Tatort Folge 149: Wenn alle Brünnlein fließen



Erscheinungsjahr: 1983
Kommissar: Ronke
Ort: Tatort Stade


Die Leiche eines Bauunternehmers stellt den Kommissar Ronke (Ulrich von Bock) im Stader Tatort „Wenn alle Brünnlein fließen“ vor die alles entscheidende Frage: War es Mord oder Selbstmord? Dieser Tatort ist eine echte Eintagsfliege: Sowohl Ronke als auch sein Einsatzort Stade danach nie mehr im Tatort zu sehen.


In der Tatort-Folge 149 „Wenn alle Brünnlein fließen“ scheint für den einst so erfolgreichen Bauunternehmer Arnold Severing alles den Bach runterzugehen. Jahrelang hat er sich um seine Stadt Stade verdient gemacht – und hat gleichzeitig gut an der norddeutschen Kleinstadt verdient. Doch nun hat er das Gefühl, hängengelassen zu werden: Schon einige Zeit wartet er händeringend auf den Zuschlag für den Bau einer Umgehungsstraße. Er hat eine Menge investiert und braucht nun dringend das Geld. Dann erhält er die Hiobsbotschaft: Das Straßenbauvorhaben fällt der miesen Konjunktur zum Opfer. Eine Katastrophe für alle Beteiligten – für Severing ebenso wie für die Inhaber der kleinen Firmen, deren Existenz von ihm abhängig ist. Dazu gehört ein gewisser Herr Groth. Als dieser von der Streichung des Bauvorhabens hört, dreht er durch.

Noch am selben Tag hat der Tatort „Wenn alle Brünnlein fließen“ seine erste Leiche und Kommissar Ronke seinen ersten Fall: Arnold Severing wird tot in seinem eigenen Partykeller aufgefunden – erschossen. Vor der Leiche liegt eine Jagdflinte. Der Tatort sieht wie die Kulisse eines Selbstmords aus. Eine weitere Katastrophe für Helmut Groth: Denn wenn Severing seinem Leben wirklich selbst ein Ende gesetzt hat, bedeutet das auch: Die Lebensversicherung zahlt nicht und auch Groth sieht nichts von seinem Geld.

Nun liegt alles an Kommissar Ronke. Der Neue bei der Kripo Stade muss aufklären, ob es sich um einen Mord oder Selbstmord handelt. Bei den Ermittlungen kommt einiges ans Licht: Die Verwicklungen in dem gescheiterten Bauvorhaben, Eheprobleme – auch eine Intrige scheint möglich. Dann findet Ronke schließlich eine ganz einfache Erklärung, ist sie zu einfach. Der skeptische Kommissar lässt sich nicht so schnell abspeisen. Mit einer List kommt er dann schließlich zum Ziel und kann in dem vermeintlich so einfachen Fall doch noch für Gerechtigkeit sorgen.


Der Tatort „Wenn alle Brünnlein fließen“ ist eine Produktion des NDR. Erstmalig ausgestrahlt wurde die Folge am 26. Juni 1983 in der ARD. Der Tatort Stade mit seinem Ermittler Ronke ist eine der Eintagsfliegen in der Geschichte des Tatorts. Weder Stadt noch Ermittler schaffen es, in Reihe zu gehen.

Besetzung
Kommissar Ronke – Ulrich von Bock
Helmut Groth – Peter Dirschauer
Eva Severing – Claudia Wedekind
Arnold Severing – Joachim Hansen
Lutz Hochstraate (Assistent Wieler)
Joachim Hansen (Arnold Severing)
Holger Mahlich (Boris Hebgart)
Erika Fernschild (Annelise Groth)
Wolfried Lier (Vater Paulig)
Friedrich Schütter (Stadtbaurat)
Wolfgang Hartmann (Hauptmeister Schröder)
Rudolf Beiswanger
Karl-Heinz Hess
Harald Pages

Stab
Drehbuch – Detlef Müller
Regie – Pete Ariel
Kamera – Günther Wulff
Bühnenbild – Helmut Ahrends
Produktionsleitung – Hans-Henning Heyde
Schnitt: Anja Cox
Musik: Eberhard Weber
Produktion: NDR


