Eine Dröhnung Hard Rock zum 20-jährigen Jubiläum: Borowski sucht Kindsmörder im Metal-Mekka
Herzlichen Glückwunsch, Klaus Borowski: Seit 20 Jahren ermittelt der Großmeister des Understatements im hohen Norden und hat in dieser Zeit in viele menschliche Abgründe geblickt. Dass der mitunter nordisch-unterkühlt wirkende Kommissar dabei nie die Empathie gegenüber den Opfern verliert und stets auch die Nähe zu den Tätern sucht, liegt vielleicht daran, dass ihn immer zuerst die Fragen „Wie?“ und „Warum?“ interessieren, nicht „Gut oder Böse?“, wie Axel Milberg selbst in einem Interview mit dem NDR seine Figur charakterisiert. Bevor wir 2025 Abschied von Borowski nehmen müssen (Milberg dreht im kommenden Jahr seinen letzten „Tatort“), wird das Jubiläum groß gefeiert mit einem Fall, der Borowski und Mila Sahin (Almila Bagriaçik) ins kleine Dorf Wacken verschlägt, das einmal im Jahr zum Mekka für alle Fans von Hard Rock und Metal wird, wenn das „Wacken Open Air“ steigt, eines der größten Metal-Festivals der Welt. Borowski und Sahin müssen in ihrem neunten gemeinsamen Einsatz den Tod eines Babys aufklären, dessen Spur in den kleinen holsteinischen Ort führt.
Wacken-Fans aufgepasst: Thomas Jensen, Organisator und Mitgründer des Festivals, hat einen Gastauftritt im Tatort „Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“, der vom 06.07. bis zum 07.08.2022 natürlich in Wacken und Kiel, aber auch in Witzhave, Roseburg, Walksfelde, Dörpstraat, Brunsbek, Hamburg, Grande und Reinfeld gedreht wurde. Die erstmalige Ausstrahlung im TV ist für den 26.11.2023 geplant, wie immer um 20:15 Uhr im Ersten.
Inhalt der Tatort-Folge „Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“
Vom Urlaubsidyll zum Tatort
Eigentlich ist Borowski im Urlaub. Doch was heißt das schon bei einem Workaholic und Vollblut-Ermittler wie ihm, der jedem Verbrechen auf den Grund gehen muss? Und so ist es mit der Erholung schlagartig vorbei, als ihm sein Chef, bester und einziger Freund Roland Schladitz Handyfotos vom Ort eines Verbrechens zuschickt: Leichenfund auf einer Industriebrache bei Kiel, ausgerechnet ein Säugling. Irgendjemand muss ihn dort abgelegt haben – vielleicht die verzweifelte Mutter? Zum Glück hat es Borowski nicht weit, er ist einfach mit dem Camper ins Blaue gefahren, da ist er schnell wieder dort, wo er gerade gebraucht wird. Und so platzt er förmlich in die Besprechung seiner Kollegin Mila Sahin mit der Rechtsmedizinerin Dr. Kroll, die der jungen Kriminalistin im Tatort „Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“ gerade erklärt, dass das Baby bei der Frühgeburt schwere Organschäden erlitten hat, die jedoch nicht zum Tod geführt haben – anders als der schwere Schlag oder Sturz, den das Neugeborene erlitten haben muss. Also ein klarer Fall von Fremdeinwirkung – Borowski hat’s doch gleich gewusst. Darauf wäre Sahin nun auch selbst gekommen – die ehrgeizige Polizistin ist nicht gerade begeistert darüber, dass ihr altgedienter Partner extra seinen Urlaub unterbrochen hat, um sie in einem Fall zu unterstützen, den sie – da ist sie sich sicher – auch ohne seine Hilfe hätte lösen können.
Wacken im Festivalfieber – und mittendrin ein Mörder?
Aber fürs Schmollen ist jetzt sowieso keine Zeit, denn Borowski und Sahin müssen sich mit vollem Einsatz in den Fall stürzen. Die Spurensicherung hat bei der Kinderleiche ein Bändchen vom „Wacken Open Air“ gefunden, einem Musikfestival für Heavy-Metal-Fans. Wacken also. Von Kiel aus nicht gerade um die Ecke, aber manchmal gehen Verbrechen und Verbrecher seltsame Wege. Der kleine Ort ist bereits voll im Festivalfieber, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren – und mittendrin die beiden Großstadt-Cops, die auf eine Dorfgemeinschaft treffen, die Mordermittlungen jetzt als Allerletztes gebrauchen kann. Gut, dass sie von der örtlichen Polizeibeamtin Waltraude Jensen unterstützt werden, wie alle hier ein eingefleischter Metal-Fan. Sahin hat jedoch ihre Zweifel, ob der gemütlichen Frau zu trauen ist: Ihr Sohn Lenny betreibt den „Wacken Fan Shop“, der komischerweise nie geöffnet hat, und verschanzt sich ansonsten in seiner dunklen Butze hinter riesigen Monitoren, während er Podcasts aufnimmt. Was ihn verdächtig macht: Vor einigen Jahren hat er eine Frau im Internet kennengelernt, eine Osteuropäerin – es nahm kein gutes Ende. Nun haben es die Kripo-Beamten im TV-Krimi „Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“ wieder mit einer osteuropäischen Frau, vermutlich einer Russin, zu tun, die vor ein paar Tagen mit ihrem neugeborenen Baby in Wacken eingetroffen ist – allein. Womöglich wollte sie den Kindsvater zur Rede stellen. Jetzt ist die Frau verschwunden, es fehlt jede Spur von ihr. Und viel spricht dafür, dass es sich bei der Babyleiche um ihr Kind handelt. Aber wo sollen Borowski und Sahin ansetzen? Bei den Dorfbewohnern? Den Festivalbesuchern? Mila nimmt Lenny Jensen ins Visier, doch der wiegelt nur ab.
Wo sind die Risse in der Fassade?
