Tatort Folge 324: Heilig Blut



In dem Tatort „Heilig Blut“ muss der Kommissar Flemming (Martin Lüttge) in Düsseldorf einem ungeklärten Todesfall in einem Kloster auf den Grund gehen.

Im Mittelpunkt des Krimis steht, wie der Titel schon sagt, das Kloster „Heilig Blut“ in Düsseldorf, in dem ein merkwürdiger Todesfall die Kommissare Flemming und Koch (Roswitha Schreiner) auf den Plan ruft. So finden die Ordensschwestern eines Tages ihre Mitschwester, eine Nonne namens Theresa, tot am Fuß des klösterlichen Glockenturmes. Die Äbtissin vermutet in dem Tatort „Heilig Blut“, dass die junge Frau durch einen Unfall vom Turm gestürzt und so umgekommen ist. Dass Theresa sich selbst umgebracht haben könnte oder gar die Nonne Opfer eines Verbrechens geworden ist, kann sich die Leiterin des Klosters keinesfalls vorstellen.

Der Ermittler Flemming und seine Kollegin Koch teilen in dem Tatort „Heilig Blut“ die Meinung der Äbtissin nicht unbedingt und schließen einen Freitod oder eine Fremdeinwirkung nicht grundsätzlich aus. Die Vermutung der beiden Fahnder wird unterstützt, als bei einer Untersuchung des Opfers herauskommt, dass die Nonne schwanger war.

Der Todesfall und eine Schwangerschaft bei einer eigentlich enthaltsam lebenden Nonne könnten für das Kloster zu unangenehmen Schlagzeilen führen. Deswegen erklärt sich die Äbtissin damit einverstanden, dass die Polizisten Koch während der Ermittlungen in das Kloster einzieht. Dabei hält die Kommissarin in dem Tatort „Heilig Blut“ besonders die Augen nach männlichen Besuchern offen, die der Vater von Theresas ungeborenem Kind sein könnten. Eines Nachts kann Koch dann tatsächlich einen Mann auf dem Klostergelände beobachten. Dieser kann jedoch entkommen, ehe die Fahnderin ihn von Nahem sehen und im besten Fall identifizieren kann. Koch geht aber davon aus, dass die Novizin Elia, deren Beziehung zu der Toten sehr eng war, eventuell den unbekannten Mann besser zu Gesicht bekommen hat.

Nach dem nächtlichen Besuch hat sich jedoch in dem Tatort „Heilig Blut“ die Stimmung im Kloster geändert. So hat plötzlich Elia unter Angstzuständen zu leiden. Die größte Veränderung zeigt aber die Leiterin des Klosters, die jetzt gar nicht mehr einverstanden ist mit den ihrer Meinung nach unorthodoxen Ermittlungstaktiken der Kommissarin. Es kommt so weit, dass die Äbtissin Koch des Klosters verweist.

Immerhin war in der Zwischenzeit Kommissar Flemming mit seinen Untersuchungen erfolgreich. So ist es dem Düsseldorfer Ermittler gelungen, den nächtlichen Besucher zu identifizieren, der laut Flemming ein junger Restaurateur namens Gabriel Engelhart war. Dieser gibt im Verhör zu, dass er eine sexuelle Beziehung zur Nonne Theresa hatte und auch der Vater ihres Kindes ist. Jedoch streitet Engelhart in dem Tatort „Heilig Blut“ vehement ab, Theresa umgebracht zu haben.

Koch und Flemming kommen in dem Fall einfach nicht weiter. Helfen könnte ihnen nur die Äbtissin, die, da sind sich die beiden Kommissare sicher, mehr weiß, als sie gesagt hat…


Am 14. Januar 1996 feierte die Tatort-Folge 324 „Heilig Blut“ Premiere im Westdeutschen Rundfunk und war damit der erste neue Tatort im Jahr 1996. Für das Drehbuch waren Dorothee Schön und Susanne Schneider verantwortlich, umgesetzt wurde das Skript von Hartmut Griesmayr.

Besetzung

Hauptkommissar Flemming – Martin Lüttge
Kommissarin Miriam Koch – Roswitha Schreiner
Schwester Theresa – Carmen Hanion
Schwester Elia – Ina Weisse
Schwester Maria Benigna – Monika Schwarz
Schwester Susanna – Lauretta Hickmann
Äbtissin – Maria Schell
Gabriel Engelhardt – Holger Handtke
u.a.

