Kommissar Till Ritter

Schauspieler Dominic Raacke spielt Till Ritter, Hauptkommissar bei der Mordkommission des LKA in Berlin.
Ritter arbeitet mit Kommissar Robert Hellmann zusammen, mit dem Ritter mittlerweile auch befreundet ist. Nach Feierabend ziehen die beiden Kollegen oft noch „um die Häuser“, um am nächsten Tag gemeinsam zu versuchen, den Kater mit Bismarckhering und Mineralwasser zu mildern. Kommissar Ritter kennt Berlin wie seine Westentasche; man könnte meinen, der Ermittler hat bereits jede Kneipe von innen gesehen. In der Hauptstadt hatte Till Ritter sein Studium begonnen, es dann aber wegen eines Schlüsselerlebnisses abgebrochen: Als Taxifahrer wurde er auf einer nächtlichen Tour Zeuge eines brutalen Gewaltverbrechens. Daraufhin fasste Ritter den Entschluss, zur Polizei zu gehen. Seinen Mercedes mit „Taxiausstattung“ fährt er bis heute.

Till Ritter macht seinen Job gerne. Erst als sein ehemaliger Partner Witteck bei der Erstürmung einer Bank erschossen und Ritter in Notwehr einen Geiselnehmer töten muss, da denkt er sogar darüber nach, zu kündigen und sich ein weiteres Mal beruflich neu zu orientieren. Mit Gewalt und Verlust kann der Berliner Fahnder nämlich nicht gut umgehen; seine Schießkünste sind mager.

Kommissar Till Ritter ist kein Mann für Kompromisse: „Ganz oder gar nicht“ ist sein Motto. Der Ermittler ist darüber hinaus eine echte Spielernatur mit einer ungewöhnlichen Fantasie, die aus ihm einen außergewöhnlichen Kripo-Beamten macht. Er geht gerne Risiken ein – auch mit Frauen. Bei seinen spontanen, lockeren Flirts hat er fast immer Erfolg, zu einer festen Beziehung kann er sich aber nie entschließen. Die Lust am Spiel und am Risiko ist ein wichtiger Teil seines Lebens. Wenn er überrascht wird, gibt er stets ein lautes „Holy Moly!“ von sich; den Ausruf hat Ritter Walter Matthau im Filmklassiker „Ein verrücktes Paar“ abgeschaut hat.

Hauptkommissar Ritter raucht viel, treibt kaum Sport und ernährt sich kalorienreich. Dennoch ist er erstaunlich gut in Form. Sein Wissen über die Qualität von Currywürsten ist immens. Sein lässiges Outfit unterstreicht den jugendlichen Charme des Berliner Fahnders: oft trägt er eine anthrazitfarbene Lederjacke, dazu Jeans, ein Cowboyhemd und Westernstiefel. Seine Zigaretten zündet er mit Streichhölzern an – ein waschechter Großstadtcowboy eben.

Kommissar Felix Stark

Hauptkommissar Felix Stark, dargestellt von Boris Aljinovic, ist ein gebürtiger Berliner, der über Umwege zur Polizei kam. Nach vier Semestern Kunst gab er die Hochschulausbildung auf. Die Polizeilaufbahn schlug er eigentlich nur ein, weil er eine Familie gründen und finanziell abgesichert sein wollte. Doch seine Ehe mit Louisa hielt nicht lange. Seine Frau zog für ihren neuen Partner, einen Dirigenten, nach Frankfurt. Mit seinem Sohn Sebastian kam Felix Stark bei seiner Mutter unter, den er dort seit seinem zweiten Lebensjahr alleine großzieht. Der Ermittler ist ein liebevoller Vater, der sich gut um „Basti“ kümmert.

Kommissar Stark arbeitete anfangs im Raubdezernat. Seinen alten Kollegen aus der Abteilung, Lutz Weber, trifft Felix Stark nach zehn Jahren wieder, als er in die 5. Mordkommission des LKA wechselt. Das Wiedersehen fällt freudig aus, das Kennenlernen mit seinem neuen Partner Till Ritter hingegen verläuft alles andere als positiv. Der nennt ihn abwechselnd „Zwerg Nase“, „Backpfeifengesicht“ und „Wicht“. Ritter zeigt sich von seiner schlechtesten Seite und macht „dem Neuen“ das Leben schwer. Doch so schwierig der Start des Berliner Ermittler-Duos auch ist, so gut funktioniert die Zusammenarbeit bereits nach kurzer Zeit, denn durch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Ermittlungsmethoden ergänzen sich die beiden Kommissare bestens.

Felix Stark arbeitet sehr analytisch, ist aber zugleich einfühlsam. Mit Kindern kann er besonders gut umgehen. Sein Auftreten ist freundlich und zurückhaltend, so dass er von anderen oft unterschätzt wird. Seine ironischen Bemerkungen treffen sein Gegenüber meist völlig unvorbereitet. Stark beneidet seinen Kollegen Ritter um dessen lässige, unbekümmerte Art, denn er macht sich oft Sorgen um seinen Sohn und zweifelt an der nötigen familiären Stabilität.

Als Stefan Jürgens für seine Rolle als Kommissar Hellmann zuviel Geld verlangte, wurde Till Ritter kurzerhand ein neuer Ermittlungspartner an die Seite gestellt: im Jahr 2001 trat Boris Aljinovic als Hauptkommissar Felix Stark seinen Dienst in der LKA in Berlin an.

Tatort-Folge 466 „Berliner Bärchen“ war ihr erster gemeinsamer Fall (Erstausstrahlung: 25. März 2001), die Episode 899 „Großer schwarzer Vogel“ (Erstausstrahlung: 9. Februar 2014) ihr letzter. Der Schauspieler Dominic Raacke stieg als Erster von beiden aus der Tatort-Reihe aus, Kollege Boris Aljinovic folgte einen Tatort später. Stark musste daher seinen finalen Fall „Vielleicht“ im Jahr 2014 ohne Ritter lösen.