Tatort Folge 146: Miriam



In dieser Tatort-Folge räumt Kollege Thanner (Eberhard Feik) bei Schimanski (Götz George) zu Hause auf. Gleichzeitig sorgt Schimmi für Ordnung in einem mysteriösen Mordfall, dessen Hintergründe laut der wichtigsten Zeugin Miriam 20 Jahre zurückzureichen scheinen.


Als ihr ehemaliger Kollege Daddel Virks tot aufgefunden wird, ist dies für die beiden Tatort-Ermittler Schimanski und Tanner der Startschuss für einen neuen, nervenaufreibende Fall. Vor allem, weil es auch noch einen Vermissten gibt: Der Privatdetektiv Scholl, Daddels aktueller Arbeitgeber, ist spurlos verschwunden.

Während der Ermittlungen trifft Schimanski auf Namensgeberin dieser Tatort-Folge, Miriam Schultheiß. Sie ist fest davon überzeugt, dass ihr Vater, ein Groß-Industrieller vor 20 Jahren ihre Mutter ermordet habe. Auch eigene Ermittlungen hat sie bereits in die Wege geleitet – mit der Hilfe des verschwundenen Scholl. Der Privatdetektiv sollte beweisen, dass jener Unfall damals gar keiner war. Nun wird sie selber bedroht und bittet die Polizisten Schimanski und Thanner um Hilfe.

Doch Thanner ist in diesem Fall keine große Unterstützung. Er wurde gerade wegen seiner ewigen Eifersüchteleien von seiner Freundin Sylvia verlassen und zu Hause raufgeworfen. Nun wohnt er zwar übergangsweise bei seinem Partner Schimanski, kümmert sich aber mehr um dessen Haushalt denn um den Fall. Er hat großen Liebeskummer und steckt all seine Energie in sein privates Projekt: Bei Schimanski zu Hause für Ordnung zu sorgen und seine Freundin zurückzuerobern. Also muss Schimanski die Ermittlungen wohl oder übel alleine führen.

Seine Liste der der Verdächtigen im Fall Daddel Virks ist lang. Ganz oben steht Miriam selbst. Weiß sie etwas über Virks und die Umstände seines Todes? Und dann ist da natürlich noch ihr einflussreicher Vater, der Industrielle Schultheiß … Außerdem findet Schimanski im Zuge seiner Ermittlungen heraus, dass Virks hohe Wettschulden hatte: Sind diese ihm zum Verhängnis geworden? Wer bedroht Miriam und was hat der ominöse Versicherer Klett mit seinen merkwürdigen Geschäften damit zu tun?

Dann endlich gelingt es Schimanski den verschwundenen Scholl aufzuspüren. Endlich erhält er einige Antworten auf seine Fragen. Doch nun überstürzen sich die Ereignisse und der Fall nimmt eine für alle überraschende Wende.


Der Duisburger Tatort „Miriam“ um den skandalträchtigen Ermittler Schimanski wurde vom WDR produziert. Zum ersten Mal im Fernsehen zu sehen war er am 4. März 1983. Der Soundtrack stammt erneut von der Band Tangerine Dream, die schon mit dem Song White Eagle für den Tatort „Das Mädchen auf der Treppe“ einen großen Erfolg gefeiert hatte.

Ein interessantes Detail: Die Tatort-Folge 146 „Miriam“ ist auch eine Werbeveranstaltung für den damals neuen Ford Sierra. Erst taucht der Wagen auf einem Werbeplakat auf, und dann auch noch mit Schimanski hinterm Steuer.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Hauptkommissar Schimanski – Götz George
Hauptkommissar Thanner – Eberhard Feik
Miriam – Sunnyl Melles
Dr. Born – Christoph Hofrichter
Schultheiß – Paul-Albert Krumm
Frau Jakobs – Ruth Niehaus
Scholl – Will Danin
Klett – Pit Krüger
Hänschen – Chiem van Houweninge

Stab

Drehbuch – Thomas Wittenburg, Horst Vocks, Peter Adam
Regie – Peter Adam
Kamera – Axel Block
Musik – Tangerine Dream
Szenenbild – Dieter Reinecke
Schnitt – Jutta Neumann
Ton – Günther Stadelmann
Kostüme – Lilo Nöbauer
Produktionsleitung – Peter Sterr
Produzent – Hartmut Grund

Bilder: WDR


Die Folge "Tatort Folge 146: Miriam" gibt es auch auf DVD/Bluray. Jetzt Preise und Verfügbarkeit prüfen im DVD Archiv.