Borowski versucht derweil, das Vertrauen der Einheimischen zu gewinnen – so auch das der hochschwangeren Sarah Stindt. Sie betreibt einen Hofladen mit Bio- und regionalen Produkten. Ihr Mann Kurt ist Kneipenwirt und bereitet sich auf das große Geschäft zum „WOA“ vor. Für ihr erstes gemeinsames Kind – sehnlichst erwartet – ist schon alles perfekt vorbereitet: der Geburtstermin, der Name, das Kinderzimmer komplett eingerichtet – fehlt nur noch das Kind selbst. Doch der Ermittler aus Kiel traut der Idylle nicht. Etwas stimmt hier nicht. Und tatsächlich: Eines Abends sieht Sarah Stindt im NDR-Tatort „Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“ einen verdächtigen Lieferwagen vor ihrem Haus stehen – mit osteuropäischem Kennzeichen. Borowski ist sofort alarmiert, doch er muss erkennen, dass der Fall damit nicht zu Ende ist, sondern gerade erst begonnen hat – denn es geht um nichts weniger als das ganz große Glück.
20:55 – Also in den ersten ca. 40 Min. Der Krimi entwickelt sich etwas langsam, jedoch macht Borowski das Ganze für mich wieder wett. Wie ich es aufgefasst habe, ist vorgesehen, dass Almila Bagriacik nach Milbergs Ausscheiden entweder allein oder an der Seite eines neuen Partners die Ermittlungen führt. Bedenkt man ihre bislang eher begrenzte Charakterentwicklung, hege ich erhebliche Zweifel daran, dass dies gelingen wird. Ich setze meine Hoffnungen darauf, dass die ARD ihrer Rolle noch mehr Tiefe verleihen wird.
Grüße aus der Schweiz, hier fängt der Tatort 10 Min. früher an. Daher schon jetzt die Meinung. Die Handlung hätte nicht zwingend an Wacken oder die Metalszene gebunden sein müssen – sie könnte universell in verschiedenen Umgebungen stattfinden. Dies verleiht der Erzählung eine überraschende Wendung und eine subtile Komplexität, insbesondere durch das geschickte Einweben eines Themas wie der Leihmutterschaft, gepaart mit der überraschenden Enthüllung, dass der vermeintliche Babybauch nur vorgetäuscht ist.
Das Festival in der Tat reines Dekor, sinnlos, schade.
Interessanter, spannender Krimi. Falsche Fährten, Täter war dabei (und der bekannteste Schauspieler unter den Verdächtigen…). Hat mir gut gefallen.
Die Auflösung kam mir allerdings zu früh. Ok, und nd für den angekündigten „Wacken-Krimi“ war es sehr wenig Wacken.
Die Handlung war überraschend überzeugend. Mit dem Auftritt von Lemmy am Ende wurde das Ganze gekonnt abgerundet. Ich würde daher gute sieben von zehn möglichen Punkten vergeben.
Ich zücke meinen imaginären Bewertungshut und verleihe diesem Tatort solide 7 von 10 möglichen Sternen. Doch bei Licht betrachtet, könnte der wahre Geniestreich dahinter sein, dass es endlich gelungen ist, Metal in das Abendprogramm zu schmuggeln. Man kann sich fast vorstellen, wie irgendwo im ARD-Universum ein paar Metal-Enthusiasten lächelnd ihre Bierkrüge im Takt der Musik aneinanderschlagen.
Der Fall war gut, falsche Fährten gelegt. Borowski wie immer gut. Für den Soundtrack nochmal 10 Punkte extra.
Der Krimi erreicht leider nur ein durchschnittliches Niveau. Das zentrale Thema der Leihmutterschaft birgt durchaus Potential für interessante Erzählungen, insbesondere die tragische Realität, dass manche Leiheltern das Kind zurückweisen, sollte es erkranken. Das hätte die Grundlage für einen packenden Krimi sein können, doch in diesem Fall wurde das Potential nicht ausgeschöpft.
Meine bisherige Skepsis gegenüber Almila Bagriaciks darstellerischen Fähigkeiten wurde auch in dieser Ausstrahlung bestätigt, insbesondere durch ihre unnatürlich hohe Stimme. Die Darbietung des Vaters des Leihkindes wirkte hingegen übertrieben und somit für mich wenig überzeugend.
Positiv hervorheben möchte ich jedoch die Darstellerin der vermeintlich Schwangeren. Ihre plötzliche Gewalttat gegen ihren Ehemann war sowohl schlüssig als auch überzeugend umgesetzt.
Die Wahl von Wacken als Schauplatz war allerdings überflüssig; die Handlung hätte problemlos in einem anderen Setting angesiedelt werden können.
Wacken-Metal-Festival. Leihmutterschaft (inkl. „fatsuit“!). Tötung eines behinderten (und daher nicht erwünschten) Säuglings. Für mich war dieser TO wie ein Mosaik, dessen (grundsätzlich interessante) Teile irgendwie nicht zusammen passten …
PS: Ich gebe @Michele recht, dass der Figur „Mila Sahin“ bisher kaum relevante Konturen zugestanden wurden (das kritisierte ich schon in der Vorfolge „Borowski und die große Wut“, als Sahin weitgehend alleine ermitteln konnte).
Dieser Film hat mir gut gefallen!!
P.S war die Schauspielerin der Meike in einer Doppelrolle zu sehen? ich finde die Verkäuferin des Souvenierladens sah genauso aus.
Die Meinungen über diesen „Tatort“ sind geteilt, und ich schwanke selbst. Einerseits stimme ich jenen zu, die kritisieren, dass die Verbindung zum Wacken-Festival nicht ausgeschöpft wurde. Das nachträgliche Einfügen eines Festival-Besuchs wirkte wie eine überstürzte Zugabe, als hätte jemand kurz vor Schluss bemerkt: „Oh, wir sollten Wacken noch irgendwie einbauen!“
Andererseits hätte die Geschichte, wäre sie tiefer in der Metal-Szene verankert gewesen, das einzigartige Potenzial von Wacken besser genutzt und nicht so unausgegoren gewirkt.
