Bei seinem ersten Einsatz in der Tatort-Folge 266 „Bienzle und der Biedermann“ ermittelt der Stuttgarter Kommissar Ernst Bienzle (Dietz Werner Steck) wegen eines Verdachts auf Wirtschaftskriminalität gegen den Anwalt Dr. Joachim Dreher.

Die Kriminalpolizei verdächtigt den Fachanwalt für EU-Wirtschaftsrecht, mit dem Export von subventioniertem Fleisch in osteuropäische Länder auf illegale Weise Gewinn zu machen. Dreher geht dabei anscheinend so vor, dass er das nach Osteuropa gebrachte, mittlerweile ungenießbare Fleisch mit falschen Papieren direkt wieder zurück nach Deutschland bringt. Diesen Betrug unternimmt Dreher, um seinen Klienten durch die gewährten Subventionen finanzielle Vorteile zu verschaffen. Doch auch der Anwalt selbst geht in dem Tatort „Bienzle und der Biedermann“ bei den illegalen Geschäften keinesfalls leer aus. Außer ihm scheinen auch noch höhere Ministrialbeamte an dem Betrug beteiligt zu sein oder zumindest dem Anwalt den Rücken zu decken, die ebenfalls von den kriminellen Machenschaften profitieren.

Bei einer Kontrolle an der österreichischen Grenze kann Bienzles Kollege Günter Gächter (Rüdiger Wandel) einen von Drehers Lieferwagen aufgreifen. Der LKW war im Auftrag des Anwalts mit gefälschten Dokumenten unterwegs. Zu einer Festnahme kommt es jedoch nicht: In Notwehr erschießt Gächter einen der Fahrer, während der andere mit dem LKW entkommen kann.

Bei seinen weiteren Ermittlungen trifft Kommissar Bienzle in dem Tatort „Bienzle und der Biedermann“ seinen ehemaligen Schulfreund Paul Stricker wieder, der als Fleischgroßhändler ebenfalls ein Klient des verdächtigten Anwalts Dreher ist. Dieser hilft dem Metzger nicht nur dabei, durch Subventionen sein Geschäft zu steigern, sondern hat auch eine geheime Beziehung zu der Tochter seines Klienten. Die nach außen hin biedere Fassade Strickers täuscht jedoch nicht nur wegen dessen Beziehung zu dem kriminellen Anwalt. Der selbst Moral predigende Fleischgroßhändler ist auch Kunde eines Stuttgarter Dominastudios. Seine erotische Leidenschaft behält Stricker jedoch für sich, bis er dort eines Tages auf jemanden stößt, den er in diesem Etablissement niemals erwartet hätte…

Ohne zu wissen, dass der Fahnder gegen Dreher ermittelt, lädt Stricker seinen alten Freund zu seinem jährlichen Rehessen ein. Dort trifft Bienzle auf wichtige Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft genauso wie auf seinen Hauptverdächtigten, den Wirtschaftsanwalt. Inzwischen hat der Hauptkommissar in dem Tatort „Bienzle und der Biedermann“ immer mehr den Verdacht, dass auch Stricker direkt an kriminellen Geschäften beteiligt ist. Ehe Bienzle den Fleischgroßhändler mit seiner Vermutung konfrontieren kann, eskaliert das Rehessen – mit tödlichen Folgen…


Als inhaltliche Vorlage für die Tatort-Krimis mit Kommissar Bienzle dienen die Romane von Felix Ruby. Den ersten Fall des Stuttgarter Ermittlers, „Bienzle und der Biedermann“, hatte der Autor bereits 1976 veröffentlicht. Der passende Tatort dazu wurde jedoch auf Basis des Originaldrehbuchs verfilmt. Mit 11,14 Millionen Zuschauern gehörte der am 6. Dezember 1992 ausgestrahlte Tatort „Bienzle und der Biedermann“ zu den erfolgreichsten Folgen der 1990er und sogar der 2000er Jahre.

Besetzung

Hauptkommissar Ernst Bienzle – Dietz Werner Steck
Paul Stricker – Rüdiger Vogler
Dr. Joachim Dreher – Hanns Zischler
Ingrid Stricker – Heide Simon
Cordula Stricker – Christina Plate
Hilbert – Hubertus
Gertzen Gensmer – Uwe Müller
Bossle – Dieter Eppler
Hannelore Schiedinger – Rita Russek
Fahlbusch – Christoph Hofrichter
Günter Gächter – Rüdiger Wandel
u.a.

Stab

Drehbuch – Felix Huby
Regie – Peter Adam
Kamera – Fritz Moser
Musik – Stefan Melbinger

Bilder: SWR/Schröder