14 Meinungen zum Tatort Folge 149: Wenn alle Brünnlein fließen

  • Dirk • am 25.5.15 um 14:10 Uhr

    Diesen Tatort Nummer 149 habe ich mir heute während des Mittagessens angeschaut. Es ist die Eintagsfliege, oder Ephemeroptera, unter den Tatort Spielfilmen. Und das ist auch gut so. Verständlich, das dieses Kammerspiel mit den bleichigen Gesichtern der Darsteller und den monotonen Dialogen der selbigen, noch keinerlei Meinung erhalten hat. Eine Eintagsfliege halt. An diesem Film war alles langweilig und langatmig, zäh und breiig. Selbst die Umgebung war grau, die Autos, VW-Henkelmann, Mercedes-Prolo-Ausführung, Popel-Opel. Die Familie des Vertuschungstäters saß am Küchentisch, wie das Ohnsorg-Theater auf der Bühne. Fehlten nur noch die Hintergrundgeräusche. Der Hauptkommissar Ronke, vom Erscheinungsbild eher der Typ Sportlehrer auf dem Gymnasium, gönnte sich den alten gespendeten Calvados. Buttermilch mit Schmand wäre realistischer gewesen. Aus und vorbei, einmal gesehen, der Meinung wegen.

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  • Rainer Friedrich • am 5.7.15 um 20:21 Uhr

    ich war leider ein komparse dieser wirklichen eintagsfliege. in der zene als die leiche aus dem wasswer gezogen wird. es war märz kalt und windig. die ganze einstellung im film ca. 4 minuten (ich 5 sekunden) hat ganze 7-8 (in worten sieben bis acht) stunden gedauert. dafür gab es dann 50,00 mark. der film war wirklich scheiße.

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  • Dirk • am 9.11.21 um 16:37 Uhr

    Eine „Eintagsfliege“ gewiss. Wie so viele beim NDR in der Zeit zwischen Trimmel (, Brammer) und Stoever: Beck, Greve, Nagel, Schnoor und eben Ronke. Aber dennoch ein Teil der Tatort-Geschichte. So freue ich mich, dass der NDR „Wenn alle Brünnlein fließen“ erstmals seit 18 Jahren (!) wieder ausstrahlen wird, am 21.12.2021 um 23:30 Uhr!

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  • Roter Affe • am 22.12.21 um 22:15 Uhr

    Mir hat er recht gut gefallen, leider habe ich das Ende verpasst, da der Tatort wohl 20 Minuten zu spät losging und ich an meinem TV nur maximal 10 Minuten zugeben kann, bei der Aufnahme. Danke NDR da zahlt man doch gerne Gebühren. Wenn jemand weiß wo man denn nachsehen kann, bin ich für einen Tipp dankbar.
    Die Hinterlist der Frau Severing war schon heftig. Was ich als Fehler empfinde, wenn man am Opfer keine Schmauchspuren finden konnte, warum untersuchte mann dann nicht den Hauptverdächtigen auch auf Schmauch, ach ja weil dann aufgefallen wäre das dies ein Fehler im Drehbuch ist.
    Schön das so eine alte Folge mal wieder gezeigt wurde, das nächste Mal programmiere ich einfach den ganzen Abend.

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  • Uwe T. • am 26.12.21 um 19:01 Uhr

    Liebe Tatortfangemeinde,

    leider habe ich diesen historischen Tatort verpasst. Vielleicht kann mir ein Fan helfen und mir eine Kopie zur Verfügung stellen. Ich würde mich sehr freuen.

    Viele Grüße

    Uwe T.

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  • Paul • am 2.1.22 um 1:05 Uhr

    Auf YouTube ist er zu finden.

    Mäßige Folge. Es gibt bessere, aber auch sicher schlechtere.

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  • Uwe T. • am 2.1.22 um 15:23 Uhr

    Hallo Paul,

    danke für den Hinweis. Da hatte ich ihn schon entdeckt, er ist aber in eher mäßiger Qualität hochgeladen worden (wie so oft auf youtube). Ich habe ihn allerdings immer noch nicht gesehen. Wenn man den Kritikne oben glauben darf, ist er sicher keine Sternstunde. Aber da ich immer noch versuche, alle Folgen zu konservieren (auf Blue-Ray, Festplatte o. ä.), ist er ein weiteres Puzzleteilchen in der Sammlung.

    Viele Grüße

    Uwe

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  • Dirk • am 31.3.22 um 5:45 Uhr

    Ein schöner Zug vom NDR auch einmal die nicht ganz so publikumsstarken Tatort-Klassiker zu wiederholen, wie diesen mit der Nummer 149 und aus dem Jahr 1983. Vielleicht gibt es ja noch ältere Giftschrankfilmchen aus der Serie, über die der Betrachter heute eher schmunzelt und sich nicht gruselt.
    Die Meinung vom 25.05.2015 halte ich.

