Eine möglicherweise verrückte Frau, eine tatsächlich wahrgewordene Todesprophezeihung, eine zweite Tote und ein Disziplinarverfahren – das sind die Zutaten für den Düsseldorfer Tatort „Die Frau an der Straße“, bei dem Kommissar Bernd Flemming (Martin Lüttge) in Düsseldorf zusammen mit seinen Kollegen Miriam Koch (Roswitha Schreiner) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) in einer Privatklinik ermittelt.
Eines Nachts nimmt Kommissar Flemming die junge Alice Rains in seinem Auto mit, die bei Regen an einer Landstraße stehend nach einer Mitfahrgelegenheit gesucht hatte. Die junge Frau erzählt dem Ermittler, dass sie wegen eines Streits mit ihrem Ehemann das Haus verlassen wollte. Flemming glaubt ihr die Geschichte zunächst, ehe er bei einer Polizeikontrolle angehalten wird. Die Beamten sind in dem Tatort „Die Frau an der Straße“ auf der Suche nach einer Frau, welche dringend ärztlicher Hilfe bedarf.
Bald dämmert es dem Fahnder, dass ebendiese gesuchte Frau gerade im Auto neben ihm sitzt. Mit der Wahrheit konfrontiert gibt Alice schließlich zu, dass sie tatsächlich aus einer Privatklinik weggelaufen ist. Sie wollte jedoch nur verhindern, dass der Klinikbetreiber Professor Dernheim sie wegen ihrer kurz zurückliegenden Fehlgeburt weiterhin mit Psychopharmaka vollpumpt.
Der Kommissar bringt seine Mitfahrerin in dem Tatort „Die Frau an der Straße“ zunächst zu sich nach Hause, verständigt von dort aus aber ihren Mann. Dieser sorgt dafür, dass seine Frau direkt wieder in die Klinik gebracht wird, weil sie unter einer schweren Psychose leiden würde. Flemming zweifelt jedoch daran, dass Alice tatsächlich psychisch krank ist. Einige Tage später hört der Fahnder schon wieder von ihr: Die Frau warnt ihn vor einem zukünftigen Todesfall in der Klinik. Laut ihrer Aussage soll Jan van Eyck, der Geschäftspartner ihres Ehemanns, in Dernheims Klinik umgebracht werden, wo er nach einem schweren Autounfall mit Fahrerflucht liegt. Die Warnung beunruhigt Flemming, doch kann der Professor in dem Tatort „Die Frau an der Straße“ die Bedenken des Kommissars zerstreuen.
Am folgenden Tag muss der Düsseldorfer Ermittler jedoch feststellen, dass Alice mit ihrer Warnung tatsächlich Recht behalten hat und van Eyck gestorben ist. Auch wenn ihr Mann nicht damit einverstanden ist, holt Flemming daraufhin Alice aus der Privatklinik und nimmt sie zunächst mit zu sich nach Hause. Am Tag darauf ist in dem Tatort „Die Frau an der Straße“ auch Alice tot – sie wurde mit Flemmings Dienstwaffe in dessen Wohnung erschossen. Für den Kommissar hat dieses traurige Ereignis ein Disziplinarverfahren und seine Suspensierung zur Folge.
Das Düsseldorfer Tatort-Team schmilzt jedoch noch weiter, da sich Max Ballauf zum Schock seiner Kollegin Koch spontan entschieden hat, den Polizeiberuf an den Nagel zu hängen. Immerhin hat Ballauf in dem Tatort „Die Frau an der Straße“ noch genug Zeit, um alleine die merkwürdigen Ereignisse in der Privatklinik von Professor Dernheim genauer unter die Lupe zu nehmen…
Bei dem Tatort „Die Frau an der Straße“ führte Ilse Hofmann Regie, die schon häufig Tatort-Episoden gedreht hatte. Bei dieser Folge handelte es sich jedoch um den Abschied von Klaus J. Behrendt als Düsseldorfer Ermittler Max Ballauf. Für Behrendt war es jedoch nur ein Abschied auf Zeit: Nachdem 1997 der Düsseldorfer Tatort vom Kölner abgelöst wurde, war der Schauspieler wieder als Kommissar mit dabei.
Die Erstsendung von der Tatort-Folge 295 „Die Frau an der Straße“ lief am 14. August 1994 im Ersten Programm der ARD.
Besetzung
Hauptkommissar Bernd Flemming – Martin Lüttge
Kommissarin Miriam Koch – Roswitha Schreiner
Hauptmeister Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Alice Rains – Andrea Sawatzki
Friedhelm Rains – Claus Eberth
Doktor Dernheim – Rüdiger Joswig
Pfleger – Armin Rohde
Schwester Paula – Hanna Petkoff
u.a.
Stab
Drehbuch – Nikolaus Stein von Kamienski, Jacki Engelken
Regie – Ilse Hofmann
Schade nur, dass es diese Folge nicht auf DVD gibt. Der ganz junge Behrend – das hat schon was.Und Rüdiger Joswig als undurchsichtiger Dr. Dernheim – klasse. Ich hatte leider die letzte Wiederholung verpasst. Wann der wieder gesendet wird, steht in den Sterne. Schade. Tolle Story – gut umgesetzt.
Der Tatort Nummer 295. Hauptkommissar Flemming, der aus Düsseldorf, fährt anschaulich in einem Fall hinein, der ihm fast die Karriere und das gesellschaftliche Ansehen kostet. Ein atmosphärisch dichter Tatort-Krimi, spannend und zum Mitdenken. Die Gedankengänge von Flemming kann man quasi nachvollziehen. Sehr gute Schauspieler, immer wieder gerne gesehen. Und dieser Tatort-Spielfilm zeigt immer noch auf, daß es in Deutschland dunklere Orte als die Gefängnisse gibt, in denen man ganz bequem Menschen auf lange Zeit verschwinden lassen kann. Sehenswert.
Kommissar Flemming hätte die Frau Rains sofort bei der Polizeikontrolle abliefern müssen. Er hat es nicht getan und verdient damit auch zurecht ein Disziplinarverfahren. Er mischt sich so sehr in die Angelegenheiten der Reins ein das macht ein sehr unprofessionellen Eindruck. Er hat sich bestimmt ein wenig verliebt. 2 Sterne
Guter TO der alten Schule!
Wenn man sich die junge, hübsche Andrea Sawatzki ansieht, könnte man schon zu dem Schluss kommen, dass exzessive Schönheits-Korrekturen (???; ich weiß es nicht, aber es sieht für mich so aus, siehe z.B. die Nasen-Partie oder den Mund) nicht immer ein positives Ergebnis bringen. Das ist mein persönlicher Geschmack. Es gibt gute Beispiele, in denen Personen beiderlei Geschlechts es schaffen, in Würde zu altern.