Stab

Regie – Hartmut Griesmayr
Kamera – Charly Steinberger
Buch – Dorothee Schön
Szenenbild – Jürgen Kötter

Bilder – WDR/Bischoff


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9 Meinungen zum Tatort Folge 324: Heilig Blut

  • Dirk • am 22.12.15 um 16:26 Uhr

    Der Tatort Nummer 324 aus Düsseldorf. Hauptkommissar Flemming und seine Miriam Koch ermitteln in einem außergewöhnlichen Tötungsfall. Die sind ja auch von der Mordkommission. Eine junge Nonne wurde gemordet, innerhalb des Klosters und in der allgemeinen Dienstzeit. Interessanter Tatort-Kirchen-Krimi, der bei dem zuschauenden Publikum durchaus Neugier geweckt haben könnte. Aber Spannung? Negativ! Ich sehe diesen Tatort-Fernsehfilm nun zum zweiten Mal und dabei wird es auch letztendlich bleiben.


  • MadMonkey • am 24.4.17 um 18:42 Uhr

    Kloster Nonne Tot Kommissarin nicht undercover kein Ballauf ein müder Flemming. Buhhhh


  • Kvas • am 6.7.19 um 23:57 Uhr

    „Verdammt noch mal“, Flemminings first words here.
    The Äbtissin sounds like she has been smoking all her life
    Myriam enters the monastery with two bottles of wine, a popcorn maker and Mickey Mouse pajamas.
    The music is awful.


  • Zillmator • am 3.12.21 um 19:37 Uhr

    Jede Minute von dem Film ist Folter…


  • Henning • am 20.12.23 um 0:34 Uhr

    Man muss ja kein Freund der katholischen Kirche oder von Glaubensgemeinschaften im Allgemeinen sein. Aber Fleming´s intolerante und überhebliche Äußerungen gehen einem (oder mir) schon irgendwann auf den Zünder. Letztendlich merkt man auch daran, dass der Film schon etwas älter ist. Damals noch ein Tabubruch, ist es heute kein Problem mehr, auf der Kirche herumzuhacken. Sowas würde heute keinen Weg mehr ins Drehbuch finden, denn es ist nichts besonderes mehr.


  • Der Fremde • am 20.12.23 um 9:33 Uhr

    @Henning:
    Ich stimme Ihnen zu. Dennoch war es m.E. wichtig, die (katholische) Kirche von ihrem ‚Sockel‘ herunter zu holen. (Da ihr dieser – wie wir nun wissen – nicht zusteht!). 😇


  • Al.Ter • am 17.1.24 um 17:38 Uhr

    ⭐️⭐️⭐️
    Getragen wird diese von Hartmut Griesmayr inszenierte Folge natürlich von ‚Seelchen‘ Maria Schell, neben ihr sind noch Ina Weisse und Holger Handtke zu erwähnen.
    Die Story bleibt leider allzulange unscharf und nebulös, was Flemming in seiner ausnehmend freundlichen Art entsprechend zu kommentieren pflegt.
    Im weiteren Verlauf wird es recht krude, um nicht zu sagen unglaubwürdig, die Auflösung am Ende dann ziemlich weit hergeholt.
    Als protestantisches Nordlicht habe ich mit Marien-Verehrung, der Schuld-und-Sühne-Lehre und dem Bußsakrament (vulgo Beichte) der „Katholen“ erhebliche Probleme – aber das tut hier nix zur Sache …

    Erfreuen wir uns lieber an der Optik, denn die Bilder, die Kameramann Charly Steinberger (1984 von Susanne Uhlen geschieden) eingefangen hat, können gefallen: Jean-Jacques Annauds geniale Verfilmung von Umberto Ecos Bestseller ‚Der Name der Rose‘ von 1986 läßt grüßen!

