Polizeiruf 110: Nur Gespenster



Vom brandaktuellen Mord zum Cold Case: kniffliges Krimipuzzle für König und Böwe

Ein Cold Case mit tödlichen Folgen bis in die Gegenwart beschäftigt das Rostocker Ermittlerinnenduo Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Melly Böwe (Lina Beckmann) in ihrem dritten gemeinsamen Fall: Als ein angesehener Arzt ermordet wird, finden sich am Tatort DNA-Spuren einer Teenagerin, die vor 15 Jahren spurlos verschwand. Die Familie des Mädchens zerbrach daran und muss sich nun angesichts der Ermittlungen alten und neuen Fragen von Schuld, Verantwortung und Verdrängung stellen. Und auch Katrin König wird durch eine überraschende Begegnung mit ihrem lange verschollenen Vater mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert …
Die Dreharbeiten für den aktuellen Polizeiruf 110 des Norddeutschen Rundfunks mit dem Titel „Nur Gespenster“ unter der Regie des Sonntagskrimi-erfahrenen Andreas Herzog fanden vom 18.05. bis zum 21.07.2022 u. a. in Rostock, Hamburg und an der Ostsee statt. Ausgestrahlt wird der Film am dritten Advent, nämlich am Sonntag, den 17.12.2023, um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Nur Gespenster“

Das Mordopfer: ein Mann mit zwei Gesichtern?

Sie haben schon viel in ihrem Berufsleben gesehen, die beiden erfahrenen Kriminalistinnen Katrin König und Melly Böwe. Doch der Anblick dieser Leiche schockiert sie geradezu: Kai Wülker wurde in seiner eigenen Wohnung mit einer Flasche niedergeschlagen, mit Seilen am Glastisch gefesselt und schließlich mit einem schwarzen Ledergürtel erdrosselt. Spuren von Folter zeigen sich am ganzen Körper. Warum diese Brutalität? Eine knifflige Aufgabe für die Profilerin König. Schließlich war der Ermordete ein gut situierter Chirurg, der in den Krisengebieten dieser Welt ehrenamtlich medizinische Hilfe geleistet hat.
Bei seinen Recherchen im NDR-Polizeiruf 110 „Nur Gespenster“ entdeckt das Duo König und Böwe jedoch einige Risse im scheinbar perfekten Leben des Mordopfers. In der Privatklinik für plastische Chirurgie, wo Wülker zuletzt gearbeitet hat, hält sich die Trauer über den Tod des Kollegen jedenfalls in Grenzen. Als „misogynes Arschloch“ bezeichnet ihn seine Chefin. Immer wieder habe es Beschwerden von Patientinnen über anzügliche Bemerkungen Wülkers gegeben – Grund genug, seinen Arbeitsvertrag gegen Zahlung einer üppigen Abfindung vorzeitig aufzulösen. Das Sexspielzeug, das Melly Böwe in der Wohnung des Toten findet, lässt außerdem auf eine Neigung zu SM-Praktiken schließen – doch in dem Etablissement, das Wülker öfters aufgesucht hat, ist man offenbar froh darüber, den Klienten künftig nicht mehr empfangen zu müssen. Kai Wülker – wer war er wirklich?

Die DNA einer Vermissten: Spur in eine rätselhafte Vergangenheit

Zu einem echten Rätsel wird dieser Fall für das norddeutsche Ermittlerteam aber durch etwas ganz anderes: Am Tatort wurde fremde DNA sichergestellt, die einer gewissen Jessica Sonntag zuzuordnen ist. Das Verblüffende: Diese Person gilt seit 15 Jahren als vermisst und wurde vor drei Jahren für tot erklärt – was die Mutter Evelyn Sonntag aber nicht daran hindert, bis heute auf die Rückkehr ihrer Tochter zu hoffen. Als die biedere und unscheinbare Frau, die bei der Telefonseelsorge arbeitet, eines nachts einen Anruf von Jessica erhält, triggert dies ihre Erwartung auf ein baldiges Wiedersehen. Und auch die Kommissarinnen gehen nach dem DNA-Fund davon aus, dass Jessica lebt – und dass sie womöglich in den brutalen Mord an Kai Wülker im TV-Krimi „Nur Gespenster“ verstrickt ist. Vater Robert Sonntag, der eine Autowerkstatt betreibt, würde die ganze Geschichte dagegen am liebsten endgültig hinter sich lassen. Er hält Jessica für tot und kann nur schwer ertragen, dass seine Frau die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben hat. Entsprechend skeptisch steht er den neuen Ermittlungen gegenüber – am Ende könnten sie doch nur eine einzige große Enttäuschung für Evelyn bedeuten.

Was geschah mit Jessica Sonntag?