9 Meinungen zum Tatort Folge 146: Miriam

  • Peter • am 21.7.10 um 23:52 Uhr

    Ein eher „stiller“ Schimanski, diesmal in der „feinen“ Gesellschaft, Duisburg ist kaum zu erkennen.
    Der Drehort daher, unwichtig, ein Krimi, dessen Fabel dem
    Zuschauer lange nicht schlüssig ist. Nichts Ungewohntes bei „Schimmi“-Filmen. Schöne Szenen in der Männer-WG mit Thanner, auch Hänschen dienstbeflissen und unspektakulär wie immer, ich seh‘ den gerne.
    Herausragend, den Film tragend: Sunnyl Melles in der
    Titelrolle, ein Genuß wie „unterspielt“ sie agiert,
    optisch mehr als ein reizender Blickfang.
    Man kennt die Schauspielerin aus vielen TV-Serien, auch vom Derrick. Sie wurde mehrfach für herausragende Leistungen ausgezeichnet, diverse TV-Projekte verdecken im allgemeinen ihre Vita als große Dame des klassischen Theaters.

    Durch S. Melles ist „Miriam“ nie langweilig.
    Über die Motivlage des Spektakels sollte man aber nicht
    nachdenken, dafür ist diese Substanz leider allzu dürftig.

    3,5 Sterne.

    LG Peter, Berlin


  • Gerd Graf • am 14.6.13 um 9:14 Uhr

    Schimanski ist hier quasi Einzelkämpfer, da Thanner mehr mit sich selbst und seinen Problemen beschäftigt ist. Doch ganz am Ende ist er wieder voll da. Typischer guter Schimanski-Tatort.


  • Dirk • am 4.8.15 um 14:46 Uhr

    Der Tatort Nummer 146. Die Hauptkommissare Schimanski und Thanner von der Duisburger Mordkommission ermitteln in einem wirklich guten Tatort-Spielfilm. Polizisten und Privat-Detektive ermitteln mit und gegeneinander, in einer undurchsichtigen Geschichte der oberen Mittelklasse. Damals war ich begeistert von den ersten Tatort-Folgen mit diesen beiden gegensätzlichen Kripo-Beamten. Später wurde deren Popularität leider ausgenutzt und mehr und mehr politisch polarisiert. Den damaligen gezeigten Ford Granada habe ich auch gefahren. Ein solider, großräumiger Wagen, nicht gerade auf Spitzengeschwindigkeiten ausgelegt, aber leise und riesig im Raumangebot und Bequemlichkeit. Den sollte es heute noch geben. Ehrlich. P.S. Die Rot-Händel rauchende Krankenschwester hätte man auch mal zeigen können…….


  • Robert • am 9.10.20 um 0:42 Uhr

    Im Jahre 2020 werden wöchentlich die Schimanski-Tatorte gespielt. So kann man eintauchen in die damalige Zeit.
    Was wird man wohl in 35 Jahren über heutige Tatort sagen und wie sich alles verändert hat?
    PS. Die Story in diesem Tatort ist lange unklar, aber der Film ist trotzdem sehenswert.


  • logiclöcher • am 12.10.20 um 0:13 Uhr

    Schöne Folge, ohne das Horst viel Inventar zerschlägt und Ganoven verprügelt. Entspanntes Ermitteln, viele Wendungen, ein bayrischer Ganove mit Naaa und viel Logik: „In den letzten 10 Jahren hat nie jemand nach Scholl gefragt und in der letzten Woche gleich drei Leute, dann muss doch was dran sein!“ Der Ganove denkt mit. Das Ermittler Not gedrungen zusammen ziehen, gab es in späteren Folgen immer wieder.


