Kurz und knapp – darum geht’s
Ein mysteriöser Todesfall erschüttert Frankfurt: Als einer von drei Ganoven bei den Vorbereitungen eines vermeintlich todsicheren Plans ums Leben kommt, beginnt für Kriminalhauptkommissar Bergmann sein erster Fall. Die Spur führt in die Welt der Schweizer Banken und geheimer Konten. Während die Ermittler einem Netz aus Erpressung und Steuerhinterziehung auf der Spur sind, spitzt sich die Situation zu. Was weiß der Fabrikant Brandl über die „Zürcher Früchte“? Und welche Rolle spielt seine geheimnisvolle Sekretärin?
Inhalt der Tatort-Folge „Zürcher Früchte“
In den noblen Vierteln Frankfurts schmieden drei Männer einen Plan. Peter May, Helmut Pauly und Dieter Stroess wittern die Chance ihres Lebens: Sie wollen an das versteckte Vermögen eines angesehenen Fabrikanten kommen. Doch schon bei den Vorbereitungen eskaliert die Situation. Ein Schuss fällt, und plötzlich liegt einer der drei reglos am Boden.
Für den neu ernannten Kriminalhauptkommissar Bergmann und seinen Assistenten Wegener wird dies zum Einstand. Was zunächst wie ein simpler Streit unter Kriminellen aussieht, entpuppt sich als komplexer Fall, der die Ermittler bis in die Schweiz führt. In einem eleganten Zürcher Hotel sitzt derweil der Fabrikant Brandl beim Frühstück, als sich ein ungebetener Gast zu ihm setzt – mit beunruhigend detaillierten Kenntnissen über Brandls geheime Finanztransaktionen.
Die Ermittlungen führen Bergmann und Wegener immer tiefer in ein Geflecht aus Lügen, verstecktem Geld und gefährlichen Verbindungen. Während in Frankfurt eine Frau unter Druck gesetzt wird, bahnt sich in der Schweiz eine folgenschwere Konfrontation an. Doch die wahren Zusammenhänge bleiben im Verborgenen – bis eine unscheinbare Person aus Brandls Umfeld eine überraschende Rolle spielt…
Hinter den Kulissen
„Zürcher Früchte“ markiert den Auftakt der Bergmann-Ära im Hessischen Tatort. Die Folge wurde zwischen Oktober und November 1977 in Frankfurt am Main und Zürich gedreht. Mit Heinz Treuke als Kriminalhauptkommissar Bergmann und Rainer Hunold als sein Assistent Robert Wegener präsentierte der HR ein neues Ermittlerteam, das die Zuschauer begeisterte: Bei der Erstausstrahlung am 12. Februar 1978 erreichte der Film mit 24,91 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 69% die dritthöchste Einschaltquote in der Geschichte des Tatorts.
Interessanterweise sollte dies der einzige Fall mit dieser Besetzung bleiben. In den folgenden Bergmann-Episoden übernahm Lutz Moik die Rolle des Kommissars, während Peter Buchholz den Assistenten Wegener verkörperte. Der Film wurde später auch unter den Alternativtiteln „Der Tödliche Tip“ und „Tödlicher Tip der Swiss Bank Connection“ auf VHS veröffentlicht.
Besetzung
Kommissar Bergmann – Heinz Treuke
Assistent Robert – Rainer Hunold
Henry Brandl – Walter Reyer
Gisela Brandl – Veronika Faber
Frau Schroeder – Uschi Wolff
Fräulein Modlen – Angelika Milster
Peter May – Nicolas Brieger
Pauly – Hans-Ulrich Kinalzik
Dieter Ströß – Heinz W. Krähkamp
Tante von Ströß – Lia Wöhr
Renate Hell – Elke Aberle
Kuzorra – Karl-Heinz Merz
Berta Schopf – Petra Ulich
Stab
Drehbuch – Wolfgang Fechtner
Regie – Heinz Schirk
Kamera – Manfred Lowak
Bei Darsteller fehlt der Name des Kommissars. Zudem fehlen Angaben zur Musik.
ja, auch ich vermisse die Angabe des Kommissars; s. bei Tags: „Bergmann, HR“
Frankfurter Bergmann: Darsteller Lutz Moik
Nachdem ich diesen Tatort nun schon zweimal gesehen habe, gefällt er mir ganz gut, besser jedenfalls als „Rot – rot – tot“ aus dem gleichen Jahr. Und auf eine Art behandelt „Zürcher Früchte“ ein Thema, das im Moment wieder ganz aktuell ist: Die Schweiz bzw. ihre Banken als Hafen von Vermögen reicher Leute (gerade auch aus Deutschland), die auf diesem Wege Steuern „sparen“. Damit bringt der Film von 1978 ein Thema aufs Tapet, das 35 Jahre später wieder voll im Fokus der Öffentlichkeit steht, wenn man an Offshore-Leaks denkt.
Der Tatort Nummer 085. Als der in Erstsendung lief, befand ich mich gerade, beruflich anders orientiert, in Ausbildung am nördlichsten Stück in Norddeutschland, ganz nach dem Motto: “ Ja mei, die Hessen kommen.“ Etwas unscheinbar wirkend, erinnert er immer so ein bißchen an Familie Hesselbach, hat aber bis dato tatsächlich vier Meinungen erhalten. Andere Spielfilme dieser Fernsehserie haben nach Jahrzehnten keinerlei Beachtung gefunden. Aber Dialekt und Personen täuschten nicht darüber hinweg, daß es sich im Film um einen knallharten und von skrupellosen Kriminellen durchgeführten verbrecherischen Akt handelte, in dem Moral oder gar Menschenleben keinerlei Rolle spielten und die klassischen Varianten von Liebe, Eifersucht, Verrat und Mord voll zum Einsatz kamen. Erstaunlich die Naivität des Firmenchefs, der den Ernst seiner Lage wohl erst gar nicht begreifen wollte. Sehenswert, auch der guten Schauspieler wegen. Der Hauptmeister und Assistent von Hauptkommissar Bergmann machte später ja sogar den Aufstieg zum Staatsanwalt in der Fernsehwelt. Da kann man doch einmal sehen, was in den Bildungswegen so alles möglich ist. Glückwunsch.
Ein super Teil, als er das erste Mal lief, schaute ich immer Sonntags heimlich mit meiner Oma (als 15 Jährige) den Sonntagskrimi. Auch jetzt hat er nichts an seinen Charm verloren. So war das Telefon mit Wählscheibe, Opel Manta die Krankenwagen … Liebschaften, neugierige Sekretärinen, Leichtgläubigkeit und Frauenhelden.
Gute Wahl für die Wiederholung getroffen.
Spannend und unterhaltsam, ohne Sprünge und modernen Kamerafirlefanz
Kann mich Gottlieb nur anschließen…
Sehenswert, da das Opfer selbst ein Wirtschaftskrimineller ist und die Handlung die eine oder andere Überraschung bietet. Kraehkamp in seiner Paraderolle des Ganoven, der alles versaut.
Kommissar Konrad ist auf Auslandseinsatz und deshalb muss Kommissar Bergmann ran. Für Heinz Treuke bleibt es der einzige Einsatz als Bergmann. In zwei weiteren Bergmann fehlen wird er nicht wieder besetzt. Der Film ist auch bekannt als „Tödlicher Tip der Swiss Bank Connection“. So hieß jedenfalls meine alte VHS Kassette. Leider kein Highlight aber Recht solide eher unspannend.