Schließlich gibt es noch Henrik Sonntag, den jüngeren Bruder Jessicas, der seit dem Verschwinden seiner Schwester bei einer Tante in München gelebt hat. Sein Verhältnis zu Jessica war immer sehr eng – von seinen Eltern jedoch hat er sich nach dem, was vor 15 Jahren passiert ist, total entfremdet. Zu gerne würden König und Böwe von Henrik erfahren, warum Jessica damals eigentlich von zu Hause abgehauen, was genau vorgefallen ist – doch so recht erinnern kann oder will sich der kleine Bruder nicht. Und auch Jessicas einstige Schulfreundin Michelle kann nur wenig zur Aufklärung beitragen – die junge Frau lebt in einer alternativen WG, wo Drogen wie Kaffee oder Tee konsumiert werden.
Auskunftsfreudiger ist allein die Ermittlungsakte zum damaligen „Fall Jessica“. Demnach war auch die Vermisste in der Drogenszene aktiv, außerdem hat sie oft die Schule geschwänzt und war magersüchtig – für die psychologisch geschulte Analystin König allesamt Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Doch warum haben Jessicas Eltern nichts dergleichen erwähnt? Irgendetwas verschweigen die Sonntags, so viel steht fest. Und schließlich erkennen die Rostocker Fahnderinnen eine erschreckende Verbindung zwischen dem Vermisstenfall Sonntag und dem Mordfall Wülker, die eine ganz neue Dimension eröffnet – denn Jessica war ein Missbrauchsopfer …

Unheimliches Wiedersehen: Katrin König und ihr Vater

Als wäre der aktuelle Fall im Polizeiruf 110 „Nur Gespenster“ nicht schon aufwühlend genug, begegnet Katrin König auch noch den Dämonen ihrer eigenen Kindheit – zunächst in Form einer kleinen Spielzeugfigur, die sie eines Tages im Briefkasten findet und die sie eindeutig an ihren Vater erinnert. Günther Wernecke hat im Stasi-Knast gesessen, als seine Familie über die Ostsee aus der DDR fliehen wollte – eine Flucht, die Katrins Mutter nicht überlebt hat. Von ihrem Vater hat Katrin König nie wieder etwas gehört. Bis jetzt. Als er plötzlich leibhaftig vor ihr steht, rastet die sonst so kontrollierte Polizistin aus – unter den Augen ihrer Kollegin Melly Böwe.
Die Gespenster der Vergangenheit, sie plagen alle Figuren in dieser Geschichte und führen zu Tragödien in der Gegenwart …

Videos zur Produktion

Trailer



Polizeiruf-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Verdrängung ist das große Thema dieses Polizeirufs, grandios verkörpert von Judith Engel in der Rolle der Evelyn Sonntag. Auch filmästhetisch wird der schwere Stoff eindrucksvoll in Szene gesetzt, angefangen bei der rätselhaften Bildcollage zu Beginn, vor allem aber durch das intensive Herantasten an die Figuren im Handkamera-Modus. So viel emotionale Nähe erlebt man als Zuschauer selten. Ob es allerdings sinnvoll ist, den inhaltlich sehr dichten Hauptplot noch um einen Nebenstrang um Katrin König und ihren Vater zu ergänzen, der für den Zuschauer zudem nur schwer nachvollziehbar ist, sei dahingestellt. Immerhin wird die horizontale Erzählweise so um eine Facette bereichert. Während Anneke Kim Sarnau allerdings nach Herzenslust wüten und um sich schlagen darf, ist der Ausnahmeschauspielerin Lina Beckmann (derzeit in Höchstform zu erleben im „Anthropolis-Marathon“ am Hamburger Schauspielhaus) anzusehen, dass sie mit Standardsätzen wie „Kennen Sie diesen Mann?“ eindeutig unterfordert ist. Mehr Charaktertiefe und Entwicklung wären auch dieser Figur und ihrer Darstellerin zu wünschen.

Besetzung

LKA-Analystin Katrin König – Anneke Kim Sarnau
Kriminalhauptkommissarin Melly Böwe – Lina Beckmann
Henning Röder, Leiter der Mordkommission – Uwe Preuss
Kriminaloberkommissar Anton Pöschel – Andreas Guenther
Kriminaloberkommissar Volker Thiesler – Josef Heynert
Evelyn Sonntag – Judith Engel
Robert Sonntag – Holger Daemgen
Henrik Sonntag – Adrian Grünewald
Michelle Carstensen – Senita Huskić
Günther Wernecke – Wolfgang Michael
u. v. a.

Stab

Regie – Andreas Herzog
Buch – Astrid Ströher
Bildgestaltung – Marcus Kanter
Schnitt – Gerald Slovak
Kostümbild – Katja E. Waffenschmied
Maskenbild – Jeanette Kellermann, Nicole Rohner-Allert
Casting – Mai Seck, Patrick Dreikauss
Szenenbild – Sonja Strömer
Musik – Chris Bremus
Ton – Thorsten Schröder
Herstellungsleitung – Jeffrey Budd
Produktionsleitung – Mathias Mann, Daniel Buresch (NDR)
Produzentin – Iris Kiefer
Ausführende Produzentin – Nikola Bock
Redaktion – Philine Rosenberg


45 Meinungen zum Polizeiruf 110: Nur Gespenster

  • male • am 17.12.23 um 21:51 Uhr

    Als Zuschauer des „Polizeiruf 110: Nur Gespenster“ kann ich sagen, dass dieser Krimi interessante Wendungen und eine fesselnde Handlung bot. Der Film beginnt mit einer mysteriösen Stimmung, die sich bald auf die Dynamik einer zerrütteten Familie konzentriert. Diese familiären Konflikte werden durch überzeugende schauspielerische Leistungen besonders intensiv dargestellt. Dennoch gibt es Momente, in denen die Darstellung etwas plakativ erscheint, was der sonstigen Spannung des Films ein wenig entgegenwirkt​.

    Die Geschichte dreht sich um einen brutal ermordeten Schönheitschirurgen und führt die Kommissarinnen auf eine Spur, die immer wieder überraschende Wendungen nimmt. Gerade als man denkt, man sei der Polizei einen Schritt voraus, nimmt die Story eine unerwartete Richtung. Diese Elemente machen den „Polizeiruf“ zu einem spannenden Erlebnis, da man als Zuschauer ständig auf der Suche nach Antworten ist und sich dabei in den Ermittlungen verliert​.