Das überraschende Element der Leihmutterschaft war für mich ein Highlight, da es völlig unerwartet kam. Und persönlich hätte ich mir mehr Borowski gewünscht, da Axel Milberg es versteht, den Krimi mit seiner Präsenz zu bereichern.
@ Fred, das Festival mehr einzubauen ist glaube ich nicht so einfach. Man muss das 1000 Rechte der Bands mit bedenken.
Metal ist nicht gerade meine Musik, und da Wacken gar keine Rolle spielte, hätte man mit der Musik auch ein bisschen sparen können ;-) Es ist allerdings nicht der erste Fall, dass die NDR etwas aus der norddeutschen Kultur noch, so, beiläufig, darstellt.
Die Handlung hat den Zuschauer ganz bewusst auf die falsche Spur geführt, das hat den sonst mittelmäßigen Tatort eine Stufe besser gemacht.
Und ja, alleine der Fakt, dass nicht Borowski der Vater, oder Sahins Schwester die Mutter war, ist heutzutage schon etwas positives.
Im Übrigen spielt Viktoria Trautmannsdorf die tschechische Haushalterin, die, warum auch immer, auch fließend russisch spricht, nicht sooo glaubwürdig. Und warum sucht die Polizei nicht einen echten Dolmetscher? Auf russisch einen zu finden muss ganz schnell möglich sein. Und, ja, Andreas Döhler spielt eine Hauptrolle im dritten Fall innerhalb von zwei Monaten. Ich weiß, das ist rein Zufall, trotzdem komisch :-)
Ein normaler Tatort, der mit der geschickten Täuschung eine bessere Bewertung verdient hat. 4 Sterne von mir.
****
Berührender Tatort mit tragischem Ende. Aber warum und wie das Baby der Leihmutter zu Beginn gestorben ist, ist mir nicht ganz klar, das hätte besser gezeigt werden müssen (Leihmutter ist beim Gerangel mit dem Vater auf das Kind gefallen?). Und warum ist sie mit dem Baby gerannt, wurde sie vom Vater bedroht? Warum hat er sie überhaupt gefangen, wollte er sie töten? Wusste seine Frau, dass die Leihmutter gefangen war?
Das Wacken Festival hat überhaupt nichts mit dem Fall zu tun gehabt. Schauspieler, Kamera und Ton waren gut. 3 von 5 Sterne.
Jupp, geschafft und durchgequält.
Wahrscheinlich langweile ich den Diskurs hier im Forum mit meinen meist ewig negativen Beurteilungen des Gesehenen, aber ich frage mich ernsthaft:
Hat Wacken dazu herhalten müssen, die Story aufzupeppen mangels Spannung?
Oder sonstige Beweggründe, die Handlung in gefühlt fünf Minuten der Gesamtspielzeit in Wacken anzusiedeln?
Mag aber auch sein, dass die Erwartungen, die ich an einen Kriminalfilm stelle, nicht mehr zeitgemäß sind?
Irgendwie in dieser Richtung bewegt mich just gerade meine Gedankenwelt, und das ein Tatort mich nicht unbedingt von der ersten bis zur letzten Minute fesseln muss, aber wenigstens ein ganz klein wenig unterhalten sollte?
Ich habe meine Ansprüche ja schon heruntergeschraubt, was den Tatort am Sonntag angeht…..aber es funktioniert einfach nicht so recht.
Aber vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich dem Gesehenen bei dem von den Regisseuren und Drehbuchautoren vorausgesetzten und erwarteten Intellekt nicht gerecht werde…..
Wer weiss das schon.
Aus Sympathie zu Axel Milberg:
zwei von fünf Sternen.
🌟 🌟
Als Rätselkrimi viel zu früh durchschaubar. Als Sozialstudie an der geradezu lächerlichen Darstellung des grenzdebilen Täters gescheitert. Bei einem x-beliebigen Mord-und-Totschlagsstoff hätte ich den Mantel des Schweigens darüber gedeckt, aber angesichts des ernsten Themas in meinen Augen der schwächste TO des Jahres.
@Adabei:
Ich denke mal, das spielte sich in etwa so ab: Die Leihmutter erklärte dem Kauf-Vater, dass das Kind nun da sei, aber leider krank/behindert. Der Kauf-Vater war enttäuscht und schubste sie, sie fiel auf das Kind, das Kind war tot. Nun war der Kauf-Vater in Panik, entführte und versteckte die Leihmutter, etc. Die Kauf-Mutter wusste meines Wissens nichts von der Gefangenschaft (sonst hätte sie ja ihren Mann nicht immer wieder zur Rede gestellt, dass er so“komisch“ sei).
@Attila:
Ja, z.B. in Borowski und das Fest des Nordens“ war die „Kieler (Segel-)Woche“ auch nur schmückendes Beiwerk … ;-)
Spannend bis zum Ende und frei von jeglichen Logiklücken war dieser lobenswerte Tatort.
Eine Handlung, die einige Wendungen bereithielt und eine besondere Kulisse.
Insgesamt ein gut umgesetzter, spannender Tatort, der 5 Sterne verdient!
Das war ein ziemlich guter Tatort. Ich glaubte die ganze Zeit an Fremdgänger bzw. Lenny der Sex suchte. Also ich bin mit meinen Vorurteilen auf der falschen Fährte gewesen. Dem Sohn der Bestatterin hatte ich es auch zugetraut. Die ganzen Vorwürfe von nicht gewollten Kindern finde ich immer extrem schlimm und da passte dann das Flair von Wacken mit dieser sehr düsteren Musik. So als Zaungast dem Aufbau von Wacken zuzusehen, war ebenfalls sehr gelungen. Und ein besonderes Lob noch an Polizistin Waltraude, die so richtig neben ihrem Beruf auch den Sohn richtig schön kontrolliert und sich von diesem Bär auch nicht einschüchtern lässt. Also unter diesen Tatort mache ich mit 5 Sternen einen Haken.
