Tatort Folge 300: Und die Musi spielt dazu
Erscheinungsjahr: 1994
Kommissar: Batic und Leitmayr
Ort: Tatort München
Bei ihren Ermittlungen in einem Mordfall erhalten die beiden Münchener Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) in der Tatort-Folge 300 „… und die Musi spielt dazu“ einen Blick hinter die „heile-Welt-Fassade“ der Volksmusik – und stellen fest, dass es dort keinesfalls so friedlich zugeht.
Der Krimi beginnt in München mit der neuen Volksmusik-Show „Bunt ist die Welt“, die schon bald passenderweise in „grausam ist die Welt“ umbenannt werden sollte: Während der Proben wird Anton Jäger, der als Moderator der Hauptakteur des Fernsehsendung ist, im Tatort „… und die Musi spielt dazu“ in seiner persönlichen Garderobe umgebracht. Zeugin ist die junge Jenny Beck, die als Sängerin bei der Show auftritt. Beck hatte zur Tatzeit Jens Kühne, der als Reporter für eine Boulevardzeitung arbeitet, aus der Garderobe des Opfers kommen sehen.
Während die Sängerin ihre Beobachtung mit der Polizei teilen will, drängt sie ihr Vater, der gleichzeitig auch ihr Manager ist, zum Schweigen. Auch wenn die Tochter längst erwachsen ist, übt Hermann Beck weiterhin große Kontrolle über Jenny aus. Anstatt zur Aufklärung des Mordfalls beizutragen, will der Vater in dem Tatort „… und die Musi spielt dazu“ lieber den Reporter mit seinem Wissen erpressen, um sich für eine negative Berichterstattung zu rächen.
Nur sehr langsam gelingt es den Kommissaren Leitmayr und Batic, Licht in die Ermittlungen zu bringen. Vielmehr können die beiden einen erschreckenden Blick hinter die Fassaden der Volksmusik werfen, wo sie eine unglaubliche Mischung aus Intrigen, Böshaftigkeit und Neid entdecken. Immerhin kann Nele Hinrichs, die für den Show-Produzenten Aumann als Assistentin arbeitet, den Fahndern dabei helfen, die einzelnen Show-Teilnehmer kennenzulernen. Doch selbst dann können Batic und Leitmayr in dem Münchener Tatort „… und die Musi spielt dazu“ keinen Verdächtigen mit einem guten Motiv finden.
Erst spät stoßen die Hauptkommissare auf ein seltsamens Ereignis in der Lebensgeschichte des Opfers, das möglicherweise als Mordmotiv dient. Schnell geraten die beiden Fahnder in dem Tatort „… und die Musi spielt dazu“ in einen gefährlichen Wettlauf gegen die Zeit, da Hermann Beck durch seinen Erpressungsversuch seine eigene Tochter in eine lebensgefährliche Situation gebracht hat …
Der Münchner Tatort „Und die Musi spielt dazu“ erlebte seine TV-Premiere am 11. Dezember 1994 im Ersten Programm.
Besetzung
Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Jenny Beck – Claudia Wipplinger
Hermann Beck – Hans Brenner
Jens Kühn – Wolf Brannasky
Nele Hinrich – Veronica Ferres
Ellen Wagner – Maria Pesch
Carlo Menzinger – Michael Fitz
Aumann – Tommi Piper
Meyer – Gottfried Drexler
Ruth Beck – Hanna Köhler
Anton Jäger – Georg Einerdinger
Volksmusikstar – Richard Süßmaier
Moderator – Christoph Deumling
Toningenieur – Hanns Christian Müller
Stab
Regie – Hanns Christian Müller
Buch – Orkun Ertener
Kamera – James Jacobs
Schnitt – Helga Kriller
Musik – Hanns Christian Müller
Produktion – BR
7 Meinungen zum Tatort Folge 300: Und die Musi spielt dazu
Als Krimi eher schwach, aber höchst unterhaltsam und mit netten Seitenhieben gegen die Welt der Volksmusik.
Ein typischer Tatort mit 90er-Charme.
Batic & Leitmayr in jung.
Geschichte und Handlung ziemlich dünn.
Ja, die 90 ger….
Im Vergleich zu aktuellen Produktionen immer noch Ordentlich.
Und wegen dem Gastauftritt der Toten Hosen als „Ostriesen-Kapelle“ stets sehenswert.
Was irritiert: Wieso hat die Tatzeugin so viel Angst vor dem Täter?
Der Tatort mit der Nummer 300 aus der schönen Landeshauptstadt München. Die Hauptkommissare Batic und Leitmayr von der dortigen Mordkommission ermitteln im Bereich der Musikszene, besser gesagt, innerhalb von Dorf – und Volksmusikanten. Eine Hauptperson in einer beliebten Musiksendung wird erschlagen in der Garderobe aufgefunden, der Mörder anschließend erpresst. Nicht der schwerste Mordfall der beiden Ermittler, dennoch müssen sie sich erst einmal in der Schaustellerwelt dieses Musikzweiges zurecht finden. Ein ur-bayerischer Tatort-Spielfilm, vielleicht etwas überdreht dargestellt, aber interessant zu schauen. Mehr war bei mir leider nicht ersichtlich.
Anm.: Mit dem mir vorstehenden Meinungsgeber bin ich „nicht verwandt und nicht verschwägert“. Aber schöne Grüße.
Vorweg klare 5 Sterne. Damals verpasst nie gesichtet und nun doch endlich gefunden. Sehr sehenswert unterhaltsamer gehts kaum noch. Fantastischer Film ganz viel bayrischer Charme erstklassig besetzt Tommi Piper die Stimme von Alf und die noch gute Veronica Ferres ein traum
Herrlicher Tatort bei dem die „Heile Welt“ – Schlager und Heimatmusik in all ihrer Peinlichkeit ordentlich durch den Kakao gezogen wird. Prima.
Kaum eine Unterhaltungsgattung wie die im Film thematisierte musste einen derartigen Spott und Zynismus über sich ergehen lassen. Davon abgesehen, dass ich dem inhaltlich durchaus folgen kann und dass sich Volkstümlichkeit und Schlager längst in der Form vermengt haben, dass eigentlich nur der Schlager übergeblieben ist, finde ich es ungerecht. Die Gründe mögen vielfältig sein. Sie können in dem Kontrast zwischen vorgespielter heiler Welt und den menschlichen privaten Abgründen der Protagonisten begründet sein, vielleicht ist den Wadenbeißern auch das vermeintlich „typisch deutsche“ ein Dorn im Auge. Ein Indiz dafür ist die Mitwirkung der „Toten Hosen“ in diesem Film, die seit einiger Zeit ja selber eigentlich nur noch Schlager singen, aber die Massen im Entstehungsjahr des Films ,1994, noch halbwegs glauben ließen, sie seien Punks.
Dieser Tatort ist jetzt schon etwas älter, doch auch die veränderte Schlagerbranche ist ähnlichen Dingen ausgesetzt, wenn sich zum Beispiel eine Kebekus in aller Regelmäßigkeit über Helene Fischer öffentlich erbricht, nur weil diese nicht auf die Linksaktivistenschiene aufspringt. Auch, wenn mir nur 5 Minuten solcher Sendungen meist die Schamesröte ins Gesicht treiben, so akzeptiere ich, dass es Menschen gibt, die Freude daran haben. Das ist eine eigene Form des Theaters, nichts anderes. Und das hat dieser Tatort eigentlich ganz gut gezeigt. Der Plot an sich war eher so mittel – 3 Sterne.