Kurz und knapp – darum geht’s
Manfred Schirmer meldet sich verzweifelt bei der Bremer Polizei, nachdem seine Frau Anne auf der Rückfahrt vom Wochenendhaus spurlos verschwunden ist. Kommissarin Inga Lürsen und ihr Kollege Nils Stedefreund nehmen den Fall zunächst nicht ernst – bis Annes Leiche gefunden wird. Ein Verdächtiger wird festgenommen und gesteht, doch Beweise fehlen. Als die Ermittler tiefer graben, geraten sie in ein Netz aus Lügen, Eifersucht und falschen Fährten. Wird der wahre Mörder entlarvt, oder läuft er noch immer frei herum?
Inhalt der Tatort-Folge „Stille Tage“
Die Nacht über Bremen ist kalt und neblig, als Manfred Schirmer (Joachim Król) mit zitternden Händen die Polizeiwache betritt. Seine Frau Anne ist verschwunden, und er befürchtet das Schlimmste. Kommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) und ihr Kollege Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) nehmen den Fall zunächst nur halbherzig auf – bis die Leiche von Anne Schirmer gefunden wird. Die Ermittlungen führen die Kommissare in eine Welt voller Widersprüche und ungelöster Konflikte.
Lürsen, die privat mit der Pflege ihres an Alzheimer erkrankten Vaters kämpft, lässt sich emotional auf Manfred Schirmer ein, was die Ermittlungen zusätzlich belastet. Stedefreund, sonst der pragmatische Gegenpol, gerät immer wieder in hitzige Diskussionen mit seiner Kollegin. Die Spannung zwischen den beiden Ermittlern ist greifbar, während sie versuchen, den Fall zu lösen.
Ein Verdächtiger, Hartmut Klemme, wird festgenommen und gesteht den Mord – doch die Beweislage ist dünn. Lürsen hegt Zweifel und richtet ihren Blick auf Barbara Scheuven (Karoline Eichhorn), die Nachbarin der Schirmers, die offensichtlich in Manfred verliebt ist. Barbara scheint mehr zu wissen, als sie preisgibt, und ihre Eifersucht könnte ein Motiv liefern. Doch je tiefer die Ermittler graben, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge. Als sie schließlich eine entscheidende Spur entdecken, ahnen sie nicht, in welch gefährliches Spiel sie geraten sind …
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Stille Tage“ wurde vom 5. September bis zum 7. Oktober 2005 in Bremen, Bremerhaven und Umgebung gedreht. Regie führte Thomas Jauch, der bereits mehrere Tatort-Folgen inszeniert hat. Das Drehbuch stammt von Jochen Greve, der mit dieser Folge sein Debüt in der Reihe gab. Die Hauptrollen spielten Sabine Postel als Inga Lürsen und Oliver Mommsen als Nils Stedefreund. Gaststars waren Joachim Król als Manfred Schirmer und Karoline Eichhorn als Barbara Scheuven.
Die Erstausstrahlung am 21. Mai 2006 erreichte 7,35 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 21,4 Prozent. Die Folge wurde für ihre atmosphärische Dichte und die starken schauspielerischen Leistungen gelobt, insbesondere Joachim Króls vielschichtige Darstellung des zwielichtigen Manfred Schirmer. Kritiker hoben auch die gelungene Balance zwischen Krimi und Charakterstudie hervor, die den Film zu einem der herausragenden Bremer Tatorte macht.
Besetzung
Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Hauptkommissar Nils Stedefreund – Oliver Mommsen
Barbara Scheuven – Karoline Eichhorn
Helen – Camilla Renschke
Anne Schirmer – Christiane Ostermayer
Karlsen – Winfried Hammelmann
Manfred Schirmer – Joachim Król
Stab
Drehbuch – Jochen Greve
Regie – Thomas Jauch
Kamera – Clemens Messow
Musik – Stefan Massimo
Bilder: SWR/Radio Bremen/Jörg Landsberg
Unglaublich, was für ein Schwachsinn. Selten so eine hanebüchene Verquickung von Ermittlungsarbeit und Privatem Mist gesehen. Es gibt Tatorte, die mich wirklich schon beim Zuschauen ärgern. Eine Kommissarin, die sich mit dem Ehemann des Mordopfers einlässt, sich bei ihm ausheult und schließlich sogar mit ihm pennt. Note 6, aber mit Stern.
Imhotepp : Drück einfach den Aus o. Umschalt Knopf dann brauchste dich nicht Ärgern.
Der Tatort mit der Nummer 632 aus Bremen. Die Hauptkommissarin Lürsen und der Hauptkommissar Stedefreund ermitteln in einem fast klassischen Kriminalfilm den Mord an einer Frau. Im Fokus der Ermittlungen geraten verschiedene Männer, welche die Verstorbene mehr oder weniger gut gekannt und teilweise Wertgegenstände von dieser im Besitz haben. Warum die ermittelnde Hauptkommissarin in diesem Mordfall ein intimes Verhältnis mit einem der Hauptverdächtigen eingeht, bleibt ein Geheimnis der verantwortlichen Macher dieses Tatort-Spielfilms, zur Spannung trägt dieses aber sicherlich nicht bei. Eher wäre hier die Frage nach Ethik und Moral zu stellen, auch wenn die Mordermittlungen, oder gerade aufgrund dessen, zum Erfolg geführt haben, frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Naja! Den alten Heini hätte man meiner Meinung nach auch anders überführen können.
Hallo,
Ich habe damals als Komparsin mitgespielt. Könnte ich den Film irgendwo noch einmal sehen?
Das wäre eine sehr schöne Erinnerung.
Liebe Grüße
Sabine Adameit