@Der Fremde:
Ja, so könnte der Ablauf gewesen sein!
Die neueste Episode konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Der einst so charismatische Borowski, bekannt für seinen intensiven Blick und die Fähigkeit, mit nur wenigen Worten eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, schien diesmal nicht zur Geltung zu kommen.
Axel Milberg, der Borowski verkörpert, wirkte, als hätte er diesmal weniger Freude an seiner Rolle gehabt. Auch das Drehbuch ließ einige Wünsche offen und vermochte es nicht, die gewohnte Spannung zu erzeugen.
Die Einbindung des Wacken-Festivals in die Handlung schien nicht voll ausgereift und hinterließ einige Fragen bezüglich seiner Notwendigkeit, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Metal-Atmosphäre eher im Hintergrund blieb.
Zudem blieb die Verbindung zwischen dem Fundort des Kindes auf einem Parkplatz bei Kiel und der Geschichte der Leihmutter, die nach Wacken unterwegs war, etwas nebulös und hätte im Drehbuch klarer herausgearbeitet werden können.
für meine Begriffe – absolut gelungene Produktion aus Kiel erschütternde und spannende Story – der Realität auch sehr nah – künstlerisch und handwerklich makellos umgesetzt – und wenn´s mal wieder um das leidige Thema Ton und Textverständlichkeit geht – typisches Beispiel für : geht doch ; absolut nix zu meckern – das Wacken Festival als Background – ich fand es nicht störend oder gar fehl am Platz – halt eine Idee des Drehbuchautors – was mich aber jetzt schon sehr verdrießlich stimmt : 2025 Abschied von Borowski – da wird eine Riesenlücke in der Tatortlandschaft entstehen – kann´s jetzt noch nicht so richtig fassen
Die musikalische Untermalung war durchaus originell, jedoch erreichte dieser Borowski-„Tatort“ insgesamt nicht das gewohnte Niveau der Reihe.
@MARIJA
danke für deine Meldung. Ich kann es an meinem Smartphone nicht nachvollziehen. Könntest du bitte einen Screenshot an gm@tatort-fans.de schicken.
Die Musik war so hässlich und hat mich dermassen gestört, dass sie nicht mehr ertragen und den Sender gewechselt habe…
Andreas Döhler war die letzten paar Jahre sehr häufig in TO/PR zu sehen. Die von ihm gespielten Rollen wandelten sich allerdings merklich. Spielte er im Schwarzwald-TO „Ich hab im Traum geweinet“ bzw. Berlin-TO „Die Kalten und die Toten“ jeweils Sexbesessene, die im TO auch schon mal gerne ihr Gemächt vor der Kamera zeigten, sind die Rollen dieses Herbstes (wie @Attila richtig anmerkt: schon mind. zum 3.Mal nach Mainz und Cottbus) eher jene des fast mitleidserregenden tollpatschigen Losers, der wesentlich weniger „körperbetont“ agiert. Eine gute Wandlung, wie ich meine … ;-)
Mit Bands wie Turbonegro, Motörhead, Judas Priest und Accept im Soundtrack hat der „Tatort“ definitiv bei mir punkten können. Es freut mich zu hören, dass er auch anderen gefallen hat.
Das Festival sollte wohl nur als Zugpferd dienen, hätte der Kriminalfall doch ohne weiteres überall passieren können.
Ich lebe zehn Kilometer von Wacken entfernt und muss feststellen, dass die Atmosphäre dort nicht annähernd eingefangen werden konnte.
Die Geschichte beginnt mit dem Tod eines Säuglings. Als es um die Ukraine geht, fängt die düstere Erzählung von Menschenhandel an. Das Festival wird dabei passend als Hintergrund gewählt.
Sowohl der Menschenhandel als auch das ausgelassene Feiern auf dem Festival sind stark vom Geld getrieben. Beides sind Formen der Freiheit, die aber auch gefährlich enden können, wie es in dieser Geschichte der Fall ist.
Die Idee dahinter ist krass und interessant. Aber die Art, wie sie erzählt wurde, war nur okay.
Borowski und Sahin ermitteln im ländlichen Raum, in Wacken. Klischee eins: die Dorfpolizistin, die alle kennt und auch über ihren Sohn (zunächst) persönlich nicht ganz unbefangen ist. Doch das ist nur eine von vielen Fährten, die die Geschichte legt, die aber nicht lange Bestand haben. Weitere Klischees finden sich natürlich in Zusammenhang mit dem Metalfestival, ohne kommt es nicht aus – auch wenn dieses Ereignis eher den Backdrop der Story bildet. Die Geschichte und die Motivlagen sind einigermaßen schlüssig und einige Wendungen gehen gut auf. Die Tatort-Mainstays Victoria Trauttmansdorff (warum diese Besetzung?) und Andreas Döhler, letzterer wieder als fahriger, nervöser Versager, leisten einen passablen Job. In der Summe also solide zu schauen, aber nach genauem Überlegen und Hinsehen halt doch irgendwie recht gewöhnlich. Keine charakterlichen Überraschungen bei Borowski und Sahin, keine nur oberflächliche Auseinandersetzung mit Metal, mitteltiefe Charaktere, aber auch keine eindeutige Vertiefung des Themas Leihmutterschaft. Hier hätte mehr Tendenz in die eine oder andere Richtung wohl gutgetan.
Der Tatort war wirklich beeindruckend, vor allem dank der herausragenden Besetzung mit Sahin und Milberg. Die Geschichte war fesselnd und die Kulisse von Wacken trug zur Atmosphäre bei. Allerdings war die Auflösung etwas vorhersehbar und stellenweise wirkten einige Aspekte etwas erzwungen. Trotz dieser kleinen Schwächen wurde ich gut unterhalten – ein herzliches Dankeschön dafür!