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  • Nelly • am 7.7.22 um 20:57 Uhr

    Ich habe diesen Tatort heute zum ersten Mal gesehen. Die Story ist wirklich gut, nur natürlich dem Alter entsprechend etwas lahm erzählt. Trotzdem ein durchaus auch heute noch sehenswerter Tatort.

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  • Nelly • am 7.7.22 um 21:01 Uhr

    @Dirk: wenn du diesen TO so schlecht findest, warum vergibst du dann zweimal 5 Sterne?

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  • Carina • am 14.9.23 um 3:29 Uhr

    Ich habe durch Zufall Stade gelesen und neugierig geklickt und dann die schlechten Kommentare gelesen. Stade ist nicht so schön wie Lübeck, Lüneburg oder Bremen, aber schön, auch die Insel. Also hab ich neugierig geguckt. Das schlechteste an dem Tatort: nichts von Stade! Aber sonst war der wohl nicht so viel anders, als alle anderen Tatorte aus der Zeitära, ob Haferkamp oder Trimmel. Sehr langsam, bedächtig und gestelzt, aber es war eine andere Zeit, man muss es anders bewerten, und so war es ok, Zeitgeschichte halt, wie Polizeiruf 110 aus DDR-Zeiten. Auf alle Fälle sogar auch heute immer noch deutlich besser als Tatort Folge 1243 -10.09.23: Erbarmen. Zu spät, obwohl ich Brix, Fanny, Janneke sonst gerne mag.

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  • IMO68 • am 19.1.24 um 3:33 Uhr

    Da man im Moment außer „Tatort“ gar nichts mehr sehen kann, habe ich ihn mir auf Youtube gegeben (kannte ihn bisher tatsächlich nicht). Also Widerspruch, der ist recht gut! Der Fall ist glaubwürdig, der Kommissar zynisch und ironisch („Was, Angler? Gibt’s in dieser Brühe denn noch was zu fischen?“), aber die zugleich in ihm angelegte Kauzigkeit kam wohl nicht so gut an. Gewiss kein Charismatiker, sondern Blumenzüchter, haha.
    Am meisten liebe ich in diesen Folgen, als die Höhenflüge der 70er seltener wurden, Genauigkeit im Milieu – also das, woran heute leider keiner mehr denkt: Die Unternehmersgattin braust stilecht mit ihrem Golf Cabrio durch die flache Gegend, das Haus hat eine Kellerbar (klassisch Spätsiebziger/Frühachtziger, die wurde dann sehr bald stets zur Abstellkammer, denn wieso soll man eigentlich im Keller sitzen??), in der doch nur Fusel steht, nämlich der weiche Chantré und VAT 69, das sind Nachkriegsmarken, Supermarkt-Stoff; der siebenjährige Calvados sieht dagegen gar nicht authentisch aus. Und schaut bitte, wie Groths wohnen, mit integriertem Büro, während sich das Leben in der Küche abspielt.
    Das Ganze kommt nur ins Rollen, weil ein doofer Opa, nennen wir ihn Hein Mück, plaudert, dass sich Groth und Severing gezofft haben. Aber die böse Frau Severing, was für ein mieses Manöver, pfui!
    Also, habe mich köstlich amüsiert. Keine Perle, aber sehr ordentlich.

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  • MadMonkey • am 18.2.24 um 8:26 Uhr

    Diese wunderschöne Hintergrund-Musik die auch direkt am Anfang zu hören ist macht diesen Tatort zu einem Hochgenuss. Generell mag ich es sehr wenn Ambient Musik als Hintergrund verwendet wird. Da dieser Fall dann auch noch zeitgeschichtlich interessant ist und spannend hinzu. für mich schon eine Perle

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  • Dirk • am 31.3.24 um 21:47 Uhr

    @ Nelly vom 07.07.2022. Die Sternevergebung ist ja mittlerweile weggefallen und das finde ich gut. Ich finde das man mit der Vergebung von Sternen eine Art „Plus-Pünktchen“ für die Darsteller vergibt und ich möchte nur die Meinung zum reinen Tatortsachverhalt zum Ausdruck bringen.
    Der „Dirk“ mit seiner Meinung vom 09.11.2021 ist ein „Namensvetter“, welchen ich hiermit herzlich grüße.

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