    Insgesamt ist der „Polizeiruf 110: Nur Gespenster“ ein sehenswerter Beitrag zur Reihe, der trotz einiger kleinerer Schwächen in der Erzählung durch seine packende Handlung und starken schauspielerischen Leistungen überzeugt. Es ist ein Krimi, der nicht nur die Spannung aufrecht erhält, sondern auch zum Nachdenken anregt, insbesondere durch die Darstellung der komplexen Familienbeziehungen.

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  • Der Fremde • am 17.12.23 um 21:53 Uhr

    Also dass Lina Beckmann eine „Ausnahmeschauspielerin“ sei – wie von der TO-Redaktion vermeint – kann ich nicht ganz nachvollziehen (aber die Geschmäcker sind eben wohl verschieden).

    Seitdem die Figur „Melly Böwe“ die Figur „Sascha Bukow“ quasi abgelöst hat, hat das Team Rostock aus meiner Sicht noch keine einzige (!) gute Folge abgeliefert, was die Leistung der Team-Mitglieder angeht – auch heute nicht (und das, obwohl das Rostocker Team über viele Jahre die besten PR´s ablieferte). Bei der heutigen Geschichte fand ich nur Judith Engel als „Verdrängerin“ (die früher lt. eigener Angabe selbst Opfer war) sehr stark gespielt.

    Ein Detail zur Geschichte: Wenn Jessica als 8-jährige tatsächlich regelmäßig anal missbraucht wurde, wundert mich schon, dass das nie z.B. dem Schularzt aufgefallen ist. Aber vielleicht hat der ja auch weggeschaut???

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  • KürbisHoko • am 17.12.23 um 21:54 Uhr

    Als langjähriger Fan der Polizeiruf-Reihe habe ich die Entwicklung der Charaktere immer mit großem Interesse verfolgt. Insbesondere die Dynamik zwischen Katrin König und Alexander Bukow war einzigartig und bot eine faszinierende Mischung aus beruflicher Zusammenarbeit und persönlicher Spannung. In ‚Nur Gespenster‘ wurde deutlich spürbar, dass der ehemalige Partner Bukow fehlt. Seine Präsenz brachte eine bestimmte Tiefe und Komplexität in die Serie, die nun merklich abwesend ist.

    Während Lina Beckmann als Melly Böwe durchaus eine beeindruckende Leistung zeigt und die Serie mit ihrem Talent bereichert, fehlt die Chemie und das Zusammenspiel, das Bukow in die Ermittlungen eingebracht hat. Seine Fähigkeit, die Handlung auf unvorhersehbare Weise voranzutreiben und gleichzeitig Königs Charakter herauszufordern, war ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs der Serie.

    Obwohl ‚Nur Gespenster‘ eine spannende und gut konstruierte Episode war, hinterlässt der Weggang von Bukow eine Lücke, die schwer zu füllen ist. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Episoden Wege finden, diese Lücke zu schließen und die Serie weiterhin auf hohem Niveau zu halten. Trotz des Fehlens von Bukow bleibt ‚Polizeiruf 110‘ jedoch eine der spannendsten und am besten produzierten Krimiserien im deutschen Fernsehen.

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  • Der Wanderer • am 17.12.23 um 21:54 Uhr

    Brisantes Thema – grenzwertig brutal und schmerzhaft behandelt. Besonders die Aussage der Mutter am Schluss: „Jessica hätte sich nicht so anstellen sollen, manche Männer sind eben so. Ich habe das doch auch überlebt“ lässt einen sprachlos zurück. Missbrauch wirkt generationenübergreifend weiter – teilweise auch so, dass Menschen, die als Kinder Opfer von Missbrauch geworden sind, als Erwachsene anderen missbrauchten Kindern nicht helfen.

    Die Sache mit Kathrin Königs Vater wird uns ja wohl in den nächsten Folgen als horizontaler Erzählstrang begleiten – man darf gespannt sein.

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  • Laufen • am 17.12.23 um 21:56 Uhr

    @Der Wanderer
    Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Das angesprochene Thema in „Polizeiruf 110: Nur Gespenster“ ist in der Tat brisant und die Darstellung grenzt an das Brutale, was die emotionale Wucht der Episode noch verstärkt. Ihre Beobachtung der Aussage der Mutter am Ende der Folge ist besonders treffend. Diese Zeile – „Jessica hätte sich nicht so anstellen sollen, manche Männer sind eben so. Ich habe das doch auch überlebt“ – ist erschütternd und reflektiert eine tragische, aber realitätsnahe Perspektive auf Missbrauch.

    Es ist ein erschreckender Einblick in die psychologische Komplexität von Missbrauchsopfern und deren Familien. Die Darstellung, wie Missbrauch generationenübergreifend wirken und zu einem zyklischen Muster des Leidens führen kann, ist in der Serie eindrucksvoll gelungen. Dass Opfer von Missbrauch in der Kindheit in späteren Lebensphasen oft Schwierigkeiten haben, anderen Opfern zu helfen, ist eine bittere Realität, die in „Nur Gespenster“ eindringlich dargestellt wird.

    Zum Punkt mit Kathrin Königs Vater: Diese Entwicklung verspricht, ein interessanter, horizontaler Erzählstrang zu werden, der sicherlich eine weitere Ebene der Spannung und des emotionalen Tiefgangs in zukünftigen Folgen einbringen wird. Die Art und Weise, wie „Polizeiruf 110“ solche komplexen und emotional geladenen Themen behandelt, macht die Serie zu einem herausragenden Beispiel für qualitatives und nachdenklich stimmendes Fernsehen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Erzählstrang weiterentwickeln wird.

