Eine Frau wird in der Tatort-Folge 515 „Der Fremdwohner“ in einem beschaulichen Münchener Ortsteil umgebracht und es scheint so, als wären die Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Carlo Menzinger (Michael Fitz) bei ihren Ermittlungen auf die Aussage eines Mannes angewiesen, der heimlich in der Wohnung des Opfers gelebt hatte.


Veronika Berger ist im Tatort „Der Fremdwohner“ eine Sekretärin mit viel Lebenserfahrung, welche in ihrer Freizeit als Sport leidenschaftlich gerne taucht. Die Sekretärin lebt in dem friedlichen Münchener Stadtteil Au, wo sich die Einwohner noch gegenseitig kennen und auch Kommissar Leitmayr vor kurzem eine neue Heimat gefunden hat. In ihrer Wohnung fühlt sich Berger jedoch mittlerweile nicht mehr sicher, weil sie das Gefühl hat, dass in ihrem geschützten Zuhause während ihrer Abwesenheit noch jemand anders leben könnte. Solche Fremdwohner, die sich immer wieder in das Heim fremder Leute flüchten und dort möglichst unerkannt Zeit verbringen, scheint es laut der Polizeipsychologen tatsächlich zu geben. Während der oder die Unbekannte in der Sekräterin zunächst nur Angst und ein Gefühl der Bedrohung hervorruft, erweist sich der Fremdwohner bald als hilfreicher Zeuge.

Denn eines Tages wird das Leben von Veronika Berger ohne Vorwarnung gewaltsam beendet. Die Frau liegt tot in ihrem Aquarium, wo sie ihr Freund Jean-Claude Bartl findet. Die Kommissare Batic, Leitmayr und Menzinger nehmen im Tatort „Der Fremdwohner“ daraufhin die Ermittlungen auf, die sich als schwierig gestalten, da mehrere Menschen ein Motiv für einen Mord an Veronika Berger haben könnten. Verdächtig hat sich zum Beispiel der Freund der Toten, Jean-Claude, verhalten, als er mit einer Vollmacht den Inhalt von Bergers Banksafe an sich nehmen will. Wie sich bald herausstellt, wurde diese Vollmacht aber nicht wie behauptet vom Opfer ausgestellt, sondern gefälscht. Hatte Jean-Claude also möglicherweise seine Freundin im Tatort „Der Fremdwohner“ umgebracht, um an deren Geld zu kommen?

Auch ein früherer Arbeitgeber des Mordopfers gerät unter Verdacht. Eigentlich können sich die Kommissare aus München jedoch nicht vorstellen, dass Dr. jur. Wilfried Manz, ein seriöser Mann und angesehener Notar, etwas mit dem Mord zu tun hat – und doch bleiben zu ihm zahlreiche Fragen offen. Dazu sprechen die Fahnder im Tatort „Der Fremdwohner“ auch mit Anita Mecke, welche die beste Freundin von Veronika Berger gewesen war. Von Mecke erfahren die Ermittler von dem Unbekannten, der angeblich heimlich in der Wohnung des Opfers gelebt hatte. Die Freundin ist sich ganz sicher, dass es dieses „Phantom“ wirklich gibt, auch wenn die Münchener Polizei keinerlei Beweise finden kann.

Dann kommt es im Tatort „Der Fremdwohner“ zu einem zweiten Toten. Dr. Manz, der Notar, hatte sich in seiner Garage umgebracht. Oder war es doch kein Selbstmord, sondern ein weiterer Mord? Mitten in der Ermittlungsarbeit erhalten Batic und Leitmayr einen anonymen Brief. Der unbekannte Adressat berichtet, den Mord an Berger beobachtet zu haben. Handelt es sich bei diesem möglichen Zeugen vielleicht um das unsichtbare Phantom? Diese Vermutung wird im Tatort „Der Fremdwohner“ immer wahrscheinlicher. Doch die Tatsache, dass der Unbekannte keinerlei Kontakt zu anderen Menschen haben will, stellt die Kommissare vor die Frage, ob der Mann anstatt eines Zeugen vielleicht sogar der Täter ist…


Regisseur Peter Fratzscher und Drehbuchautor Markus Fenner greifen im Münchener Tatort „Der Fremdwohner“ das Phänomen auf, dass sich anscheinend manche Menschen in den eigenen vier Wänden nicht sicher fühlen und deswegen in die Wohnungen von anderen fliehen. Der am 17. November 2002 erstausgestrahlte BR-Tatort erreichte bei seiner Premiere einen Marktanteil von 23,5 Prozent.

Besetzung
Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Carlo Menzinger – Michael Fitz
Anita Mecke – Bettina Redlich
Claudia Ruhland – Claudia Lössl
Pieringer – August Zirner
Ana Gramm – Barbara Philipp
Wilfried Manz – Wilhelm Manske
u.a.

Stab
Drehbuch – Markus Fenner
Regie – Peter Fratzscher
Kamera – James Jacobs
Musik – Joachim J. Gerndt

Bilder – WDR/Bavaria Film/klick/Christ