Kurz und knapp – darum geht’s
Ein nächtlicher Notruf aus einem fahrenden Auto, dann ein Schuss – Oberstleutnant Moritz Eisner wird mit einer schweren Kopfverletzung in einem Kärntner Steinbruch aufgefunden. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus macht er sich trotz retrograder Amnesie und gegen den ausdrücklichen Befehl seines Vorgesetzten auf den Weg zurück an den Tatort, um selbst herauszufinden, warum er dort war. Als Eisner und seine Kollegin Bibi Fellner eine Verbindung zu einem lange zurückliegenden Kriegsverbrechen entdecken, geraten sie mitten in ein Netz aus Verdrängung, Vertuschung und tödlichen Geheimnissen, die bis in die Gegenwart reichen.
Inhalt der Tatort-Folge „Unvergessen“
Blass und geschwächt, aber mit störrischer Entschlossenheit, wankt Moritz Eisner durch die engen Gassen von Bad Eisenkappel. Die frische Narbe an seinem Kopf pocht, die Worte kommen nur stockend über seine Lippen. Noch immer kämpft er mit den Folgen des Schusses, der ihn fast das Leben gekostet hätte. Der Steinbruch, in dem man ihn gefunden hat, liegt wie eine drohende Wunde in der idyllischen Kärntner Landschaft – stumm und doch voller Geschichten.
Die herbeigeeilte Bibi Fellner beobachtet ihren Kollegen mit sorgenvoller Miene. „Du bist nicht einsatzfähig“, sagt sie ohne Umschweife, als er wieder einmal kurz den Faden verliert. Ihre Direktheit ist wie ein Schutzschild für sie beide. Doch Eisner, stur und getrieben von der Suche nach seiner eigenen Vergangenheit, winkt nur ab. Der Schmerz in seinem Kopf ist nichts gegen die quälende Leere, wo Erinnerungen sein sollten.
Die spröde Welt des Kärntner Dorfs erscheint unter dem trüben Herbsthimmel noch verschlossener. Misstrauische Blicke folgen den Wiener Ermittlern auf Schritt und Tritt. Hier wird geschwiegen – über die Vergangenheit und über die Gegenwart. Die Suche nach Hinweisen gleicht dem Versuch, aus einem ausgetrockneten Brunnen Wasser zu schöpfen. Bis sie in einem verwüsteten Raum einer Berghütte auf Nazi-Schmierereien stoßen – wie eine verschlüsselte Botschaft aus einer Zeit, die manche gerne vergessen würden.
In bruchstückhaften Erinnerungsblitzen taucht vor Eisners innerem Auge immer wieder das Bild einer Frau auf. War sie der Grund für seine nächtliche Fahrt? Die Kassiererin des örtlichen Supermarkts erinnert sich: Rosen und Champagner hat er gekauft, den Weg zur Kapplerhütte erfragt. Ein romantisches Stelldichein – oder etwas ganz anderes? Als im Steinbruchsee ein silberner Wagen mit einer Leiche geborgen wird, verdichten sich die Schatten der Vergangenheit zu einer bedrohlichen Gegenwart. Der Berg schweigt, aber die alten Mauern der Dorfhäuser scheinen die Wahrheit zu kennen – eine Wahrheit über ein lange zurückliegendes Massaker, über das bis heute der Mantel des Schweigens gebreitet wurde.
Hinter den Kulissen
„Unvergessen“ ist der 30. Fall von Oberstleutnant Moritz Eisner und der sechste Fall des Ermittlerduos Eisner/Fellner. Die Produktion des Österreichischen Rundfunks (ORF) wurde vom 18. September bis 18. Oktober 2012 in Bad Eisenkappel, Klagenfurt und Wien gedreht. Besonders bemerkenswert: Es ist der erste Tatort in der Geschichte der Krimireihe, der in Kärnten spielt und dabei auch die zweisprachige Realität der Region (Deutsch/Slowenisch) authentisch abbildet.
Unter der Regie von Sascha Bigler, der auch das Drehbuch verfasste, brillieren neben den Hauptdarstellern Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser auch Juergen Maurer als undurchsichtiger Steinbruchbesitzer Franz Wiegele, Merab Ninidze als Richard Herzog und Bojana Golenac als Journalistin Maja Jancic-Herzog. Besonders eindrucksvoll ist der Auftritt der slowenischen Schauspielerin Štefka Drolc als letzte Zeugin eines Kriegsverbrechens.
Die Erstausstrahlung erfolgte am Pfingstmontag, dem 20. Mai 2013, um 20:15 Uhr im Ersten. Die Folge thematisiert mit dem fiktiven „Persmanhof-Massaker“ ein reales historisches Ereignis: Tatsächlich wurden am Peršmanhof in Südkärnten am 25. April 1945, kurz vor Kriegsende, elf Mitglieder der slowenischsprachigen Familie Sadovnik von Angehörigen der SS ermordet – darunter sieben Kinder.
