Seinen wohlverdienten Urlaub in Tirol hatte sich der Wiener Kommissar Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) eigentlich anders vorgestellt. Die ländliche Idylle rund um die Tiroler Berge schien dem fleißigen Ermittler einige erholsame Tage zu verheißen – doch Fehlanzeige. Bereits am zweiten freien Tag stößt Eisner während einer Wanderung auf einen Fund, der ihn sofort wieder zurück in den Polizeialltag holt: ein toter Mann hängt an einem Kreuz. In Anlehnung an den qualvollen Tod Jesu wurden die Gliedmaßen des Opfers mit Nägeln durchstoßen. Eine gleichwohl grausame wie symbolträchtige Tat.
Der Tote im Tatort „Passion“ wird als Hubert Egger identifiziert, der Sohn des Dorfbürgermeisters. Alle acht Jahre werden in der kleinen Dorfgemeinde die Passionsspiele traditionell aufgeführt, das Opfer schlüpfte dieses Jahr in die Rolle von Jesus Christus – und starb auch im realen Leben dessen Tod. Die noch unerfahrene Tiroler Kommissarin Roxane Aschenwald wird mit der Aufklärung des kuriosen Mordfalls beauftragt. Die junge Ermittlerin ist in dem Ort aufgewachsen und war früher sogar einmal mit dem Opfer verlobt.
Aschenwalds erste Ermittlungen verlaufen schleppend. Die Dorfbewohner bilden eine Mauer des Schweigens und zeigen der Kriminalbeamtin deutlich, dass sie sie in ihrer Funktion als Kommissarin nicht akzeptieren. Ein weiteres Problem ist Roxannes Befangenheit, muss sie doch ihren eigenen Vater zu der Tat befragen. Nur widerwillig akzeptiert die ehrgeizige Ermittlerin schließlich die Unterstützung durch den Wiener Kollegen Moritz Eisner.
Im Zuge der gemeinsamen Untersuchungen erfährt das Polizeiteam, dass Hubert Egger seine Rolle als Jesus offensichtlich sehr ernst genommen hat. So ernst, dass er tatsächlich plante, in der Dorfkirche in seiner vermeintlichen Funktion als „Heiland“ eine Predigt zu halten. Als die Geliebte des Opfers ebenfalls tot aufgefunden wird, stehen die beiden Kriminalisten vor einem Rätsel. Dabei soll es nicht bei zwei Leichen im Tatort „Passion“ bleiben, denn Eisner und Aschenwald stoßen sogar auf eine ganze Serie rätselhafter Todesfälle: Mehrere Dorfbewohner sind in den letzten Jahren umgekommen, und alle besaßen Höfe an den Hängen des angrenzenden Berges. Die Gutsbesitzer, die noch leben, wollen auswandern. Moritz Eisner ahnt, dass eine kriminelle Organisation dahinter stecken muss, eine Art Mafia, die ihre Pläne verfolgt – nur welche können das sein?
Als das Ermittlerduo endlich eine heiße Spur findet, werden die beiden Polizisten in einen Hinterhalt gelockt. Eisner erwacht aus der Bewusstlosigkeit und nimmt erschrocken wahr, dass er an einen Baumstamm gefesselt wurde, der sich langsam auf eine Kreissäge zubewegt.
Der österreichische Tatort „Passion“ sorgte für helle Aufregung bei seiner Erstausstrahlung am 30. Juli 2000: „Mit dem Opfertod treibt man keine Scherze. Anscheinend ist im deutschen Kulturbetrieb nichts mehr heilig“, kritisierte der evangelische Medienexperte Wolfgang Backe. Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz kommentierte die Tatort-Folge 448 mit einem Wort: „Geschmacklos.“
Dabei war der Krimi ursprünglich als eigenständiger Heimatfilm geplant, der als Ableger der Tatortreihe Eisners Urlaub und den Mordfall schildert. Wegen der hohen Einschaltquote verkaufte die Bavaria Film den Film dann aber an Degeto, die Produktionstochter der ARD, die den TV-Krimi schließlich als Tatort ausstrahlte.
Hinweis: Der Tatort „Passion“ ist eine fiktive Folge und wurde hier lediglich erweitert.
hallo Tatort-Fans, ich suche den Tatort PASSION auf DVD zu kaufen, wer kann helfen?
