Tatort Folge 840: Hanglage mit Aussicht

Kurz und knapp – darum geht’s

Am Schweizer Nationalfeiertag wird der Investor Benjamin Gross tot unterhalb der Wissifluh gefunden – aus einer Seilbahn gestoßen. Die Ermittler Reto Flückiger und Liz Ritschard tappen zunächst im Dunkeln: War es der streitsüchtige Bergbauer Rolf Arnold, der sich gegen den Verkauf seines Landes wehrte? Oder steckt mehr dahinter? Als die Ermittler auf ein Netzwerk aus Politik, Banken und Immobilienspekulanten stoßen, geraten sie selbst in ein gefährliches Spiel um Macht und Geld.

Inhalt der Tatort-Folge „Hanglage mit Aussicht“

Die Morgensonne bricht über dem Vierwaldstättersee durch, als die Leiche von Benjamin Gross gefunden wird – zerschellt unter der Seilbahn, die zur Wissifluh führt. Die Idylle trügt: Die Ermittler Reto Flückiger und Liz Ritschard betreten eine Welt, in der die Schönheit der Landschaft nur die Fassade für ein brutales Geschäft ist. Gross, ein Investor mit großen Plänen, wollte die Wissifluh kaufen, doch der Bergbauer Rolf Arnold wehrte sich vehement dagegen. Ein Streit am Vorabend, bezeugt vom Regierungsrat Eugen Mattmann, macht Arnold schnell zum Hauptverdächtigen. Doch Flückiger, der stets gegen den Strom schwimmt, zweifelt.

Die Wissifluh, ein Ort von atemberaubender Schönheit, wird zum Schauplatz eines Kampfes zwischen Tradition und Gier. Die Tochter Arnolds, Claudia, hatte eine Affäre mit Gross – eine Verbindung, die mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert. Ein Drohbrief, ein verschwundener Ex-Geliebter und die undurchsichtigen Machenschaften der Rütli-Bank führen die Ermittler in ein Labyrinth aus Korruption und Machtspielen. Die Seilbahn, die einst Touristen zur atemberaubenden Aussicht brachte, wird zum Symbol für den Absturz in die Abgründe menschlicher Gier.

Als Flückiger und Ritschard tiefer graben, stoßen sie auf ein System, das Bauern in die Schuldenfalle treibt, um ihr Land zu verschleudern. Doch wer ist bereit, dafür über Leichen zu gehen? Die Antwort führt die Ermittler an den Rand eines Abgrunds – im wahrsten Sinne des Wortes.

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Hanglage mit Aussicht“ ist der dritte Fall des Luzerner Ermittlerteams um Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer). Gedreht wurde die Folge vom 30. August bis 30. September 2011 in Luzern und auf der Wissifluh in Vitznau, einem Ort, der mit seiner spektakulären Aussicht über den Vierwaldstättersee selbst zum Star wurde. Die Regie übernahm Sabine Boss, das Drehbuch stammt von Felix Benesch, der sich von der realen Wissifluh inspirieren ließ.

Die Erstausstrahlung erfolgte am 26. August 2012 im Ersten, ORF 2 und SF 1. Mit 7,35 Millionen Zuschauern in Deutschland und einem Marktanteil von 21,4 % wurde die Folge gut angenommen. Kritiker lobten die landschaftliche Schönheit und die gesellschaftskritische Tiefe, monierten jedoch die teils holprige Dialogführung und die mangelnde Spannungsentfaltung.

Ein besonderes Detail: Die Folge wurde sowohl auf Schweizerdeutsch als auch auf Hochdeutsch gedreht, um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dennoch blieb der typisch schweizerische Charme erhalten – auch wenn einige Dialoge für deutsche Ohren gewöhnungsbedürftig klangen. Stefan Gubser überzeugte erneut als charismatischer Einzelgänger Flückiger, der sich gegen alle Widerstände behauptet.

Videos zur Tatortproduktion

ARD Trailer

SRF Trailer

Besetzung

Reto Flückiger – Stefan Gubser
Liz Ritschard – Delia Mayer
Eugen Mattmann – Jean-Pierre Cornu
Ernst Schmidinger – Andrea Zogg
Yvonne Veitli – Sabina Schneebeli
Martin Küng – Martin Klaus
Beat Odermatt – Matthias Fankhauser
Claudia Arnold – Sarah Sophia Meyer
Rolf Arnold – Peter Freiburghaus
Louis Kälin – Imanuel Humm
Jonas Bättig – Aaron Hitz
Heiko Sievers – Gabor Biedermann
Tontechniker – René Zingg
Lehrtochter Jessie – Patrizia Maio
Mitarbeiterin im Bauamt – Hanna Scheuring
Sekretärin Mattmann – Gabi Gasser
Maria Imbach – Maja Brunner
Benjamin Gross – Edouard Stöckli