Für Regisseur und Drehbuchautor Sascha Bigler, den Sohn der Schauspielerin Christiane Hörbiger, hatte der Dreh in Kärnten auch eine persönliche Dimension: Sein Großvater stammte aus der Region, und er selbst verbrachte dort als Kind seine ersten Urlaube. Harald Krassnitzer berichtete in Interviews, dass die Gastfreundschaft der Kärntner so überwältigend war, dass das Team regelmäßig zu Begrüßungsschnaps und Jause eingeladen wurde – ein angenehmer Kontrast zur düsteren Handlung des Films.
Sorry, aber der Kollege Eisner hat inzwischen den Range eines Oberstleutnant der Bundespolizei erreicht…
Ansonsten freue ich mich schon auf den Herrn Krasnitzer samt seiner ‚Entourage’…
Grüsse
Gregor
Endlich wieder ein Eisner am Tatort.Besser wie das Genuschell aus Hamburg oder die Komiker von Münster.Gleich mal 5 STERNE*****
Die krassnitzer-tatorte sind es wert, sich vor die glotze zu setzen. Für den nuschel-hamburger und alle anderen ist es schade um den strom.
Also schlimmer geht nimmer ,das war der schrecklichste Tatort seid langem so ein mist
Sehr anstrengend, sehr laut, schlecht gesprochen , genuschelt, Handlung ist an den Haaren herbeigezogen
langweilig
Eine formale Etüde zum Thema „vergessen“. Nett, ich mag Formalismus. Aber der Satz „Herr Herzog, Sie sind verhaftet“ hat mich vom Stuhl gehauen.
Was für ein fantastischer Tatort, für mich einer der besten und schlüssigsten seit langem. Krassnitzer und Neuhauser sind grandiose Schauspieler, die sich vor ihren deutschen Kollegen nicht verstecken müssen.
ein gelungener Austria Tatort,diesmal mit weniger leichen!
Wieder ein Spitzentatort made in Austria, das Grandler-Duo, der Abgang: I mog nimmer, einfach super, ebenso die Verwicklung, zuerst denkt man es geht um braune Sauce und dann folgt eine ganz andere Auflösung!
fünf Sterne
Wurde der „Spezi“ ermordet und wenn ja durch den oder war’s ein Unglück?
Ein wirklich sehenswerter guter TATORT- Unvergessen. Wir waren von der schau-spielerischen Leistung sehr angetan. Der Tatort konnte die gesammte Spielzeit, die Spannung sehr gut halten.
Wir sind mittlerweile Fans der Ermittlergruppe Wien.
Besonderen Dank, Herrn Harald Krassnitzer der seine schwierige Rolle sehr über- zeugend gespielt hat.
Weiter so… und Gruß aus Bayern
Wieder mal starke Unterhaltung aus Österreich! – hat mir sehr gut gefallen, vor allem die Umsetzung der „Visionen“ von Eisner.
@Steffen
das wird wohl eine der Fragen sein, die unbeantwortet bleiben :-)
genauso wie – was war das eigentlich für ein Zimmer in dem seinem „Haus“ mit dem Loch???
Fand ihn nicht schlecht. Der Kommissar, den es aus den Socken gehauen hat, das geheimnisvolle Zimmer, der unaufgeklärte Mord oder der Unfall (?) an dem Besoffenen, …
Habe bisher den Österreichischen TO gemieden oder nur lustlos gesehen. Diesmal war ich von Anfang an mit Begeisterung dabei!
Solider TO aus Österreich! Haider läßt – immer noch – grüßen…
Der ‚Dreh‘ am Ende der G’schicht woar eh kloar… :)
Eisner (Krasnitzer) steht eben für Qualität..
Gregor
Ein toller Tatort aus einer tollen Stadt! Auch wenn wir gestern leider nicht so viel aus Wien gesehen haben ;-)
Man sollte halt nicht zu ungeduldig sein: Der „Nazi-Kram“ war nur eine Finte! Dass am Ende Herzog der Mörder sein könnte, war irgendwie zu spüren, trotzdem am Ende eine überraschende Wendung, denn man hätte eher auf ein Eifersuchtsdrama getippt als auf den Pharmaskandal. Super Schauspieler, gut gemacht. Ein „Nuscheln“ konnte ich nirgends feststellen, aber vielleicht hat man da als Bayer auch einen Vorteil?! Auch das gehört für mich zum Lokalkolorit.
Tatort, saugut wie meistens.
Bin Fan seit Jahren und Sonntags geht ohne gar nichts.