  • revilo • am 13.10.20 um 17:32 Uhr

    Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik) in ihrer 6. Folge von insgesamt 29 Folgen der Schimanski-Kultkriminalserie aus der Tatort-Reihe.
    Zum sechsten Mal lösen das Gespann Schimanski/Thanner in dieser Folge mit dem Titel “Miriam“ einen Fall. Diesmal treffen Schimanski (Götz George) und Thanner (Eberhard Feik) bei einer Mordermittlung auf eine geheimnisvolle junge Frau Miriam (Sunny Melles), die so viel Faszination auf Schimanski (Götz George) ausübt, dass dieser halt diesen Fall über sie auflöst, was sogar am Ende der beste Weg dafür war.
    Story:
    Nachdem Christian Thanner (Eberhard Feik) bei seiner Lebensgefährtin aus der Wohnung geflogen ist, lebt er bei Horst Schimanski (Götz George). Beide wirken wie ein altes Ehepaar. Locker läuft zurzeit ihr Arbeitsleben, wo wir Zuschauer irgendwie interessant gezeigt bekommen, wie diese Beiden eigentlich nur ihre Dienststunden absitzen. Für Christian Thanner (Eberhard Feik) bleibt deshalb sehr viel Zeit um in Selbstmitleid zu verfallen, indem er um seine Beziehung trauert und auch versucht diese wieder herzustellen. Da wird in einer Wohnung in Duisburg der erschlagene Daddel Virks tot aufgefunden. Horst Schimanski (Götz George) kann diesen Fall, obwohl er es will, nicht an sich vorüber gehen lassen. Lustlos fährt er mit Thanner (Eberhard Feik) an den Tatort. Dort taucht nach einiger Zeit eine Frau mit dem Namen Miriam Schultheiß (Sunny Melles) auf, weil sie mit dem Toten einen Termin hatte. Der Grund für diesen Termin nennt Miriam (Sunny Melles) nicht. Nun wird gerade Horst Schimanski (Götz George) neugierig und legt sein ganzes Können in den Fall. Das heißt zum Beispiel Arbeit bis tief in die Nacht, Einbruch in die Wohnung des vermissten Detektiv Scholl (Will Danin), mit dem der Tote zusammengearbeitet hat. Auch lange Observierungen gehören dazu. Hier in dieser Folge muss er als passionierter Nichtraucher sogar an einer Zigarette ziehen, um an Informationen zu kommen. In der Wohnung von Detektiv Scholl (Will Danin) findet Schimanski (Götz George) heraus, dass die Detektei von Scholl hauptsächlich mit einer Versicherung zusammengearbeitet hat, die Kunstwerke versichert. Bei einem Diebstahl konnte Scholl (Will Danin) die Diebe ausfindig machen und im Auftrag der Versicherung die gestohlene Kunstwerke zurückkaufen. Es stellt sich heraus, dass Miriam’s Vater (Paul Albert Krumm) auch schon mal bestohlen wurde. Nun stattet Schimanski (Götz George) der Miriam (Sunny Melles) einen Besuch ab, um etwas mehr herauszufinden. Er merkt dabei, dass sie ein Geheimnis hat und durch Observierungen gelingt ihm im Laufe der Folge Licht in diesen Fall zu bringen. Doch das Licht kommt dann überraschend aus der Vergangenheit der Familie Schultheis. Und dieses Geheimnis hatten die Detektive herausgefunden. Dabei gerieten sie dann in Gefahr. Vor allem, weil sie ihr Wissen zu Geld machen wollten.
    Diese Folge ist von vorne bis hinten eine sehr starke Folge. Würze bekommt sie noch zusätzlich mit der Musik von Tangerine Dream, die die Anfang 1980er Jahre damit zusätzlich akustisch eingefangen haben, neben den interessanten und wunderbaren Bildern aus Duisburg in den 1980ern Jahren.
    Schimanski war für mich zu dieser Zeit in Höchstform. Das meine ich, in dem man seine Physis und Psyche zusammen addiert und dabei das höchste Ergebnis herauskommt. Die anderen Rollen wirken hier auch irgendwie alle herausragend. Oder sie wurden von dem Regisseur Peter Adam einfach in ihrer Präsenz perfekt eingefangen. Auf jeden Fall war in dieser Folge eine Menge Tiefe vorhanden. Mir gefiel besonders Sunny Melles als Miriam sehr gut. Sie war zu dieser Zeit ein Nachwuchsstar. Und für mich war dies gefühlt, auch in einer Nachbetrachtung heute, ihr wichtigster Film. Ab der Folge “Miriam“ habe ich ihren Namen nicht mehr vergessen.
    Schwäche des Filmes war im Endeffekt nur, wenn man den aufgeklärten Fall vor Augen hat, warum auf Miriam Mordanschläge verübt wurden. Das konnte ich mir nicht sinnvoll erklären.
    Doch durch die Tiefe der einzelnen Rollen, die meiner Meinung nach auch das Fundament dieser Folge “Miriam“ bilden, muss man über diese Schwäche vielleicht sogar gar nicht mehr nachdenken. Da gibt es dann andere Erkenntnisse dafür in dieser Folge, wie zum Beispiel der letzte Satz von Miriam (Sunny Melles) in diesem Film “The Show Must Go On“.
    Eigentlich war dies Schimanski’s ruhigster Fall bis jetzt. Doch der Charakter von Schimanski, den wir aus den ersten fünf Folgen kennen, ändert sich hier zum Glück trotzdem nicht. In ruhigen Szenen wirkt er ruhig und in Situationen, wo er gefordert wird, kann er auch übertreiben, was aber in dieser Folge nicht auftrat.
    Und auf den Mund gefallen ist Schimanski auf jeden Fall auch nicht.
    Schönster Spruch in dieser Folge ist, als er etwas abfällig witzig mit und über einen Tatortfotografen spricht und dieser dann zu Schimanski sagt. “Dir müsste mal einer auf die Fresse hauen“. Seine Antwort: “Du hast Recht, aber es traut sich ja niemand“.
    Die Folge “Miriam“ ist eigentlich für mich auf demselben Niveau wie meine Lieblings-Schimanski-Folge “Kuscheltiere“ und deswegen allein schon eine Empfehlung wert. Vielleicht ist die Folge “Miriam“ sogar in der Qualität noch einen Hauch besser.
    Meine Schulnote: 2


