Kurz und knapp – darum geht’s
Eine nächtliche Seenotrakete über dem winterlichen Bodensee weckt die Aufmerksamkeit von Kommissarin Klara Blum. Am nächsten Morgen entdeckt sie eine verlassene Yacht mit mysteriösen Blutspuren, die vor ihrem Haus treibt. Der Fall erfordert eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Schweizer Kollegen Reto Flückiger und Marcel Steiner von der Thurgauer Seepolizei. Als die Ermittler der Spur des verschwundenen Werftbesitzers Stähli folgen, stoßen sie auf ein Netz aus Geheimnissen und Lügen. Als Blum Unstimmigkeiten in den Aussagen der Schweizer Kollegen entdeckt, gerät die deutsch-schweizerische Zusammenarbeit in eine gefährliche Schieflage…
Inhalt der Tatort-Folge „Seenot“
Still liegt der winterliche Bodensee in der Nacht, als Kommissarin Klara Blum aus dem Fenster ihres Hauses eine Seenotrakete am dunklen Himmel aufleuchten sieht. Die routinierte Ermittlerin alarmiert sofort die Wasserschutzpolizei, doch die Schweizer Kollegen geben Entwarnung – niemand sei in Not gewesen.
Der nächste Morgen bringt eine unheimliche Entdeckung: Im wattigen Nebel dümpelt eine herrenlose Yacht vor Blums Haus. Die „Pandora“ – ein Schiff mit Schweizer Flagge – wirkt wie ein Geisterschiff im Morgendunst. Bei ihrer Inspektion findet die Kommissarin beunruhigende Blutspuren, von der Besatzung fehlt jede Spur.
Der Fall führt das Konstanzer Team um Blum und ihren Kollegen Kai Perlmann mit der Schweizer Seepolizei zusammen. Der charismatische Reto Flückiger und sein junger, impulsiver Kollege Marcel Steiner unterstützen die deutschen Ermittler. Die Spuren führen zur Stähli-Werft, wo die Yacht eigentlich zur Reparatur liegen sollte. Doch der Werftbesitzer ist wie vom Erdboden verschluckt.
Während melancholische Jazzklänge die Atmosphäre des winterlichen Sees unterstreichen, verdichten sich die Hinweise auf ein düsteres Geheimnis. Die Fahndung nach der Wahrheit gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen des grenzüberschreitenden Gewässers. Zwischen schweizerischer Zurückhaltung und deutscher Gründlichkeit entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem niemand seine Karten offenlegen will.
Hinter den Kulissen
„Seenot“ entstand als Koproduktion des Südwestrundfunks (SWR) und des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) in Zusammenarbeit mit Maran Film. Die Dreharbeiten fanden in Konstanz, Baden-Baden, Kreuzlingen, Romanshorn und auf der Insel Reichenau statt.
In den Hauptrollen sind Eva Mattes als Kriminalhauptkommissarin Klara Blum und Sebastian Bezzel als Kai Perlmann zu sehen. Stefan Gubser gibt in dieser Folge sein Debüt als Reto Flückiger von der Thurgauer Seepolizei – eine Rolle, die ihn später zum eigenständigen Tatort-Kommissar in Luzern machen sollte.
Regie führte René Heisig nach einem Drehbuch von Dorothee Schön. Die Erstausstrahlung in Deutschland am 24. März 2008 verfolgten 6,79 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 19 Prozent entsprach. Bemerkenswert ist, dass der Film zuvor am 13. Januar 2008 im Schweizer Fernsehen in einer Schweizerdeutschen Fassung als „SF Schweizer Film“ lief – ein seltenes Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auch auf Produktionsebene.
grossartig,wie alle mit blum und perlmann
Sorry, Herr Meyer. Was war denn an dem Tatort großartig? Es ist doch komisch, wie Blum und Perlmann zwischen der Schweiz und Deutschland hin- und herermitteln und ihnen dabei kein einziger Schweizer Offizieller, außer der Wasserschutzpolizei begegnet. Außerdem war der Spannungsbogen ja wohl mehr als dürftig: ein Verdächtiger, von dem klar war, dass er nicht gewesen sein kann und bereits zwanzig Minuten vor Schluss ist klar, dass es das Pärchen war. Die Spannung wird künstlich durch eine Entführung hochgehalten, von wir Tatortprofis doch eh wissen, dass sie gut ausgeht.
Fazit: Langweilig, wie alle Bodenseetatorte.
Wieder ein Spitzentatort mit Bodenseeflair
Wieso wurde Tatort 692 am 13.01.08 gesendet, 687 erst am 27.01.08?
Fehler der Seitenpfleger?
Der Tatort mit der Nummer 692 aus Konstanz am Bodensee. Da tummeln sich verschiedene Staats-Polizeien herum, aufmerksam und wissbegierig erscheinend. Auf deutscher Seite sind es die Hauptkommissare Blum (w) und Perlmann (m), welche zusammen mit ihrem Schweizer Kollegen Flückinger, der auch für abgängige Amtskollegen zuständig erscheint, in einem nicht uninteressanten Tatort-Fernsehfilm gemeinsame Ermittlungen aufnehmen dürfen.. Ein durchschnittlicher Kriminal- und Polizeifilm, hinter schöner Kulisse abgedreht, aus dem Jahr 2008, den man sich durchaus auch zweimal anschauen kann. Für das Kostümbild war Claudia Unger verantwortlich und das unter der Regie von Rene Heisig.
Ein schöner Klara-Blum-Tatort – Eva Mattes ist sowieso klasse! Psychologisch stimmig, bis in die Nebenrollen sehr gut besetzt. Und ein funktionierender Spannungsbogen, der geschickt vom übergriffigen jungen Kollegen bis hin zu Bonnie-und-Clyde-Action auf dem winterlichen Bodensee reicht. Eigentlich geht es um Drogenkriminalität im großen Stil, aber der Fokus wurde auf die gefühlsmäßige „Befangenheit“ aller Beteiligten gesetzt. Fazit: Spannend und stimmig bis ins Detail mit einer klarsichtigen Klara Blum.
Ganz guter Durchschnitt, gefällige Geschichte, wenn auch ein bisschen holprig dargeboten, schauspielerisch nicht gerade erste Sahne.
Was mich aber eigentlich stört, ist, dass die Protagonisten nicht überzeugend ausgearbeitet wurden. Personen, insbesondere die Täter, schlüpfen in Verhaltensmuster, gerade so, wie es dem Drehbuch genehm erscheint. Leider kommt das nicht plausibel rüber.
Inhaltlich zwar durchschnittliche „Massenware“.
Sehr positiv finde ich jedoch, dass in dieser Folge dem Bodensee (inkl. Haus am See der Kommissarin Blum und einigen schönen See-Motiven, einerseits mit Schwänen, etc., aber auch Aufnahmen abseits von „Postkarten-Bildern“) viel Platz eingeräumt wurde, was dieser m.E. auch verdient.
An sich hätten sich die Handlungsorte, an welchen dieses Team ermittelte, durch die größere Einbindung des Elements „See“ von anderen Teams deutlich(er) abheben können. Leider spielte der Bodensee in den sonstigen Folgen dieses Teams nur selten eine wesentliche Rolle.
Aufgrund der starken Einbindung des Sees – und weil ich die Rolle des Komm. Reto Flückiger in dieser Folge „erfrischender“ angelegt fand als in den späteren Luzern-TO´s, gefällt mir diese Folge vom Team Konstanz am besten.
Schauspielerisch hervorragend, sehr gut inszenierte und sehr plausible Story, immer wieder gern gesehen!