Danke schon mal im voraus Irmgard
Hallo Irmgard,
versuch es bitte beim ARD Zuschauer-Service.
Wenn das mein erster Ösi-Tatort gewesen wäre, hätte ich sicher nie wieder einen angeschaut!
Das war ja wohl mit das langweiligste und abstruseste, was es jemals beim TO zu sehen gab…
Am liebsten kein Stern
Die Story ist echt ziemlich strange, wurde ursprünglich nicht als Tatortfolge gedreht. Inzwischen haben sich die Austria-Tatorte mit Eisner aber drastisch verbessert. Den einen Stern gebe ich für Dietmar Schönherr ;-)
Der Tatort mit der Nummer 448. Der Wiener Polizei-Chefinspektor befindet sich in Urlaub, in der endlosen Schönheit der Tiroler Bergwelt, mit Blick auf den Orion, und ein echter beruflicher Leidensweg beginnt für ihn. Es geschehen und geschahen mehrere Morde an den dörflichen Bewohnern und zusammen mit der Polizeibeamtin Aschenwald beginnt Eisner die Mörderjagd, welche plötzlich einen ganz weltlichen Grund zu Tage bringt. Geld ! Ausländisches ! Kapitalistisches! Ein typischer Tatort-Fernsehfilm ist hier nicht zu sehen, aber ein durchaus ansehenswerter und ein wenig außergewöhnlich ist der auch. Eigentlich sollte man ihn vorweg zweimal geschaut haben, um das Drama mit den beiden unterschiedlichen Mordermittlern beim dritten Mal auch zu verstehen. Für die Musik verantwortlich waren die Wulffs.
Interessant, nach ca. 18 Jahren diesen selten gespielten österr. TO zu sehen (für mich zum ersten Mal). Viele jetzt etablierte österr. SchauspielerInnen (Sophie Rois, Nina Proll, Simon Schwarz, etc.) waren in ihrer Anfangszeit. Dieser TO stellt quasi eine „Jugendsünde“ dar; dies deshalb, weil der Inhalt bzw. die Dialoge des Films auf mich größtenteils sehr amateurhaft wirkten. Höhepunkt: der Auftritt von Sophie Rois – splitternackt und in Extase! – als Maria Magdalena …
This one is quite good. It is like a traditional Agatha Christie story. The hero happens to be somewhere where a murder takes place and almost everyone could be the killer. I wonder if this film was also made as an advertisement for the Austrian Alps, if so it doesn’t really work: whereas the scenery looks great, the locals are all extremely unfriendly, even dangerous. I wouldn’t go there.
And a great little film score: didgeridoos!
Der war ganz gut. Ö-Tatorte 2000 verglichen mit Ö-Tatorten 2020:
Eisner bzw. Krassnitzer wirkte damals sympathischer 1:0 2000er
Heute hat er Bibi Fellner an seiner Seite 1:1 Ausgleich 2020er
Bessere Geschichten aktuell 1:2 Führung 2020er
Angenehmere Kameraführung früher 2:2 Ausgleich 2000er
Ja… so in etwa.
Ein Tatort mit der Nummer 448 aus dem Jahr 2000 und aus Österreich. Der kommt am 10.05. bei den Bayern noch einmal ins Programm. Gut zu schauen ist der.
Meine Meinung vom 19.06.2016 halte ich.
Ein Tatort vor wirklich tollem Hintergrund, da packt einen selbst der Drang zur Bergwanderung. Der Krimi jedoch war recht zweischneidig, die Figuren nur bedingt glaubwürdig. Mord an Mord zu inszenieren, das hätte anderer Persönlichkeiten bedurft. Auch die Kommissare, die generell ohne Waffen hier im brutalsten Mord-, ja Massenmordgeshäft mit- und aufmischten, das hinkte den Realitäten, die zu erwarten gewesen wären, hinterher, weit hinterher!. Die Persönlichkeit des Kommissars gefiel mir dennoch, der Rest darüber möchte ich schweigen. Die drei Sterne sind insofern schon aufgerundet.
Die Szene, als Eisner fast in die Säge-Maschine gerät, ist wohl eine gewisse Hommage an die TO-Folge „Tod im Häcksler“ (1991; Ludwigshafen). Das ächzend-knatternde Motorengeräusch ist fast identisch …
Jetzt schon gefühlt 5 mal gesehen. Immer wieder gut mit dem „Leib und Leben“