Kurz und knapp – darum geht’s
Auf der Frankfurter Buchmesse kündigt Starautor Peter Hüttner sein brisantes neues Werk mit dem Titel „Der King“ an, das sich mit internationalem Waffenhandel beschäftigt. Am nächsten Morgen wird Hüttner erschossen in seinem Sportwagen aufgefunden, was Kommissar Konrad zu einem wohlhabenden Geschäftsmann namens Königsmann führt, der von Freunden nur „King“ genannt wird und sein Vermögen unter anderem mit Waffengeschäften gemacht hat. Als mysteriöse Anrufe und Übergriffe die Ermittlungen erschweren und plötzlich ein internationaler Berufskiller auftaucht, ahnt Konrad noch nicht, dass die Wahrheit viel näher liegt, als er vermutet …
Inhalt der Tatort-Folge „Der King“
Im grellen Licht der Pressekameras steht Verleger Walter Schermann selbstsicher neben seinem Starautor Peter Hüttner und präsentiert ihn als Hauptattraktion der gerade eröffneten Frankfurter Buchmesse. Das Klicken der Fotoapparate untermalt Hüttners routinierte Antworten auf die Fragen der Journalisten – bis jemand nach seinem neuen Projekt fragt. „Der King“ lautet der Arbeitstitel, mehr will Hüttner nicht verraten, nur dass es sich um ein „hochbrisantes Thema“ handele. Ein wissendes Lächeln huscht über sein Gesicht, bevor die Fotografen ihn erneut blenden.
Kommissar Konrad betrachtet nachdenklich die Leiche im Sportwagen, während der Herbstwind erste Blätter über den Asphalt weht. Müde reibt er sich über das Gesicht – sein letzter Fall vor dem Ruhestand sollte eigentlich ruhiger verlaufen. Sein Assistent Robert Wegener steht neben ihm, hungrig nach Erfolg und manchmal zu voreilig in seinen Schlüssen. Die Spannung zwischen dem erfahrenen Ermittler und seinem jungen Kollegen ist spürbar, wenn Konrad seine impulsiven Ermittlungsmethoden mit skeptischem Blick quittiert.
Als Konrad die luxuriöse Villa des Geschäftsmanns Königsmann betritt, fühlt er sich wie ein gewöhnlicher Besucher in einem Museum für moderne Kunst – klein, fehl am Platz und unter ständiger Beobachtung. „Den King gibt es nicht“, behauptet Königsmann mit samtweicher Stimme, während er dem Kommissar einen teuren Whiskey anbietet, „das ist nur ein Spitzname unter Freunden.“ Doch in seinen Augen blitzt etwas auf, das Konrad misstrauisch macht.
Die Ermittlungen führen Konrad durch ein Labyrinth aus Verlagsintrigen, heimlichen Affären und internationalen Waffengeschäften. Er trifft auf den verbitterten Lektor Dr. Offenbach, der im Schatten von Hüttners Erfolg stand, und auf dessen Ex-Frau von Cramer, die im selben Verlag arbeitet und mehr weiß, als sie zugibt. Wie Schachfiguren scheinen sie alle auf einem Brett zu stehen, das größer ist als Konrad zunächst vermutet.
In Amsterdam stößt Konrad auf eine weitere Spur – wie Nebelschwaden ziehen sich Hüttners Recherchen durch die dunklen Gassen der Stadt und führen schließlich zu einem Bordell, dessen Verbindungen bis nach Frankfurt und in die Kreise von Königsmann reichen. Die Suche nach der Wahrheit gleicht immer mehr der Suche nach einem Phantom, das greifbar scheint und im nächsten Moment wieder verschwunden ist.