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  • Thorsten • am 17.12.23 um 21:57 Uhr

    Gute Geschichte, wobei ich die erste Stunde sehr langatmig fand. Das Ende richtig gut. Nur mit der Figur Melly Böwe kann ich mich nicht anfreunden, die ist überhaupt nicht glaubhaft.

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  • Bruno • am 17.12.23 um 21:58 Uhr

    Fesselnd von der ersten bis zur letzten Minute. Die Sarnau wieder einmal in Höchstform.
    Kleine Kritik an der Kritik der Redaktion.
    Wenn Lina Beckmann am Hamburger Schauspielhaus Spitzenleistungen erbringt, ist das schön für sie.
    Sie für unterfordert zu halten, wenn sie auch eine Kommissarin glaubhaft verkörpert und profanen Sätzen Leben gibt, sehe ich auch als Spitzenleistung.
    Charaktertiefe braucht eine Shakespeare-Darstellerin.
    In einem Polizeiruf kann sie unpassend wirken.
    So unpassend wie die Regieanweisung, sich beim Führen eines Kfz. im Rückspiegel die Lippen anzumalen.
    Das ist meine Kritik an der Regie.
    Am Film habe ich nichts auszusetzen.

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  • Dieter N. • am 17.12.23 um 22:00 Uhr

    Also, ich hab mir den Polizeiruf angeschaut. Unglaublich, wie gut die da gespielt haben, da dachte ich fast, ich gucke eine Dokumentation. Meinen Respekt! So muss ein Krimi sein. Zeigt, dass manche Wunden einfach nicht verheilen – ein bisschen wie das Gedächtnis meiner Oma, die sich an alles erinnert, außer an meinen Geburtstag. Und das Schicksal? Hat das letzte Wort. War so bewegend, dass ich fast vergessen habe, dass ich eigentlich Lachen wollte. Tiefe Sache, wirklich.

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  • Donate • am 17.12.23 um 22:02 Uhr

    Die Darstellungen in diesem „Tatort“ waren einfach herausragend, insbesondere die der Mutterrolle, die wirklich makellos umgesetzt wurde. Die zweite Hälfte des Films war ein reines Nervenkitzel-Erlebnis, das bis zum Schluss anhielt. Das emotional aufgeladene Finale wird mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Dieser Tatort war wirklich intensiv und berührend – eine Erfahrung, die unter die Haut ging.

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  • Adabei • am 17.12.23 um 22:12 Uhr

    Spannender Polizeiruf. Habe aber nicht verstanden, wann die Tochter sich umgebracht hat. Wer hat ihre Leiche dann (im Grab oder woanders?) verschwinden lassen, ihr Bruder? Danach konnte er sie rächen und sich am Telefon als seine Schwester ausgeben. Als man das Haar der Schwester an der ersten Leiche fand, wurde gesagt, daß es von einer lebenden Person stammt. Ich glaube aber nicht, dass man an einem Haar tot oder lebend unterscheiden kann. Die Polizei hätte dann erst mal von einer „gelegten falschen Spur“ ausgehen müssen, also davon ausgehen, dass die Schwester tot ist und der Mörder jemand anderes?!
    Den Nebenschauplatz mit der Kommissarin und ihrem Vater fand ich eigentlich überflüssig und zu dramatisch.
    Gute Schauspieler, Kamera und guter Ton! 3 von 5 Sterne.

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  • Franziska aus F. • am 17.12.23 um 22:14 Uhr

    @der Fremde.

    Schularzt? In meinem Bundesland (BW) gibt es schon lange keinen Schularzt mehr. Jahrzehntelang !
    Aber wäre eine gute Idee !!!!!

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  • Claudia • am 17.12.23 um 22:18 Uhr

    Ich fand diesen Tatort herausragend. Das Drehbuch leider sehr realistisch, die familiären Verstrickungen ebenso, dies Alles schauspielerisch so intensiv und glaubhaft , ohne falsches Pathos, umzusetzen, ist ungewöhnlich und sehr gut in Szene gesetzt. L.Beckmann fängt m.E. an, Ihrer Figur zunehmend einen eigenen Charakter zu geben, das wird noch. Einen so stimmigen Tatort habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

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  • Franziska aus F. • am 17.12.23 um 22:20 Uhr

    @der Fremde,

    hab etwas verwechselt. Klar, es gibt die Einschulungsuntersuchung. Aber soweit ich mich erinnere, wird da der Hauptmerk auf das Motorische gelegt. Auch Hören und Sehen. LG Franziska

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  • I. Mirk • am 17.12.23 um 22:24 Uhr

    Es gibt ihn noch, den gut gemachten Krimi am Sonntag. Da meine ich nicht das kalauernde Duo um 21.45 Uhr, sondern den Polizeiruf um 20.15 Uhr vom NDR. Welch ein Unterschied zu den Tatortfolgen vom selben Sender und den eher deprimierenden Sehereignissen der letzten Zeit. Zu bemängeln gibt es immer etwas, aber wie es G.E.Rücht richtig am 17.1.22 schrieb: „Irgendwo da draußen, jenseits aller Foren, sitzen Millionen vor der Glotze. Sie haben eine harte Woche hinter sich und die nächste vor sich. Sie wollen entspannen, bevor das Hamsterrad sich weiterdreht …“ Glücklicherweise erfreuen sich nicht alle an seichter Unterhaltung, sondern mögen handwerklich gut gemachte Filme, in denen man mitfiebern, miträtseln und auch mitleiden kann. Wegen solcher Filme wie heute schalte ich fast jeden Sonntag immer wieder die ARD an und hoffe, keinen Müll zu sehen.