Ja, Borowski ist eine feste Größe, wenn es um Qualität im Tatort geht. Das behandelte Thema war in der Tat ernst und wahrscheinlich näher an der Realität, als man es gerne hätte. Die Einblicke in das Wacken-Festival haben dem Ganzen eine besondere Note verliehen und es ist verständlich, dass dies nicht jedermanns Sache ist. Aber es scheint, als hätte die ungewöhnliche Wahl der Location als Kulisse für den Tatort auch bei Nicht-Festivalgängern Anklang gefunden.
Hallo Fans,
ne – das war nichts für mich. Die Handlung erschien mir sehr dünn. Festival nur Kulisse; hatten wir schon. Kann mit Schwer-Metall nichts anfangen. Leute kommen mir vor wie bei Halloween. Kaum Spannung.
@Arte-Versteher: Ganz deiner Meinung.
2/5 Sterne.
Solider, tendenziell eher schwacher Durchschnitt, würde ich sagen. 60 Minuten eher träge, konventionell, fast schon brav, dann immerhin gegen Ende mit einigen recht überraschenden Wendungen. Der Wacken-Background war als Farbtupfer ok und für den Nicht-Eingeweihten (wie mich) mal recht nett anzugucken, für die eigentliche Geschichte aber natürlich, wie hier schon mehrfach angemerkt, überflüssig und reine Deko. Aber warum am Ende nicht, Deko gehört auch dazu. Allerdings muss man kritisch anmerken, dass hier die Deko die Problematik der Leihmutterschaften etwas an den Rand gedrückt hat, und dadurch ist eine unangenehme Unwucht entstanden. Figuren und Figurenzeichnung insgesamt doch arg flach, am besten hat mir hier noch der Podcaster Lenny (das mag am für mich exotischen Reiz gelegen haben) und mit Abstrichen die Sarah Stindt gefallen, der Ehemann hingegen in der Tat arg eindimensional. Dass der am Ende noch dran glauben muss, erschien mir innerhalb des gesamtten Settings dann doch als eins zuviel, vielleicht muste ja nooch ein „richtiger“ Mord her (wobei auch das Mord ja eher nicht war, sondern mehr ein Versehen; irgendwie charakteristisch für den ganzen Film).
Als nicht zu tiefschürfender Rätselkrimi akzeptabel – es wurden ja anfangs recht geschickt so mancherlei nicht gleich zu durchschauende Fährten gelegt -, aber eben auch ohne Nachhall.
3 schwache Sterne von 5 (also in „alter Währung“, wie das @arte-Versteher kürzlich mal so schön genannt hat!)
***
@Hans W.
Ja, das einzige, was m.E. einen gewissen Charme in der Charakterzeichnung hatte, waren die beiden großen „Buben“ und die um ihre gesunde Entwicklung besorgten Mütter, die Dorfpolizistin und die Bestatterin. Einmal der coole Livestreamer, der sich in seinem Studio vor der Welt und den Frauen verschanzt. Und der liebenswerte „Emo“, der wohl Polizeiruf-Kommissar Ross den Kajalstift geklaut hat. Auf die andere Anleihe aus dem Polizeiruf, die Besetzung von Kurt Stindt mit Andreas Döhler, hätte ich dagegen gut verzichten können.
@DerFremde: Mir tut Andreas Döhler etwas Leid, das waren in meinen Augen zwei komplette Knallchargen, die er da spielen musste (den TO Mainz mit ihm hab ich nicht gesehen). Kann das erstrebenswert sein, auf seiner Sedcard als Rollenfach „überforderter Loser“ stehen zu haben?
@arte-Versteher:
Naja, „schmeichelhaft“ sind die Rollen, die Andreas Döhler in den kürzlich gesendeten (mind. 3) TO/PR spielte, sicherlich nicht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass er in den davor liegenden zahlreichen Krimis dieser beiden Serien immer sehr „offensive“ Männer darstellte, ist das eine 180 Grad-Wende. Das erfordert aber auch eine gewisse „Un-Eitelkeit“ seinerseits, was ich wiederum positiv finde. ;-)
@arte-Versteher, @caseinvergiftung und @Der Fremde:
Der Schauspieler Andreas Döhler hat den Vater Stindt sehr gut dargestellt: Gut aussehend, fürsorglich und sympathisch im ersten Eindruck erweist er sich letztlich als durchgeknallte dumme Type!
@Adabei, ich zweifle nicht an den schauspielerischen Fähigkeiten von Herrn Döhler, ich denke, er hat gespielt, was Drehbuch und Regie von ihm verlangt haben. Mein Unverständnis ist im Plot begründet. Mir erscheint aber die ganze Vorgeschichte und Tat komplett unplausibel.
Zuerst einmal fällt es mir schwer, mir konkret auszumalen, wie diese in der Tat „dumme Type“ und seine Frau überhaupt diesen Deal eingefädelt haben sollen. Internetbestellung? Laut DNA-Vergleich passen die DNA der Entführten und des Kinds nicht überein, also war es nach meinem Verständnis eine Leihmutterschaft durch Eizellentransplantation. Das ist kein anonymer Internetkontakt, sondern ein aufwendiger und mehrstufiger, oft von Rückschlägen begleiteter, Prozess. Traue ich diesen beiden Landeiern das zu? Nein, aber gut, lassen wir das Schicksal seinen Lauf nehmen!
Dann kommt es zur Kindsübergabe draußen auf der grünen Wiese. Warum wusste die Frau eigentlich nichts davon? Sie saß doch schon auf heißen Kohlen, warum die Heimlichtuerei? Und wie hat unser Einfaltspinsel da innerhalb von Minuten bemerkt, dass das Kind behindert ist? Warum hat der im Grunde gutmütige Tollpatsch die Übergabe der Ware vehement abgelehnt und es kam zum Gerangel? Warum hat er anschließend nicht seine Frau, offenbar eher das Brain der Familie, um Rat gefragt?
