Den Kommissaren Max Ballaut (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) bleibt in der Tatort-Folge 695 „Müll“ nicht viel Zeit um herauszufinden, wie eine verkohlte und verstümmelte Frauenleiche auf eine Müllkippe in Köln gekommen ist.
Schenk und Ballauf ermitteln in dem Tatort „Müll“ bereits zum 40. Mal gemeinsam. Nach all diesen Fällen geht auch für Kommissar Ballauf eine Ära zu Ende: Elf Jahre lang hatte er in Köln in einem Hotel gewohnt, anstatt sich eine eigene Wohnung zu suchen. Jetzt muss er das Hotel verlassen, was für den Fahnder wie eine Art Umzug anmutet. Ehe er also mit Sack und Pack das Zimmer verlässt, was für ihn zu einem Zuhause geworden ist, sichtet Ballauf noch einmal seine Besitztümer um auszumisten. Dort findet er im Tatort „Müll“ auch zahlreiche Fotos aus seiner Vergangenheit. Viele davon zeigen Frauen, die der Polizist einst geliebt hatte, ehe ihr Leben ein gewaltsames Ende fand.
Viel Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen, bleibt Ballauf jedoch nicht, denn schon bald wird ihm und seinem Partner Schenk ein neuer Fall aufgetragen. Nachdem einige eher verwahrloste Menschen auf einer Kölner Müllkippe nach wertvollen Gegenständen gesucht hatten, war es auf der Deponie plötzlich zu einem Brand gekommen. Nach den Löscharbeiten hatten sich die Beamten in den Abfällen umgesehen und dort einen grausigen Fund gemacht: Mitten in dem Müll liegt die Leiche einer Frau, deren Körper ziemlich verstümmelt ist. Anscheinend wurden der Toten vor oder nach ihrem Tod ihr Kopf und ihre Gliedmaßen abgeschnitten. Als die Sensationspresse im Tatort „Müll“ von diesem Fund erfährt, folgen aufreißerische Schlagzeilen, welche Staatsanwalt von Prinz unter Druck setzen, der wiederum Ballauf und Schenk zur Eile bei den Ermittlungen antreibt.
Die beiden Kommissare haben es bei der Spurensuche jedoch nicht einfach, da durch das Feuer eine Identifizierung der Leiche unmöglich geworden ist. Auch fehlt es im Tatort „Müll“ an Zeugen, die zum Beispiel etwas zum Ausbruch des Feuers sagen können. Gemeldet hatte den Brand Katja Krumme, die bei einer Gärtnerei in der Nähe arbeitet, aber mehr als die Flammen hatte die Zeugin nicht bemerkt. Auch der Inhaber der Kölner Mülldeponie, Peter Esser, gibt sich gegenüber den Beamten ahnungslos.
Zum Glück gibt es in dem Tatort „Müll“ noch Willy, der in Köln in der Nähe von Ballauf wohnt und ein Messie und Müllsammler ist. Willy ist bei seiner Sammelleidenschaft aber weniger an Gewinnen, als an den Geschichten der Fundstücke und ihrer Besitzer interessiert. Und wegen seiner Leidenschaft weiß der Müllsammler auch, dass es auf der Deponie von Esser bereits vor zwei Jahren mindestens einen Brand gegeben hatte.
Daraufhin vermuten die Kommissare, dass eine Müllmafia für die Brände verantwortlich sein könnte, um so kleinere Deponien wie die von Esser unter Druck zu setzen, um selbst mehr Geld zu machen. Es gibt für Ballauf und Schenk jedoch keine Möglichkeit, um Beweise für diese Theorie zu sammeln. Einzig könnte ihnen Essers Sekretärin helfen und etwas über die Brände von damals erzählen. Doch die Frau ist verschwunden. Steckte eventuell die Müllmafia auch hinter ihrem Verschwinden? Und könnte die Leiche im Tatort „Müll“ möglicherweise zu der Sekretärin gehören?
Eine weitere Spur ergibt sich im Tatort „Müll“, als Ballauf und Schenk sich näher in der Gärtnerei umsehen, die Katja Krumme zusammen mit ihrem Mann Frank und dessen Sohn betreibt. Vergraben unter einem neu gepflanzten Baum stoßen die Fahnder nämlich auf den Kopf der Leiche. Hatte also Katja etwas mit dem Mord zu tun? Oder könnte es Frank Weber gewesen sein, dessen Alibi für die Tatnacht mehr als dürftig ist?
Der 40. Fall für das Kölner Ermittler-Duo Ballauf und Schenk stammte von Regisseur Kaspar Heidelbach, der bereits einige Tatorte um die beliebten Kommissare gedreht hatte. Dabei orientierte sich Heidelbach an dem Drehbuch von Achim Scholz. Am 20. April 2008 wurde der Krimi dann erstmals im Fernsehen gezeigt.