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  • Der Fremde • am 17.12.23 um 22:31 Uhr

    @Franziska aus F.:
    Ja, meine Schulzeit liegt schon „ein Zeiterl“ zurück. Damals gab es (in Ö) mindestens 1-mal im Jahr Kontakt mit dem Schularzt. Ich wusste nicht, dass es heute keine Schulärzte mehr gibt (sind das auch Personal-Einsparungen?)

    @Adabei:
    .) Das Thema mit der Flucht von Fr. König aus der DDR wurde in der PR-Folge „Zwischen den Welten“ 2013 näher behandelt (die Mutter ertrank, weil der kleinen Katrin ihre kleine rote Tasche ins Meer gefallen war und die Mutter sie aus dem Meer wieder zurückholen wollte; seitdem fühlt Fr. König sich „schuldig“ am Tod ihrer Mutter und glaubt allgemein, kein Recht dazu zu haben, glücklich zu sein).
    .) Das Grab von Jessica war wohl leer (wie immer in den Fällen, wenn jemand bloß „für tot erklärt“ wird, also ohne dass eine Leiche vorliegt).
    .) Ich glaube schon, dass die moderne Rechtsmedizin feststellen können sollte, ob eine Haarwurzel von einer lebenden oder schon lange toten Person stammt.

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  • alter Fan ( tm ) • am 17.12.23 um 22:36 Uhr

    …und so wird halt guter Krimi gemacht – auch wenn ich Charly Hübner immer noch sehr vermisse – ich schau mir anschließend halt das „Fest der Liebe“ in der Mediathek an – das aktuelle Ermittlerduo kommt bei mir mittlerweile doch sehr gut an ; selbst das leidige interne Problem , mit der Nummer 2 , die nicht automatisch eine gute Nummer 1 wird – ziemlich clever gelöst – den heutigen PR110 ( @Donate – es war definitiv kein Tatort ) fand ich überzeugend gut gemacht – emotional sehr ergreifende gut umgesetzte Story – handwerklich absolut nichts auszusetzen – perfekter Ton – einfallsreiche schön platzierte Zwischenclips ( Schlüssellochperspektive , oder die Spinne auf der Yacht ) – dann taucht auch noch Winfried Glatzeder als Katrins verschollener Vater auf – nein es war in Wirklichkeit doch Wolfgang Michael – auch gut gespielt .
    In diesem Sinne freu´ich mich schon sehr auf die nächste Produktion aus HRO .

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  • Jutta • am 17.12.23 um 22:49 Uhr

    Ein sehr guter Polizeiruf. Melly Böwe hat Frau König echt an die Wand gespielt und auch der Umgang mit dem mißgünstigen Kollegen fand ich sehr gelungen. Ohne Schreierei weist sie ihn sachlich in die Schranken. Das entspricht ganz meiner Vorstellung. Auf der anderen Seite dann die dürre Mutter, die da nicht einschreiten konnte, wollte. Ganz erbärmlich und dann arbeiten solche Elemente auch noch für die Telefonseelsorge.

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  • schauinsland • am 17.12.23 um 23:13 Uhr

    @Jutta: in der Realität absolut denkbar, dass ehemalige Missbrauchsopfer in helfenden Stellen wie bei der Telefonseelsorge platziert sind. Wahrscheinlich scheint, sie könnten anderen sanft, aber eindringlich deren Empfindungen absprechen oder bagatellisieren.

    Ja, spannend war der Polizeiruf. Ich für meinen Teil aber finde alle Themen rund um sexualisierte Gewalt viel zu schlimm, um mich dadurch gut unterhalten zu fühlen.

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  • Karin L. • am 17.12.23 um 23:58 Uhr

    Hätte man mehr draus machen können, am Anfang schnarchig, und nimmt zu spät Fahrt auf. Auch bedingt durch überladene Nebenhandlung, den Vater hätte es echt nicht gebraucht, und die Querelen im Team hätten schon seit Jahren geklärt werden können.

    An die Neue im Team gewöhnen fällt schwer, zu viele Blüten und Blümchen auf dem Lenkrad. Der nimmt man die Ermittlerin schwerlich ab.
    Der Chef ist eh daneben.

    Zwei bis drei Sterne. 🌟🌟🌟

    Antworten
  • Ralf • am 18.12.23 um 0:09 Uhr

    Endlich mal wieder ein Polizeiruf 110/Tatort, der nichts mit Migranten oder Russen zu tun hatte!
    Sehr wohltuend ! Die Darsteller waren sehr überzeugend! 5 Sterne!

    Antworten
  • Garbak • am 18.12.23 um 1:52 Uhr

    Hi Fans,
    Es wurde alles gesagt. Ich blieb nach Schluß noch lange sitzen, und grübelte.
    Sehr gut gespielt. Empfehlenswert. 5/5 Sternen.

    Antworten
  • Garbak • am 18.12.23 um 2:01 Uhr

    Nachtrag:
    Hab noch was:
    Musik, sehr gut ausgewählt, atmosphärisch perfekt.