Schließlich schleppt er völlig von der Rolle die Leihmutter in den Keller. Gut, das ist tatsächlich der Grad von Schwachsinn, den ihm zutraue. Kommt Zeit, kommt Rat. Seine Frau, Herrin über Haus und Hof, bemerkt davon nichts. Wann wollte er es ihr sagen? Am Tag vor dem „Geburtstermin“ in Hamburg? Warum kommuniziert er nicht viel früher mit der Entführten, bietet ihr Schweigegeld an?
Meines Erachtens sind das alles Zumutungen eines windschief auf die überraschende Wendung am Ende zurechtgezimmerten Drehbuchs. Logiklöcher in den Figuren, groß wie ein Wackener Scheunentor…
@arte-Versteher:
Ich stimme Ihnen zu! Der Schauspieler Andreas Döhler hat seine Rolle gut gespielt aber das Drehbuch fand ich teilweise unplausibel: Der Kontakt des Vaters mit der Leihmutter und der Tod des Kindes sowie das Einsperren der Leihmutter erschien mir rätselhaft und der Ablauf wurde auch nicht erklärt. Warum seine Frau, die biologische Mutter, nichts vom Treffen mit der Leihmutter wusste und nicht nachfragte, erschien mir ebenfalls rätselhaft, wo sie doch, wie Sie schon erwähnten, das Hirn der Familie war. Insgesamt fand ich den Tatort aber trotzdem tragisch und berührend, also nicht schlecht sondern mittelprächtig.
Kaum taucht Andreas Döhler auf, ahnt man schon wer der Täter ist.(früher war das mal Helmut Zierl, da wusste man auch, wenn der mitspielt, dann war er es auch). Hätte man die Perspektive der Leihmutter komplett weggelassen, wäre der Film sicher viel spannender geworden. Ich war ziemlich enttäuscht. Immer dieselben Schauspieler für die bösen Buben zu nehmen, macht auf die Dauer den Zuschauern keinen Spaß.
⭐⭐
Bezüglich der Frage „… wie hat unser Einfaltspinsel da innerhalb von Minuten bemerkt, dass das Kind behindert ist?“ glaube ich schon, dass man am Augen-Ausdruck bzw. den allenfalls unnatürlichen Bewegungen eines Säuglings relativ schnell feststellen kann, wenn dieser eine schwerer wiegende Behinderung hat. Bin aber kein Experte zu diesem Thema. (Vielleicht hat Christina es ja auch von selbst gesagt.)
Ansonsten stimme ich allen Erwägungen von @arte-Versteher und @Adabei zu.
Im übrigen fand ich die Tatsache, dass Fr. Stindt nicht wirklich schwanger war, nicht soo überraschend. Im Text der TO-Redaktion standen ja die Tatsachen des Todes des Säuglings und der „kurz vor der Geburt stehenden“ Fr. Stindt, die angeblich schon lange auf ein Kind wartete.
In der Vergangenheit gab es schon öfters ähnliche Thematiken in Krimis aus dem TO/PR-Universum, beginnend von Kindes-Entwendung (TO „Hundstage“) über fehlgeschlagene Leihmutterschaft bis zum Plot, dass eine Hochschwangere eine Totgeburt hat und dann ein Kind aus der Säuglingsstation eines Spitals entwendet (–> sh. der TO am heutigen Abend: „Neugeboren“).
Bei 1251 TO´s gibt es nur wenige inhaltliche Elemente, die „völlig neu“ sind … ;-)
Mir hat der Tatort sehr gut gefallen. Es wurden viele falsche Fährten gelegt, so dass man lange Rätseln konnte. Bliebe nur offen, was genau dem baby widerfahren ist, ob gewollt oder nur ein Unfall. Schauspielerisch haben alle gut agiert, interessante Charaktere, die Einbindung mit dem beginnenden Wackenfestival fand ich total super! @R.A.: die Musik war spitzenklasse!!!!
Im Tatort wurde doch erklärt, warum die Leihmutter den verfrüht Kontakt suchte und warum der geplante Vater wusste, dass das Kind krank war:
Die Leihmutter hatte es zu früh bekommen und brachte es grade deshalb, weil es krank war, schon zu den zukünftigen Eltern (bzw hier nur zu dem überforderten Vater), damit es hier gut medizinisch versorgt werden würde. Es wurde nie etwas von Behinderung gesagt.
Den Tatort fand ich prima spannend. Dass das Wacken Spektakel nicht noch mehr Raum als wie gezeigt einnahm, fand ich als nicht Metaller angenehm und angemessen.
Als kleiner Gag die Rollator fahrende Zeugin, die hinter der Zufallsbegegnung zwischen Leihmutter und Bestattersohn einen geplanten rituellen Kindsmord vermutete..
Dass die Leihmutter gefesselt im Keller liegen musste, erschloss sich mir nicht.
Neandertalermanieren vom Vater.
Dass die Rolle Shahin nicht mehr mit Leben gefüllt ist, ist wirklich schade. Zumal sie mit den kurzen Auftritten „hängen am Boxsack“ , „ich könnte meinen Namen singen“ sowie „Tänzchen mit Borowski auf dem Parkdeck“ grosses erwarten ließ. Liebe Drehbuchautoren, gebt dieser Rolle etwas mehr!
@schauinsland, ja klar, das Kind kam früher als errechnet zur Welt. Aber warum hat Kurt das seiner Sarah nicht erzählt? Es wäre doch sinnvoll gewesen, sie sofort einzuweihen, sie konnte es doch sicher kaum erwarten. Und allein schon, damit man gleich zusammen klären kann, wo man es vorübergehend unauffällig unterbringt und versorgt.