Zum Glück gibt es auch in der Woche die geliebten Wiederholungen. Bibi und Eisner sind ein tolles Team und es macht Spaß ihnen beim Ermitteln über die Schulter zu schauen. Hat jemand eine Ahnung, was Bibi für eine tolle Tasche mit sich rumträgt?
Hervorragender Tatort, einer der besten des Jahres bis jetzt!
Was für ein Unsinn! Einer der schlechtesten und wirrsten Tatorte, die ich jemals gesehen habe.
Die beiden Handlungsstränge haben rein garnichts miteinander zu tun, Spannung kommt nicht im Geringsten auf.
Der Österreich-Tatort ist seit langem der Schwächste überhaupt – Einfach nur lästig!
Gott sei es gedankt Geschmäcker sind verschieden.Die Braune Soße gehört bei den Deutschen leider überall dazu .LEIDER.Vieleicht ändert sich das in 500 Jahren.Der TO war gut .
Spannend, innovativ & 1A geschauspielert!
starker Auftritt und schöne Kulisse
„fuck you, geh ma?“
bester tatort seit langem
Zum „Spezi“ – der hat das Zimmer seiner Verlobten als einziges fertig gebaut und gehegt. Der Rest war Müllhalde.
Dass es ein Unfalltod war sieht man daran, dass er als Leiche die Hausschuhe trägt, die in der ersten Szene vor der Zimmertür ordentlich davor stehen.
Endlich wieder ein Eisner am Tatort.
Großes Lob.
Viel besser als das Piefke Genuschell…
xm
Der Tatort mit der Nummer 874 aus Wien und überall wird ermittelt, nur nicht in der Stadt des Praters. Muss ja auch nicht, den Fellner und Eisner, die beiden Elite-Beamten, sind bundesweit in der Alpenrepublik Österreich einsetzbar. Ein Super-Tatort-Fernsehfilm, Aktionen reichlich, nur logisch nachdenken darf man beim Schauen dieses Streifens aus dem Jahre 2013 nicht. Dieses ist aber auch nicht immer bei der Suche nach Entspannung vor der Flimmerkiste erforderlich. Aber beste Gesundheit und vor allem eine gute Genesung, wünsche ich allen Beteiligten dieses fanatischen Tatort-Thrillers. Ehrlich.
Spannende Sonntagabendunterhaltung mit solider schauspielerischer Leistung. Ein Tatort aus Österreich den man besser versteht als einige deutsche Produktionen. Bleibt so!!!!
Finde alle Folgen von Tatort Wien und Münster super.Alle anderen gefallen mir nicht.Beide liefern gute Handlung u.Spitzenschauspieler lustige Einlagen trotzdem spannend, genau meinGeschmack.Weiter so!
Richtig spannender Orf Tatort. Armer Eisner muss ganz schön leiden. Man wird regelrecht ins Sofa gezogen. Spitzen Tatort 5 Sterne
Hallo,
Hat vielleicht jemand eine Aufzeichnung dieser Folge, oder weiß wo man diese erhalten kann.
Habe schon überall gesucht.
Super Tatort, wie meistens aus Wien. Schön, wie das Thema „Vergessen“ aus verschiedenen Perspektiven angeleutet wurde. Das einzige, was mir nicht gefallen hat, war, dass vergessen wurde, den Tod des Alkoholikers aufzuklären.
Der Titel passt nicht ganz: Es ist ein Tatort zum vergessen.
Leidlich spannend, vereinzelt humorig („Ist er Gemüse?“ „Nix Gemüse!“). Eigentlich interessant verwobene Erzählstränge, jedoch waren die Charaktere allesamt zu flach und unauthentisch: der Provinzklüngel, der „Platzhirsch“, der Nazi-Opa, die Dorfkieberer und nicht zuletzt der auffällig undurchsichtige Ehemann – da nützte auch das nervige Geschrei nichts, um den Figuren Leben einzuhauchen. Einzig stark fand ich die Überlebende und ihre Geschichte, die dann aber doch nur als Ablenkungsmanöver gedacht war.
Wenn ich den atmosphärisch dichten Lindholm-Tatort „Vergessene Erinnerung“ von 2010 zum Vergleich heranziehe, ist ein deutlicher Niveauunterschied zu verzeichnen.
2,5 Sterne, im Zweifel für das Team Bibi/Moritz aufgerundet.
Spannend bis zum bitteren Ende. Und ein unerwartetes dazu.
Ganz einfach Wien. Auf den Punkt.
Fünf Sterne.
Ahoi Leute,
Eisner ist „Oberstleutnant“ und war das schon zu dem Zeitpunkt, als Bibi Fellner dazu kam.
Wenn ihr dort „Oberleutnant“ schreibt, degradiert ihr ihn um drei Grade!!