    Antworten
  • Der Fremde • am 18.12.23 um 6:39 Uhr

    Zum Thema Lina Beckmann als „Melly Böwe“:
    Wie Fr. Beckmann als Theater-Schauspielerin ist, kann ich nicht beurteilen. M.E. können richtig gute Schauspieler:innen aber sowohl im Theater als auch im Film reüssieren! (das ist hier aus meiner Sicht nicht der Fall)

    Ein gutes Bsp., wie man trotz oder gerade wegen der vorhandenen Physiognomie brillieren kann, ist etwa Cornelius Obonya. Der nützt die Möglichkeiten seiner Mimik!

    Antworten
  • sabine • am 18.12.23 um 7:40 Uhr

    hat mir sehr gut gefallen, und lasst uns viel nachdenken

    Antworten
  • arte-Versteher • am 18.12.23 um 9:11 Uhr

    Harte Story, ohne Spannungsverlust unterwegs erzählt. Ich fragte mich anfangs, ob die Rolle der traumatisierten Mutter nicht etwas zu dick aufgetragen war, aber das hat sich dann am Ende geklärt.

    KHK Böwe wirkt in ihrem schlecht sitzenden Kostüm, der quer umgeschnallten Tasche und dem manchmal fast etwas begriffsstutzig wirkenden Blick eher wie eine Busschaffnerin. In Wahrheit erweist sie sich als psychologisch feinsinniger, weil sehr empathischer Spürhund. Endlich ist es einer Redaktion mal gelungen, eine neue Figur zu schaffen, die aus allen bekannten Kommissarklischees herausfällt. Ich liebe das.

    Vier Sterne.

    Antworten
  • Conrad aus F • am 18.12.23 um 11:28 Uhr

    @ Adabei
    Auch mich plagt die Frage, wann hat Jessica sich umgebracht und was ist anschließend mit ihrer Leiche geschehen. Logisch wäre der Zeitpunkt kurz vor der Ermordung des fürchterlichen Chirurgen. Dann wäre auch die Entnahme eines Haarbüschels durch ihren Bruder zwecks Legen einer falschen Fährte geklärt. Solche Details sollten klar aus dem Handlungsablauf des Films hervorgehen – denke ich. Sonst bleibt immer das bedrückende Gefühl zurück, nicht richtig aufgepasst zu haben oder begriffsstutzig zu sein.
    Ansonsten finde ich den PR prima. Er war von Anfang bis Ende spannend und liefert genug nachdenklichen und aufrüttelnden Stoff zum Thema sexuellen Missbrauchs. Von mir 8 von 10 Punkten.

    Antworten
  • Franziska aus F. • am 18.12.23 um 12:01 Uhr

    was ich auch noch sagen wollte … ich liebe die Figur Melly Böwe, die durch die fantastische Lina Beckmann ein unverwechselbares Gesicht bekommt !!!! Nicht so wie manche Botox-Ermittlerin.

    Antworten
  • Der Fremde • am 18.12.23 um 12:42 Uhr

    @Conrad aus F:
    Hat nicht der Bruder Jessica im Sand (in der Erde) vergraben? Da gab es doch eine entsprechende Einblendung gegen Ende (meiner Erinnerung nach).
    Das mit dem Tod von Jessica knapp vor dem 1. Mord würde – wg. der „Frische“ der Haarwurzeln – Sinn ergeben …

    Antworten
  • Conny • am 18.12.23 um 14:37 Uhr

    Für mich ein dramatischer Polizeiruf gestern.der mich noch lange beschäftigt hat .Tolle Schauspieler,die das Unheil sehr gut rüber gebracht haben .Ein Highlight am Sonntag Abend ,obwohl die Handlung echt an die Nieren geht…..Auf Andreas Herzog ist eben Verlass!

    Antworten
  • Adabei • am 18.12.23 um 15:26 Uhr

    @Der Fremde und @Conrad aus F:
    Ja so könnte es gewesen sein: Der Bruder hat seine Schwester nach ihrem Selbstmord vergraben, ein Haarbüschel mitgenommen und dann ihre Peiniger ermordet. Das Verteilen der Haare auf der Leiche war also Absicht und vielleicht auch ein indirekter Hinweisversuch auf die Untaten der Peiniger.

    @arte-Versteher • am 18.12.23 um 9:11 Uhr:
    Die Kriminalhauptkommissarin Melly Böwe ist sehr gut gespielt! Da stimme ich Ihnen zu!

    Übrigens frage ich mich, warum keine Haare oder Hautschuppen vom Bruder auf den Leichen der Peiniger zu finden waren? Er hat die Peiniger ja lange gequält, da muss er doch Spuren hinterlassen haben? Aber es ist ja nur ein eindringlicher und berührender Film und keine Dokumentation!

    Antworten
  • Ralph • am 18.12.23 um 16:55 Uhr

    Finster, finster. Und genau deshalb kam er so gut.⭐⭐⭐⭐⭐

    Antworten
  • MARIJA • am 19.12.23 um 0:26 Uhr

    ⭐⭐⭐⭐⭐ + + + + +
    atemberaubend !

    Antworten
  • Peter Meier • am 19.12.23 um 7:19 Uhr

    Warum ist der Chirurg ermordet worden ,was hatte er mit der verschwundenen Tochter zu tun ?
    Wollte der Bruder nur die Polizei zu neuen Ermittlungen bringen?