Ballauf und Schenk sind einfach immer wieder witzig anzusehen.
So auch in dem aus 2008 stammenden Teil „Müll“.
Erstaunlich finde ich, wie jung gerade Kommissar Ballauf vor 4 Jahren noch aussah. :-)
Eine verstümmelte Frauenleiche wird nach einem Brand auf einer Müllkippe gefunden.
Der Täter versucht so, die Spurenermittlung zu vertuschen.
Peter Esser, der Chef der Entsorgungsfirma wird erpresst. Er gerät in die Ermittlungen der Kommissare. Ist seine verschwundene Sekretärin die Ermodete?
Ein Motiv findet sich allerdings auch in einer nahegelegenen Gärtnerei: Der Besitzer hat eine neue Freundin und seine Frau ist verschwunden.
Der Fall ist sehr knifflig. Die Spannung hält sich in dieser Folge allerdings leider in Grenzen.
Der gewohnte Witz und die Umgangsformen sind allerdings köstlich amüsant.
Das Ende ist leider etwas zu vorhersehbar.
Schöner Tatort, der sogar schafft, den Zuschauer fein „zu erden“.
Und das war 2008 noch möglich, wunderbar, seinerzeit hatte ich dieses Juwel wohl leider verpaßt. Ich mag‘ die Beiden, Freddy und Max,
obwohl -oder gerade deswegen?- ich immer bei Ihnen an „Tatort Berlin“ erinnert werde,
das dadurch schon oft falsch notiert habe, nach meiner Aufzeichnung.
Aber, der trockene, unterschwellige Humor und die „Leichtigkeit“
der Rheinländer hat sicher viel Verwandtes mit uns Spree-Athenern.
Der Fall thematisiert sehr gut, der Max auch mit seinem UmzugsMüll,
das nenn ich pfiffiger Einfall!
Die Handlung ist selbst „in den Längen“ immer ansehenswert und interessant. Krimi-Spannung vermisse ich SO also niemals beim Zusehen.
Nur – die attraktive Elena Uhlig/Figur „Kaja Krumme“, SIE so apart als schizophrene Kettensägen-Mörderin mit dem gespaltenen Januskopf??
DAS will mir als großer Frauenverehrer einfach nicht in Herz und Schädel.
Da hättens doch noch ein „tumbes Brutalo-Helferchen“ zuerfinden können.
LG aus Berlin.
Segregatie gut!!!!
Max und Freddy und die Müllmafia. Angesichts der oft sehr pädagogischen Drehbücher für die Kölner musste man da auf das Schlimmste gefasst sein. Im Film werden die bösen Müllgangster dann zum Glück von anderen Erzählsträngen überlagert, die das Ganze doch recht unterhaltsam machen. Die zerrüttete Gärtnerfamilie, der sympathische Messie-Müllsammler und natürlich das Ermitterduo mit den nachdenklichen Knautschfalten im Gesicht. Dazu eine Corvette von 1964, die allein schon auf dem Parplatz abgestellt ein facettenreicheres Gesicht hat als Wotan Wilke Möhring in allen seinen Szenen zusammen.
3 Sterne solide Krimikost plus 1 Ballauf-Schenk-Extrasternchen obendrauf.
Tolle Schauspieler, nur, wie stets, ein schwaches Drehbuch.
Lieber Max Ballauf Lieber Freddy Schenk ich fand den Tatort auch sehr schön zu sehen weil ihr so gutte Arbeit zeigt. finde ich nämlich. ich habe den Tatort 6 mal gesehen und ich fand den sehr schön auch ihr macht einfach sehr gut dafür kriegt ihr 9000 sterne
Der Tatort mit der Nummer 695 aus Köln. Eine strahlende und funkelnde Zukunft steht uns bevor, wenn alle so verfahren, wie diese erbärmliche Müllmafia, welche ihren strahlend belastenden Restabfall auf Kölner Mulldeponien entsorgt und harmlose, abgebrühte Müllsammler ihren Flohmarktdreck sich hier besorgen. Das war aber nicht der einzige große Fall, den die Kölner Hauptkommissare Ballauf und Schenk zu lösen hatten. Auf jener Müllkippe wurde die verstümmelt Leiche einer Frau entdeckt, wer so etwas tut, braucht auch keinen Psychiater mehr. Die beiden Mordermittler nehmen ihre Arbeit auf und es entwickelt sich ein spannender Tatort-Thriller, äußerst mitnehmend und packend zu schauen, mit zwei unabhängig von agierenden Tätern. Müll stinkt, der Korrosion wegen, Geld ist da haltbarer. Unbedingt wiederholungswert.