Stab

Regie – Sabine Boss
Buch – Felix Benesch
Kamera – Roli Schmid
Montage – Stefan Kälin
Produzenten – Christian Davi, Thomas Thümena
Produktionsleitung – Christos Dervenis
Produktionsassistenz – Andrea Blaser
Casting – Ruth Hirschfeld, Roland Hüttner
Musik – Fabian Sturzenegger
Ausstattung – Su Erdt
Kostüme – Monika Schmid
Ton – Christian Lutz
Sounddesign – Thomas Neumann
Mischung – Holger Lehmann
Licht – Christoph Eser
Kameraassistenz – Andreas Schneuwly
Script/Continuity – Sonja Zoe Simijonovic
Maske – Marc Hollenstein
Requisite – Ursi Buchmann, Nicole Hösli, Chloé Pompon Levainville
Aufnahmeleitung – Petra Wild
Synchronregie – Ruedi Ruch
Herstellungsleitung – SRF Esther Rutschmann
Redaktion SRF – Stefan Hoffmann
Redaktionsleitung SRF – Lilian Räber

12 Kommentare

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  1. vor 13 Jahren

    Alm-Öhi-Schrott mit Schocki. Die Schweizer sollten’s bleiben lassen.

  2. vor 13 Jahren

    Stimmig, Spannend, Solid bis zur letzten sekundly. Schwyzenleistung.
    Die einzige unlogische Unstimmigkeit ist die fehlende Erklaerung, wie man in zwei Ausnahmen auch ohne Gondel mit dem Auto zur Wissifluh gelangen konnte. Zumindestens haette man eine extrem laengere Fahrzeit oder aehnliche Entschuldigungen angeben koennen. Dann aber auch macht keine Sinn, dass das Opfer ohne Auto ankam. Oder ist die Strasse unten an der Talstation, was aber auch keinen Sinn macht, da Claudia Arnold, die Mitbesitzerin des Wissifluh sofort wieder in der angrenzenden Kueche sass, am Schluss dieses TATORTS. Eigentlich sah auch die Strassenfuehrung bei der Festnahme ihres Vaters anders aus, aber diese kleinen Unstimmigkeiten machen diesen TATORT dann auch zu einer Fundgrube von selbsthinterfragenden „goofs“, die zunehmend absurder werden, je laenger man darueber nachdenkt :
    Sind nun „boese Asiaten“ die eigentlichen Taeter am Schluss, oder gewiefte Banksters, oder halnseidende Politiker und wie lange macht man eigentlich eine Hotelfachschul-ausbildung oder besucht sie als Frau, wenn man gar keinen logischen Grund dafuer hat ? lala, salue. 8 von 10 Punkten fuer starke schauspielerische Leistungen, auch was den trockenen „Gegenspielern“ von Reto Flückiger betrifft ; – (hat der eigentlich noch ne gelegentliche Affaere mit Kommissarin Klara Blum ?]


  3. Ende der Erstausstrahlung

  4. vor 13 Jahren

    Tatort war früher mal ein echter „Geheimtippder“ da ohne Werbung, der gestrige hat mich nicht wirklich begeistert!
    Schade :-(

  5. vor 13 Jahren

    War bestimmt ein deutscher Investor, der sein Geld lieber und sicher in der Schweiz versteckt, als es von den deutschen Regierung für irgendwelchen Euro-Irrsinn verblöden zu lassen.

  6. vor 13 Jahren

    Schlecht. Habe bis zum Ende auf den Spannungsbogen gewartet. Berge, Bauern & Banken. Der Schweizer Tatort deckt so viele Klischees ab, mir ist vor Schreck fast eine Toblerone in mein Fondue gefallen.

  7. vor 13 Jahren

    Schweitzer Tatort – na ja – hab´ich mir erst gedacht
    Den sonntäglichen Fernsehabend habe ich als Tatortfan aber wirklich genossen.
    Was es an dieser Produktion zu meckern gibt , kann ich nicht so recht nachvollziehen .
    Die Story war gut – sehr gelungen , meiner Ansicht nach die Besetzung – das alles noch
    im Einklang mit einer absolut geilen “ Wilhel Tell “ – Kulisse .
    Mir hat die Folge 840 jedenfalls sehr gut gefallen .

  8. vor 13 Jahren

    Fantastische Billder einer großartigen Umgebung, bitte mehr vom Vierwaldstätter See! Gelungener Tatort, der auf mehr gute Luzerntatorts hoffen lässt.

  9. vor 12 Jahren

    Warum musste man ihn synchronisieren.
    Klingt übel, wenn der Flückiger auf einmal in Hochdeutsch daherkommt.
    Hätte mir den Dialekt gewünscht.