    Antworten
  • Thomas • am 19.12.23 um 8:54 Uhr

    @Adabei
    @Der Fremde
    @Conrad aus F
    Jessica Bruder sagt auf dem Ponyhof, wohin er seine Mutter gelockt hat und alles aufklärt :“Bis vor kurzem hat Jessica noch gelebt“.
    Dass sie sich wegen der psychischen Belastung, weshalb sie auf Fehmarn in Behandlung war, das Leben genommen hat, musste man (zwanglos) selbst erschließen. Dass er ihre Leiche am Strand vergraben hat, um ihren Tod vorübergehend zu verheimlichen, um sie zu rächen, und Haare mitnahm, ist wohl vom Film so gedacht, aber völlig unglaubwürdig. Ihr Fehlen wird doch schnell bemerkt, es wird gesucht, sie wird im Sand doch schnell gefunden und nun doch die Eltern informiert. So schnell hat der Bruder sein Vorhaben nicht ausgeführt.

    Antworten
  • Thomas • am 19.12.23 um 9:15 Uhr

    Darüber hinaus gab es viele Schwächen. Mindestens zwei deutliche Versprecher der Schauspieler, wobei einmal die grammatikalisch Person verwechselt wurde (du statt er, oder so). Die Ermittlungsarbeit war stümperhaft. Mindestens zwei Mal wurden Verhör einfach angebrochen, obwohl die vernommene Person so weit war, mehr preiszugeben. Kurze Andeutungen von Abläufen wurden aber gleich als vollendete Straftatbestände angesehen und so den Verdächtigen vorgeworfen.

    Die Kommissarin König hat sich weiter oder wieder nicht im Griff und prügelt im Dienst (!) eine alten Mann (ihr Vater). In Wirklichkeit wäre so eine Polizistin längst in den Innendienst versetzt oder endlich rausgeflogen.

    Das Thema war bedrückend, was ich aber nicht kritisieren will. So darf nicht jeder Politzeiruf oder Tatort sein, doch dass der Kindesmissbrauch auch einmal ansprochen wird, ist richtig.

    Die Schauspieler waren, wie schon oben beschrieben, teilweise sehr gut. Spannend war es auch.

    Der erste Tote, der Arzt, wurde im Verlauf der Handlung immer weniger und zuletzt gar nicht mehr erwähnt. Es ging nur noch um die „Täterfamilie“. Das fand ich auch falsch.

    Insgesamt ein ganz guter Film mit einem im Einzelnen sehr schlechten Drehbuch.

    Antworten
  • Adabei • am 19.12.23 um 9:35 Uhr

    @Thomas:
    Die Rache des Bruders war nicht durchdacht, er war wohl blind vor Wut.
    Den Polizeiruf finde ich von der Atmosphäre, den Bildern und den Schauspielern berührend und gut gespielt, aber den Plot finde ich eher unglaubwürdig (da stimme ich Ihnen zu) und konstruiert. Bei einigen Sachen bin ich immer noch am Grübeln ob ich nicht aufgepasst habe (außer mir haben das Andere auch nicht verstanden) und wie das nun eigentlich war…

    Antworten
  • Adabei • am 19.12.23 um 10:58 Uhr

    Nochmal zur kriminaltechnischen Spurenanalyse an den Leichen der Peiniger:
    Auf meine Anfrage schrieb ChatGPT: „Bei einer DNA-Analyse werden in der Regel verschiedene genetische Marker betrachtet, darunter Abschnitte, die von Eltern an ihre Kinder weitergegeben werden. Geschwister haben in der Regel etwa 50% ihrer genetischen Marker gemeinsam, da sie von denselben Eltern stammen. Eltern und Kinder teilen ebenfalls etwa 50% ihrer DNA.“
    Bei der genauen Untersuchung der gefolterten Leichen hätte man nicht nur die Haare der Tochter entdeckt, sondern auch Haare und Hautschuppen des Bruders! Er hat sicher nicht im Ganzkörperanzug mit Kopfbedeckung und Maske „gearbeitet“. Die Kriminaltechnik hätte also Mischspuren entdecken müssen: Hautschuppen und Haare mit DNA der Schwester und eine andere aber ähnliche DNA, nämlich die des Bruders! Da hat die Spurensicherung wohl nicht richtig gearbeitet?!
    Für den Polizeiruf bleibe ich aber wie oben kommentiert bei 3 von 5 Sterne!

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  • Der Fremde • am 19.12.23 um 11:01 Uhr

    @Thomas („Die Kommissarin König hat sich weiter oder wieder nicht im Griff und prügelt im Dienst einen alten Mann … In Wirklichkeit wäre so eine Polizistin längst in den Innendienst versetzt oder endlich rausgeflogen. „):

    Ich glaube, in der Dienststelle Rostock dürften – vorsichtig ausgedrückt – nicht ganz so strenge Dienstvorschriften gelten:
    In der Vergangenheit – noch mit dem Duo Bukow & König – erschienen diese immer wieder (nach durchzechter Nacht) mit Restalkohol und manchmal sogar mit Sonnenbrillen in ihrem Büro, wo sich auch öfters – unter Konsumation dort offenbar lagernden Alkohols – tlw. allein, tlw. gemeinsam übernachteten (!); König fälschte einmal bewusst Beweismittel (Fall „Für Janina“), um einen Täter ins Gefängnis zu bekommen, etc.