Was Sie über die Behinderung sagen, ist interessant. WIR wissen es aus der Obduktion. Hat man es der Mutter bei der Geburt gesagt, oder hielt sie es „nur“ für akut krank bzw. wegen der frühen Geburt für geschwächt? Plausibler macht das die brüske Annahmeverweigerung der Ware durch Kurt aber auch nicht, im Gegenteil.
@arte-Versteher:
Noch ein Versuch der Klärung: Die Leihmutter Christina hat doch Kurt im Zuge der Schluss-Auseinandersetzung (als Kurt ihr Geld geboten hat, wenn sie „verschwinde“) gesagt, ja, das Kind war schwer krank bzw. behindert, aber „es war EUER Kind!“ (gemeint ist: aus den Eizellen von Fr. Stindt und den Samenzellen von Hrn. Stindt erzeugt). Da Christina seit dem Tod des Kindes entführt bzw. gefangen war, hat sie es also auch schon zum Zeitpunkt des Kindstodes gewusst.
Die „brüske Annahmeverweigerung der Ware durch Kurt“ ist für mich insofern plausibel, weil nach seiner Denkart ein schwer krankes oder behindertes Kind eben nicht die gewünschte bzw. bestellte „Ware“ darstellte. (Das „perfekte Familienglück“ mit seiner Frau konnte er sich wohl nur mit einem gesunden Kind vorstellen!)
@Der Fremde: stimmt, erinnere mich!
Kurz und knapp: „““Der vermutlich schlechteste Tatort der letzten 25 Jahre….“““….oder „““eine inhaltliche Verödung“““…oder einfach eine „““gewissse Tendenz im deutschen Film“““….? xd
Etwas länger: Mein definitiv letzter Tatort und auch mein letzter Kommentar hier im Forum. Ich weiß, ist kein Flughafen. xd Aber als alter Thrasher (der ersten Stunden xd) musste ich aus reinem Anstand natürlich den „Wacken-TO“ anschauen.
Witzig an der Konstellation ist ja eigentlich, dass weder das eine, noch das andere Produkt tatsächlich (Crossover)-Marketing dieser Art nötig hat/hätte….wenn da nicht das „Manifest der Autoren und Regisseure“ wäre, könnte man auch (fast) daran glauben…oder eben nicht. Also war das wohl wieder so ein Lebenstraum von wem auch immer. xd
Ein oder Hundert Wendler`ische „Egal!“ später könnte es sogar Sinn machen, allerdings befürchte ich, dass die Schnittmengen der Fans der beiden Produkte doch nicht so wahnsinnig beeindruckend sein können. Könnten sie aber, zumindest wenn man es richtig anpackt…sprich ordentliche Vermarktung….aber halt….ja, ne, Werbung gab es wie immer auf den eigenen Seiten….da trifft man immer, aber eben zu 98,9786756565%(leichte Untertreibung xd) die ewig selben Superfans und eine Handvoll „Nörgler“ (meist Leute aus Nicht-DE die sich kein vernünftiges VPN leisten wollen…xd). Dafür, und das ist schon ein wenig absurd und paradox, hat man ja sogar trotz alles konsumierenden (Mainstream)-Metallern und Schietwetter nicht einmal die 10 Millionenmarke (8,86 Mio.) auf der ab 3 Jahren nach oben offenen Tricksterskala gepackt(Minus eine Mio. Mediathekseher, wenn man es rein auf das lineare TV runterbrechen möchte). Also doch nur die „(Standard62+“) aus dem Manifestx xd….so, so „Autoren“ und „Regisseure“ packen die „ÖFFIS“ also an den virtuellen E iern, verlangen mehr Einfluß auf Länderebene und weniger zentralistischer Einheitspruduktion und Budgetverwaltung mit Namen“ DEGETO“. Ein Eingeständnis also seit Jahrzehtnten nur das zu liefern, was andere produzieren lassen (wollen), eine Art Zensur durch die Hintertür unter Berücksichtung wesentlicher vertraglicher Faktoren, wie beispielsweise die allseits beliebte „screen time“ und die „Schokoladenseite“. Und wenn das ab jetzt (dem Manifest), dann auch alles noch viel mehr Sinn ergibt und dieser TO exakt unter dem leidet, was den Verantwortlichen angekreidet wird, außer der Teil mit der „Kreativität“, schließlich kann man den Machern des TO nicht vorwerfen, sie ließen auch nur irgendetwas aus, um den „Krimi am Sonntag“ zu einem pseudo-kreativem Kasperletheater zu degradieren. Wenn schon Trend(themen), warum nicht richtig? Also das was auf social media trendet, inkl. die passenden Julian Bämsens und Drachenlordsens als Neben…oder….ja….jetzt kommts….Hauptdarsteller…xd
Milberg gehört für mich in der Rolle des Borowski ohnehin zu den gnadenlos überheipten Darstellern, als Sprecher der „die drei Satzzeichen“ scheint er aber ein guter Indikator für den (inhaltlichen) Niedergang von langjährigen Serien zu sein. xd So auch in diesem (Kasperle)TO, ein durchaus gutes und unangehmes Thema, wird am Ende durch die bereits von anderen hier und anderswo beschriebenen Schwächen und auch den einbestellten Nebendarstellern glorreich versemmelt. U.a. Döhlers Auftritt(e) hat/haben früh in der Geschichte die diversen falschen Fährten aufgedeckt, Spannung damit raus genommen und auch die Ermittler durften wieder einmal alles dafür geben, dass die individualisierte Schockstory schnell ihren anfänglichen Reiz verliert. Da wird auch m.M.n. an der völlig falschen Stelle versucht Geld einzusparen, es gibt auch in Norddeutschland mobile Ermittlerbüros, wobei eine Stunde Fahrzeit pro Strecke nun auch nicht unbedingt Übernachtungen überhaupt notwendig