  • MadMonkey • am 8.2.21 um 6:55 Uhr

    Mittelmäßiger Schimanski mit einem dafür fantastischen Soundtrack von Tangerine Dream. 3 Sterne


  • Thomas Hoffmann • am 14.11.22 um 10:08 Uhr

    Die eigentliche Handlung rund um Miriam fand ich persönlich gar nicht mal so spannend. Interessanter sind in diesem Tatort der Soundtrack, die Duisburger Kulissen und vor Allem das Geplänkel zwischen Schimanski und Thanner, der sich bei seinem Kollegen einquartiert hat und sich als putzteufeliges Heimchen entpuppt, was nicht in Schimanskis „versiffte“ Auffassung einer gemütlichen Wohnung passt.


  • ClarissaC • am 28.1.23 um 9:04 Uhr

    Ich mag Schimansli, er stand zu dem, was er tat und sagte, er lebte. Das können heute viele nicht mehr, belehren und bekehren , andere, sind aber selber die größten „Arschlöcher“, indem sie Probleme ausgrenzen und zusehen, wie Menschen kaputt gehen. Ich habe keine Lieblingsfolge, sondern mag alle, weil man sieht , wie vielseitig Schimanski sein kann!,


Schreiben Sie Ihre Meinung.

Ihre E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht.

Tatort Sendezeiten

Ihr findet uns unter
Neue Tatortfolgen
Weitere Folgen
Kommissarübersicht
Stadt Archiv