    Ist dort offenbar alles kein Problem („geht scho!“) … ;-(

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  • Adabei • am 19.12.23 um 11:10 Uhr

    @Der Fremde am 19.12.23 um 11:01 Uhr:
    Zu „…in der Dienststelle Rostock dürften – vorsichtig ausgedrückt – nicht ganz so strenge Dienstvorschriften gelten…“
    Ja, das finde ich auch, dort geht es -nicht nur bei der Spurensicherung- etwas lockerer zu! Aber der Polizeiruf ist ja Unterhaltung und keine Dokumentation. 😊

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  • Franziska aus F. • am 19.12.23 um 18:56 Uhr

    hmmm … ich fand schon alles schlüssig. Denn ich hatte nicht den Eindruck, dass der Bruder seine tote Schwester im Sand vergraben hat. Dort wo sie lebte wurde sie anonym bestattet, weil sie keine Papiere hatte. Man hat doch eindeutig gesehen wie sie in ein Leichentuch gehüllt wurde.

    Und wenn ihr Bruder bei den Morden Handschuhe, Schuhüberzüge, Haarnetz etc. getragen hat, war wohl nichts am Tatort …. außer halt die noch relativ frischen Haare seiner Schwester.

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  • MARIJA • am 19.12.23 um 22:16 Uhr

    ⭐⭐⭐⭐⭐
    ⭐⭐⭐⭐⭐
    ⭐⭐⭐⭐⭐

    5 ⭐ Regie und Musik
    5 ⭐ Judith Engel
    5 ⭐ Gesamte Team

    Jetzt schüttelt wieder manch einer sein greises Haupt und meint:
    MARIJA übertreibt mal wieder …

    Bin noch immer geflasht von diesem grandiosen Polizeiruf 110 ❗❗

    Die Goldenen sind nur meine bescheidene Wertschätzung großartiger Leistung !!
    Ich vote die Nr. 409 für den PR 110 Oskar ❗❗

    Das Team insgesamt wurde aufgehübscht, bunter, heller.
    Pöschel im Stimmbruch. 😄
    Die roten Haare von Melly Böwe – ein attraktiv mutiger Hingucker.
    Die ganze Melly Figur selbstbewusster, sich mit den klaren wohl geformten Ansagen zu König und Thiesler mehr als Chefin behauptet. Das macht neugierig auf mehr Entwicklung. 👍

    Der super Spruch im PR kam vom Chef Henning Röder zu Volker Thiesler:
    Nicht jede Nr. 2 kann eine gute Nr. 1 sein. Sinngemäß erinnert.
    Der original Spruch hatte noch mehr Pfeffer.

    Als Thiesler daraufhin verärgert zu Röder sagte: Fick dich
    … und dann das Gesicht von Röder, Spiegel zum inneren Zwist: Antworten, sich als Chef positionieren oder nicht … einfach Klasse dargestellt ❗❗

    Vor Judith Engel möchte ich nieder knien. 🙏
    Dieses Schauspiel, die Mimik und Gestik, die Kunst zur punktgenauen Pause, dieses zerrissen Zögerliche … und und …
    Mir fehlen fachlich korrekte Worte.
    Leider bin ich kein professioneller Kritiker.
    Meine unbeholfenen tapsigen Worte kommen nur aus dem Herzen.

    Regie und Musik:
    In diesem PR wurde nicht unnütz viel geschwätzt.
    Den PR machten die Pausen, in denen nur Bewegungen, Blicke, Mimik sprachen so besonders.

    Schon ziemlich in der 1. Hälfte ahnte ich, hörte ich in der Musik, im Atmen, wo es sich hin entwickelt.

    Dann das grandiose Verhör am Schluss, als die Mutter sich empörte und die „dunkle Seite ihres Mondes“ zeigte.
    Nachdem die Bombe geplatzt war, bei allen diese Stille, das Entsetzen …

    Die Kunst vom brüllenden Schweigen, das war großes Kino ❗❗

    Danke Andeeas Herzog und allen Beteiligten für die grandiosen Momente eines sauguten hochspannenden Krimis.
    😎

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  • Der Fremde • am 20.12.23 um 22:02 Uhr

    @Franziska aus F. (gestern, 18:56 Uhr, Thema „anonyme Bestattung, weil sie keine Papiere hatte …“):

    Habe mir heute die relevanten Stellen des Films nochmals angesehen. In ca. Minute 82 – 83 sieht man, dass der Bruder HENRIK Jessica in ein hellblaues Tuch am Strand einpackt und mit Sand zudeckt.

    Wie @Thomas aber richtig anmerkt, müsste sie dort – wenn sie nicht metertief vergraben wurde – bald durch Freispülung/Sandwegwehen, etc. entdeckt worden sein. Dessen diesbezügliche Bedenken wegen mangelnder Logik teile ich daher … 😉

    Aber ansonsten wurde das Thema „Kindesmissbrauch“ – insbes. durch das exzellente Schauspiel von Judith Engel – hervorragend dargestellt.

    Und es gab diesen ‚Gänsehaut-Wow-Effekt‘ kurz vor Schluss: „Warum hat sich Jessica so angestellt. Manche Männer sind halt so“, kulminierend mit „Ich hab‘ das als Kind ja auch überlebt!“ 😡😡😡😡😡

    Antworten
  • Karin L. • am 22.12.23 um 12:01 Uhr

    Zum dritten Mal gesehen – und jedesmal gefällt es mir besser.

    Kinoformat.

    🌟🌟🌟🌟🌟

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  • Der Fremde • am 29.12.23 um 8:50 Uhr

    Ich diskutierte heute früh mit meiner Partnerin, ob der Inhalt dieses PR eigentlich für den Sonntag-„Hauptabend“ geeignet war. Da schauen ja auch einige Kinder zu. Was ist, wenn das zuschauende Volksschulkind die Mutter fragt: „Mama, was hat der Vater da genau mit seiner Tochter gemacht?“

    Antworten
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