Als ein maskierter Mann in die Wohnung von Dr. Offenbach eindringt und nach Informationen über Hüttners unveröffentlichtes Buch fragt, überschlagen sich die Ereignisse. Ein Schussattentat auf den Verleger Schermann folgt, und plötzlich taucht ein internationaler Berufskiller in Frankfurt auf. Doch während alle Augen auf den großen „King“ gerichtet sind, entdeckt Konrad, dass die folgenschwersten Taten oft aus den allermenschlichsten Motiven entspringen …
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Der King“ wurde vom Hessischen Rundfunk produziert und im September und Oktober 1978 in Frankfurt am Main gedreht. Die Erstausstrahlung am 11. Februar 1979 markierte einen besonderen Moment in der Geschichte der Krimireihe – es war der achte und letzte Fall für Kommissar Konrad, verkörpert von Klaus Höhne, der seit 1971 für den HR ermittelte.
Neben Höhne glänzten Heinrich Schweiger als undurchsichtiger Geschäftsmann Königsmann und ein hochkarätiges Ensemble aus der damaligen Schauspielelite. Die Atmosphäre der internationalen Frankfurter Buchmesse diente als authentische Kulisse für den Fall, der den Literaturbetrieb und seine Schattenseiten beleuchtete.
Mit einem beeindruckenden Marktanteil von 63,00 % bei der Erstausstrahlung verabschiedete sich Höhne als einer der ersten „Tatort“-Kommissare auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit vom Publikum. Die Figur des Kommissar Konrad, der mit Ruhe, Beharrlichkeit und einem Gespür für die menschlichen Abgründe hinter den Verbrechen ermittelte, prägte das frühe Bild der „Tatort“-Reihe maßgeblich.
Nach der Ausstrahlung kursierten zahlreiche Spekulationen darüber, wer das reale Vorbild für den fiktiven Waffenhändler „King“ gewesen sein könnte – ein Umstand, der die Brisanz des Themas noch lange nach Höhnes Abschied vom „Tatort“ unterstrich.
Kommissar Konrad aus Frankfurt erscheint ja in seinen frühen Fällen eher in Hut und Mantel am Tatort, auch äußerlich ist er da eher ein Typ für ältere Damen; in dieser Folge darf er dagegen zwischendurch sogar mal eine schicke Pilotenbrille tragen und sich auch sonst recht sportlich gekleidet zeigen. Der Plot um einen Schriftsteller, der kurz nach der Vorankündigung seines neuen Skandalbuchs getötet wird, ist nicht unbedingt auf höchstem Niveau, und die Personenzeichnung des titelgebenden „King“ erreicht nach meiner bescheidenen Meinung allenfalls das Niveau einer Vorabendserie. Allerdings ist mit Christian Quadflieg die TO-Ikone schlechthin an Bord, und er sieht hier auch noch genauso gut aus wie zwei Jahre zuvor im „Reifezeugnis“. Dazu ein kurzer, nicht bedeutungstragender Auftritt von Fritz Eckhardt als Oberinstepktor Marek aus Wien. Unterm Strich auch für Zuschauer ohne historisches TO-Interesse eine ganz nette, unverbindliche Abendunterhaltung. 3 Sterne geb ich gerne.
Es fehlt dem Ganzen die Spannung. Zuviel Gerede und zuwenig Handlung. Eigentlich eine Story, die mehr verspricht….
Der Tatort Nummer 096, Hauptkommissar Konrad aus Frankfurt ermittelt in seinem letzten Fall und trifft auch noch auf Oberinspektor Marek, aus Wien , glaub´ ich. Da war alles gelaufen. Einer der wenigen Tatort-Filmen wo man nach einer dreiviertel Stunde denkt, der läuft schon zwei Stunden. Und am Ende hat man gefühlte vier Stunden vor dem Fernseher hinter sich. Meine Meinung zu KHK Konrad hat sich seit seinen letzten Filme nicht geändert. Er macht sich dienstlich rar. Er bleibt der Alpha – Fan an der Bordsteinkante. Hat irgendjemand mal sein Gerlind gesehen??
Super Tatort aus den 70ern. Gehört für mich zu den besten Konrad Tatorten. Konrad kommt mir immer wie ein Oberlehrer vor. Sehr amüsant anzusehen. Besonders als er seinen Kollegen Zusammenpfeift. Ebenfalls im Gedächtnis geblieben, dass es der King nicht so mag wenn sein Butler ihn kopiert im Aussehen. Köstlicher Spass