Hauptkommissar Heinz Haferkamp, verkörpert von dem 2007 verstorbenen Hansjörg Felmy, ist Leiter des 1. Kommissariats für Tötungsdelikte bei der Kripo Essen. Er arbeitet dort seit Mitte der 1960er Jahre.
Der eigenwillige Ermittler, etwa Jahrgang 1930, ist ein Alleingänger, der mit Teamwork nichts anzufangen weiß. Einzig mit seinem Assistenten Willi Kreutzer verbindet ihn eine Freundschaft, deren Grenzen er im Büro aber klar absteckt. Haferkamp erwartet als Vorgesetzter Kreutzers Respekt. Er selbst ordnet sich hingegen seinem Chef, Karl Scheffner, nur ungern unter. Anstatt Scheffner mit aktuellen Informationen zu einem Fall zu versorgen, enthält er ihm diese vor und scheut sich auch nicht, seinen Chef in Dienstbesprechungen mit zynischen Kommentaren zu reizen. Der Hauptkommissar verbeißt sich geradezu in seine Ermittlungen, mit einer unausgewogenen Mischung aus Distanz und Einfühlungsvermögen. Er ist stets bereit, für einen Ermittlungserfolg Wege zu gehen, die außerhalb der Legalität liegen.
Als Dienstwagen fährt der Fahnder einen blauen 4-türigen Audi 80. Auch wenn Haferkamp behauptet, nicht gern Auto zu fahren, sitzt meistens er hinter dem Steuer.
Kommissar Heinz Haferkamp ist geschieden. Die Ehe mit seiner Jugendliebe Ingrid scheiterte daran, dass Heinz Dienst und Privatleben nicht voneinander trennen konnte. Eigentlich liebt er seine Ex-Frau immer noch und oft denkt er wehmütig an seine Ehe zurück. Ab und zu treffen sich die beiden, gehen zusammen ins Museum oder fahren in den Urlaub nach Italien. Als Ingrid merkt, dass die gemeinsamen Unternehmungen von ihrem Ex-Mann mit dienstlichen Untersuchungen verbunden werden, ist sie tief enttäuscht – und ihr wird plötzlich wieder bewusst, warum die Ehe nicht funktionierten konnte.
Haferkamp lebt allein in einer großen, dunklen Altbauwohnung in Essen. Für Fußball und die Ergebnisse von Rot-Weiß-Essen interessiert er sich überhaupt nicht, wohl aber für die Jazzmusik der 1940er Jahre. Er besitzt eine umfangreiche Plattensammlung. Früher hat er gerne gelesen, heute langweilen ihn Bücher. Auch seine Vorliebe für Wein hat er verloren, mittlerweile bevorzugt er Alt und Korn. Haferkamp ist kein Gourmet, und kochen kann er kaum. Nur seine Lieblingsspeise, „Frikadellen“, bereitet er meisterhaft zu.
Der Kommissar trägt meistens ein Jackett und Rollkragenpullover, manchmal auch ein Oberhemd mit Pullunder, darüber einen beigen, zerknitterten Regenmantel. Er raucht starke Roth-Händle Zigaretten ohne Filter, mag Kaffee mit Milch und ggfs. Zucker, wenn er nicht gerade „auf Diät“ ist.
Der Essener Kommissar Heinz Haferkamp ermittelte in 20 Tatort-Folgen zwischen 1974 und 1980, sein Debüt gab er in der Episode 39 „Acht Jahre später“. Er gilt bis heute als einer der beliebtesten Ermittlerfiguren der Tatort-Reihe.
Abgelöst wurde Haferkamp schließlich von Götz George als Horst Schimanski.