Tatort Folge 682: Schleichendes Gift



Die Fahnder Till Ritter (Dominic Raacke) und Felix Stark (Boris Aljinovic) geraten in der Tatort-Folge 682 „Schleichendes Gift“ bei den Ermittlungen in einem Selbstmord – der sich bald als Mord erweist – mitten in die Lobbyarbeit, mit der Pharmafirmen die Regierungsarbeit in Berlin beeinflussen wollen.

Zu Beginn des Tatort „Schleichendes Gift“ gibt es wie immer den fast obligatorischen Toten. In diesem Fall ist das Joseph Feinlein, welcher als Ministerialbeamter eines der Referate im Gesundheitsministerium geleitet hatte. Zunächst sieht es so aus, als wenn Feinleins Tod keine Arbeit für Ritter und Stark bedeutet, die an den Fundort der Leiche gerufen werden. Denn alles weist daraufhin, dass sich der Referatsleiter in seinem Büro selbst umgebracht hatte, sogar einen Abschiedsbrief entdecken die Fahnder auf dem Tisch. Doch so leicht gestaltet es sich im Tatort „Schleichendes Gift“ dann doch nicht für Ritter und Stark.

Als diese in Berlin nämlich mit Rebekka Feinlein sprechen, schürt die schwer erkrankte Ehefrau einige Zweifel bei den Fahndern. Denn Rebekka kann sich weder vorstellen, dass ihr Mann Selbstmord begangen hat, noch hält sie den Abschiedsbrief für ein Original. Hatte die frisch verwitwete Frau im Tatort „Schleichendes Gift“ möglicherweise Recht und Joseph Feinlein wurde ermordet?

Diese Vermutung wird bald durch die Ergebnisse der Obduktion bestätigt, die zeigen, dass der Beamte vergiftet wurde. Doch wer hatte Feinlein töten wollen? Hat möglicherweise ein Fahrradkurier etwas mit dem Mord zu tun, den der Referatsleiter wegen einer Sendung noch kurz vor seinem Tod zu sich bestellt hatte? Leider kann der Mann Ritter und Stark im Tatort „Schleichendes Gift“ keine Auskunft geben, da er nur wenig später von einem Wagen angefahren wurde und sich wegen seiner schweren Verletzungen jetzt im Koma befindet. Da jede Spur von der Kuriertasche mit Feinleins Sendung fehlt, spekulieren die Kommissare aus Berlin, dass es sich bei dem Unfall eben nicht um einen blöden Zufall, sondern um volle Absicht gehandelt hatte.

Bei ihren Ermittlungen kommen die Fahnder in der Folge nur schwer voran. Bald ist ihnen jedoch klar, dass der Mord mit dem typischen Lobbyismus in Berlin zusammenhängen könnte. Wie Jospeh Feinleins Schwägerin Maria Abt belegen kann, war auch der Tote eventuell in diese Beeinflussung der Industrie verwickelt. So hatte der Beamte im Tatort „Schleichendes Gift“ in letzter Zeit einige große Summen Bargeld auf sein Konto eingezahlt. Handelt es sich dabei etwa um Bestechungsgelder?

Wirklich weiterhelfen kann Stark und Ritter erst der Kurier, der im Laufe des Krimis aus dem Koma wieder aufwacht. Der Mann weiß im Tatort „Schleichendes Gift“ zu berichten, dass Feinlein einem Journalisten namens Hendrik Koch eine Liste mit Namen aller Ministeriumsbeamten schicken wollte, die Bestechungsgelder von der Pharmaindustrie erhalten hatten. Zu den korrupten Beamten hatte Feinlein eine Weile selbst gehört. Er brauchte das Geld von der Pharmaindustrie, um die teure Behandlung des Multiple Sklerose Krankheit seiner Frau zu bezahlen. Jetzt will er aber die Korruption an die Öffentlichkeit bringen.

Musste Feinlein also sterben, weil er zahlreiche Kollegen auffliegen lassen wollte? Damit hätten Ritter und Stark im Tatort „Schleichendes Gift“ dann einige Verdächtige, welchen Feinleins Plan so gar nicht gefallen haben dürfte…


Mit Lobbyismus und Korruption in der Regierung greift Regisseur Uwe Janson im Berliner Tatort „Schleichendes Gift“ ein schwieriges Thema auf. Das Drehbuch, auf dem der am 9. Dezember 2007 erstausgestrahlte Krimi basierte, hatte zuvor Thomas Kirchner verfasst.

Trailer



Playlist

André Rieu – Schneewalzer
Uwe Lange – La Strada
Roy Black – Zu Bethlehem geboren

Besetzung

Hauptkommissar Till Ritter – Dominic Raacke
Hauptkommissar Felix Stark – Boris Aljinovic
Wiegand – Veit Stübner
Julia Jansen – Anja Kling
Rebekka Feinlein – Corinna Kirchhoff
Hendrik Koch – Jürgen Tarrach
Dr. Böhler – Hansjürgen Hürrig
Maria Abt – Tina Engel
Dr. Siegen – Ingo Hülsmann
Marielle – Jule Böwe
Weber – Ernst-Georg Schwill
u.a.

Stab

Drehbuch – Thomas Kirchner
Regie – Uwe Janson
Kamera – Philipp Sichler
Musik – Curt Cress

Bilder: NDR/rbb/Annegret Plehn


6 Meinungen zum Tatort Folge 682: Schleichendes Gift

  • Angela Merkel • am 28.12.10 um 19:58 Uhr

    Spannender und unterhaltsamer Berlin-Tatort über Lobbyisten

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  • morgenthaler helene • am 30.5.12 um 11:22 Uhr

    sehr heikles thema, gut umgesetzt. hut ab das man sich an an soviel tabu-themen herangewagt hat!! hat mir sehr gut gefallen.

    Antworten
  • Dirk • am 25.4.16 um 7:26 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 682 aus der Bundeshauptstadt Berlin. Die Hauptkommissare Ritter und Stark ermitteln in einem sehr sensiblen Bereich und müssen den Mord an einem hohen Beamten des Bundesgesundheitsministeriums klären, gestorben an einer Überdosis Nikotin. Ein interessanter und wachrüttelnder Tatort-Thriller um die Machenschaften von Interessenverbänden und ihren langen Finger. Die Ausnutzung von todkranken Menschen zum Zwecke der eigenen Gewinnerweiterung ist nur eines der widerwärtigen Themen in diesem packenden Tatort-Krimi, welcher auch in der Wiederholung sehr sehenswert ist. Schade das die beiden Tatort-Kommissare nur noch in älteren Folgen auf dem Bildschirm zu sehen sind.

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  • Sir Sherlock • am 26.4.16 um 21:27 Uhr

    Ein guter Tatort von 2007 über Lobbyisten im Bundestag (Gesundheitsrefom),
    packende Story und immer noch aktuell. Gute Kommissare, kann ich nur empfehlen.

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  • charleen • am 27.4.16 um 2:51 Uhr

    Bin auch der Meinung: Schlecht recherchierter Tatort. Die Krankheit MS wird lächerlich dargestellt. Hat mir die Laune beim Zugucken versaut.

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  • Lesterkwelle • am 24.5.16 um 13:21 Uhr

    Spannend, interessantes Milieu, die Berliner Ministerialbürokratie samt emsiger Lobbyisten, überzeugend die Kommissare samt der Berliner Kodderschnautze im Trio, dem es immer wieder listenreich gelingt, die Aufmerksamkeit des Chefs von heikelen Themen abzulenken.

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