    Deshalb hätte der Name des Drehortes in Tschechien im Abspann ruhig genannt werden können – das Kloster und die Abteikirche ist in Südböhmen zu finden: Knapp 100 Kilometer südlich von Prag und ca. 35 km nördlich von Budweis entfernt, liegt südwestlich der Stadt Tabor an der Luznice (Lainsitz), einem Nebenfluß der Moldau, der kleine Ort Bechyne (Beching).
    Unweit des mächtigen Renaissance-Schloßes befindet sich die spätgotische Klosterkirche Mariä-Himmelfahrt, zweimal ist sie kurz im Hintergrund hoch oben auf einem Felsen zu sehen; später parken die Ermittler ihr Auto vor dem Seiteneingang.
    Auch die Innenaufnahmen sind dort entstanden, als Kulisse für die Klosterräumlichkeiten diente das im Geviert angebaute ehemaligen Kloster (jetzt Musikschule), bis 1950 waren dort Franziskaner ansässig.

    Unterhalb des Schloßberges findet man direkt am Ufer der Luznice die Werkstatt des Restaurators, Ort der Festnahme des Verdächtigen; auf dem Gelände ist heute eine Ferienpension.
    Lediglich den Turm konnte ich nicht lokalisieren, der befindet sich weder bei der Kapelle noch beim Schloß, es wird ein anderes Gebäude sein.

    Hübsche Dialoge werden geboten:
    – zwischen Flemming und dem Restaurator:
    R: „Die Unschuld hat im Himmel einen Freund – Schiller“.
    F: „Tja, aber der verschafft ihm hier kein Alibi auf Erden“.
    – Flemming altväterlich zu Koch: „Fallen sie mir nicht vom Glockenturm!“

    Dank dieser Folge wissen wir nun, daß Frau Kochs Heinzi einen Nachnamen hat: Dombrowski.
    Jedoch ist deren Verhältnis momentan ziemlich getrübt, was unschwer an der Menge des konsumierten Rotweins zu erkennen ist!

    Zur Personalie Dorothee Schön (Drehbuchautorin):
    Verheiratet mit Jürgen Bretzinger, der TO-Fans nicht unbekannt sein dürfte – Stichwort Stoever & Brockmöller!
    Die Grimme-Preisträgerin hat in vielen TV-Produktionen bis heute Spuren hinterlassen, verfaßte rd. 30 Drehbücher, allein 17 für die TO-Reihe (8x Blum, 5x Odenthal, Thiel & Boerne 2x und je einmal Borowski und Flemming).
    In ihrer Drehbuchwerkstatt München betreute sie auch ihre Co-Autorin Susanne Schneider und z.B. Friedrich Ani.

    Und am Rande bemerkt:
    – netter, aber verzichtbarer Gag: die Popcornmaschine
    – Auto von Schafen umringt: immer wieder gern genommenes Motiv, so in ‚Tod im Häcksler‘ oder im Vorspann von ‚Mord mit Aussicht‘.


  • Der Fremde • am 17.1.24 um 18:14 Uhr

    @Al.Ter:
    War der „Heinzi“ nicht der Staatsanwalt, mit dem Fr. Koch in einer der Flemming-Vorfolgen ‚Herz As‘ (hab‘ ich zufällig letzte Wo. auf WDR gesehen) erotische Fesselspiele trieb (und der dann nach Neu-Kaledonien ausgewandert ist)?
    Das traurige Gesicht von Fr. Koch in der Schluss-Szene ist mir noch in Erinnerung! (sie fragt: „Neu-Kaledonien, wo ist denn das überhaupt? Flemming antwortet mit exaktem Längen- und Breitengrad – keiner wird’s
    überprüfen!). 😉


  • Al.ter • am 18.1.24 um 12:33 Uhr

    @ Der Fremde
    Jau, genau der StA (die Szene findet sich in #316 ‚Herz As‘).
    Aber ich meine, daß die beiden am Ende von #354 ‚Brüder‘ heiraten!
    Da gibt es mittendrin ein Telefonat, in dem sie Heinzi mitteilt, keinen Bock zu haben mit dem Camping-Bus durch Finnland zu gurken, weil sie bis dahin im 6. Monat ist!
    Am Schluß kommt sie im Brautkleid ans Rheinufer gelaufen und ruft Flemming, der gerade mit seinem Boot abgelegt hat, „V-e-n-e-d-i-g!“ zu und meint dann leise: „Du schaffst das schon“, wobei sie ein Tränchen verdrückt!
    Ein schönes Finale!


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