  10. vor 12 Jahren

    Nachdem einige Tatort-Folgen dazugekommen sind, finde ich, dass die Luzerner Tatorte dieses Jahres alles in allem sehr gelungen sind und es auch mit den übrigen Tatort-Produktionen aufnehmen können. Mir hat „Hanglage mit Aussicht“ wie zuvor schon „Skalpell“ jedenfalls gut gefallen, und ich warte nun gespannt auf die nächsten Folgen aus Luzern. Es schadet auch nichts, wenn die beiden Hauptermittler Flückiger und Ritschard wie in „Hanglage mit Aussicht“ mal nicht einer Meinung sind. Das gibt der ganzen Sache etwas Pfeffer.

  11. vor 11 Jahren

    …habe diese Tatortfolge gestern Abend (Freitag-Abend-Zweitausstrahlung) rein zufällig gesehen und zunächst nur nebenbei wahrgenommen. Denn meine Freundin hatte ihn eingeschaltet und ich setzte mich zunächst nur im Hintergrund dazu und las in der Zeitung und löste ein Rätsel. Denn in aller Regel lassen mich die meisten Tatorte eher kalt. Ich finde die Handlungen oft überdreht und halte den ganzen Tatort-Kult für reichlich überfrachtet. Aber so nebenher bekam ich dann mehr und mehr Szenen mit, blickte immer häufiger auf und wurde nach und nach vollends von dieser Folge gefangen genommen und saß dann auch nicht mehr im Hintergrund. Endlich mal ein stimmiger Plot im Tatort (…da krankt es für mich heutzutage generell am meisten in der Tatortreihe, allzu oft war ich, wenn ich dann in den letzten Jahren mal geschaut habe, am Ende total enttäuscht von völlig überkandidelten, an den Haaren herbeigezogenen Tatmotiven und Tathergängen), ein guter Spannungsbogen, hervorragende Dialoge (!!!), ein sympathisches Ermittlerteam und außerdem noch eine ganz ausgezeichneter Kameraführung mit wunderschönen Bildern!
    Kurzum, ich war total überrascht und komme klar zu dem Urteil, dass das eindeutig der beste Tatort war, den ich seit Jahren gesehen habe!
    Und ich kann angesichts der insgesamt nur durchschnittlichen Kritiken, die ich jetzt heute im Internet dazu recherchiert habe, nur den Kopf schütteln. Dann bin ich eben altmodisch, wenn heutigen Kritkern meinen, diese tollen Dialoge als aus der Zeit gefallen bezeichnen zu müssen. Den Luzerner Tatort werde ich mir jetzt garantiert öfters ansehen! Und übrigens war auch meine Freundin total begeistert von dieser Folge!

  12. vor 9 Jahren

    Der Tatort Nummer 840 aus der Schweiz. Die Luzerner Hauptkommissare Flückiger (m) und Ritschard (w) untersuchen am Schweizer Nationalfeiertag den Gondeltodessturz eines reichen Mannes und kommen erstaunlichen Intrigen auf die Spur, welche einen Unfall oder einer Selbsttötung abträglich gegenüberstehen. Neben einer geheimen Liebesbeziehung zu der Tochter eines eher unbequemen Bauers, plante der vermögende Unternehmer den Bau eines großzügigen Hotels in bester Lage und genau da, wo schon eines stand. Ferner handelte es sich bei diesem Grundstück um Naturschutzgebiet und eine korrupt geführte Bank hatte auch noch eigene Pläne in der Schublade. Die Tatort-Kommissare müssen schon erstaunliches kriminalistisches Geschick aufbringen, um den Täter dingfest machen zu können. Interessanter und sehenswerter Tatort-Fernsehfilm mit einer überraschenden Täterüberführung. Schöne Naturaufnahmen runden das solide Erscheinungsbild der Sendung ab. Regie führte hier die Sabine Boss.

  13. vor 7 Jahren

    Es geht wieder einmal um das Ausheben von „Goldgruben“ (aka Grundstücksspekulation), einschließlich einiger Verwicklungen der lokalen Politik.
    Ein Toter, viele Verdächtige, ein Hauptverdächtiger, der’s nicht war – das, was zum normalen „Whodonit“ gehört. Gutes Handwerk, nicht mehr, nicht weniger.
    Störend nur die hölzernen Dialoge, offenbar dem ungewohnten Hochdeutsch geschuldet. Dabei können die Schauspieler etwas, wie die hervorragend dargestellte Höhenangst der Ermittlerin in der Seilbahn zeigt. Daher meine Empfehlung: Mut zum Dialekt – demnächst bitte Schwyzerdytsch mit Untertiteln).

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