die mit der Aufklärung des Todesfalls im Tatort „Zartbitterschokolade“ beauftragt werden.
Das Ermittlerduo erfährt im Zuge der ersten Untersuchungen, dass ein Zeuge einen verdächtigen roten Kombi am Tatort beobachtet hat. Das Auto entpuppt sich als eine heiße Spur im Fall „Zartbitterschokolade“, denn schon nach kurzer Ermittlungszeit führt sie der Volvo zur Familie eines Berliner Schokoladenfabrikanten.
Wie sich herausstellt, ist die Sippe tief zerstritten: die beiden Töchter Ruth und Alice hatten in der Vergangenheit ihren Stiefvater Thomas Hofmann-Brixel wegen Missbrauchs bei der Polizei angezeigt. Ein Gutachten von Prof. Probst war es, das es der 13-jährigen Alice schließlich ermöglichte, den strengen Patriarchen vor Gericht zu bringen. Nun läuft das Verfahren gegen einen Mann, der hartnäckig beteuert, unschuldig zu sein. Musste Probst sterben, weil er eine Schlüsselfigur im Prozess spielte? Allerdings kann der angeklagte Hofmann-Brixel den beiden Berliner Fahndern ein wasserdichtes Alibi für die Tatzeit vorweisen.
Die Mutter Margret Hofmann versucht sich indessen als Streitschlichterin, zumal das Weihnachtsfest kurz vor der Tür steht – vergebens. Die Fronten innerhalb der Familie sind verhärtet. Die Recherchen im Umfeld der Berliner Chocolatiers führen die beiden Ermittler Ritter und Stark mehr und mehr in eine Welt der süßen Versuchungen, hinter denen sich ein zartbitteres Familiengeheimnis versteckt. Und dieses Geheimnis umfasst nicht nur Mord und Kindesmissbrauch, sondern auch Erpressung, falsche Gutachten, illegale Ausländer und einen Einbruch…
Zum sechsten Mal ermittelt das beliebte Tatort-Ermittlerduo Ritter und Stark für den SFB in der Tatort-Folge 518 „Zartbitterschokolade“, die im Jahr 2002 produziert wurde. Bei der Erstausstrahlung des Fernsehkrimis am 15. Dezember 2002 im Ersten schalteten 7,98 Millionen Zuschauer ein; das entsprach einem Marktanteil von 21,80 Prozent.
Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten
Besetzung
Kommissar Till Ritter – Dominic Raacke
Kommissar Felix Stark – Boris Aljinovic
Lutz Weber – Ernst-Georg Schwill
Ruth Hofmann – Marvie Hörbiger
Margot Hofmann – Michaela Rosen
Thomas Hofmann-Brixel – Rolf Becker
Walter Meisner – August Schmölzer
Dr. Ellinghaus – Wieslawa Wesolowska
Wiegand – Veit Stübner
Stab
Drehbuch – Gerhard Rekel
Regie – Erhard Riedlsperger
Kamera – Frank Bühne
Bilder: MDR/SFB
6 Meinungen zum Tatort Folge 518: Zartbitterschokolade
Super Tatort!
Ui, für mich etwas zahnunfreundliche Kost. Dieser TO aus dem Jahr 2002 ist offensichtlich sehr von der „Schokoladenwelle“ inspiriert, die nach der Oskar-Nominierung von „Chocolat“ mit Juliette Binoche über die Unterhalungswelt hereinbrach. Insgesamt ähnelt der Plot über weite Strecken eher einem Herz-Schmerz-Groschenheftchen. Das mag mag, oder man mag es nicht. Was mich aber noch zusätzlich irritiert hat, ist die Ausgestaltung der Beziehung zwischen den Ermittlern Ritter und Stark, die für mich nicht so ganz plausibel ist. Die beiden haben so ihre kleinen Reibereien im Alltag, spielen gegenüber Verdächtigen auch mal gerne das Good-Cop-Bad-Cop-Spiel, aber warum das bei der Weihnachtsfeier in einem derartigen Streit zwischen den beiden und einem regelrechten Fimlriss bei Ritter eskaliert, hab ich nicht ganz verstanden.
In nachweihnachtlicher Milde gebe ich 3 Sterne, warne aber nochmals vor dem süßlichen Abgang dieser Zartbitterschokolade. Der kann schon mal zu leichtem Sodbrennen führen. Eine Herrenschokolade ist das eher nicht.
Der Tatort mit der Nummer 518 aus Berlin. Ein Todesfall am Grunewaldturm mit Blick auf die schöne Havel reißen die Mordermittler Ritter und Stark vom Stuhl. Hiermit entwickelt sich für die beiden Mordermittler ein verworrener Fall, gespickt mit Mies- und Fiesheiten, Verdacht auf sexuellen Missbrauch in mehreren Fällen, Konfrontationstherapien, Unternehmerinteressen, Vorgangsverschleppung usw. Der Sturz in die Tiefe entpuppt sich als Mord. Am Schluss liegen die Nerven blank, bei fast allen, in diesem eher untypischen Tatort-Fernsehfilm, mit einem aufgekratzten Ermittlerteam. Da soll ja Schokolade beruhigend wirken. Für mich ein Tatort-Streifen von eher mäßiger Spannung und auch die schauspielerischen Leistungen der Darsteller scheinen eher launischer Natur zu sein.
Och nee das Kind wurde schlecht synchronisiert. Sonst eher so ein mittelmäßiger Spaß
Ich bin eingeschlafen.⭐
Der Film ist mäßig, aber das 1-minütige Gitarren-Solo ab 1:10:00 ist klasse. Klingt wie Eddie van Halen. Ist es Eddie van Halen? Weiß das jemand?