machen würde. Aber da verlieren wir uns wieder in diesen unsäglichen und offenkundig unwichtigen Details. Das o.e. Manifest könnte kaum zu einem besseren Zeitpunkt kommen, kurz vor X-Mas wird es sicher noch eine milde Gabe an wohlgemeinten Worten seitens der Kritisierten kommen, man gelobt vermutlich zähneknirschend Besserung, weist den überwiegenden Anteil der Kritik aber selbstredend zurück. Peinlich für das öffentlich-rechtliche Fernseh und Streaming Angebot ist aber: diese Kritiken sind mitnichten neu, ganz im Gegenteil schon ab Mitte/Ende der 1950er Jahre gab es, und das in etlichen Ländern, exakt dieselben Vorwürfe, der damalige Kritiker Truffaut äußerte bspw.Folgendes: „““Durch die systematische Umkonstruktion aus einem bürgerlichen Standpunkt heraus sei alles Provozierende und Revolutionäre am Drehbuch nur „Garnierung“ und diene nur dazu „die Hosen des Spießers zum Wackeln zu bringen“[3]. Durch die Kälte der Autoren gegenüber ihren Sujets und ihrer überheblichen Haltung sei eine Identifikation mit den Figuren unmöglich. Durch die Übermacht von nur etwa sieben bis acht Drehbuchautoren, die für die Prestigefilme arbeiten, und ihre immer gleiche Arbeitsweise sei eine Monotonie entstanden, die den Cineasten vom Kino entfremde.“““ (wikiDE)
Dann gab es noch „DOC 59“ und das Oberhausener Manifest, die Reaktionen der Journaille waren überwiegend Hohn und Spott, zumindest das scheint aktuell nicht gegeben zu sein. Und auch in der Zwischenzeit bis zum „Manifest von `23“ hat es immer wieder teils harsche Kritik an den Verantwortlichen gegeben, geändert hat das alles aber so rein gar nichts. Die Endergebnisse im TO-Universum (und auch generell und genreunabhängig) beweisen und belegen ja auch noch eindrucksvoll die generelle Verweigerungshaltung , sonst bekämen wir nicht all diese unterdurchschnittlich schlechten 08/15 Produktion zu sehen.
Während des Verfassens lief bei mir übrigens Folgendes:
Exciter-Blood of Tyrants (2002)
Sacrifice-Forward to Termination (1987)
Destructor- Blood, Bone and Fire (2023)
Hier ein Artikel mit dem PDF des dreiseitigen Manifests:
dwdl.de/nachrichten/95766/regie_und_drehbuchverband_mit_manifest_zur_zukunft_von_ardzdf/?utm_source=&utm_medium=&utm_campaign=&utm_term=
Ich ackere mich nun seit Monaten durch „D+“(hauptsächlich Serien aus dem Ausland xd), wenn ich damit fertig habe geht es zu „P+“, auf „ARDplus“ verzichte ich, auch wenn sie sogar dreist mit „das größte TO-Archiv“ werben, halte ich es für den Gipfel der Unverfrorenheit, wenn man hier die Hand erneut aufhält und somit ein und die selben (längst abgerechneten) Inhalte hinter die Paywall packt. Aber passend dazu darf man Inhalte in der (noch ohne Zusatzgebühr belasteten) Mediathek „aus marktrechtlichen Gründen“ nur zeitlich begrenzt anbieten, gleichzeitig aber nach mehr Geld schreit und unverhohlen mit „weniger Inhalten“ droht…echt jetzt? xd Übrigens gab es auch aus dem öffentlich rechtlichem Bereich schon Forderungen, dass gewisse Werke (hauptsächlich Musik btw xd) doch ab einem bestimmten Alter gratis zu nutzen zu sein zu sollten…krass geil, 50 Jahre alte TO Schinken hinter die Paywall packen (einige Folgen werden ja linear anscheinend ohnehin nicht mehr ausgestrahlt xd), aber wenn es um die Senkung von Kosten und Gebühren geht, kann man forsch fordern. Passt! xd
In diesem Sinne passt dann auch dieser TO so ganz wunderbar zu der im Manifest von `23 geäußerten Kritik, und am Ende sind wir doch eigentlich alle Metalheads! xd
Die gewählte Musik war dann am Ende passend, 08/15 Metal für das willfährige Massenpublikum, da wird gehüpft und nicht gemosht, mit einer Ballade von „Wir werden niemals eine Ballade aufnehmen“-Lemmy versuchte man den „Moment gebührend“ einzufangen, und ja das waren die beiden starken Szenen, die mit der Sitzbank, dazwischen gähnende Langeweile. Und wenn man bei diesem Thema „Silent Scream“ von Slayer nicht auf der Tracklist hat, hat man seine „Metal-Hausaufgaben“ so gar nicht gemacht. xd
Allen Foristen alles nur erdenklich Gute und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel wünscht euch TheOriginalKetzer. xd
Der Tatort mit der Nummer 1251. Beamte der Kieler Mordkommission ermitteln in Wacken und zwar wacker. Hauptkommissar Borowski und die Kollegin Sahin geben sich tapfer und Kriminalrat Schladitz, oh Freude, ist auch mal wieder dabei, wenn auch ein bisschen im Hintergrund bleibend. Der Fall löst sich eigentlich fast von alleine, nicht weniger dramatisch und erschütternd hierbei wirkend. Ich habe bei weitem bessere Tatortspielfilme mit diesem Team und auch deutlich zeitlich davor geguckt. Einmal gesehen reicht mir in absehbarerer Zeit nun wirklich.
Für mich waren einige Sachen verwirrend? Warum wurde das tote Kind in Kiel abgelegt? Und wer war nun die Mutter? Die Frau die gefangen gehalten worden ist ja anscheinend nicht?
Ok, das mit der Mutterschaft hat sich aufgeklärt, da hatte ich einen Denkfehler.